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Hermann Sahli 23 Mai 1856 in Bern 28 April 1933 in Bern war ein Schweizer Internist Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Ausbildung und Beruf 3 Leistung 4 Eponyme 5 Schriften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenDie Familie stammte aus Wohlen im Kanton Bern Sein Vater war ein angesehener Jurist Regierungs und Standerat sein Grossvater Pfarrer und ein bekannter Lichenologe Flechtenforscher Sahli interessierte sich schon in fruher Jugend fur die Pflanzenwelt seiner Heimat fur die Naturwissenschaft als solche und die Musik 1888 heiratete er Olga Leibundgut Aus der Ehe ging eine Tochter Gertrud Erika Olga 1 hervor Ausbildung und Beruf BearbeitenEr besuchte das Literargymnasium in Bern seine Vorliebe galt vor allem den Naturwissenschaften der Mathematik und alten Sprachen Nach der Reifeprufung 1874 wollte an der dortigen Universitat Chemie studieren wahlte aber die hier besser vertretene Medizin 1878 legte Sahli das medizinische Staatsexamen ab Seine Lehrer waren die Kliniker Heinrich Quincke und Ludwig Lichtheim 1845 1928 der Chirurg Theodor Kocher und Theodor Langhans 1839 1915 in pathologischer Anatomie Zunachst arbeitete Sahli als Assistent an der Kinderklinik in Bern wo er promovierte Anschliessend wechselte er an die medizinische Klinik in Bern und ging bald darauf nach Leipzig wo er bei Julius Cohnheim experimentell pathologisch Entstehung des Lungenodems und bei Carl Weigert histologisch Methylenblau Farbung arbeitete In Leipzig traf er unter anderem Karl von Vierordt und Adolf von Strumpell Es folgten Studienreisen nach Wien wo er sich in den Spezialfachern Laryngologie Otologie Ophthalmologie und Dermatologie weiterbildete sowie nach London zu William R Gowers und John Hughlings Jackson und nach zu Paris Jean Martin Charcot Nach Bern zuruckgekehrt nahm er seine Assistententatigkeit wieder auf und habilitierte sich 1882 fur die Innere Medizin 1888 wurde Lichtheim nach Konigsberg berufen und Sahli trat dessen Nachfolge als Ordinarius fur Innere Medizin an In dieser Position blieb er bis 1929 Leistung Bearbeiten nbsp Sahli Haemometer zur HamoglobinbestimmungHermann Sahli war ein von der Medizin geradezu Besessener Sahlis Werk stimulierte wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Kreislaufphysiologie und er bearbeitete in den langen Jahren seiner Unterrichts und Forschertatigkeit fast alle Gebiete der Inneren Medizin Er beschaftigte sich mit der Lokalisation der Kerne der kleinen Handmuskeln Ankylostomumanamie bei Tunnelarbeitern am Gotthard der Methylenblau Saurefuchsin Doppelfarbung akzidentiellen Herzgerauschen kranzformigen Hautgefassektasien Sahli Venenkranz und zentralnervosen Einflussen auf die Magensekretion fuhrte salizylsaure Phenolester Salole in die Medizin ein schlug die abdominelle Selbstmassage mit Eisenkugeln bei chronischer Obstipation vor und veroffentlichte 1888 eine Monographie uber die Pathologie der Infektionskrankheiten nbsp Apparat zur Infusion physiologischer Kochsalzlosung nach Sahli ca 1910 Er empfahl bei fieberhaften Erkrankungen die Infusion physiologischer Kochsalzlosungen und beschrieb einen Infusionsapparat referierte uber Appendizitiden hirnchirurgische Operationen erklarte die Vesikularatmung korrekt und infundierte Blutegelsekret zur Thromboseprophylaxe 1894 erschien erstmals Sahlis Hauptwerk das Lehrbuch der klinischen Untersuchungsmethoden das ihn international bekannt machte In der Folge befasste er sich bevorzugt mit der Diagnostik der Magenfunktion Hamatologie Tuberkulose Hamodynamik und Neurologie Zur qualitativen und