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Das Gut Riensberg fruher auch Rinesberg Rinesberch Rinesberghe oder Rynsberge geschrieben ist ein historisches Landgut mit einem Park in Bremen Schwachhausen an der Schwachhauser Heerstrasse Nr 240 das heute Teil des Focke Museums ist Das Haus Riensberg steht seit 1973 unter Denkmalschutz 1 Das Haus Riensberg 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Das Gutshaus 3 Das Franzosentor 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Der Eichenhof ehemalige Scheune von Gut RiensbergDas Gut Riensberg entstand wahrscheinlich mit Beginn der Besiedlung des Hollerlandes unter Erzbischof Friedrich im 12 Jahrhundert Wie andere Vorwerke auch handelte es sich um ein sogenanntes Geerengut ein Grundstuck an der Ecke einer Feldmark hier an der Grenze zwischen den ehemaligen Dorfern Schwachhausen Horn Vahr und Hastedt Gemass Herbert Schwarzwalder bezieht sich der Name moglicherweise auf eine Erhebung Berg an einer Ackergrenze Rains 2 Nach Franz Buchenau verweist Rien auf das Gewasser der Gete die an dem Grundstuck vorbeifloss 3 Das Anwesen war ursprunglich von einem Wassergraben umgeben und wurde daher auch als Wasserburg bezeichnet obwohl es sich vermutlich zunachst nur um einen befestigten Hof gehandelt hat 1213 wurde eine Burg Riensberg durch die Stedinger zerstort 4 Dieses Ereignis stellt gleichzeitig die erste urkundliche Erwahnung des Riensberg dar 2 nbsp Wappen der Familie Brand am Bremer RathausDie Bewohner des Gutes waren zunachst Landmannen des Grafen Gerhard I von Holstein Um 1270 ist ein Ritter Bruning als Lehnsherr uberliefert 1270 schenke Holstein das Lehen auf Bitten von Erzbischof Hildebold der Bremer Kirche Im 14 Jahrhundert war es Allodialbesitz der Ratsfamilie Wolde die sich in der Folge von bzw van Riensberg nannte der Chronist Gerd Rinesberch entstammt einem Zweig dieser Familie Der spatere Burgermeister Johann Brand erwarb 1360 von dem Knappen Daniel von Riensberg den Herzogenkamp der an das Gut angrenzte und 1379 einen Anteil am Gutshof selbst Von 1430 bis 1599 stellte die Familie Brand dann durchgehend die Herren zu Riensberg 5 1599 kam das Anwesen in Besitz der sehr wohlhabenden Familie Schone 1768 wurde das Gebaude durch einen Wohntrakt in klassizistischem Stil erweitert Der Richter Otto Christian Schone vererbte das Anwesen 1792 seiner Tochter und dem Schwiegersohn dem Stadtarchivar Heinrich Gerhard Post womit das Gut in Besitz der Familie von Post kam und spater auch als Postenhof bzw Postscher Hof bekannt war 6 Um 1810 soll der spatestens seit 1797 sudlich des Anwesens bestehende englische Landschaftsgarten durch Isaak Altmann erweitert worden sein der ehemals ringformige Wassergraben blieb dabei in Teilen erhalten Von den heutigen Gartenfiguren gehort zum alteren Bestand nur eine uberlebensgrosse Terra Erde aus Marmor wohl von Giovanni Antonio Cybei um 1766 die sich seit 1810 hier befindet die drei anderen Allegorien aus einer Folge der Vier Elemente stehen in Heinekens Park Isaak von Post bewirtschaftete als letzter die umfangreichen Landereien als Gutsherr Zwischen 1873 und 1875 wurde dann auf den Fluren des Gutes der Riensberger Friedhof angelegt 7 nbsp Das Haus Riensberg im Jahr 1910Als Margarethe von Post 1913 verstarb vermachte sie das Grundstuck dem Bremer Staat in Form einer Stiftung die hier ein Heim fur mittellose Frauen einrichten sollte Im Zuge der Weltwirtschaftskrise verlor die Stiftung jedoch ihr Kapital und das Heim konnte nicht errichtet werden Das Haus wurde in der Folge vermietet bevor es ab 1936 als Hauptquartier fur den SS Abschnitt XIV diente 1953 wurde das Gut Riensberg als Ersatz fur das im Zweiten Weltkrieg zerstorte Gebaude in der Grossenstrasse Sitz des Focke Museums des Bremer Landesmuseums fur Kunst und Kulturgeschichte und Kristallisationskern fur die spateren Neubauten In dem Gebaude sind gegenwartig die Ausstellungsbereiche bremische Wohnkultur mit dem Zimmer einer jungen Frau von Heinrich Vogeler europaische Glaskunst und das Kindermuseum mit der Spielzeugsammlung untergebracht Im Park steht die Bronze Skulptur Grosser Hephaistos II 1991 von dem Bildhauer Waldemar Otto Die Skulptur wurde von den Stadtwerken Bremen gestiftet Nach dem Gut sind heute der Schwachhauser Ortsteil Riensberg der Riensberger Friedhof und die Riensberger Strasse benannt Das Gutshaus BearbeitenDas heutige Haus Riensberg besteht aus zwei Gebaudeteilen die T formig miteinander verbunden sind Der nordliche Trakt ist der altere Teil des Gebaudes und basiert auf einem eingeschossigen