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Der Blinde ist ein Drama von Friedrich Durrenmatt Es war sein zweites Drama nach Es steht geschrieben und wurde am 10 Januar 1948 im Stadttheater Basel unter der Regie von Ernst Ginsberg uraufgefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Entstehung 3 Rezeption 4 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie Handlung ist im Dreissigjahrigen Krieg angesiedelt und von der biblischen Geschichte des Hiob beeinflusst Ein Herzog sitzt vor den Ruinen seines Schlosses inmitten seines entvolkerten Landes Da er aber kurz vor der Zerstorung seines Landes durch Wallensteins Armee schwer erkrankte und dann erblindete weiss er nichts davon Er glaubt immer noch in einem prachtigen Schloss in einem bluhenden Land zu wohnen Sein Sohn Palamedes mochte ihn mit der Wahrheit verschonen Da kommt der italienische Edelmann Negro da Ponte daher Er gibt vor in schwedischen Diensten gestanden zu haben tatsachlich gehorte er aber zu Wallensteins kaiserlichen Truppen Auch er tut so als sahe er das prachtige Schloss und der Herzog ernennt ihn zu seinem Statthalter Negro da Ponte fullt die Uberreste des Thronsaals mit Soldnern Prostituierten und anderem Gesindel aus seinem Gefolge damit der Herzog glaubt er habe sein Volk vor sich zu dem er noch einmal sprechen mochte Oktavia die Tochter des Herzogs hat sich in Hass und Verachtung von Vater und Bruder abgewendet und wird Negro da Pontes Geliebte Negro da Ponte mochte den Herzog glauben machen ein Angriff Wallensteins stunde bevor weshalb er zu Fuss zur Grenze seines Landes fliehen musse Tatsachlich wird er aber nur im Kreis um sein Schloss herumgefuhrt Man lasst ihn glauben das Schloss stehe in Flammen und Palamedes sei durch Verrat mitschuldig an der Niederlage Palamedes der immer tiefer in Trauer und Verzweiflung versinkt gibt den Verrat zu den es nicht gab und wird vom Vater zum Tod verurteilt Ein Schwarzer aus da Pontes Gefolge laut Personenverzeichnis Der Neger wird dem Herzog als Wallenstein vorgestellt und verlangt dass der Herzog sein zerstortes Land an ihn abtritt und sich vor ihm erniedrigt Der Herzog tut dies und hat damit alles verloren was er einst besass seinen Sohn seine Tochter sein Land sein Volk und seine Wurde nur nicht seinen Glauben Des Herzogs Hofdichter namens Gnadenbrot Suppe mochte dem Herzog die Wahrheit sagen Dieser hindert ihn jedoch daran und erwurgt ihn schliesslich es wird deutlich dass der Herzog die Wahrheit nicht erkennen will Oktavia sagt sich von da Ponte wieder los Da Ponte will mit Hilfe der Leiche des Hofdichters dem Herzog vormachen Oktavia hatte sich umgebracht Als die Leiche hereingetragen und aufgedeckt wird erschrickt da Ponte Es ist tatsachlich Oktavia Was er dem Herzog vorlugen wollte ist wahr geworden Negro da Ponte zieht mit seinen Leuten weiter und lasst den Herzog einsam vor den Trummern des Schlosses zuruck wo er schon am Anfang des Stuckes sass Entstehung BearbeitenDurrenmatt schrieb im Januar 1947 eine erste Fassung des Stucks das Typoskript wird im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern aufbewahrt Die endgultige Fassung entstand im Winter 1947 48 wahrend der Proben zur Urauffuhrung Das Stuck wurde auch in Zurich 1948 und Munster 1951 aufgefuhrt dann jedoch liess Durrenmatt es fur weitere Inszenierungen sperren 1960 veroffentlichte er eine leicht uberarbeitete Version in Buchform 1 Rezeption BearbeitenIn den zeitgenossischen Kritiken wurde positiv hervorgehoben dass das Stuck die Kraft des Glaubens thematisiere Erst in spateren Deutungen wurde der unerschutterliche Glaube des Herzogs auch als problematisch betrachtet Hanns Uhl lobte in seiner Rezension fur Die Zeit u a die spannungsreiche Sprache und hob erstaunliche Parallelen zur Gegenwart der Nachkriegszeit hervor 2 Einzelnachweise Bearbeiten Kathrin Schmid Der Blinde In Ulrich Weber Andreas Mauz Martin Stingelin Hrsg Durrenmatt Handbuch Metzler Stuttgart 2020 S 43 45 doi 10 1007 978 3 476 05314 5 11 Rezension von Hanns Uhl In Die Zeit 12 1948 erschienen am 18 Marz 1948 Werke Friedrich DurrenmattsRomane Der Richter und sein Henker Der Verdacht Grieche sucht Griechin Das Versprechen Justiz Durcheinandertal Der PensionierteKurzgeschichten und Erzahlungen Der Hund Der Tunnel Mondfinsternis Die Panne Der Sturz Der Auftrag oder Vom Beobachten des Beobachters der BeobachterTheaterstucke Es steht geschrieben Der Blinde Romulus der Grosse Die Ehe des Herrn Mississippi Ein Engel kommt nach Babylon Der Besuch der alten Dame Frank der Funfte Die Physiker Herkules und der Stall des Augias Der Meteor Die Wiedertaufer Play Strindberg Portrat eines Planeten Der Mitmacher Die Frist Die Panne Dichterdammerung Achterloo Rollenspiele Achterloo IVHorspiele Der Prozess um des Esels Schatten Herkules und der Stall des Augias Das Unternehmen der Wega Die Panne Abendstunde im SpatherbstDrehbucher Die Panne Es geschah am hellichten Tag Der Besuch der alten Dame Der Richter und sein HenkerZeichnungen Die Heimat im Plakat Das Nashorn schreibt der TigerinEssays Satze aus Amerika Zusammenhange NachgedankenSonstige 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