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Dieser Artikel beschreibt einen arabisch islamischen Begriff Zu weiteren Bedeutungen siehe Hanif Begriffsklarung und Haneef Das arabische Wort Hanif Plural Hunafaʾ arabisch حنيف حنفاء DMG ḥanif ḥunafaʾ bezeichnet vorislamische Monotheisten auf der Arabischen Halbinsel 1 die weder Juden noch Christen waren Ihre religiose Stromung nennt man im islamischen Schrifttum al hanifiyya الحنيفية al ḥanifiya Das arabische Verb aus der Wurzel ḥ n f taḥannafa تحنف bedeutet je nach Zusammenhang a Hanif werden d h der Hanifiyya der Religion Abrahams folgen so in den Erlauterungen von Ibn Hadschar al ʿAsqalani 2 b den Islam annehmen In diesem Sinne wird der Begriff in Sure 22 31 hunafaʾ li llahi حنفاء لله ḥunafaʾa li llahi verwendet als Gott ergebene Hanife die dem einzigen Gott nichts beigesellen In theologischen Schriften wird hanif und al hanifiyya oft als Synonym zu Muslim bzw zu Islam verwendet 3 Der Begriff ist nicht mit der von Abu Hanifa gegrundeten sunnitischen Rechtsschule der Hanafiten zu verwechseln Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsstand 2 Hanif im Koran 3 Hanif und Hanifiyya im ausserkoranischen Schrifttum 3 1 Im vorislamischen Mekka 3 2 In Medina nach der Auswanderung 3 3 In at Ta if 4 Mannlicher Vorname 5 Einzelnachweise 6 LiteraturForschungsstand BearbeitenIn der Forschung ist der Begriff der auch ausserkoranisch vorkommt unterschiedlich verstanden und dargestellt worden Die Ḥanife oder die Ḥanifiyya waren weder judische noch christliche Sekten 4 Die Ḥanife in Arabien stellten eine Bewegung unter christlichem oder judischem Einfluss dar die Muslime selbst betrachteten sich als Nachfolger der Ḥanifen 5 Die Ḥanife waren eine unabhangige arabisch gepragte monotheistische Bewegung 6 Die Ḥanife hat man auch mit den Sabiern von Harran in Verbindung gebracht 7 In Harran gab es einige Anhanger einer spathellenistischen Gestirnreligion die von den dortigen Christen als Heiden syrisch ḥanpe angesehen wurden Lautbestand und Bedeutung des syrischen ḥanpe sind im Vergleich zum Begriff ḥanif auseinandergefallen Die syrische Bedeutung des Begriffes hat sich trotz der koranischen Bedeutung von ḥanif auch im islamischen Schrifttum gefestigt al Biruni gest gegen 1050 beschreibt die heidnischen Harranier sowohl als ḥunafaʾ als auch als Gotzendiener 8 Auch in der vorislamischen Poesie erscheint der Begriff als Bezeichnung fur Heiden und Gotzendiener 9 Der christliche Apologet ʿAbd al Masiḥ al Kindi 10 in der fruhabbasidischen Zeit und andere syrischen Apologeten verwenden den Begriff in dessen doppelter Bedeutung al Kindi gemass dem unbekannten Uberlieferer seiner Korrespondenz mit seinem muslimischen Gesprachspartner argumentiert wie folgt Mit seinen Vatern Grossvatern und dem Volk seines Landes verehrte Abraham den Gotzen mit dem Namen al ʿUzza in Harran als ein Ḥanif wie du es zugibst O Du Ḥanif Er Abraham sagte sich von der Ḥanifiyya los was Gotzenkult bedeutet und wurde Monotheist ein glaubiger Mensch Denn wir finden al ḥanifiyya in den von Gott offenbarten Schriften als Bezeichnung fur den Gotzenkult 11 Die ḥunafaʾ waren nach der Auffassung Mohammeds die Verehrer des einen und wahren Gottes dessen hervorstehendster Reprasentant gerade Abraham gewesen war 12 zur Zeit Mohammeds meinte man damit in Mekka und seiner Umgebung ferner im arabisch judisch gepragten Yathrib Medina die Anhanger der anerschaffenen ursprunglichen Religion im Gegensatz zum arabischen Heidentum und den nach islamischer