quantitativen Beurteilung der Magenfunktion entwickelte er Verfahren mit Glutoidkapseln 1898 Desmoidkapseln 1905 Probemahlzeiten Suppenprobefruhstuck und Schlundsonden 1902 stellte er ein Hamoglobinometer Sahli Hamometer mit einer sehr haltbaren Testlosung salzsaures Hamatin vor und widmete sich ausfuhrlich dem Studium der Hamophilie 1905 1910 1906 erschien eine Monographie uber Tuberkulin Tuberkuloseheilung und immunitat Sahli untersuchte fast zwei Jahrzehnte lang hamodynamische Fragestellungen Er beschrieb ein Taschenquecksilbermanometer mit Pelotte zur ambulanten Blutdruckmessung 1904 entwickelte die Theorie vom absoluten Sphygmogramm 1904 zur Bestimmung des Maximal und Minimaldrucks und beschaftigte sich von 1907 bis 1920 mit der peripheren Messung der Pulsenergie Sphygmo bzw Volumbolometrie sowie der Konstruktion eines Arteriometers zur arteriellen Kalibermessung Auf neurologischem Gebiet fuhrte er pathologisch anatomische Untersuchungen durch untersuchte Neurosen 1922 glaubte an ein anatomisches Substrat der Hysterie und an eine spezielle Energieform des Geistigen im korperlich seelischen Zusammenhang 1931 Er publizierte 178 wissenschaftliche Arbeiten 1925 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 2 Eponyme BearbeitenDer Asteroid 2088 Sahlia ist nach ihm benannt 3 Schriften BearbeitenUeber das Vorkommen und die diagnostische Bedeutung einer Zone ectasirter feinster Hautgefasse in der Nahe der untern Lungengrenze Corrbl Schweiz Aerzte 15 1885 135 Ueber eine neue Untersuchungsmethode der Verdauungsorgane und einige Resultate derselben Corrbl Schweiz Aerzte 21 1891 65 74 Lehrbuch der klinischen Untersuchungsmethoden1 Aufl Wien 1894 7 Aufl 1928 Uber ein einfaches und exactes Verfahren der klinischen Hamometrie Verhandl d deutschen Kongr f Innere Medizin 20 1902 230 234 Ueber kompendiose leicht transportable Taschenquecksilbermanometer zu klinischen Zwecken speziell zur Sphygmomanometrie Nebst Bemerkungen uber eine Verbesserung der Riva Rocci schen Manschette Dtsch Med Wochenschr 30 1904 1140 Die Sphygmobolometrie eine neue Untersuchungsmethode der Zirkulation Dtsch Med Wochenschr 1907 16 Die dynamische Pulsuntersuchung mittelst der pneumatischen Sphygmobolometrie Bern 1914 Herzkrankheiten In T Brugsch Hrsg Spezielle Pathologie und Therapie innerer Krankheiten IV 2 Berlin 1925 S 1475Literatur BearbeitenUrs Boschung Sahli Hermann In Historisches Lexikon der Schweiz W Frey Erinnerungen an Hermann Sahli In Gesnerus Bd 14 1957 S 51 Walter Hadorn Hermann Sahli Zu seinem 100 Geburtstag In Schweizerische Medizinische Wochenschrift Bd 86 1956 S 694 W Frey Hermann Sahli 1856 1933 In Schweizerische Medizinische Wochenschrift Bd 14 1933 S 698 E Bauer A M le professeur Hermann Sahli In Revue medicale de la Suisse romande 1926 Hermann Sahli Hermann Sahli In Ludwig R Grote Hrsg Die Medizin der Gegenwart in Selbstdarstellungen Leipzig 1925 Bd 5 S 177 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Sahli im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie whonamedit engl Sahli Hamometer Hermann Sahli in der Archivdatenbank des Schweizerischen BundesarchivsEinzelnachweise Bearbeiten http fotocollectie huisdoorn nl HuDF 05148 M39 Mitgliederverzeichnis Leopoldina Hermann Sahli Dictionary of Minor Planet Names Band 1 in der Google BuchsucheNormdaten Person GND 117600008 lobid OGND AKS LCCN no2013051813 VIAF 64788657 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sahli HermannKURZBESCHREIBUNG Schweizer InternistGEBURTSDATUM 23 Mai 1856GEBURTSORT BernSTERBEDATUM 28 April 1933STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Sahli amp oldid 235281887