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Dieser Artikel befasst sich mit dem Angriff auf Medina 627 n Chr Fur die Form des Stellungskriegs siehe Grabenkrieg Die Grabenschlacht oder der Grabenkrieg غزوة الخندق ġazwat al ḫandaq war der Angriff einer Allianz der Quraisch einiger anderer Stamme sowie abessinischer Soldner 1 auf Medina im Jahre 627 n Chr Mohammed liess der islamischen Historiographie zufolge dem Rat Salman al Farisis folgend 2 zur Verteidigung der Oase einen Graben um Medina ziehen weshalb der Angriff als Grabenschlacht bekannt wurde Dieser in Arabien bis dahin unbekannten Strategie 3 wussten die Angreifer nichts entgegenzusetzen weshalb sie eine Belagerung der Oase begannen in deren Verlauf vor allem Diplomatie betrieben wurde 2 Nach zwei Wochen zogen die Angreifer wieder ab ohne den Graben uberwunden zu haben Kampf zwischen ʿAli ibn Abi Talib links und Amr ibn Abd Wudd rechts wahrend der GrabenschlachtBerichte uber die Schlacht sind ausschliesslich in der islamischen Geschichtsschreibung vor allem in der maghazi und sira Literatur uberliefert Im Koran wird die Grabenschlacht in der Sure 33 Vers 9 bis 25 behandelt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Schlachtverlauf 3 Einzelnachweise 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenNach der Hidschra in Yathrib angekommen fehlte den Auswanderern jegliche finanzielle Lebensgrundlage weshalb sie ganz nach altarabischem Brauch 4 begannen die Karawanen der Quraisch zu plundern die nun nach der Vertreibung des Propheten und seiner mekkanischen Anhanger als stammesfremd angesehen wurden Die ersten Karawanenuberfalle waren erfolglos der erste erfolgreiche Uberfall fand im Januar 624 n Chr statt Zu einer grosseren militarischen Auseinandersetzung zwischen Mohammed und den Quraisch kam es im Marz desselben Jahres bei Badr aus der Mohammed und seine Anhanger trotz zahlenmassiger Unterlegenheit als Sieger hervorgingen Um sich fur ihre Niederlage bei Badr zu rachen beschlossen die Quraisch ein Jahr spater Medina anzugreifen Bekannt wurde dieser fur die Quraisch siegreiche Angriff als Schlacht von Uhud Auf diese Schlacht folgte die Vertreibung des judischen Stammes der Banu Nadir die zum Teil nach Syrien flohen zum Teil sich in Chaibar ansiedelten und von dort aus die Quraisch in der Grabenschlacht unterstutzten 5 Schlachtverlauf BearbeitenDie Mekkaner hatten schon zwei Jahre zuvor nach der Schlacht von Uhud begonnen sich auf einen Angriff auf Medina vorzubereiten und gewannen dabei die Unterstutzung mehrerer Stamme Am Ende hatten sie eine Armee von etwa 10 000 beziehungsweise 7 500 6 Mann mit 600 Pferden zusammengebracht Allerdings hatte Mohammed dem etwa 3 000 Mann zur Verfugung standen 7 das Getreide im Norden der Oase schon abgeerntet so dass bei ihrer Ankunft das Viehfutter fur die mekkanische Kavallerie schnell knapp wurde Als er den unmittelbar bevorstehenden Aufbruch der feindlichen Armee aus Mekka erfahren hatte befahl Mohammed derweil seinen Anhangern einen Graben auszuheben Nach sechs Tagen waren die Arbeiten an diesem Graben an denen sich Mohammed personlich beteiligt hatte beendet Die den muslimischen Truppen eigentlich uberlegene mekkanische Kavallerie wurde beim Versuch den Graben zu uberqueren zuruckgedrangt Einen Angriff mit ihrer Infanterie scheinen die Angreifer aufgrund der Erfahrung aus fruheren Schlachten mit den Muslimen gemieden zu haben 8 Weil ihre Hauptangriffsstrategie dadurch zunichtegemacht worden war begannen die Quraisch und ihre Verbundeten eine Belagerung Medinas worin sie allerdings ganzlich unerfahren waren Nach zwei Wochen ohne grossere militarische Aktivitat wurde die Belagerung beendet nachdem die Konfoderation aufgelost worden war 9 Das Scheitern des Angriffs starkte Mohammeds Position in Medina enorm und fuhrte zu einer Niedergeschlagenheit in Mekka 10 Unmittelbar auf die Schlacht folgte die Vernichtung der Banu Quraiza Einzelnachweise Bearbeiten a b Irving M Zeitlin The Historical Muhammad Polity Press 2007 S 12 a b Hartmut Bobzin Mohammed C H Beck 2002 S 103 W Montgomery Watt Muhammad at Medina Oxford University Press 1962 S 36 Rudi Paret Mohammed und der Koran Geschichte und Verkundung des arabischen Propheten Kohlhammer 2001 S 128 The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Bd 7 S 852 Naḍir Banu l W Montgomery Watt Muhammad Prophet and Statesman Oxford University Press 1961 S 166 f W Montgomery Watt Muhammad Prophet and Statesman Oxford University Press 1961 S 167 W Montgomery Watt Muhammad Prophet and Statesman Oxford University Press 1961 S 168 Zur Beschreibung des Schlachtverlaufs siehe The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Bd 4 S 1020 Khandak The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Bd 4 S 1020Literatur BearbeitenThe Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Bd 4 S 1 020 Khandak W Montgomery Watt Muhammad Prophet and Statesman Oxford University Press 1962 S 166 171 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grabenschlacht amp oldid 230290710