Auffassung verfalschten Schriftreligionen 13 Die monotheistische Religion Abrahams din Ibrahim ist bereits vor dem Auftreten Mohammeds unter den Arabern bekannt gewesen Der ostromische Kirchenhistoriker Sozomenos um 450 der in seiner Historia Ecclesiastica die Zeit zwischen 324 und 439 behandelt berichtet im 6 Buch 14 uber arabische Gruppierungen die sich als Nachfahren von Isma il verstanden sich von ihrer heidnischen Umgebung distanziert und den ursprunglichen Monotheismus angestrebt haben 15 Allgemeine Akzeptanz findet die Beschreibung der Ḥanife durch den deutschen Orientalisten Johann Fuck der bei der Berucksichtigung des islamischen Schrifttums sagt Die Tradition hat uns ja die Namen solcher Gottsucher erhalten von denen die einen im Juden oder Christentum Rettung suchten wahrend andere die ihre nationale Eigenart nicht aufgeben wollten aus den alteren Religionen dasjenige ubernahmen was ihnen brauchbar erschien den Glauben an den einigenden Gott die Ablehnung aller Vielgotterei und die Forderung einer sittlichen Lebenshaltung 16 Zur Koranstelle 2 135 bemerkt Rudi Paret Der koranische Ausdruck ḥanif hat etwa die Bedeutung muslimischer Monotheist An vielen Stellen wird erganzend hinzugefugt dass derjenige der als ḥanif bezeichnet wird nicht zu den Heiden gehort wobei mit Heiden musrikun im besonderen die Vertreter des altarabischen Heidentums gemeint sind Oft wird der Ausdruck einschliesslich dieser Erganzung auf Abraham angewandt den angeblichen Vertreter des reinen Urislam der millat Ibrahim 17 Hanif im Koran BearbeitenDer Begriff hanif Pl hunafaʾ wird im Koran 18 somit oft im Zusammenhang mit der Religion Abrahams verwendet In der Polemik mit den Christen und Juden heisst es in Sure 2 135 Und sie d h die Leute der Schrift sagen Ihr musst Juden oder Christen sein dann seid ihr rechtgeleitet Sag Nein Fur uns gibt es nur die Religion Abrahams eines Hanifen er war kein Heide Ahnlich in Sure 3 67 Abraham war weder Jude noch Christ Er war vielmehr ein Gott ergebener Hanif und kein Heide Und auch in Sure 3 95 Sag Gott hat die Wahrheit gesagt Darum folgt der Religion Abrahams eines Hanifen er war kein Heide Siehe auch 4 125 6 79 und 161 16 120 22 31 Entsprechend ergeht Gottes Befehl in der Offenbarung auch an Mohammed in Sure 10 105 heisst es Und mir wurde befohlen richte dein Antlitz auf die einzig wahre Religion Verhalte dich so als Hanif Und sei ja kein Heide Den gleichen Gedanken druckt der Koran ebenfalls in Form eines Imperativs an Mohammed in Sure 30 30 aus Dort heisst es Richte nun dein Antlitz auf die einzig wahre Religion Verhalte dich so als Hanif Das d h ein solches religioses Verhalten ist die naturliche Art in der Gott die Menschen erschaffen hat Die Art und Weise in der Gott die Menschen geschaffen hat kann oder darf man nicht abandern w gegen etwas anderes austauschen Das ist die richtige Religion Aber die meisten Menschen wissen nicht Bescheid Die naturliche Art im Original fitrata llahi interpretieren die altesten Exegeten wie Mudschahid ibn Dschabr mit einem Wort al islam Somit geht die islamische Lehre davon aus dass die Fitra die naturliche Veranlagung des Menschen seit Beginn der Schopfung im Islam als Religion liegt Denn Adam war der erste Hanif Diese Gleichsetzung von Islam und Hanifiyya war im Koranexemplar des Prophetengefahrten ʿAbdallah ibn Masʿud direkt attestiert Die kanonisierte Stelle in Sure 3 19 lautet Als einzig wahre Religion gilt bei Gott der Islam In seinem Exemplar war sie als Als einzig wahre Religion gilt bei