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Das Schaferspiel bildete eine Gattung von hofischen Theaterstucken und eine Form der Schaferdichtung Schafer und Schaferin auf einem Gemalde von Francois Boucher Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Merkmale 3 Siehe auch 4 LiteraturGeschichte BearbeitenDas Schaferspiel entwickelte sich zur Zeit der Renaissance besonders in Italien Seine Wurzeln lagen in der antiken Bukolik Idyllen Theokrits Eklogen Vergils dem hofischen mythologischen Drama und dessen burlesker Parodie dem Hirtenschwank Als erstes italienisches Schaferspiel gilt Agostino de Beccaris Il sacrificio 1554 Bedeutende Werke waren Torquato Tassos Aminta 1573 und Giovanni Battista Guarinis Il pastor fido 1583 Mit Hilfe von Ubersetzungen der italienischen Vorbilder breitete sich das Schaferspiel im 16 und 17 Jahrhundert an den Hofen Europas aus In England entstanden 1584 John Lylys Galathea und George Peeles Arraignment of Paris 1599 William Shakespeares As you like it 1610 John Fletchers The Faithful Shepherdess 1634 John Miltons Comus und 1641 Benjamin Jonsons The Sad Shepherd Neben As you like it zeigen mehrere andere Komodien Shakespeares pastoralen Einfluss In Frankreich wirkte besonders anregend Honore d Urfes Schaferroman L Astree Bedeutende Stucke waren Racans Les Bergeries 1625 und Jean Mairets Sylvie 1628 sowie dessen Silvanire 1629 Nachwirkungen finden sich in den Komodien von Corneille Racine Moliere und Marivaux Im deutschen Adel und Grossburgertum dominierten die Ubertragungen Am ehesten entspricht ihnen die Doppelkomodie Das verliebte Gespenst und Die geliebte Dornrose von Andreas Gryphius 1660 Weitere Schaferspiele schrieben unter anderem Heinrich Elmenhorst Adam Gottfried Uhlich Johann Sigismund Scholze Christian Nicolaus Naumann und Karl Christian Gartner Noch 1767 zeigte Goethes Die Laune des Verliebten wesentliche Elemente des Schaferspiels Merkmale BearbeitenIm Mittelpunkt der Handlung steht ein Liebesreigen Die Paare meist Schafer und Schaferinnen lernen sich kennen werden voneinander getrennt und finden sich wieder in einer Ordnung die harmonischer wirkt als der Anfangszustand Der Rahmen bleibt uberschaubar Unkonventionelles und Abenteuerliches kommt nicht vor Die Natur ist in einem Idyll uberhoht Musikalische Einlagen Ballette und Chore sind ublich wodurch das Schaferspiel wesentlich zur Entstehung der Oper beitrug Siehe auch BearbeitenAnakreontik Schaferroman Pastorale Operngattung Pastorale Instrumentalmusik Musette Barocktanz Literatur BearbeitenManfred Brauneck Gerard Schneilin Hg Theaterlexikon Band 1 Begriffe und Epochen Buhnen und Ensembles 5 vollstandig uberarbeitete Neuausgabe Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 2007 ISBN 978 3 499 55673 9 Rororo Rowohlts Enzyklopadie 55673 Normdaten Sachbegriff GND 4179324 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schaferspiel amp oldid 237483345