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Helene Kirsch verheiratete Helene Fredrich 18 Juli 1906 in Johannisthal 15 August 1999 1 war eine deutsche Politikerin KPD Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Jugend und Familie 1906 bis 1920 1 2 Weimarer Republik 1920 bis 1933 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1 4 Spatere Jahre 1945 bis 1999 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenJugend und Familie 1906 bis 1920 Bearbeiten Kirsch wurde als eines von sieben Kindern des Land und Industriearbeiters Hermann Kirsch und seiner Ehefrau Emilie geboren Der Vater der ursprunglich der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands angehort hatte wechselte 1919 in die Kommunistische Partei Deutschlands KPD was das Leben und die Entwicklung der Kinder nachhaltig pragte Ausser Kirsch wurden drei ihrer Geschwister in den 1920er Jahren KPD Funktionare die Bruder Franz Kirsch 8 Marz 1901 3 Februar 1944 im Zuchthaus Brandenburg Gorden 2 Fritz Kirsch 5 Marz 1903 30 April 1940 und Otto Kirsch sowie die Schwester Emilie Kirsch Kirsch besuchte die Gemeindeschule in Johannisthal Anschliessend arbeitete sie als Metallarbeiterin in Berlin Weimarer Republik 1920 bis 1933 Bearbeiten 1925 trat Kirsch in die KPD ein nachdem sie bereits seit 1920 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes KJVD gewesen war Im selben Jahr 1925 wurde sie Mitglied der Gewerkschaft Dem Reichstagshandbuch zufolge lebte sie spatestens zum Zeitpunkt ihrer Wahl ins Parlament 1932 in Berlin Kirsch gehorte der KPD Bezirksleitung Berlin Brandenburg an und war Delegierte des 1 und 2 Kongresses der werktatigen Frauen Zu dieser Zeit betatigte sie sich ferner in der Roten Hilfe und in der Internationalen Arbeiterhilfe Bei der Reichstagswahl vom November 1932 wurde Kirsch als Kandidatin der KPD fur den Wahlkreis Berlin in den Reichstag gewahlt dem sie in der Folge bis zum Marz 1933 angehorte Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung war Kirsch der Verfolgung des Regimes ausgesetzt 1933 war sie Mitglied der Bezirksleitung des von Willy Sagebrecht geleiteten KPD Bezirks Brandenburg Lausitz Grenzmark der aus der Provinzabteilung der KPD Bezirksleitung Berlin Brandenburg hervorging Wegen illegaler politischer Tatigkeit wurde Kirsch im Herbst 1933 in Cottbus verhaftet Am 29 November 1933 reichte der Generalstaatsanwalt beim Kammergericht in Berlin Klage gegen Kirsch ein Am 10 April 1934 erfolgte die Verurteilung zu zwei und dreiviertel Jahren Zuchthaus 3 Zur Verbussung ihrer Strafe wurde Kirsch in das Frauenzuchthaus Jauer gebracht Nachdem sie sich dort mit anderen Gefangenen gegen die Gefangnisleitung erhob wurde Kirsch mit 45 weiteren Haftlingen wegen Meuterei oder Anstiftung zur Meuterei angeklagt aus Mangel an Beweisen jedoch freigesprochen Nach ihrer Haftentlassung heiratete Helene Kirsch den Buchdrucker Bruno Fredrich Wahrend des Krieges wurde Fredrich zur Wehrmacht einberufen Seit 1943 galt er als vermisst Helene Fredrich stand noch bis 1938 unter Polizeiaufsicht und wurde 1939 erneut verhaftet und kurzzeitig in Schutzhaft genommen 4 Wahrend des Krieges musste sie als Dienstverpflichtete in verschiedenen Berliner Betrieben arbeiten Uber ihre Freundinnen Ella Trebe und Marta Wagner stand Kirsch wahrend des Krieges mit der kommunistischen Untergrundorganisation namentlich mit der Saefkow Gruppe in Verbindung in deren Auftrag sie Lebensmittel und Geld fur illegal in Berlin lebende Widerstandler sammelte Spatere Jahre 1945 bis 1999 Bearbeiten Nach dem Krieg schloss Kirsch die sich nun Fredrich nannte sich erneut der kommunistischen Bewegung an 1945 erhielt sie den Auftrag die Frauenarbeit in Berlin Wedding neu zu organisieren Im April 1946 nahm Kirsch als Delegierte am Vereinigungsparteitag von KPD und Ost SPD zur SED teil Anschliessend wurde Kirsch Mitglied im Landesverband des SED in Brandenburg Im selben Jahr ubernahm sie zusammen mit Emmi Plinz die Abteilung Frauenarbeit im Sekretariat des SED Provinzialvorstandes Brandenburg Diese Stellung ubte sie bis zu ihrem Ausscheiden aus gesundheitlichen Grunden im Marz 1947 aus Ihre Nachfolgerin wurde Margarete Langner Von 1946 bis 1950 war Helene Fredrich Mitglied des Landtages von Brandenburg Anschliessend war sie bis 1972 politische Mitarbeiterin im Zentralkomitee der SED Danach lebte Kirsch bis zu ihrem Tod 1999 in Berlin Fredrich war im November 1989 eine von vier Reichstagsabgeordneten der Weimarer Zeit die den Fall der Berliner Mauer noch miterlebten ausser Fredrich noch Wilhelm Heerde Josef Felder und Karl Meier und als 1990 die ersten gesamtdeutschen Parlamentswahlen seit dem Ende der Weimarer Republik 1933 abgehalten wurden war sie eines von drei Parlamentsmitgliedern der Weimarer Zeit die dies noch miterlebten ausser Fredrich noch Heerde und Felder Uber die Privatperson ist bislang wenig in Erfahrung gebracht worden Gunther Wehner beschreibt sie mit Verweis auf die Aussagen uberlebender Augenzeugen als gesellige und kontaktfreudige Personlichkeit sowie als energisch und durchsetzungsfahig Ausserdem bescheinigt er ihr eine Zuneigung zu Kindern da sie selbst keine Kinder hatte Auszeichnungen Bearbeiten1966 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber und 1971 in Gold 1976 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 1981 Karl Marx OrdenSchriften Bearbeiten Dreieinhalb Jahre lang hielt ich Verbindung uber die Grenze in Schon damals kampften wir gemeinsam Berlin 1961 S 99 104 Literatur BearbeitenGunther Wehner Auf den Spuren von Helene Fredrich In Die Linke Rundbrief 1 2 2008 S 57 59 Kirsch Fredrich Helene In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsdatum und ort nach dem Reichstagshandbuch fur die Legislaturperiode ab dem November 1932 Sterbedatum nach Friederike Sattler Wirtschaftsordnung im Ubergang Politik Organisation und Funktion der KPD 2002 S 928 https www stolpersteine berlin de de biografie 894 Walter Hammer Walter Hosterey Hohes Haus in Henkers Hand 1956 S 41 Landtag von Brandenburg Handbuch 1947 S 69 Weblinks BearbeitenHelene Kirsch in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenNormdaten Person GND 13035158X lobid OGND AKS VIAF 18329220 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kirsch HeleneALTERNATIVNAMEN Fredrich Helene Ehename KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin KPD MdRGEBURTSDATUM 18 Juli 1906GEBURTSORT JohannisthalSTERBEDATUM 15 August 1999 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helene Kirsch amp oldid 214181831