Gott die Hanifiyya verzeichnet 19 Somit verstanden sich Mohammed und seine Gemeinde als die Vertreter des wahren Monotheismus der weder mit dem Christentum noch mit dem Judentum identisch war und grenzten sich folglich auch vom Heidentum dem Polytheismus schirk dem Gotzenkult auf der Arabischen Halbinsel ab Mohammed war somit schon im heidnischen Mekka und nach seiner Auswanderung auch in Medina der wahre Verkunder der ursprunglichen Religion Abrahams der Hanifiyya Den Auftrag der Religion Abrahams zu folgen erhalt er gerade durch die Offenbarung in den oben angefuhrten Koranzitaten Diese Gemeinsamkeit zwischen dem einzigen Gott ergebenen Hanif Abraham Ibrahim und Mohammed kommt in einer alten arabischen Inschrift aus dem Jahr 735 aus der Wuste Negev deutlich zum Ausdruck in der der einzige Gott als Herr von Mohammed und Ibrahim rabb Muḥammad wa Ibrahim angerufen wird 20 Ibrahim war nach der Uberzeugung Mohammeds ausgedruckt in den obigen Koranversen einer der grossten unter den Gesandten Gottes 21 Beide Ibrahim und Mohammed treten in einer polytheistischen Umgebung fur die Religion des Monotheismus ein 22 Die Verwendung des Begriffs hanif in den mekkanischen Suren 6 und 10 beweisen selbst wenn beide Suren medinensische Einschube enthalten 23 dass Mohammed schon vor seiner Auseinandersetzung mit den Juden von Medina seine Religion in Verbindung mit dem Hanifen Ibrahim sah 24 Neben dieser millat Ibrahim der Religion des dem einzigen Gott ergebenen muslim Hanifs Abraham existiert die Aussenwelt die Mohammed wahrend der historischen Entwicklung seiner Prophetie im Koran unterschiedlich bezeichnet al musrikun die Heiden von Mekka die nach Sure 9 28 sogar unrein sind Ferner diejenigen die Gott gleichzeitig auch andere Gotter beigesellen z B in Sure 12 106 allaḏina fi qulubihim maraḍun diejenigen die in ihren Herzen eine Krankheit haben allaḏina kafaru diejenigen die unglaubig sind allaḏina ẓalamu diejenigen die Unrecht tun oder freveln kafir Plural kafirun bzw kuffar sind die Unglaubigen Je nach dem koranischen Kontext beziehen sich diese Begriffe sowohl auf die Buchbesitzer also auf die Juden und Christen als auch auf die polytheistischen Araber zur Zeit Mohammeds 25 Hanif und Hanifiyya im ausserkoranischen Schrifttum BearbeitenDie Darstellung der Hanife und der Hanifiyya ist in der ausserkoranischen Literatur d h in der Prophetenbiographie Koranexegese und der alten Poesie ebenfalls nachweisbar Sie beschreiben das Spannungsfeld das zwischen Mohammed und den Hanifen in der heidnischen Umgebung von Mekka und Medina vorhanden war Die Idee der Hanifiyya ist nicht koranischen Ursprungs Sie war in der mekkanischen und medinensischen Gesellschaft bereits vor dem Auftreten Mohammeds vorhanden und enthielt Elemente die spater auch in der Offenbarung zum Inhalt der religiosen Lehre wurden Die zentrale Bedeutung des mekkanischen Heiligtums mit den vorislamischen Wallfahrtsritualen gehorte genauso zur Hanifiyya wie die Orientierung an einem Urmonotheismus der wahren Religion Abrahams 26 Mohammeds Polemik sowohl in Form der Offenbarung als Korantext als auch im Alltag dargestellt in der Prophetenbiographie richtete sich gegen die mekkanischen Polytheisten Die Verbindung zwischen Hanifiya und dem von Mohammed verkundeten Islam sind von den Mekkanern energisch zuruckgewiesen worden Die schon im islamischen Geist entstandene Prophetenbiographie des Ibn Ishaq kann daruber berichten dort lasst man Ibn ʿUbayy einen der bekanntesten Gegner Mohammeds wie folgt sprechen Du