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Die evangelisch lutherische Heilig Geist Kirche befindet sich in Mupperg einem Ortsteil der Gemeinde Foritztal im Landkreis Sonneberg in Thuringen Die denkmalgeschutzte Saalkirche steht ortsbildpragend in der Mitte des Dorfes Evangelische Kirche MuppergInnenraum Inhaltsverzeichnis 1 Gemeinde 2 Baugeschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Literatur 6 WeblinksGemeinde BearbeitenWohl im 11 Jahrhundert grundeten die Grafen von Schweinfurt in Mupperg eine Eigenkirche die dem Sprengel der Urpfarrei in Fechheim zugeordnet war Nach einer 1069 bzw 1071 datierten urkundlichen Erwahnung soll die Markgrafin Alberada von Schweinfurt Mupperg mit einer Kapelle dem Kloster Banz als Erstausstattung geschenkt haben Die Inkorporation erfolgte jedoch erst 1242 Die Grundungsurkunden des Benediktinerklosters sind allerdings teilweise im 12 Jahrhundert gefalscht worden 1148 wurde die Mupperger Kapelle als Kirche bezeichnet fur die 1241 ein Pfarrer dokumentiert ist der auch fur Effelder zustandig war Anfang des 16 Jahrhunderts umfasste der Sprengel der Pfarrei die Orte Mogger Oerlsdorf Furth am Berg Heubisch Liebau Teile von Sichelreuth und zwei Hofe in Unterlind sowie Gefell mit der Filialkirche St Nikolaus Ab 1520 predigte ein evangelischer Pfarrer in Mupperg Baugeschichte BearbeitenBaureste der ersten romanischen Kapelle aus dem 11 Jahrhundert sind nicht bekannt 1451 entstand an ihrer Stelle ein gotisch gestalteter Kirchenneubau mit einem polygonalen Chor und einem Langhaus Der Anbau der Sakristei wurde etwas spater durchgefuhrt 1719 20 erfolgte der Abbruch des Langhauses und der Neuaufbau mit einer grosseren Hohe und einer dritten Empore Am 26 Mai 1722 war die Weihe als Heilig Geist Kirche und 1728 die Fertigstellung der barocken Ausmalung 1783 zerstorte ein Brand infolge eines Blitzeinschlages den Kirchturm die Glocken und die Orgel Das bis dahin spitze Turmdach war 1784 durch eine Welsche Haube mit einer Laterene ersetzt worden Eine Umgestaltung des Kirchenraums folgte im Jahr 1838 Dabei wurde die barocke Fassung durch eine spatklassizistische Fassung ersetzt Ende des 19 Jahrhunderts bemalte der Coburger Dekorationsmaler Klett den Chorbereich im historistischen Stil Ludwig Friedrich aus Mupperg stellte schliesslich im Jahr 1951 die ursprungliche barocke Ausmalung des Kirchraums wieder her Ausserdem wurden Fragmente gotischer Malereien im Chor freigelegt und restauriert Nach grundhaften Erhaltungsmassnahmen in den 1990er Jahren wurden Anfang der 2000er Jahre die Malereien restauriert und Sanierungsmassnahmen an den Saulen im Kirchenschiff durchgefuhrt Architektur BearbeitenDas Langhaus der Saalkirche mit seiner Kassettendecke hat ein Satteldach und an den Langsseiten in Doppelreihen ubereinander angeordnete Rundbogenfenster An der westlichen Giebelseite befindet sich ein Nebeneingang sowie der uberdachte Treppenaufgang zur Empore Das Hauptportal steht an der Nordseite und wird durch eine Wappenkartusche von 1720 mit dem wettinischen Rautenkranz gehalten von zwei Engelsfiguren und einer Inschrift geschmuckt Der Innenraum wird durch eine dreigeschossige Empore gepragt die an drei Seiten steht und von korinthisch gestalteten Saulen getragen wird Emporenfelder und die Decke sind mit biblischen Themen bemalt Die Schriftfelder auf den Emporenbrustungen haben eine erklarende Funktion Ein Triumphbogen im Stil der Spatgotik bemalt trennt das Langhaus vom Chorturm an den im Osten der relativ kleine eingezogene polygonale Chor anschliesst Der Chor wird von einem Kreuzrippengewolbe mit gekehlten Rippen uberspannt Die Glasmalerei der Fenster im Chorscheitel stammt aus dem Jahr 1898 die der beiden benachbarten Fenster ist von 1935 Die nordlich des Chores befindliche Sakristei hat ein Tonnengewolbe und an der Sudseite eine Piscina Ausstattung BearbeitenDie frei im Raum stehende holzerne Kanzel aus dem Jahr 1720 ist ein Werk des Coburgers Bildhauers Georg Kaufmann Der Kanzelkorb wird durch eine Mosesfigur mit den Gesetzestafeln getragen und ist mit Figuren die Christus die vier Evangelisten und Petrus Paulus sowie Andreas darstellen verziert Der Schalldeckel weist auf seiner Oberseite Darstellungen einer Taube Gottvater mit der Weltkugel sowie Christus mit dem Kreuz auf Das spatgotisch gestaltete Taufbecken mit seinem Blendmasswerk hat eine barocke Fassung von 1720 Im Chor befindet sich ein Epitaph des Hans von Schaumberg der 1559 starb und eine Grabplatte fur Christoph Caspar von Spesshardt der 1694 starb Die Gemalde im Langhaus zeigen Martin Luther und Portrats zweier Mupperger Pfarrer Die Orgel steht auf einer separaten Empore uber dem Chor Das ursprungliche Instrument von 1729 restaurierte 1908 der Nurnberger Orgelbaumeister Johannes Strebel Im Kirchturm hangen drei Eisenhartguss Glocken die 1920 bei Schilling amp Lattermann in Apolda gegossen wurden Eine Bronzeglocke kam im Jahr 1949 hinzu Literatur BearbeitenThomas Schwammlein Kulturdenkmale in Thuringen Landkreis Sonneberg E Reinhold Verlag Altenburg ISBN 3 937940 09 X S 228 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heilig Geist Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Kirche auf der Website des Kirchenkreises50 292848 11 151209 Koordinaten 50 17 34 3 N 11 9 4 4 O Normdaten Geografikum GND 1037996852 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilig Geist Kirche Mupperg amp oldid 237936261