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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst bzw sind nicht prazise zugeordnet Hilfe Einzelnachweise und WP BelegeHans Osterwald 10 Juni 1889 in Samswegen 16 Februar 1967 in Wernigerode war ein deutscher Padagoge und Biologe Vom 1 November 1946 bis 28 Februar 1950 leitete er als Direktor die Franckeschen Stiftungen in Halle Hans Osterwald ca 1946 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Zeit des Nationalsozialismus 1 2 Direktor der Franckeschen Stiftungen 1946 1950 1 3 Lehrtatigkeit in Wernigerode ab 1950 2 Privates 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHans Osterwald war das jungste von vier Kindern des Prokuristen Franz Osterwald 1854 1942 und seiner Ehefrau Emma geb Schutte 1854 1925 Nach dem Besuch der Volksschule an seinem Heimatort absolvierte er drei Jahre lang die Praparandenanstalt in Weferlingen Da ein Studium nicht finanzierbar war besuchte er anschliessend das Lehrerseminar in Halberstadt 1906 1909 und wurde dort in den Fachern Biologie Erdkunde und philosophische Propadeutik zum Volksschullehrer ausgebildet Die Prufungskommission schlug ihn fur eine Lehrerstelle in den Franckeschen Stiftungen vor wo er am 1 April 1909 seine Tatigkeit als Hilfslehrer an der Knaben Mittelschule aufnahm Nachdem er in Weissenfels 1911 die zweite Volksschullehrerprufung bestanden hatte erfolgte 1913 seine Einstellung als ordentlicher Lehrer an den Deutschen Schulen der Franckeschen Stiftungen Im Ersten Weltkrieg war Osterwald von 1914 bis 1916 als Krankenpfleger und kurze Zeit als Landsturmmann eingesetzt Sein Kriegserlebnis verstarkte seine Haltung als Pazifist im Jahr 1920 trat er in die SPD ein Neben seiner beruflichen Tatigkeit studierte Osterwald an der Martin Luther Universitat in Halle Biologie Erdkunde Philosophie und Padagogik bei unter anderem Valentin Haecker Ludwig Bruel Camill Montfort Otto Schluter Adolf Schenck Theodor Ziehen Paul Menzer und Max Frischeisen Kohler 1922 legte er die fur studierende Volksschullehrer obligatorische Erganzungsprufung mit Auszeichnung 1 ab und erhielt damit die Lehrbefahigung in den Hauptfachern Biologie und Erdkunde und im Zusatzfach philosophische Propadeutik In der Zeit von 1926 bis 1933 fand eine enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Halle unter der Leitung von Arnold Japha statt In vielen wissenschaftlichen Veroffentlichungen beschaftigte sich Osterwald mit der Stechmuckenbekampfung im Gebiet der Stadt Halle 2 Der erfolgreichen Tatigkeit wurde 1933 durch die Zwangspensionierung Japhas der judischen Glaubens war ein Ende gesetzt Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nachdem 1931 seine Wahl zum Oberschullehrer vom Provinzialschulkollegium bestatigt wurde erhielt Osterwald eine Berufung an die Lateinische Hauptschule der Franckeschen Stiftungen Bereits nach einem Jahr wurde ihm auf Grund der durch den Erlass des Herrn Preuss Ministers fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung angeordneten Sparmassnahmen 3 gekundigt Er schied aus den Franckeschen Stiftungen aus und ubernahm 1932 33 eine Stelle als Volksschullehrer an der Huttenschule in Halle und von 1933 bis 1945 an der ebenfalls in Halle situierten Torschule einer Knaben Mittelschule Seine Sozialisierung in einem konservativen Elternhaus sein Pazifismus