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Freiherr Johann Hans Assmann von Abschatz Pseudonym Hans Erasmus Assmann 4 Februar 1646 in Breslau Furstentum Breslau 22 April 1699 in Liegnitz Furstentum Liegnitz war ein deutscher Lyriker und Ubersetzer des Barock Er gilt als bedeutender Vertreter der Zweiten Schlesischen Schule Freiherrliches Wappen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarisches Wirken 2 1 Ubersetzungen 2 2 Gedichtbeispiel 2 3 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Assmann von Abschatz entstammte dem seit 1294 urkundlich nachgewiesenen schlesischen Adelsgeschlecht von Abschatz Seine Eltern waren Johann Erassmus von Abschatz auf Koiskau Poselwitz und Zobel und Margarete von Kanitz Er wuchs in Liegnitz auf wo sein Vater das Amt eines Landesbestellten des damals piastischen Herzogtums Liegnitz bekleidete Mit vier Jahren erkrankte Abschatz an Blattern und verlor im selben Jahr den Vater Als er 13 Jahre alt war starb seine Mutter Die Vormundschaft und Erziehung ubernahm nun sein Oheim Georg Friedrich von Abschatz Von 1658 bis 1664 besuchte Abschatz das Gymnasium in Liegnitz Anschliessend studierte er Rechtswissenschaften in Strassburg und Leiden und unternahm eine Studienreise durch Holland Frankreich und Italien Nach der Ruckkehr 1669 ubernahm er mit 23 Jahren die Bewirtschaftung seiner ererbten Guter Wirrwitz Lederhose Zobel Petschkendorf Ober Barschdorf und Nieder Gollschau Im selben Jahr vermahlte er sich am 3 Dezember mit Anna einer Tochter des Landesaltesten des Furstentums Liegnitz Wolf Caspar von Hund und Alten Grottkau Nachdem das Herzogtum Liegnitz 1675 nach dem Tod des Herzogs Georg Wilhelm mit dem das Geschlecht der Schlesischen Piasten im Mannesstamm erlosch als erledigtes Lehen an die Krone Bohmen heimgefallen war wurde Abschatz 1679 Landesbestellter des Erbfurstentums Liegnitz und als Abgeordneter der Liegnitzer Stande zu den Schlesischen Furstentagen entsandt Da er sich erfolgreich fur die angestammten Liegnitzer Rechte einsetzte genoss er hohes Ansehen Zudem setzte er sich fur die freie Glaubensausubung der schlesischen Protestanten ein 1 Fur seine Verdienste wurde er am 26 August 1695 von Kaiser Leopold I in den Freiherrnstand erhoben Bei seinem Tod 1699 hinterliess er vier Sohne und zwei Tochter Seine Frau Anna die er in seinen Liebesgedichten Amaranthe und Anemone nannte starb im selben Jahr Literarisches Wirken BearbeitenBereits als Gymnasiast zeigte Abschatz poetisches Talent bei Schulauffuhrungen Zudem verfasste er 1664 68 Liebesgedichte die spater unter dem Titel Anemons und Adonis Blumen veroffentlicht wurden Als Dichter war Abschatz der auch unter dem Pseudonym Hans Erasmus Assmann schrieb nur einem kleinen Freundes und Kollegenkreis bekannt u a Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau Christian Knorr von Rosenroth Friedrich von Logau und seinem engen Freund Daniel Caspar von Lohenstein Bei seinem Tod 1699 lag lediglich eine Ubersetzung als Ganzschrift im Druck vor eigene Gedichte waren nur vereinzelt in den ersten Banden der Neukirch schen Sammlung 1695 1727 erschienen Dennoch genossen Abschatz manchmal relativ schlichte und im volkstumlichen Ton verfasste Gedichte hohe Wertschatzung 2 Christian Gryphius trug die Gedichte schliesslich zusammen und veroffentlichte sie zusammen mit einem ausfuhrlichen Vorwort Ehren Gedachtniss In dieser Sammlung sind u a 59 religiose Gedichte unter der Uberschrift Himmelschlussel oder Geistliche Gedichte zu finden Mehrere dieser durch schlichte Frommigkeit 3 wirkenden Gedichte wurden in die Gesangbucher aufgenommen u a die Sterbelieder Nun hab ich uberwunden und Herr die Stund ist angebrochen Abschatz Gedicht Betrachtung funffzig jahrigen Lebens Lauffs kann wegen der darin enthaltenen realistischen Schilderungen als Autobiographie gelten Vor Allem sahen seine Zeitgenossen in dem Umstande dass ein Adliger eine solche Stellung zur Poesie einnahm einen gunstigen Umschwung der Litteraturverhaltnisse