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Josef Felder 24 August 1900 in Augsburg 28 Oktober 2000 in Munchen war ein deutscher Widerstandskampfer Journalist und Politiker SPD Josef Felder um 1933 Grab der Familie Felder auf dem Friedhof in Untermenzing Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Ehrungen und Benennungen 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenJosef Felder war das alteste von elf Kindern einer Augsburger Kaufmannsfamilie Seine Eltern waren Josef und Therese Felder Seine Mutter starb als er sieben Jahre alt war In den ersten Lebensjahren zog die Familie des Ofteren in Suddeutschland um Nach dem Besuch von Volks und Realschule auf der Volksschule gehorte Julius Streicher zu seinen Lehrern absolvierte er eine Ausbildung im graphischen Gewerbe Anschliessend arbeitete er zunachst in der Textilfabrik seines Vaters und von 1924 bis 1933 als Redakteur fur die Schwabische Volkszeitung 1933 floh Felder zunachst nach Osterreich und von dort nach der Dollfuss Revolte weiter in die Tschechoslowakei 1934 kehrte er illegal nach Deutschland zuruck und wurde verhaftet Bis 1936 war Felder im Konzentrationslager Dachau inhaftiert Dort lernt er den spateren SPD Vorsitzenden Kurt Schumacher kennen 1 Er arbeitete dann bis 1946 in der Textil und Sportartikelfirma von Willy Bogner senior in Munchen und Oberaudorf als Buchhalter Bogner der mit Felders Bruder gut bekannt war hatte ihn angefordert um ihn aus dem KZ herauszubekommen 1946 wurde Felder Verleger und Chefredakteur des Sudostkuriers in Bad Reichenhall Von 1955 bis 1957 war er Chefredakteur der SPD Zeitung Vorwarts Am 28 Oktober 2000 starb Josef Felder 100 jahrig in Munchen Er war verheiratet und hatte zwei Kinder Partei BearbeitenIm Juli 1919 war Felder Grundungsmitglied der Ortsgruppe der USPD in Mindelheim Als der Ortsverein sich jedoch 1920 fur einen Anschluss an die Kommunistische Internationale entschied wechselte er zur SPD 1985 wurde er zum Ehrenvorsitzenden der bayerischen SPD gewahlt Abgeordneter BearbeitenAb 1930 war Felder Stadtrat in Augsburg ab 1932 Abgeordneter im Reichstag Felder war eines der 94 sozialdemokratischen Mitglieder des Reichstags die 1933 gegen das Ermachtigungsgesetz der Nationalsozialisten stimmten Eine zynische Frechheit uns uberhaupt noch einzuladen meine er und die Fahrt nach Berlin um dort uber das Ermachtigungsgesetz abzustimmen Er und seine SPD Genossen waren da schon langst vogelfrei Spater im KZ Dachau erzahlte ihm ein in Ungnade gefallener SA Mann dass es wohl verbummelt worden sein ihn bereits in Augsburg zu fassen 2 Josef Felder war der letzte lebende Reichstagsabgeordnete aus der Zeit der Weimarer Republik und der einzige von ihnen der am 4 Oktober 1990 der ersten Sitzung des gesamtdeutschen Bundestages im Reichstagsgebaude in Berlin als Ehrengast beiwohnte 3 Felder war vom 15 Oktober 1957 bis 19 Oktober 1969 Abgeordneter der SPD im Deutschen Bundestag Ehrungen und Benennungen BearbeitenAm 7 Dezember 1964 wurde Josef Felder der Bayerische Verdienstorden verliehen 1983 wurde ihm der Gustav Heinemann Burgerpreis uberreicht 1989 bekam Felder die Wurde eines Akademischen Ehrenburgers der Universitat Augsburg 1990 verlieh ihm die Landeshauptstadt Munchen die Goldene Burgermedaille Am 31 Juli 1990 erhielt Felder das Grosse Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland 1992 wurde er mit dem Lindauer Sozialistenhut des SPD Kreisverbandes Lindau in Lindenberg ausgezeichnet 1995 stiftete der SPD Landesverband Bayern den Josef Felder Preis fur Gemeinwohl und Zivilcourage Mit Felder starb der letzte demokratische Abgeordnete des Reichstages Aus diesem Grund ehrte die Bundesrepublik Deutschland ihn am 7 November 2000 mit einem Staatsakt 2002 gab die Deutsche Post im Rahmen der Serie Aufrechte Demokraten eine Sonderbriefmarke mit dem Portrat Felders zum Nennwert von 56 Eurocent heraus Am 1 Oktober 2009 beschloss die Landeshauptstadt Munchen die Benennung der Nordumgehung Pasing NUP nach Felder Veroffentlichungen BearbeitenAufzeichnungen und Erinnerungen In Deutscher Bundestag Hg Abgeordnete des Deutschen Bundestages Aufzeichnungen und Erinnerungen Band 1 Boldt Boppard am Rhein 1982 Seiten 9 bis 78 ISBN 3 7646 1819 1 Warum ich nein sagte Erinnerungen an ein langes Leben fur die Politik Autobiographie Pendo Verlag Munchen Zurich 2000 ISBN 3 85842 392 0 Literatur BearbeitenMartin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Felder Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Josef Felder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Josef Felder in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Nachlass Josef Felders ED 312 im Archiv des Instituts fur Zeitgeschichte Munchen Berlin PDF Datei 79 kB Josef Felder und die deutsche Sozialdemokratie Ausfuhrliche Online Biografie uber den Augsburger SPD PolitikerEinzelnachweise Bearbeiten Josef Felder und das Nein in der Kroll Oper Frankfurter Rundschau vom 23 Marz 1993 S 7 Josef Felder und das Nein in der Kroll Oper Frankfurter Rundschau vom 23 Marz 1993 S 7 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 228 Sitzung Berlin Donnerstag den 4 Oktober 1990 S 18015Normdaten Person GND 118532375 lobid OGND AKS LCCN no2001043722 VIAF 54939739 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Felder JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und Politiker SPD MdR MdBGEBURTSDATUM 24 August 1900GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 28 Oktober 2000STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Felder amp oldid 237992334