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Die Hauptkirche ist die alteste der funf evangelischen Kirchen im Wiesbadener Stadtteil Biebrich und Predigtort der ev Hoffnungsgemeinde Wiesbaden Biebrich 1 Sie liegt am Nordende des Biebricher Schlossparks im Ortskern des ehemaligen Dorfes Mosbach Hauptkirche Wiesbaden BiebrichStich des Kirchturms und der Mosburg um 1880Gedenktafel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orgel 2 1 Geschichte 2 2 Disposition 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Hauptkirche wurde 1085 erstmals urkundlich erwahnt Bis zur Reformation gehorte sie als katholische Kirche zum Erzbistum Mainz sowie zeitweise zu verschiedenen Klostern zuletzt zum Kloster Eberbach im Rheingau 1543 wurde durch das damalige nassauische Herrscherhaus das lutherische Bekenntnis eingefuhrt Im Jahr 1560 wurden in der Hauptkirche erstmals evangelische Gottesdienste abgehalten Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Kirche so stark beschadigt dass es notig wurde sie abzureissen und neu zu errichten Der 1716 eingeweihte durch Johann Jakob Bager errichtete neue Kirchenbau diente als Hofkirche fur die Fursten von Nassau die seit Anfang des 18 Jahrhunderts in Schloss Biebrich ihre Sommerresidenz zeitweise sogar ihre Hauptresidenz hatten 1882 wurde die Kirche vollstandig renoviert mit drei neuen Glocken und einer neuen Orgel versehen Die beiden Weltkriege uberstand die Hauptkirche nahezu unbeschadigt Orgel Bearbeiten nbsp Orgel vonDie Orgel geht in den altesten Teilen auf 1882 Ratzmann und 1907 Walcker zuruck Der Umbau von 1956 1957 hinter dem mit Freipfeifenprospekt von 1907 durch die Firma Kemper kam einem Neubau gleich Eine Restaurierung und Sanierung durch Orgelbau Hardt die sich am Zustand von 1907 orientierte fand in den Jahren 2017 2022 statt Die Kegelladen im I und II Manual und Pedal sind von 1882 wobei das I Manual im Verschnitt des II Manuals rekonstruiert wurde Das III Manual hat Membranladen von 1907 Aus demselben Jahr sind die Register Doublette 2 Cornett Klarinette und Posaune erhalten Das Instrument verfugt uber 33 Register auf drei Manualen und Pedal 2 Geschichte Bearbeiten Schon vor dem Neubau des Kirchenschiffs in den Jahren 1710 bis 1716 besass die Hauptkirche Biebrich eine Orgel Kurz nach Abschluss der Arbeiten an der Kirche selbst wurde Johann Friedrich Macrander aus Frankfurt mit dem Bau einer neuen Orgel beauftragt die Rechnungseintrage datieren aus den Jahren 1718 bis 1720 3 Bei Arbeiten des Wiesbadener Orgelbauers Johann Andreas Mahr wird das 1767 das Register Posaune erwahnt 1772 schreibt er dass er eine Verstarkung vorgenommen hat die wegen der grossen Gemeinde erforderlich war 1882 wurde von den Gebrudern Ratzmann aus Gelnhausen eine neue Orgel geliefert die sich durch die Neubauten in Mittelheim und Lorch fur das nahegelegene Biebrich empfohlen hatten Das Instrument ging schliesslich 1907 in einem grossangelegten Um bzw Neubau der Orgelbauwerkstatt Eberhard Friedrich Walcker amp Cie aus Ludwigsburg auf Ihrer Grosse entspricht nicht nur die Bauzeit von wenigen Monaten bestellt wurde die Orgel am 8 Juli 1907 abgeliefert am 6 November 1907 sondern auch ihr Werkverzeichnis die Orgel der Hauptkirche tragt die Opuszahl 1409 Das Jahr 1956 1957 bedeutete einen schweren Einschnitt in der Geschichte der Orgel der Hauptkirche Bei einem Umbau durch die Lubecker Firma Emanuel Kemper der einem Neubau gleichkam wurde die Grosse der Orgel von drei Manualwerken und 31 Registern auf zwei Manualwerke und 23 Register reduziert 4 Die optisch und akustisch prominente Position des ehemaligen I Manuals wurde aufgegeben die technischen Einrichtungen entfernt die Schauseite der Orgel