aufgestanderten Niedersachsenhaus das noch die typische Grote Dor Grosse Tur kennzeichnet Es diente als Stall und Heuboden der alten Landwirtschaft 1768 liess Otto Christian Schone dann an der sudlich Front zum Park hin quer zum Hofmeierhaus dem als bauerlichen Wohn und Stallgebaude verbleibenden Trakt als burgerlichen Sommersitz ein zweigeschossiges Wohnhaus mit weit heruntergezogenem abgewalmten Dach anbauen Der Baumeister ist nicht bekannt Grohne vermutete einen Einfluss der Bauweise Nordfrieslands Bis auf die Einfassung der Turen und Fenster in Sandstein erhielt das Gutshaus keine weiteren Verzierungen 8 Nur der gartenseitige Eingang ist heute vom Relief einer Supraporte um 1750 bekront die allerdings erst um 1953 vom zerstorten Stoevesandtschen Haus Geeren 47 hierher ubertragen wurde Von der ursprunglichen sicher sehr bescheidenen Ausstattung hat sich nichts erhalten alle heute im Haus Riensberg ausgestellten Objekte und Einbauten stammen aus den Museumssammlungen Vor der 20 Meter breiten Gartenfassade stehen vier eindrucksvoll aufragende Linden Das Franzosentor Bearbeiten nbsp Das Franzosentor 2008 Das Franzosentor ist eine Kunstschmiedearbeit im Stile des Rokoko mit filigranem Rank und Blutenwerk die vielleicht von Heinrich Rabba 1 gemass Rudolf Stein von seinem Sohn Gerhard Rabba 9 um 1760 angefertigt wurde Der Kaufmann Johann Abraham Retberg hatte es ursprunglich fur sein Gut Wolfskuhle in Kattenturm anfertigen lassen Der Name des Tores leitet sich davon ab dass fur das ehemalige Gitter neben dem Tor Laufe von Gewehren verwendet wurden die franzosische Soldaten 1758 im Siebenjahrigen Krieg in Bremen zuruckgelassen hatten 10 1914 wurde das Tor im Garten des Historischen Museums spater Focke Museum genannt aufgestellt Bei der Zerstorung des Museumsbaus wahrend eines Luftangriffs im Jahr 1944 wurde auch das Franzosentor erheblich beschadigt Das eigentliche Tor konnte zwar geborgen werden die ehemals vorhandenen Seitenpforten jedoch nicht Nach dem Krieg wurde es provisorisch instand gesetzt und 1952 zunachst im neu angelegten Focke Garten aufgestellt in den 1970er Jahren jedoch wieder abgebaut und eingelagert Dank einer Spende der Reidemeister und Ulrichs Stiftung konnte das Tor 1983 durch den Kunstschlossermeister Kurt Klees restauriert und im Gut Riensberg aufgestellt werden 2011 wurde es abermals restauriert und sein Originalfarbton ein leuchtendes Blau wiederhergestellt 11 Literatur BearbeitenErnst Grohne Das alte Haus Riensberg die Heimstatte des Focke Museums in Bremen Bremen 1953 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Karl H Schwebel II Das bremische Patriziergeschlecht Brand Herren zu Riensberg und Erbrichter von Borgfeld In Bremisches Jahrbuch Band 40 Bremen 1941 S 86 183 Rudolf Stein Bremer Barock und Rokoko Hauschild Verlag Bremen 1960 S 346 352 Zum Franzosentor mit Aufrisszeichnung Rudolf Stein Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens Band 2 Hauschild Verlag Bremen 1964 S 269 272 zum Gebaude Gustav Brandes Aus den Garten einer alten Hansestadt Bremen 1939 S 117 119 Einzelnachweise Bearbeiten a b Haus Riensberg amp Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte amp Focke Museum OBJ Dok nr 00001129 in der Datenbank des Landesamtes fur Denkmalpflege Bremen a b Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X S 729 Franz Buchenau Die Freie Hansestadt Bremen und ihr Gebiet Ein Beitrag zur Geographie und Topographie Deutschlands Schunemann Verlag Bremen 1862 S 183 Haus Riensberg amp Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte amp Focke Museum OBJ Dok nr 00001129 laut Landesamt fur Denkmalpflege Bremen Karl H Schwebel II Das bremische Patriziergeschlecht Brand Herren zu Riensberg und Erbrichter von Borgfeld In Bremisches Jahrbuch Band 40 Bremen 1941 S 86 183 Werner Kloos Das Focke Museum in Bremen Bremen 1974 S 33 Der Aufbau Bremen 1987 S 17 Rudolf Stein Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens Band 2 Hauschild Verlag Bremen 1964 S 270 Rudolf Stein Bremer Barock und Rokoko Hauschild Verlag Bremen 1960 S 346 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X S 273 Franzosentor wieder an seinem Platz In Weser Kurier 19 Mai 2011 abgerufen am 6 Marz 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gut Riensberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gut Riensberg Nr 1129 in der Datenbank des Landesamtes fur Denkmalpflege Bremen 53 091537 8 864218 Koordinaten 53 5 29 5 N 8 51 51 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gut Riensberg amp oldid 227699324