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Julius Friedrich Cohnheim 20 Juli 1839 in Demmin 15 August 1884 in Leipzig war ein deutscher Pathologe Julius Cohnheim Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJulius Cohnheim studierte nach dem Abschluss des Gymnasiums in Prenzlau an der Julius Maximilians Universitat Medizin 1859 wurde er im Corps Nassovia Wurzburg recipiert 1 Er wechselte an die Philipps Universitat Marburg die Konigliche Universitat zu Greifswald und die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin In Berlin wurde er mit einer Doktorarbeit bei dem ebenfalls aus Pommern stammenden Professor Rudolf Virchow 1861 zum Dr med promoviert 2 Als sein wichtigster Schuler war er ab 1864 Assistent in Virchows Berliner Institut 3 Cohnheim entdeckte eine Goldchlorid Farbemethode mit der sich feinste Nervenendigungen sichtbar machen lassen Er hatte Studienaufenthalte in dem Institut von Carl Ludwig in Leipzig Julius Cohnheim brachte die Pathologie vor allem mit seinen Arbeiten zum Eiterungsprozess und gemeinsam mit seinen Schulern durch Forschungen zur Blutzirkulation und Embolien voran Noch vor der Entdeckung der Erregers durch Robert Koch leisteten sie ausserdem entscheidende infektiologische Beitrage zur Ubertragbarkeit und damit der bakteriellen Natur der Tuberkulose Seine bedeutendste Arbeit war die Einfuhrung der Intravitalmikroskopie in sein Forschungsgebiet mit der er die zellularen Mechanismen der Entzundung etwa die auch von Friedrich Daniel von Recklinghausen bahnbrechend untersuchte Auswanderung der Wanderzellen 4 aufdeckte Er beschrieb die Migration von Leukozyten durch die Gefasswande und widerlegte so die These seines Lehrers Virchow dass eine solche Leukodiapedese nicht stattfinde 5 Um 1866 erkannte Cohnheim die Tuberkulose bzw Tuberkel Chorioidaltuberkel der Aderhaut des Auges als Symptom der akuten Miliartuberkulose 6 7 Cohnheim war ordentlicher Professor fur Pathologische Anatomie und Allgemeine Pathologie an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 1868 1872 der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau 1872 1878 und ab 1878 an der Universitat Leipzig Einer seiner Assistenten war Karl Weigert der sich bei ihm habilitierte Paul Ehrlich war bei ihm Doktorand und wurde 1878 mit einer Arbeit uber Anilinfarben in der histologischen Farbung promoviert 8 Seit 1884 war er ordentliches Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften In Kiel trat Cohnheim vom Judentum zum Protestantismus uber Sein Sohn war der Physiologe Otto Kestner 1873 1953 Er wurde im Ehrengrab der Universitat Leipzig in der V Abteilung des Neuen Johannisfriedhofs beerdigt Literatur BearbeitenE Gierke Cohnheim Julius In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 55 Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 729 733 Edith Feiner Cohnheim Julius In Schleswig Holsteinisches biographisches Lexikon Bd 1 Wachholtz Neumunster 1970 S 114 116 Werner Kohler Cohnheim Julius In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte Walter de Gruyter Berlin und New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 267 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Julius Friedrich Cohnheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Julius Friedrich Cohnheim im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Julius Friedrich Cohnheim an der Universitat Leipzig Sommersemester 1878 bis Wintersemester 1884 Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Korpslisten 1910 208 227 Dissertation De pyogenesi in tunicis serosis Medizingeschichte Demminer Pathologe macht noch heute von sich reden Nordkurier de 1 Februar 2021 abgerufen am 1 Februar 2021 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 42 J Cohnheim Neue Untersuchungen uber die Entzundung Berlin 1873 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 1960 S 45 Karl Wurm A M Walter Infektionskrankheiten 1961 S 131 Axel C Huntelmann Paul Ehrlich Leben Forschung Okonomien Netzwerke Wallstein Gottingen 2011 ISBN 978 3 8353 0867 1 S 40 f Pathologie Ordinarien der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Ferdinand Weber 1851 1860 Wilhelm Muller 1861 1864 August Colberg 1864 1868 Julius Friedrich Cohnheim 1868 1872 Arnold Heller 1872 1913 Otto Lubarsch 1913 1917 Paul Dohle 1921 1923 Leonhard Jores 1918 1934 Martin Staemmler 1934 1935 Herbert Siegmund 1935 1942 Walter Bungeler 1942 1956 Wilhelm Doerr 1956 1963 Karl Lennert 1963 1989 Manfred Dietel 1989 1994 Gunter Kloppel 1995 2009 Christoph Rocken seit 2009 Normdaten Person GND 116636335 lobid OGND AKS LCCN no95059459 VIAF 77072809 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cohnheim Julius FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher PathologeGEBURTSDATUM 20 Juli 1839GEBURTSORT DemminSTERBEDATUM 15 August 1884STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Friedrich Cohnheim amp oldid 239476117