durch den nun Deutschland dem Auslande vor Allem Frankreich und England nacheifern werde Auch er selbst deutet wiederholt an dass er in diesem Sinne auf seine Standesgenossen einwirken mochte der Adel ohne personliches Verdienst sei ein leeres Haus auf fremden Grund gebaut 3 Ubersetzungen Bearbeiten Abschatz ubersetzte das Schaferspiel Il pastor fido von Giovanni Battista Guarini das unter dem Titel Der teutsch redende treue Schaffer des beruhmten Welschen Guarini erschien sowie die Scherzsonette von Alexander Adimari im Stil Lohensteins Die Guarini Ubersetzung richtete Abschatz fur die Buhne ein und liess sie nach eingehender Korrektur durch Hoffmannswaldau vermutlich zwischen 1672 und 1678 drucken Als Meisterwerk seiner Ubersetzungstatigkeit gilt die Ubertragung einer Ode von Marc Antoine de Saint Amant La Solitude Die angenehme Wusteney 1 Gedichtbeispiel Bearbeiten Beschwer uber den Bart Was ist bey schonem Mund ein starck gewachsner Bart Der Liebe Wespen Nest ein Dornstrauch um die Rosen Ein Stoppel susser Frucht ein scharffer Distel Zaun Ein Schrancken welchen wir den Hafen sperren schaun Ein spitzer Schifer Felss in stiller Venus Fahrt Wer preist die Kaste so die Stachel Schale deckt Die Perle welche noch in rauher Muschel steckt Mit was fur Anmutt ist dem Barte liebzukosen 4 dd Werke Bearbeiten Das anmutthige Grab der Frauen Helena Elisabetha vermaehlter von Hund gebohrner von Kalkreut bey abgestattetem letzten Ehren und Freundschaffts Dienste den 22 Maymonats im Jahr 1680 mittleidig beleuchtet und wolmeinend vorgestellet Bresslau in der Baumannischen Erben Druckerey druckts Gottfried Gruender 1680 Zeitgenossische Sammlung Christian Gryphius Hrsg Poetische Ubersetzungen und Gedichte 4 Bande Bauch Leipzig und Breslau 1704 5 Abschatz Hans Assmann von Poetische Ubersetzungen und Gedichte Leipzig 1704 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Faksimile der Ausgabe von 1705 hrsg von Erika Alma Metzger Poetische Ubersetzungen und Gedichte Lang Bern 1970 Gedichte Auswahl hrsg von Erika Alma Metzger Lang Bern 1973 Literatur BearbeitenRochus von Liliencron Abschatz Hans Assmann Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 22 24 Carl Hans Wegener Biographie Assmanns von Abschatz Nebst einem Exkurs uber seine Familie Duncker Berlin 1910 Dissertation an der Universitat Bonn Anton Hans Meyer Die Himmel Schlussel des Hans Assmann von Abschatz Dissertation Munster 1939 Willi Flemming Abschatz Hans Assmann Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 24 f Digitalisat Erika Alma Metzger Zum Problem hofisch antihofisch bei Hans Assmann von Abschatz Dissertation Buffalo 1967 Bernhard Asmuth Hans Assmann von Abschatz In Schlesier des 15 bis 20 Jahrhunderts hrsg von Helmut Neubach und Ludwig Petry Schlesische Lebensbilder Band 5 Holzner Wurzburg 1968 S 51 62 Aloys Sommerfeld Freiherr v Abschatz und sein Bardenlied In Genealogie 17 1968 S 182 183 Alba Schwarz Der teutsch redende treue Schaffer Bern 1972 Friedrich Wilhelm Bautz Abschatz Hans Assmann Freiherr von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 13 14 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Digitalisat Memento vom 30 Juni 2007 im Internet Archive Gerhard Dunnhaupt Hans Assmann Freiherr von Abschatz 1646 1699 In Personalbibliographien zu den Drucken des Barock Band 1 Hiersemann Stuttgart 1990 ISBN 3 7772 9013 0 S 167 169 Werk und Literaturverzeichnis Thomas Borgstedt Abschatz Hans Assmann Frhr von In Fruhe Neuzeit in Deutschland 1620 1720 Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon Band 1 2018 S 28 38 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hans Assmann von Abschatz Quellen und Volltexte Literatur von und uber Hans Assmann von Abschatz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Druckschriften von und uber Hans Assmann von Abschatz im VD 17 Digitalisierte Drucke von Hans Assmann von Abschatz im Katalog der Herzog August Bibliothek Werke von 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