da Es gibt nichts schoneres als was du da erzahlst vorausgesetzt dass es wahr ist Setz Dich deshalb in deinem Haus hin und wenn einer zu dir kommt dann erzahl es ihm Aber den der nicht zu dir kommt brauchst du damit nicht zu belastigen Trag nicht wenn er bei sich zu Hause in Gesellschaft ist etwas an ihn heran wovon er nichts wissen will 27 dd dd Die treuen Anhanger der medinensischen Gemeinschaft der Muslime wahrend der Ridda Kriege betrachteten sich als Hanife 28 und bezogen sich damit auf einen alten arabischen Begriff Ein Mitglied der abtrunnigen Banu Asad richtete folgende Worte in Versform an seine Stammesgenossen Selbst wenn ihr mir Dreistigkeit vorwerft bin ich ein Hanif in der wahren Religion ein Muslim ḥanifun ʿala d dini l qawimi wa muslimu 29 dd dd Im vorislamischen Mekka Bearbeiten Ibn Ishaq berichtet in seiner Prophetenbiographie Sira uber einige Personen die in Mekka als Hanife den Gotzenkult ablehnten und auf der Suche nach dem wahren Monotheismus waren Zaid ibn ʿAmr ibn Nufail زيد بن عمرو بن نفيل in den ihm zugeschriebenen Gedichten kommt seine ablehnende Haltung gegenuber dem mekkanischen Polytheismus zum Ausdruck 30 Auch betrachtete er sich unter den Quraisch als der Einzige der der Religion Abrahams din Ibrahim also der Hanifiyya folgte 31 Er betete in Richtung Kaʿba als die Qibla von Ibrahim und Ismaʿil brachte aber keine Opfertiere dar Anderen ausserhalb der Prophetenbiographie uberlieferten Berichten zufolge warf er sich in der Dschahiliyya in Richtung Ka ba nieder die Ibrahim errichtet hat 32 Ibn ʿAsakir widmet ihm in seiner Damaszener Stadtgeschichte eine detaillierte Biographie von dreiundzwanzig Seiten Er beschreibt dort nach alten Quellen der Maghazi und Sira Literatur seine Begegnung mit Mohammed in der vorprophetischen Zeit und seinen Verzicht vom Opferfleisch das Mohammed an die Gotzen darbrachte zu essen 33 Das Grab von Zaid ibn ʿAmr soll islamischen Uberlieferungen zufolge am Fusse des Berges von Hira oder in Syrien sein 34 Waraqa ibn Naufal ورقة بن نوفل er wird in Ibn Ishaqs Prophetenbiographie im Kapitel uber die vier Hanifen genannt die auf der Suche nach dem wahren Monotheismus gesucht und die heidnischen Riten um die Ka ba die Verehrung der altarabischen Gottheiten abgelehnt haben Waraqa wurde nach Studium der Schriften in Syrien Christ und starb entweder dort oder in Mekka aber noch vor Beginn von Mohammeds Tatigkeit vor der mekkanischen Offentlichkeit als Prophet Nach Mohammeds erstem Offenbarungserlebnis soll Waraqa als Christ die Zeichen der Prophetie in Mohammed allerdings erkannt haben 35 ʿUbaid Allah ibn Dschahsch عبيد الله بن جحش ʿUbaid Allah b Ǧaḥs und ʿUthman ibn Huwairith عثمان بن حويرث ʿUṯman b Ḥuwairiṯ zwei weitere Hanife aus Mekka uber deren Aktivitaten in den Quellen nichts Naheres zu erfahren ist sind Christen geworden der erste in Abessinien der zweite in Byzanz Diese vier Personen nennt Ibn Ishaq die getrennte Wege in den Landern gegangen sind auf der Suche nach der Hanifiyya der Religion Ibrahims In Medina nach der Auswanderung Bearbeiten Abu ʿAmir ʿAbd ʿAmr b Saifi أبو عامر عبد عمرو بن صيفي Abu ʿAmir ʿAbd ʿAmr b Ṣaifi war einer der bekanntesten Feinde Mohammeds vom Stamm der medinensischen Amr ibn Auf 36 kampfte bei Uhud im Jahre 625 gegen die Muslime verbundete sich mit der Quraisch von Mekka nach der Vertreibung der judischen Banu n Nadir nach Chaibar und fluchtete nach der Eroberung Mekkas im Jahre 630 nach Taʾif Er untersagte den Angehorigen der ʿAmr ibn ʿAuf Mohammed als Propheten zu folgen