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Helios Mendiburu 24 Februar 1936 in Madrid 1 ist ein deutsch spanischer Ingenieur und Kommunalpolitiker Nach der Wende im Jahr 1990 war er der erste frei gewahlte Bezirksburgermeister des Berliner Bezirks Friedrichshain und bis zum Jahr 2000 im Amt Wegen Boykotthetze verbrachte er zwischen 1957 und 1959 zweieinhalb Jahre in Gefangnissen und Haftarbeitslagern der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verurteilung und Gefangnisaufenthalt 3 Leben in Berlin und Wahl zum Bezirksburgermeister 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMendiburus Vater war Baske und Kommunist seine Mutter eine Spanierin die ebenfalls in der Kommunistischen Partei engagiert war Im Spanischen Burgerkrieg kampfte sein Vater aufseiten der Republik Nach der Niederlage fluchtete die Familie ins Exil nach Frankreich und wurde dort interniert Der Vater Mendiburus schloss sich der franzosischen Resistance an und wurde 1944 von den deutschen Besatzungsorganen erschossen Die Mutter versuchte mit drei Kindern nach Sudamerika auszuwandern Dies Vorhaben scheiterte jedoch in Casablanca von wo die Familie wieder nach Marseille zuruckkehrte 1944 fluchtete die Mutter mit den Kindern uber die Pyrenaen ins spanische Irun 1946 gelang es der Mutter nach Deutschland auszuwandern sie gingen nach Cottbus zu einem deutschen Kommunisten den die Mutter in Spanien in den internationalen Brigaden kennengelernt hatte Mendiburus Stiefvater war in dieser Zeit Polizeichef in Cottbus wo die Mutter ihn heiratete Nach einiger Zeit liess sich die Mutter jedoch wieder scheiden auch weil der Stiefvater die Kinder aus geringen Anlassen schlug Helios Mendiburu machte eine Schlosserlehre im Reichsbahnausbesserungswerk RAW Cottbus Wegen guter Leistungen wurde er 1955 zum Studium der Romanistik an die Arbeiter und Bauern Fakultat der Berliner Humboldt Universitat delegiert In Berlin bekam er Kontakt zu Mitarbeitern des Ostburos der SPD Ein Kommilitone gab Mendiburu Margarete Buber Neumanns Buch Als Gefangene bei Stalin und Hitler zu lesen Verurteilung und Gefangnisaufenthalt BearbeitenDer Aufstand in Ungarn brach Mendiburu das Genick was seine politische Orientierung betraf 2 Im November 1956 war er Mitorganisator eines Demonstrationszuges der vor der sowjetischen Botschaft endete Am 17 Mai 1957 wurde Mendiburu verhaftet und verbrachte ein halbes Jahr in Untersuchungshaft in der Haftanstalt der Staatssicherheit in der Berliner Magdalenenstrasse Bei den stundenlangen Verhoren Schlagen und Misshandlungen wurden ihm zwei Zahne ausgeschlagen Im Oktober 1957 wurde er in Potsdam wegen Boykotthetze nach Artikel 6 der DDR Verfassung zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt die er im Gefangnis in Neuruppin und im Haftarbeitslager in Eisenhuttenstadt damals Stalinstadt verbrachte Am 4 November 1959 wurde Mendiburu entlassen Leben in Berlin und Wahl zum Bezirksburgermeister BearbeitenSeine Mutter arbeitete zu dieser Zeit als Telefonistin bei der Reichsbahn sie vermittelte ihm eine Arbeit als Hilfsrohrleger beim VEB Energieversorgung Cottbus Wegen guter Leistungen wurde er von hier wiederum zu einem Ingenieurstudium nach Markkleeberg bei Leipzig delegiert Im August 1968 sollten alle Mitarbeiter des Betriebes in dem Mendiburu beschaftigt war mit einer Unterschrift den Einmarsch der Sowjet Truppen in die CSSR befurworten Mendiburu war der Einzige der nicht unterschrieb sein Chef empfahl ihm darauf zunachst zu kundigen Der Vorfall hatte jedoch keine weiteren Folgen heimlich erntete er Anerkennung von Kollegen fur seinen Mut 1974 ging Mendiburu nach Berlin wo er bei der Firma Monsator als Kundendienstingenieur und Gruppenleiter arbeitete In der Zeit der Wende des Jahres 1989 sympathisierte er mit dem Programm des Neuen Forums und seinen Forderungen nach mehr Demokratie in der DDR Er trat eine Woche nach deren Grundung der sozialdemokratischen SDP die sich spater der SPD anschloss bei Mendiburu fiel in der Burgerbewegung sowohl durch seine Biographie als auch durch seine akkurate Kleidung auf im Mai 1990 wurde er Spitzenkandidat der SPD im Bezirk Friedrichshain und zum Burgermeister gewahlt Er blieb bis 2000 im Amt liess sich jedoch nach der Fusion des Bezirks mit Kreuzberg nicht mehr als Kandidat aufstellen Zur Bundestagswahl 1998 trat Helios Mendiburu als Direktkandidat der SPD im Wahlkreis Berlin Friedrichshain Lichtenberg an wo er jedoch gegen die PDS Kandidatin Christa Luft unterlag Im Januar 2002 trat Mendiburu aus Protest gegen die rot rote Koalition die sich auf Berliner Landesebene gebildet hatte aus der SPD aus 3 Der Dokumentarfilm Ein Spanier im Rathaus uber Mendiburu von Karlheinz Mund entstand 1992 4 Mendiburu lebt heute in Berlin Hellersdorf Literatur BearbeitenThomas Heubner Sonnengott oder Parteisoldat Der Ex Burgermeister Helios Mendiburu in Friedrichshainer Chronik Mai 2007Einzelnachweise Bearbeiten August Bebel Institut Wegmarken der Berliner Sozialdemokratie Historischer Kalender 2011 Seite 6 Zitat Mendiburu nach Thomas Heubner Sonnengott oder Parteisoldat Der Ex Burgermeister Helios Mendiburu Michael Link Michael Posch Friedrichshain Ex Burgermeister tritt aus der SPD aus In Die Welt 24 Januar 2002 Filmportal de Ein Spanier im Rathaus Helios MendiburuBezirksburgermeister des Bezirks Friedrichshain Paul Mielitz 1921 1933 Max Conrad 1933 1938 Gunther Huber 1938 1944 Hans Fink 1944 1945 Paul Lippke 1945 1946 Fritz Saar 1946 1947 Wilhelm Mardus 1947 Heinz Griesch 1948 Erwin Butte 1948 Willi Schmidt 1948 1950 Gustav Adolf Werner 1950 1953 Fritz Reuter 1953 1956 Hans Hoding 1956 1975 Manfred Pagel 1975 1989 Heinz Borbach 1989 1990 Gunter Baudisch 1990 Helios Mendiburu 1990 2000 Seit dem 1 Januar 2001 ist der Bezirk Friedrichshain Teil des neuen Bezirks Friedrichshain Kreuzberg Normdaten Person GND 123282559X lobid OGND AKS VIAF 3567162062757851650002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mendiburu HeliosKURZBESCHREIBUNG deutscher KommunalpolitikerGEBURTSDATUM 24 Februar 1936GEBURTSORT Madrid Abgerufen von https de wikipedia org w index 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