der familieninterne Verkehr mit judischen Intellektuellen und Geschaftsleuten in Halle sowie die sozialdemokratische Parteizugehorigkeit brachten ihn 1933 in Gegensatz zum nationalsozialistischen Regime Daher kam es nach der Machtubernahme schnell zum Konflikt mit den neuen Machthabern die seine langjahrige Mitgliedschaft in der SPD zum Anlass nahmen ihm auf der Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums die Strafversetzung aus dem Schuldienst anzudrohen 4 Daraufhin beantragte Osterwald am 18 August 1933 seine Versetzung in den Ruhestand 5 Wenn die Strafversetzung auch wegen des Einspruchs der noch nicht der NSDAP angehorigen Schulrate nicht realisiert wurde erfolgte durch den Regierungsprasidenten eine schriftliche ernsthafte Ermahnung nunmehr mit innerer Bereitschaft und allem Eifer im Sinne der neuen Staatsfuhrung 6 tatig zu sein Fur seine Diensttatigkeit wurde in besonderer Weise Aufsicht 6 angekundigt und zum Jahresende ein Bericht der Schulrates angefordert Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges unterrichtete Osterwald weiter an der Tor Mittelschule in Halle Am Krieg nahm er nicht teil doch wurde er noch 1944 zum Volkssturm beordert Direktor der Franckeschen Stiftungen 1946 1950 Bearbeiten Nach Ende der Hitlerherrschaft 1945 trat Osterwald am 1 Juli 1945 erneut in die SPD ein Zudem liess er sich in den Ausschuss antifaschistischer Lehrer berufen und wurde Mitglied der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer Am 1 August 1945 wurde ihm die Leitung der Torschule in Halle ubertragen dann wurde er Studienrat an zwei Gymnasien in Halle im Oktober 1945 an der Christian Thomasius Schule und am 1 Januar 1946 an der Friedrich Engels Schule An letzterer war er zugleich Fachleiter fur Biologie in den Studienseminaren I und II Es folgte die Ernennung zum Oberstudiendirektor am 1 November 1946 wurde er zum Direktor der Franckeschen Stiftungen und zum Direktor der August Hermann Francke Oberschule ernannt 7 Bis zur Grundung der DDR im Oktober 1949 galt es fur die sowjetische Besatzungszone eine antifaschistisch demokratische Ordnung aufzubauen Diesem Ziel ordnete sich auch die Schulreform unter Schon die ausseren vorgefundenen Bedingungen gestalteten die Arbeit sehr schwierig Durch einen Bombenangriff Ostern 1945 waren einige Gebaude und das Sportgelande zerstort worden in allen Internaten waren Fluchtlinge und Dienststellen untergebracht und so musste Wohnraum fur diese in der Stadt beschafft werden Lehrplane und Lehrbucher mussten erst neu erarbeitet werden Zudem bestanden personelle Schwierigkeiten Auch in den Franckeschen Stiftungen waren fast alle Lehrer Mitglieder der NSDAP gewesen Die besonders strengen Massstabe beim Verfahren der Entnazifizierung in der sowjetischen Besatzungszone fuhrten zur fristlosen Entlassung der meisten Lehrkrafte Manche Lehrer verlegten ausserdem ihren Wohnsitz in die westlichen Besatzungszonen 8 Vor allem die Freisetzung der Schul und Internatsraume in kurzer Zeit gelang nur durch die Einschaltung der mit der Kontrolle und Anleitung beauftragten Organe der sowjetischen Besatzungsmacht Die Personalunion der beiden Direktorenposten wurde beibehalten Osterwald war wie bereits seine Vorganger zugleich Direktor der Franckeschen Stiftungen und der Oberschule August Hermann Francke dazu gehorten auch die zu