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Herkules und der Stall des Augias ist ein Horspiel und Theaterstuck des Schweizer Autors Friedrich Durrenmatt Das Horspiel entstand 1954 und wurde im selben Jahr vom Nordwestdeutschen Rundfunk ausgestrahlt In gedruckter Form erschien das Stuck erstmals 1954 beim Arche Verlag 1962 schrieb Durrenmatt eine Buhnenfassung des Stucks das 1963 im Zurcher Schauspielhaus uraufgefuhrt wurde 1980 schrieb Durrenmatt eine Neufassung fur seine Werkausgabe die beim Diogenes Verlag erschienen ist 1 DatenTitel Herkules und der Stall des AugiasGattung KomodieOriginalsprache DeutschAutor Friedrich DurrenmattErscheinungsjahr 1963Urauffuhrung 20 Marz 1963Ort der Urauffuhrung Schauspielhaus Zurich ZurichPersonenHerkules Nationalheld Deianeira seine Geliebte Polybios sein Sekretar Augias Prasident von Elis Phyleus sein Sohn Iole seine Tochter Kambyses sein Stallknecht Lichas ein Brieftrager Tantalos Zirkusdirektor zehn Parlamentarier zwei Buhnenarbeiter Inhaltsverzeichnis 1 Personen 2 Inhalt 3 Hintergrund 4 Horspiel 5 Theaterstuck 6 Pressestimmen 7 Ausgaben 7 1 Horspiel 7 2 Theaterstuck 7 3 Horspiel und Theaterstuck 7 4 Horbuch 8 Einzelnachweise 9 WeblinksPersonen BearbeitenHerkules Nationalheld Deianeira seine Geliebte Polybios sein Sekretar Augias Prasident von Elis Phyleus sein Sohn Kambyses sein Stallknecht Tantalos Zirkusdirektor Parlamentarier Botschafternur im Horspiel Herr Schmied Volksschullehrer Xenophon Redaktornur im Theaterstuck Iole Tochter des Augias Lichas BrieftragerInhalt BearbeitenAufgrund des standig anwachsenden Mistes wird das Leben in Elis immer unertraglicher Deshalb beschliesst Augias Prasident von Elis zusammen mit seinem Parlament dem griechischen Nationalhelden Herkules gegen ein ansehnliches Honorar und Reisespesen den Auftrag zur Sauberung von Elis anzubieten Man hatte namlich vernommen dass Herkules der grosste Sauberer Griechenlands sei Zwar verspurt Herkules wenig Lust den Auftrag anzunehmen denn als Nationalheld will er sich mit Raubern und Drachen beschaftigen in diesem Sinne war er ja ein Sauberer Konig Augias hatte dies offensichtlich missverstanden Sein Sekretar Polybios erinnert ihn jedoch an seine gewaltigen Schulden und die Kosten die die reprasentativen Pflichten eines Helden mit sich bringen So schifft sich Herkules mit seiner Geliebten Deianeira und seinem Sekretar ein In Elis wird ihm ein begeisterter Empfang bereitet insbesondere von Seiten der Frauen Herkules wird den Vertretern der wichtigsten Vereine und Kommissionen vorgestellt und schlagt seine Zelte auf einem Felsen oberhalb der Stadt auf von wo aus die Stadt einem riesigen Misthaufen gleicht Am Tag nach den Empfangsfeierlichkeiten besichtigt der Held mit Augias die gewaltigen Massen von Mist Herkules rat die Flusse Alpheios und Peneios durch die Hauptstadt zu lenken und so Elis zu saubern Phyleus der Sohn des Augias sieht in der schonen Deianeira eine hohere Daseinsform des Menschen verkorpert verliebt sich daher in sie und hofft mit ihr an seiner Seite das ruckstandige Land zivilisieren und kultivieren zu konnen Herkules und Deianeira deren Beziehung durch den Ruf als ideales Paar schwer belastet ist kommt die Zuneigung des Phyleus nicht ungelegen Deianeira ahnt zudem dass sie Herkules eines fernen Tages das Nessoshemd anlegen wird Daher ware sie bereit bei Phyleus in Elis zu bleiben auch Herkules willigt ein Aber der Ausmisterei stellen sich unverhoffte Hindernisse entgegen und die Reinigung des Staates wird immer wieder verschoben Phyleus weiss dass Deianeira im unausgemisteten Elis nicht bleiben wurde Herkules leidet aufgrund seines zunehmenden Alters unter den Anspruchen die von weiblicher Seite an einen Helden gestellt werden Um diese Erwartungen an seine Manneskraft dennoch nicht zu enttauschen uberredet Herkules den Stallknecht Kambyses seine Rolle zu ubernehmen und den weiblichen Verehrerinnen beizuwohnen Am Ende scheitert aber auch Kambyses vor dieser Herkulesarbeit und verweigert seine Dienste Jetzt kommt Iole die Tochter des Augias zu Herkules um sich dem Helden wie so viele junge Elierinnen hinzugeben Als er ablehnt glaubt sie sich zuruckgewiesen bis sie von Herkules uber die wahren Begebenheiten aufgeklart wird Im Horspiel kommt die Figur der Iole nicht vor Daher fehlt auch diese Szene Kommissionen beraten in endlosen Sitzungen Man weist darauf hin dass unter