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Die Ode von altgriechisch ᾠdh ōdḗ deutsch Lied Gesang ist eine Gedichtform die sich durch besonders feierlichen und erhabenen Stil auszeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kennzeichen 3 Beruhmte Oden 4 Forschungsstand 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der griechischen Antike wurde jegliche Lyrik die man zur Begleitung von Musik vorgetragen hat als Ode bezeichnet also auch die Monodie und das Chorlied Hohepunkte der Gattung in griechischer Sprache sind die Oden des Pindar in lateinischer Sprache die Oden des Horaz Auch im Humanismus und Barock bezeichnete die Ode allgemein ein liedhaftes strophisches Gedicht In Anlehnung an die Antike vgl Hymne versuchte man thematisch wie stilistisch beruhmte lateinische Vorbilder in den Nationalsprachen nachzuahmen Die ersten neuzeitlichen Oden ab Mitte des 16 Jahrhunderts stammen aus Frankreich Pierre de Ronsard Joachim du Bellay Italien Torquato Tasso und England 1 Abraham Cowley Im deutschsprachigen Raum greifen Georg Rodolf Weckherlin Oden und Gesange 1618 19 und Martin Opitz als erste die Form wieder auf Eine spezifischere Bestimmung erhielt die Ode erst gegen Ende des 18 Jahrhunderts als man sie durch ihren hohen Stil vom einfachen Lied abgrenzte In der deutschen Aufklarung Johann Christoph Gottsched Albrecht von Haller dominierten vor allem philosophische und moralische Themen Einen ersten Hohepunkt bildeten die 1771 erschienenen Oden Friedrich Gottlieb Klopstocks der vor allem mit reimlosen horazischen Odenformen experimentierte Oden druckten nun zunehmend auch Emotionen aus Friedrich Holderlins um 1800 entstandene Oden grenzen sich in ihrer artistischen Form und feierlichen Sprache dezidiert vom Lied im Verstandnis der Romantiker ab Im weiteren Verlauf der Literaturgeschichte nahm die Bedeutung der Odenform trotz einigen Wiederbelebungsversuchen z B durch Autoren des 19 August von Platen oder des 20 Jahrhunderts Rudolf Borchardt Josef Weinheber stetig ab Kennzeichen BearbeitenIn einer Ode findet man fur gewohnlich keinen Endreim es handelt sich um eine in gleichmassigen Strophen gegliederte lange Form des Gedichtes Eine Ode kann einem festen Metrum folgen dieses ist aber nicht zwingend notwendig Am haufigsten sind die Odenmasse Alkaische Strophe Sapphische Strophe und Asklepiadeische Strophe die jeweils aus vier Versen bestehen In der deutschen Dichtung wird letztere am haufigsten verwendet Seltener sind die Archilochische Strophe die Hipponakteische Strophe und Oden im Ionikus Zur Wurde und Grosse des in der Ode behandelten Themas passend wird meist ein hoher pathetischer Sprachstil verwendet Die Ode ist mit der Form der Hymne eng verwandt Beruhmte Oden BearbeitenPindar Epinikia Oden auf Sieger der olympischen pythischen nemeischen und isthmischen Spiele Horaz Carmina I IV Friedrich Gottlieb Klopstock Der Zurchersee Volltext Johann Wolfgang von Goethe Prometheus Das Gottliche Friedrich Schiller An die Freude vertont im Schlusssatz von Beethovens 9 Symphonie Friedrich Holderlin An die Parzen Gesang des Deutschen Lebenslauf Abendphantasie Heidelberg Adam Mickiewicz Oda do Mlodosci Ode an die Jugend Volltext polnisch John Keats Ode to a Nightingale Volltext und Ode on a Grecian Urn Volltext Percy B Shelley Ode to the West Wind Volltext Victor Hugo Ode sur la mort du duc de BerryForschungsstand BearbeitenSeit Karl Vietors Musterbuch fur eine Geschichte der Gattungsform 2 Geschichte der deutschen Ode 1923 ist im deutschen Sprachraum keine Monografie mehr erschienen die die Entwicklungslinien dieser Gedichtform im Sinne einer Gattungsgeschichte nachzoge und jeweils aktuelle literaturwissenschaftliche Diskurse berucksichtigte Literatur BearbeitenDieter Burdorf Art Ode Odenstrophe In Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft Bd 2 H O Hrsg v Harald Fricke u a Berlin New York 2000 S 735 739 Georg Guntermann Von der Leistung einer poetischen Form Wandlungen der Ode im 18 Jh In Aufklarung Hrsg v Hans Friedrich Wesseis Konigstein 1984 S 183 205 Karl Gunther Hartmann Die humanistische Odenkomposition in Deutschland Erlangen 1976 Hellmuth Hans Heinrich Joachim Schroeder Hrsg Die Lehre von der Nachahmung der antiken Versmasse im Deutschen Munchen 1976 Dieter Janik Geschichte der Ode und der Stances von Ronsard bis Boileau Berlin u a 1968 Lars Korten Art Ode In Metzler Lexikon Literatur Begriffe und Definitionen Hrsg v Dieter Burdorf u a 3 Aufl Stuttgart Weimar 2007 S 549 551 Ulrich Schodlbauer Odenform und freier Vers In Literaturwissenschaftliches Jahrbuch Neue Folge 23 1982 S 191 206 Karl Vietor Geschichte der deutschen Ode Munchen 1923 Nachdruck Hildesheim 1961 Siehe auch BearbeitenOden Bibel Oden Salomos EpigrammWeblinks BearbeitenDeutsche Odendichtungen nbsp Wiktionary Ode Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Ode im Online Lexikon der Kinder und JugendmedienEinzelnachweise Bearbeiten Kurt Schluter Die englische Ode Studien zu ihrer Entwicklung unter dem Einfluss der antiken Hymne Bonn 1964 Gerhard Alois Pfohl Epigrammphilologie In Fachprosaforschung Grenzuberschreitungen Band 8 9 2012 2013 S 177 188 hier S 177 Normdaten Sachbegriff GND 4172359 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ode Gedicht amp oldid 226049004