einem zusammengelegten Internate Es war Osterwald gelungen die Situation in den padagogischen und administrativen Bereichen der Franckeschen Stiftungen zu stabilisieren die aus den unterschiedlichsten Bereichen stammenden Lehrkrafte zu einem Kollegium zu formen und in der Schulerschaft die aus vier selbstandigen Stiftungsschulen zusammengefuhrt worden waren eine neue Schulgemeinschaft zu schaffen Es erfolgten verschiedene Neubaumassnahmen und Modernisierungen der Gebaude 9 Wahrend der SED Diktatur geriet Osterwald mit seinem konsequenten Eintreten fur eine Chancengleichheit fur alle Kinder unabhangig von sozialer Herkunft und Religionszugehorigkeit immer starker in ideologische Gegensatze zur Politik der Partei Ideologische Auseinandersetzungen vor allem zwischen FDJ und Kirchenvertretern wirkten sich storend auf die Konzentration im Unterricht aus 10 Verscharft wurde diese Entwicklung zusatzlich dadurch dass Parteikader der Universitat begannen unmittelbaren politisch ideologischen Einfluss auf die Schuler auszuuben Die dadurch entstehenden Spannungen breiteten sich bis in den Verwaltungsbereich aus und fuhrten zu Blockadehaltungen bei der Zubilligung materieller Vorhaben 11 Osterwald stand vor der Frage entweder jede von ihm geforderte Massnahme widerspruchslos umzusetzen oder seine Amter niederzulegen Einen Antrag auf Versetzung begrundete er mit seiner durch Uberlastung angegriffene Gesundheit Dem Antrag wurde ohne Verzug zugestimmt 12 und Osterwald verliess am 28 Februar 1950 die Stiftungen Lehrtatigkeit in Wernigerode ab 1950 Bearbeiten Am 1 Marz 1950 begann Osterwald seine Tatigkeit in Wernigerode Dort erhielt er von vielen seiner fruheren Kollegen und Schuler in seinem Haus Wernigeroder Oberpfarrkirchhof Besuch Schulklassen nahmen ihre Wandertage zum Anlass ihrem ehemaligen Direktor zu begegnen Nach seinem Weggang aus den Franckeschen Stiftungen trat Osterwald aus der SED aus Privates BearbeitenOsterwald war seit 1921 mit Gertrud Seidelbach verheiratet 1923 wurde als einziges Kind sein Sohn Rolf geboren Werke BearbeitenUber die Verbreitung von Anopheles in der Umgebung von Halle Mitteilung der Naturforschenden Gesellschaft Halle 1918 Uber das Vorkommen von Streptocephalus auritus Koch in Deutschland Zoologisches Jahrbuch Abteilung Systematik 1919 Anopheles und Malaria in Halle Beihefte zum Archiv fur Schiffs und Tropenhygiene Bd 23 1919 Ist mit einer weiteren Verbreitung der Malaria in Deutschland zu rechnen oder nicht Deutsche Medizinische Wochenschrift 1919 Uber drei seltenere Crustaceen aus der Umgebung Halles Zoologischer Anzeiger 1920 Ein Jahr Anophelesbeobachtung Zentralblatt fur Bakteriologie Abt 1920 Bd 85 Morphologiegenetische Untersuchung und Betrachtung an Culiciden Larven Teil II Archiv fur Naturgeschichte 1921 Das Problem der Aalwanderungen im Lichte der Wegnerischen Verschiebungstheorie Umschau 1928 Die Muckenbekampfung der Stadt Halle Der praktische Desinfektor 20 Jahrgang 1928 Zur 250 Jahrfeier der Franckeschen Stiftungen In Die neue Schule 3 1948 Nr 15 S 491 492 Literatur BearbeitenRolf Osterwald Hans Osterwald Direktor der Franckeschen Stiftungen 1946 1950 In Francke Blatter Heft 3 2001 S 61 68 L Herbst Die gefahrliche Junge Gemeinde In Francke Blatter Heft 2 2000 S 73 76 Weblinks BearbeitenDokumente im Privatnachlass von Rolf OsterwaldEinzelnachweise