Er wanderte aus und starb in Syrien 37 Welche Bedeutung das mekkanische Heiligtum fur den Hanifen Abu ʿAmir und seine Bundnispartner hatte worauf die Forschung erst vor kurzem hinwies 38 schildert der Maghaziautor al Waqidi eindrucksvoll Lass uns so Abu ʿAmir und seine Anhanger an Abu Sufyan ibn Harb wir und ihr durch die Vorhange die Kaʿba betreten damit wir dort unsere Korper gegen ihre Wande drucken und dann schworen wir alle bei Gott Allah dass keiner den anderen im Stich lasst und dass wir solange einer von uns am Leben ist mit einer Zunge gegen diesen Mann d i Mohammed reden So taten sie es sie haben sich durch Eid verpflichtet und einen Vertrag geschlossen 39 Trotz seiner Feindschaft Mohammed und dem Islam gegenuber wird er in der islamischen Historiographie als Hanif dargestellt al Baladhuri erwahnt sogar dass Abu ʿAmir sich anschickte die Prophetie fur sich in Anspruch zu nehmen 40 In seiner Diskussion mit Mohammed die Ibn Ishaq uberliefert stellte er sich als der wahre Vertreter der Hanifiyya vor und beschuldigte seinen Gegner in die Hanifiyya Elemente aufgenommen zu haben die nicht zu ihr gehorten Sein Beiname ar rahib der Monch Asket ist in der islamischen Geschichtsschreibung erhalten geblieben 41 Mit Hinweis auf Ibn Hischam und al Waqidi nimmt man an dass er moglicherweise ein christlicher Monch rahib gewesen ist Mohammed bezeichnete seinen Rivalen als gottlosen Frevler fasiq 42 Abu Qais ibn al Aslat أبو قيس بن الأسلت war Dichter 43 und Haupt der Banu Aus Allah des Stammes der Aus dem auch Abu ʿAmir angehorte Noch der im 9 Jahrhundert wirkende Ibn Saʿd gest 845 ein Schuler von al Waqidi berichtet dass Abu Qais sich eingehend mit der Hanifiyya beschaftigte und gesagt haben soll der Religion Abrahams bis zu seinem Tode zu folgen In seinen Gedichten sind monotheistische Elemente verbunden mit der Wallfahrt nach Mekka und den Opferritualen erhalten 44 Als Haupt der Banu Aus Allah und als Hanif konnte er seine Stammesangehorigen bis zur Grabenschlacht im Jahre 627 also funf Jahre nach der Auswanderung davon abhalten Mohammed zu folgen Die Grunde dafur sieht man in den engen in die vorislamische Zeit zuruckreichenden Kontakten der Banu Aus zu den Juden von Yathrib Abu Qais ist nicht Muslim geworden 45 In at Ta if Bearbeiten Umaiya ibn Abi s Salt أمية بن أبي الصلت Umaiya ibn Abi ṣ Ṣalt war ein Dichter in at Ta if er starb gegen 631 632 Er soll die Bucher der vorislamischen Monotheisten gelesen haben Seine Gedichte mit monotheistischen Elementen der Hanifiyya seiner Zeit sind bereits im fruhen 8 Jahrhundert in Anthologien gesammelt und in der Forschung mehrfach und kontrovers diskutiert worden 46 Da er auch Syrien besucht hatte widmet ihm Ibn ʿAsakir in seiner Gelehrtenbiographie von Damaskus 33 Seiten und zitiert zahlreiche Verse aus seinen Gedichten 47 Der Dichter brachte deutlich zum Ausdruck dass die Hanifiyya die wahre Lehre darstelle fugte aber hinzu dass er uber Mohammeds Sendung im Zweifel sei diese ihm zugeschriebene Ausserung ist noch von Ibn Hadschar al ʿAsqalani in seinem Hadithkommentar zu al Buchari eingehend erortert und mit der Reaktion Mohammeds uber Umayya erganzt worden seine Poesie hat den Glauben sein Herz dagegen verharrt im Unglauben 48 Stil Inhalt und Wortschatz seiner Gedichte weisen Gemeinsamkeiten mit der Sprache des Korans auf 49 Andere Fragmente seiner Poesie werden in der Forschung als spatere Falschungen verstanden 50 Der agyptische Jurist und Traditionswissenschaftler ʿAbdallah ibn Wahb gest 821 uberliefert in