durch Entfernung der Mitte entstellt Die Anderungen am Pfeifenwerk waren erheblich Der Grossteil wurde in vereinfachten problematischen Konstruktionen neu geliefert von 1882 und 1907 bleiben nur noch Restbestande ubrig 1980 wurden die vollkommen unbrauchbaren Zungenregister der Manualwerke durch bewahrte Konstruktionen ahnlichen Charakters ersetzt Die Mitte des Prospektes wurde mit Pfeifen aus einer anderen Orgel besetzt die die Formsprache der Seiten nicht aufnahmen 2003 wurden Reparaturarbeiten an der pneumatischen Traktur vorgenommen Mit zunehmender Dauer zeigten sich die qualitativen Probleme der Orgel im 1956 1957 hergestellten Zustand Der Grossteil des Pfeifenwerkes war konstruktiv problematisch die klangliche Ausgestaltung war mangelhaft und korrespondierte nicht mit den Notwendigkeiten des Werkaufbaus Der 1956 1957 aus verschiedenen Gebrauchtteilen hergestellte Spieltisch war in der Bedienung unbequem Hinzu kam eine Uberholungsbedurftigkeit im technischen Bereich Die Wiederentdeckung des romantischen Repertoires und seiner Klangwirkungen die hohe Qualitat der noch von 1907 erhaltenen Teile die restauratorischen Fahigkeiten im Bereich der pneumatischen Systeme und insbesondere das Vorhandensein der originalen Plane im Wirtschaftsarchiv Baden Wurttemberg fuhrten zur Empfehlung einer Restaurierung der Orgel auf Grundlage des Zustands von 1907 Hier war auch eine besondere Korrespondenz zwischen dem Kirchenraum und seinen akustischen Erfordernissen den Platzverhaltnissen auf der Empore dem Werkaufbau und der musikalischen Gestaltung gegeben Fur die pneumatische Traktur wurden nun grossere Querschnitte und zusatzliche Verstarkerschaltungen vorgesehen Die Orgelbauwerkstatt Orgelbau Hardt aus Weilmunster Mottau wurde 2017 mit den Restaurierungsarbeiten beauftragt und schloss 2022 die Arbeiten ab 5 Disposition Bearbeiten I Manual C f3Prinzipal 16 Prinzipal 8 Hohlflote 8 Bourdon 8 Viola di Gamba 8 Oktave 4 Mixtur IV 2 2 3 Trompete 8 II Manual C f3Bourdon 16 Prinzipal 8 Lieblich Gedeckt 8 Dolce 8 Salizional 8 Fugara 4 Flauto dolce 4 Doublette 2 Cornett IV V 8 Klarinette 8 III Manual C f3Lieblich Gedeckt 16 Prinzipal 8 Harmonieflote 8 Echo Bourdon 8 Aeoline 8 Voix celeste 8 Traversflote 4 Pedal C d1Violonbass 16 Subbass 16 Gedecktbass 16 Oktavbass 8 Cello 8 Flotenbass 8 Oktavbass 4 Posaune 16 Koppeln Normalkoppeln Suboctavcoppel III II Superoctavcoppel in III alle durchkoppelnd Generalkoppel als Druckknopf Spielhilfen vier feste Kombinationen P MF FF Tutti drei freie Kombinationen und Ausloser Zungenregister ab Handregister ab Crescendo ab Crescendo als Walze in Klaviaturbreite mit Anzeige Jalousieschweller automatisches Pianopedal fur II und III Manual pneumatische TrakturWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hauptkirche Wiesbaden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Hauptkirche in Wort und BildEinzelnachweise Bearbeiten Kurzportrait Ev Hoffnungsgemeinde Wiesbaden Biebrich Abgerufen am 13 April 2023 Orgel auf Orgel Database abgerufen am Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 7 2 Band 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Teil 2 L Z Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1370 6 S 849 850 Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 7 2 Band 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Teil 2 L Z Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1370 6 S 850 Auszug aus der Festschrift zur Orgeleinweihung von Thomas Wilhelm Orgel und Glockensachverstandiger der EKHN 09 2022 50 046944444444 8 2394444444444 Koordinaten 50 2 49 N 8 14 22 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauptkirche Wiesbaden Biebrich amp oldid 236483470