Bearbeiten Lebenslauf des Oberstudiendirektors Hans Osterwald Privatnachlass Dr Rolf Osterwald Halle an der Saale Uber die Verbreitung von Anopheles in der Umgebung von Halle Mitteilung der Naturforschenden Gesellschaft Halle 1918 Uber das Vorkommen von Streptocephalus auritus Koch in Deutschland Zoologisches Jahrbuch Abteilung Systematik 1919 Anopheles und Malaria in Halle Beihefte zum Archiv fur Schiffs und Tropenhygiene Bd 23 1919 Ist mit einer weiteren Verbreitung der Malaria in Deutschland zu rechnen oder nicht Deutsche Medizinische Wochenschrift 1919 Uber drei seltenere Crustaceen aus der Umgebung Halles Zoologischer Anzeiger 1920 Ein Jahr Anophelesbeobachtung Zentralblatt fur Bakteriologie Abt 1920 Bd 85 Morphologiegenetische Untersuchung und Betrachtung an Culiciden Larven Teil II Archiv fur Naturgeschichte 1921 Das Problem der Aalwanderungen im Lichte der Wegnerischen Verschiebungstheorie Umschau 1928 Die Muckenbekampfung der Stadt Halle Der praktische Desinfektor 20 Jahrgang 1928 Magdeburg den 17 Oktober 1933 Provinzialschulkollegium in der Provinz Sachsen Betreff Sparmassnahmen Nummer II 21782 in Vertretung Rohrer an Hans Osterwald Privatnachlass Rolf Osterwald Halle an der Saale Merseburg den 15 August 1933 der Regierungsprasident ohne Namen an Hans Osterwald Privatnachlass Rolf Osterwald Halle an der Saale Antrag auf Versetzung in den Ruhestand Halle Saale 18 August 1933 Hans Osterwald an den Regierungsprasidenten in Merseburg ohne Namen Privatnachlass Rolf Osterwald Halle an der Saale a b Ablehnung des Antrags auf Ruhestand durch den Regierungsprasidenten in Merseburg 30 September 1933 an Hans Osterwald Privatnachlass Rolf Osterwald Halle an der Saale Ernennungsurkunde vom 1 November 1946 durch den Prasidenten der Provinz Sachsen Dr Erhard Hubener Privatnachlass Rolf Osterwald Halle an der Saale Vgl hierzu allgemein Melanie Fabel Lamla Professionalisierungspfade ostdeutscher Lehrer Biographische Verlaufe und Professionalisierung im doppelten Modernisierungsprozess Halle Saale 2004 Hans Osterwald Zur 250 Jahrfeier der Franckeschen Stiftungen In Die neue Schule 3 1948 Nr 15 S 491 492 L Herbst Die gefahrliche Junge Gemeinde In Francke Blatter Heft 2 2000 S 73 76 Hans Herbert Becker Zeitzeuge des 20 Jahrhunderts Ein deutscher Universitatsprofessor berichtet aus seinem Leben in Freiheit und Unfreiheit Dortmund 2002 S 23f zur politisch ideologischen Seite und zur Blockadehaltung der Universitatsverwaltung vgl das unveroffentlichte Manuskript des Regierungsdirektors Alexander Delhaes Der Strukturwandel der Franckeschen Stiftungen von 1698 1946 S 20f im Privatnachlass Dr Rolf Osterwald Halle an der Saale Landesregierung Sachsen Anhalt Minister fur Volksbildung Kunst und Wissenschaft 15 Februar 1950 an den Schulleiter der Oberschule Hans Osterwald Entsprechung des Versetzungsantrages von der August Hermann Francke Oberschule an die Oberschule in Wernigerode Privatnachlass Rolf Osterwald Halle an der Saale Normdaten Person GND 128297425 lobid OGND AKS VIAF 67514562 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Osterwald HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und BiologeGEBURTSDATUM 10 Juni 1889GEBURTSORT SamswegenSTERBEDATUM 16 Februar 1967STERBEORT Wernigerode Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Osterwald amp oldid 228371600