dem Mist immense Kunstschatze den Stolz des Landes und Kern des Patriotismus verborgen sind die durch das Ausmisten verloren gingen Es wird auch die Moglichkeit erwogen dass solche Kunstschatze gar nicht vorhanden sind doch wurde dann das Ausmisten deren Nichtexistenz beweisen was noch verheerender ware Auch die niedrige Zahl Tuberkulosekranker sei auf den Mist zuruckzufuhren Die Beratungen verschleppen sich so lange bis Herkules schliesslich den ihm gewahrten Vorschuss aufgebraucht hat Herkules der zudem von Glaubigern bedrangt wird sieht sich gezwungen im Zirkus des Tantalos aufzutreten Als den Helden in dieser aussichtslosen Lage die Botschaft des Konigs von Arkadien erreicht in der dieser ihn gegen ein Honorar und Reisespesen um die Beseitigung des von den Stymphalischen Vogel verursachten Mistes bittet was als eine noch schmutzigere Angelegenheit angesehen wird beschliessen Herkules und Deianeira gemeinsam das Land unausgemistet zu verlassen Hintergrund BearbeitenHerkules ist die lateinische Bezeichnung des mythischen altgriechischen Heros Herakles dem gottliche Ehren zukamen und der in den Olymp aufgenommen wurde In einem Anfall von Wahnsinn erschlug Herakles seine Frau Megara und seine drei Kinder Als der Anfall voruber war und er seine schreckliche Tat erkannte fragte er das Orakel von Delphi um Rat Die Pythia antwortete dass er Entsuhnung erlangen kann wenn er zwolf Jahre dem Eurystheus dient und die von ihm geforderten Arbeiten ausfuhrt Eine der Taten war das Ausmisten der Rinderstalle des Augias Konig von Elis auf der Peloponnes Seine Sohne waren Phileus und Agasthenes Er hatte eine Tochter mit Namen Agamede nicht Iole Herakles erledigte die ihm gestellte Aufgabe indem er die Flusse Alpheios und Peneios durch den Stall leitete Daraufhin verweigerte Augias ihm seinen Lohn und stritt ab Herakles das Vieh als Lohn versprochen zu haben Dann war er bereit sich dem Urteil eines Gerichts zu unterwerfen Als jedoch sein Sohn Phileus vor den Richtern die Aussage von Herakles bestatigte liess Augias beide aus dem Land jagen Spater kehrte Herakles zuruck eroberte Elis totete den Augias und ubergab das Konigreich dessen Sohn Phileus Zur Feier dieses Sieges fuhrte Herakles ausserdem die Olympischen Spiele zu Ehren seines Vaters Zeus ein Erst nach den geleisteten sagenhaften 12 Arbeiten lernte Herakles die schone Deianeira kennen die dann auch seine Frau wurde Eines Tages mussten beide einen Fluss uberqueren der Hochwasser fuhrte Der Zentaur Nessos bot der jungen Frau an sie auf seinem Rucken hinuberzutragen versuchte aber dann sie zu entfuhren Herakles schoss ihm einen seiner todlichen Pfeile nach Als der getroffene Nessos im Sterben lag gab er der Frau den tuckischen Rat einen Teil seines Blutes aufzubewahren und das Gewand des Herkules damit zu tranken wenn sie seiner Liebe nicht mehr sicher sein sollte denn dann wurde er nie wieder eine andere Frau ansehen Sein Blut aber war durch den Todespfeil vergiftet Einige Zeit danach wandte sich Herakles der erbeuteten schonen Iole zu die spater seinen Sohn Hyllos heiraten sollte In Durrenmatts Stuck ist Iole die Tochter des Augias Da bestrich Deianeira sein Untergewand mit dem Nessosblut Nachdem er es ubergeworfen hatte befielen den Helden entsetzliche Schmerzen Da er das Hemd auch nicht mehr ablegen konnte verbrannte Herkules sich selbst auf einem Scheiterhaufen Deianeira totete sich aus Verzweiflung Horspiel BearbeitenEinen Entwurf zum Horspiel verfasste Durrenmatt 1953 Das Horspiel selbst entstand 1954 und wurde im selben Jahr vom Nordwestdeutschen Rundfunk ausgestrahlt Regie fuhrte Gert Westphal Sprecher der Hauptrollen waren Herkules Heinz Klevenow Dejaneira Gisela Zoch Westphal Polybios Oskar Werner Augias Helmut Peine Pyleus Gunther Schramm Xenophon Manfred Steffen Tantalos Max Walter Lehrer Schmied Alexander HunzingerDiese Sendung wurde von Radio Bern ubernommen und am 20 Oktober 1954 ausgestrahlt Eine gedruckte Fassung erschien ebenfalls noch im selben Jahr beim Arche Verlag Der Entwurf zum Horspiel wurde erstmals 1963 im Programmheft zur Urauffuhrung der Komodienfassung abgedruckt 2 Theaterstuck Bearbeiten1962 schrieb Durrenmatt eine Buhnenfassung des Stucks das im Manuskript noch den Untertitel Eine Erzahlung fur die Buhne mit dramatischen Vignetten trug Das dramatische Stuck umfasste schliesslich 15 Szenen mit einer Pause nach dem sechsten Bild und