seinem Kitab as Siʿr wal ġinaʾ Das Buch der Gedichte und Gesange dass Asma bint Abi Bakr die Gedichte von Umayya zitiert haben soll 51 Die Koranstelle Und verlies ihnen die Geschichte von dem dem wir unsere Zeichen gaben und der sich dann ihrer entledigte Da nahm ihn der Satan in seine Gefolgschaft oder Da war ihm der Satan hinter ihm her und holte ihn ein Und so war er einer von denen die abgeirrt sind Sure 7 175 wird von den Koranexegeten kontrovers erlautert da es unklar bleibt wer hier gemeint ist der sich der Zeichen Gottes entledigte nachdem er sie vorher erhalten hatte Die Autoritaten der Tafsirliteratur nennen neben dem alttestamentlichen Bileam 52 im islamischen Schrifttum Balʿam ibn Baʿur a 53 auch den Dichter Umayya ibn Abi s Salt und Abu ʿAmir Denn beide sind in der islamischen Literatur dafur bekannt die Schriften der Monotheisten der ahl al kitab studiert zu haben Somit hat man die Koranstelle auch als Polemik gegen die Hanifiyya aufgefasst die sich von Abrahams Monotheismus nach Mohammeds Auffassung entfernt haben 54 Mannlicher Vorname BearbeitenHanif ist nur im modernen Arabisch ein mannlicher Vorname in der Bedeutung von der Rechtglaubige Die weibliche Form lautet Hanifa Hanife Im klassischen Arabisch existiert dieser Name nicht dort kommt nur Hunaif vor wie Hunaif ibn Sa id und Hunaif ibn Umair beide Zeitgenossen Mohammeds ferner Hunaif ibn Rustam ein Gebetsrufer aus Kufa Sahl ibn Hunaif ein bekannter Prophetengefahrte und Hunaif ibn Malik in der zweiten Generation nach Mohammed Die arabische Lexikographie versteht den Namen Hunaif allerdings nicht als Diminutiv zu Hanif sondern als eine davon unabhangige Namensgebung Einzelnachweise Bearbeiten Hamilton A R Gibb Pre islamic Monotheism in Arabia In The Harvard Theological Review Band 54 1962 S 269 280 Fatḥ al bari Band 1 S 23 Zeile 10 und im Sprachgebrauch von Ibn Sa d dem Schuler von al Waqidi taḥannafa fi ʾl ǧahiliya er wurde in der Dschahiliyya zum Hanif Ibn Sa d Kitab aṭ ṭabaqat al kubra Ibn Saad Biographien Muhammeds Ed E Mittwoch und E Sachau Brill Leiden 1917 Band I 2 S 55 Zeile 5 The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Band 3 S 165 Alois Sprenger Das Leben und die Lehre des Mohammad Berlin 1860 S 67 69J Horovitz Koranische Untersuchungen Berlin Leipzig 1926 S 56 59Julius Wellhausen Reste arabischen Heidentums Berlin 1897 S 238 240 Th Noldeke Geschichte des Qorans Leipzig 1909 Band I S 8 C H Becker Islamstudien Leipzig 1924 Band I S 347 D S Margoliouth On the Origin and Import of the Names Muslim and Ḥanif In JRAS 35 1903 S 478ff Richard Bell The Origin of Islam in its Christian Environment London 1926 S 57 59 J Pedersen The Sabians In A Volume of Oriental Studies Presented to Edward G Browne Cambridge 1922 S 387 391 N A Faris Harold W Glidden The Developement of the Meaning of Koranic Hanif In The Journal of the Palestine Oriental Society Band 19 1939 1940 S 1 13 Josef van Ess Theologie und Gesellschaft Band II S 444 W Montgomery Watt 1970 S 16 Annex B The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Band 5 S 120 Anton Ties Hrsg Risala London 1885 S 42 Hier nach Sidney H Griffith The Prophet Muḥammad his scripture and his message according to the christian apologies in Arabic and Syriac from the first Abbasid century In Toufic Fahd Hrsg La vie du Prophete Mahomet Colloque de Strasbourg Octobre 1980 Paris 1982 S 120 Josef van Ess Theologie und Gesellschaft Band II S 444 Richard Bell Who were the Ḥanifs In The Muslim World 20 1930 S 120 124 Eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse geht auf den franzosischen Orientalisten Claude Gilliot zuruck Muhammad Le Coran et les Contraintes de l histoire In Stefan Wild Hrsg The Qur an as Text Brill Leiden 1996 S 3 26 bes 6 19 In Patrologia Graecia Band LXVI 1411 1412 Uri Rubin Ḥanifiyya and Kaʿba An inquiry into the Arabian pre Islamic background of din Ibrahim In Jerusalem Studies in Arabic and Islam 13 1990 S 99 Anm 68 Cl Gilliot op cit S 14 J Fuck Die Originalitat des arabischen Propheten In Rudi Paret Hrsg Der Koran Darmstadt 1975 S 173 aus Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft ZDMG 40 1936 S 515 516 Rudi Paret Der Koran Kommentar und Konkordanz Kohlhammer 1977 S 32 Ubersetzungen nach Rudi Paret Der Koran Kohlhammer 1979 Siehe Arthur Jeffery Materials for the history of the text of the Qurʾan Leiden 1937 S 32 W Montgomery Watt Bell s Introduction to the Qurʾan Islamic Surveys 8 Edinburgh 1970 S 16 Yehuda Nevo Zemira Cohen Dalia Heftman Ancient Arabic Inscriptions from the Negev Negev 1993 Band I Nr HS3155 Edmund Beck Die Gestalt des Abraham am Wendepunkt der Entwicklung Muhammads S 125 Edmund Beck op cit 126 Theodor Noldeke Geschichte des Qorans Band 1 S 158 und 161 Edmund Beck ebd W Montgomery Watt Bell s Introduction to the Qurʾan S 119 120 Uri Rubin Hanifiyya and Kaʿba S 97 98 106 109 Ubersetzung Rudi Paret Mohammed und der Koran S 160 aus der Prophetenbiographie des Ibn Ishaq Siehe hierzu Anm 12 mit einem Kommentar von Rudi Paret von Ella Landau Tessaron Asad from Jahiliyya to Islam In Jerusalem Studies in Arabic and Islam 6 1985 S 24 und Anm 113 Siehe die englische Ubersetzung der Prophetenbiographie A Guillaume The Life of Muhammad Oxford University Press 3 Aufl 1970 S 100 102 A Guillaume op cit S 99 Uri Rubin Hanifiyya and Kaʿba S 100 101 Uri Rubin Hanifiyya and Kaʿba S 101 102 der die Authentizitat dieser und vergleichbarer Berichte nicht anzweifelt Ibn ʿAsakir Taʾrich madinat Dimaschq Band 19 S 493ff hier S 509 510 uber diese Episode ausfuhrlich M J Kister A bag of meat A study of an early Ḥadith In Bulletin of the School of Oriental and African Studies BSOAS 33 1970 S 267 275 Uber ihn siehe auch The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Band 11 S 474 A Guillaume op cit S 98ff The Encyclopaedia of Islam New Edition Band 11 S 142 M Lecker 1995 S 145 Anm 238 M Lecker 1995 S 145 146 Anm 239 Uri Rubin Hanifiyya and Kaʿba S 94 al Waqidi Kitab al maghazi Ed Marsden Jones Oxford University Press 1966 Band 2 S 442 Ansab al aschraf Band I S 282 Zeile 13 Kairo 1959 Uri Rubin Ḥanifiyya and Kaʿba S 88 Uri Rubin Hanifiyya and Kaʿba S 86 89 Moshe Gil The Medinan opposition to the prophet In Jerusalem Studies in Arabic and Islam 10 1987 S 87 92 Moshe Gil 1987 S 90 91 und S 90 Anm 60 Siehe Fuat Sezgin Geschichte des arabischen Schrifttums Bd II Poesie Brill Leiden 1975 S 287 Siehe in englischer Ubersetzung bei A Guillaume S 128 201 Uri Rubin Hanifiyya and Kaʿba S 91 93 Julius Wellhausen Skizzen und Vorarbeiten IV Medina vor dem Islam Berlin 1889 S 46 Uber ihn und uber Abu ʿAmir siehe auch W Montgomery Watt Muhammad at Medina Oxford University Press 1972 S 178 179 M Lecker 1995 S 156 164 Fuat Sezgin Geschichte des arabischen Schrifttums Band II Poesie S 298 300 Taʾriḫ madinat Dimasq Band 9 S 255 288 Beirut 1995 Uri Rubin Hanifiyya und Kaʿba S 96 mit weiteren Quellenangaben T Seidensticker The authenticity of the poems ascribed to Umayya Ibn Abi al Ṣalt S 87ff Hamilton A R Gibb Pre islamic Monotheism in Arabia In The