trug den Untertitel Eine Komodie in 15 Bildern Die Urauffuhrung fand am 20 Marz 1963 im Zurcher Schauspielhaus statt Regie fuhrte Leonard Steckel Das Stuck war wie folgt besetzt Herkules Gustav Knuth Augias Ernst Schroder Deianeira Jane Tilden Polybios Rolf Henniger Phyleus Rene Scheibli Iole Christa Witsch Lichas Kurt Beck Kambyses Peter Ehrlich Tantalos Robert TessenNach der durchgefallenen Premiere uberarbeitete Durrenmatt den Text Diese Fassung erschien 1963 in gedruckter Form beim Arche Verlag 1980 schrieb Durrenmatt eine Neufassung des Theaterstucks fur seine Werkausgabe die beim Diogenes Verlag erschienen ist 3 Pressestimmen Bearbeiten Die Tragikomodie des Helden der uberflussig geworden ist der ein schiefes Leitbild ist kunstlich etabliert von Leuten die sich von einem solchen Leitbild noch etwas versprechen der selbst noch gar nicht weiss wie sehr es seiner nicht mehr bedarf Herkules ist tot bevor er stirbt ein lebender Leichnam das Zerrbild des Helden von dem es ein unverzerrtes Bild nicht mehr gibt und wohl auch nicht mehr geben darf Zurcher Woche 4 Das Stuck macht sich lustig uber umstandskramerische Demokratie und nutzloses Heldentum Durrenmatts Satire ist in diesem Stuck durchdringend The Times 5 Ausgaben BearbeitenHorspiel Bearbeiten 1954 Friedrich Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Arche Verlag 66 S 1960 Friedrich Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Neuausgabe Arche Verlag 66 S 1961 Friedrich Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias In Gesammelte Horspiele Arche Verlag 317 S Theaterstuck Bearbeiten 1963 Friedrich Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Ein Festspiel Arche Verlag 88 S mit Zeichnungen von Friedrich Durrenmatt 1963 Friedrich Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Eine Komodie In Komodien II und Fruhe Stucke Arche Verlag 429 S Horspiel und Theaterstuck Bearbeiten 1980 Friedrich Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Der Prozess um des Esels Schatten Griechische Stucke Neufassungen von 1980 Diogenes Verlag 228 S Broschiert ISBN 3257208383 1998 Friedrich Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Der Prozess um des Esels Schatten Griechische Stucke Neufassungen von 1980 Diogenes Verlag 228 S Taschenbuch ISBN 3257230486Horbuch Bearbeiten Von Friedrich Durrenmatt gelesene Kurzfassung 1957 Friedrich Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Deutsche Grammophon 1 LP 2000 Friedrich Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Deutsche Grammophon 1 CD ISBN 8946398426Einzelnachweise Bearbeiten Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Der Prozess um des Esels Schatten Diogenes 1980 S 227 228 Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Der Prozess um des Esels Schatten Diogenes 1980 S 227 228 Durrenmatt Herkules und der Stall des Augias Der Prozess um des Esels Schatten Diogenes 1980 S 227 228 Zitiert nach diogenes ch Zitiert nach diogenes chWeblinks BearbeitenHerkules und der Stall des Augias bei DiogenesWerke Friedrich DurrenmattsRomane Der Richter und sein Henker Der Verdacht Grieche sucht Griechin Das Versprechen Justiz Durcheinandertal Der PensionierteKurzgeschichten und Erzahlungen Der Hund Der Tunnel Mondfinsternis Die Panne Der Sturz Der Auftrag oder Vom Beobachten des Beobachters der BeobachterTheaterstucke Es steht geschrieben Der Blinde Romulus der Grosse Die Ehe des Herrn Mississippi Ein Engel kommt nach Babylon Der Besuch der alten Dame Frank der Funfte Die Physiker Herkules und der Stall des Augias Der Meteor Die Wiedertaufer Play Strindberg Portrat eines Planeten Der Mitmacher Die Frist Die Panne Dichterdammerung Achterloo Rollenspiele Achterloo IVHorspiele Der Prozess um des Esels Schatten Herkules und der Stall des Augias Das Unternehmen der Wega Die Panne Abendstunde im SpatherbstDrehbucher Die Panne Es geschah am hellichten Tag Der Besuch der alten Dame Der Richter und sein HenkerZeichnungen Die Heimat im Plakat Das Nashorn schreibt der TigerinEssays Satze aus Amerika Zusammenhange NachgedankenSonstige Schriften Mister X macht Ferien Labyrinth Minotaurus Turmbau Der Schachspieler Midas oder Die schwarze LeinwandGedichte Auswahl Gott und Peguy An Europa Wenn ich durch die Stadte Deutschlands gehe Schweizerpsalm I III Wer die Erde wohnbar machen will Wie Helden von Shakespeare Ich habe 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