Harvard Theological Review Band 54 1962 S 279 280 Fuat Sezgin Band II S 299 mit weiteren Quellenangaben al Ǧamiʿ al Ǧuzʾ al rabiʿ S 13 Ed Muḥammad ʿAbdallah al Ḥammadi Dubai 2020 Rudi Paret Der Koran Kommentar und Konkordanz S 179 The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd 1 S 984 Uri Rubin Ḥanifiyya and Kaʿba S 94 95 Literatur BearbeitenEdmund Beck Die Gestalt des Abraham am Wendepunkt der Entwicklung Muhammeds In Rudi Paret hrsg Der Koran Wege der Forschung Band CCCXXVI Darmstadt 1975 ISBN 3 534 05465 2 S 111 133 Aus Le Museon 65 1952 S 73 94 C H Becker Islamstudien Band I Leipzig 1924 Richard Bell The Origin of Islam in its Christian Environment London 1926 Josef van Ess Theologie und Gesellschaft im 2 und 3 Jahrhundert Hidschra Eine Geschichte des religiosen Denkens im fruhen Islam Band II Walter de Gruyter Berlin 1992 N A Farsi Harlod W Glidden The Development of the meaning of Koranic Hanif In Rudi Paret Hrsg Der Koran Darmstadt 1975 S 255 268 Aus The Journal of the Palestine Oriental Society Nr 19 1939 S 1 13 Johann Fuck Die Originalitat des arabischen Propheten In Rudi Paret Hrsg Der Koran Darmstadt 1975 S 173 Aus Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft ZDMG Nr 40 1936 S 515 516 Muhammad Hamidullah Two Christians of the Pre Islamic Mecca In Journal of the Pakistan Historical Society Band 6 1958 S 97 103 Hamilton A R Gibb Pre islamic Monotheism in Arabia In The Harvard Theological Review Band 54 1962 S 269 280 Moshe Gil The Medinan opposition to the Prophet In Jerusalem Studies in Arabic and Islam JSAI 10 1987 S 87 91 Claude Gilliot Muhammad Le Coran et les Contraintes de l histoire In Stefan Wild Hrsg The Qur an as Text Brill Leiden 1996 S 3 26 A Guillaume The Life of Muhammad A translation of Ibn Isḥaq s Sirat Rasul Allah With introduction and notes 3 Auflage Oxford University Press 1970 J Horovitz Koranische Untersuchungen Berlin Leipzig 1926 Ibn Saad Biographien Muhammeds Hrsg E Mittwoch E Sachau Band I Teil 2 Brill Leiden 1917 Arthur Jeffery Materials for the history of the text of the Qurʾ an Leiden 1937 S 112 115 Michael Lecker Jews amp Pagans Studies on Early Islamic Medina Brill Leiden 1995 S 154 164 Appendix B und C Theodor Noldeke Geschichte des Qorans Band I Leipzig 1909 ders Umaija b AbiṣṢalt In Zeitschrift fur Assyriologie und verwandte Gebiete Band 27 1913 S 159 ff J Pedersen The Sabians In A Volume of Oriental Studies Presented to Edward G Browne Cambridge 1922 S 387 391 F Schulthess Umayya b Abi ṣ Ṣalṭ Die unter seinem Namen uberlieferten Gedichtfragmente gesammelt und ubersetzt Leipzig 1911 T Seidensticker The authenticity of the poems ascribed to Umayya Ibn Abi al Ṣalt In J R Smart Hrsg Tradition and modernity in Arabic language and literature Richmond 1996 S 87 101 Fuat Sezgin Geschichte des arabischen Schrifttums Band II Poesie bis ca 430 H Brill Leiden 1975 Alois Sprenger Das Leben und die Lehre des Mohammad Berlin 1860 Uri Rubin Ḥanifiyya and Kaʿ ba An inquiry into the Arabian pre Islamic background of din Ibrahim In Jerusalem Studies in Arabic and Islam Band 13 1990 S 85 ff al Waqidi Kitab al maghazi Hrsg Marsden Jones Oxford University Press 1966 W Montgomery Watt Muhammad at Mecca Oxford University Press 1979 S 162 164 Excursus C The Hanifs W Montgomery Watt Muhammad at Medina Oxford University Press 1972 W Montgomery Watt Bell s Introduction to the Qurʾ an Islamic Surveys Band 8 Edinburgh University Press 1970 Julius Wellhausen Reste 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