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HMS Somali F33 L33 G33 war ein Zerstorer der zweiten Tribal Klasse der britischen Royal Navy Der bei der Home Fleet eingesetzte Zerstorer brachte 1939 das erste deutsche Handelsschiff im Zweiten Weltkrieg auf Wahrend des Kampfes gegen die deutsche Besetzung Norwegens wurde die Somali durch die Luftwaffe beschadigt Vor allem im Nordmeer eingesetzt erbeutete das Schiff mehrfach deutsche Schlusselmittel von Wach und Wetterschiffen Am 20 September 1942 torpedierte das deutsche Unterseeboot U 703 die Somali am Geleitzug QP 14 der Zerstorer sank im Schlepp seines Schwesterschiffes Ashanti am 25 September 500 sm vor Island bei schwerem Seegang auf der Position 69 11 0 N 15 32 0 W 69 183333333333 15 533333333333 Koordinaten 69 11 0 N 15 32 0 W Somali SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp ZerstorerKlasse Tribal KlasseBauwerft Swan Hunter Wallsend Tyne and WearBaunummer 1527Kiellegung 26 August 1936Stapellauf 24 August 1937Indienststellung 12 Dezember 1938Verbleib am 25 September 1942 nach Torpedotreffer gesunken Schiffsmasse und BesatzungLange 114 9 m Lua 108 4 m Lpp Breite 11 12 mTiefgang max 2 75 mVerdrangung Standard 1 854 tsmaximal 2 519 ts Besatzung 190 MannMaschinenanlageMaschine 3 Admiralty Dreitrommel Dampfkessel2 Parsons GetriebeturbinenMaschinen leistung 44 000 PS 32 362 kW Hochst geschwindigkeit 36 kn 67 km h Propeller 2Bewaffnung4 2 120 mm L 45 Mk XII Geschutze 1 4 40 mm 2pdr L 39 Flak 2 4 schwere 12 7 mm Fla MG 1 4 533 mm Torpedorohre 30 Wasserbomben 2 Werfer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Schiffes 1 1 Kriegseinsatze 1 2 Ende der Somali 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte des Schiffes BearbeitenDas Schiff gehorte zur Nachbestellung von weiteren Schiffen der Klasse im Juni 1936 und wurde am 26 August 1936 auf der Werft von Swan Hunter amp Wigham Richardson in Wallsend Tyne and Wear auf Kiel gelegt am 24 August 1937 vom Stapel gelassen und am 12 Dezember 1938 in Dienst gestellt Die Bauwerft baute mit der Tartar noch einen weiteren Zerstorer der Klasse Die Somali war der erste Zerstorer der Tribal Klasse bei der Home Fleet fur die die 2nd Tribal destroyer flotilla gebildet wurde Seinen ersten Einsatz hatte das Schiff im Januar 1939 bei einem Besuch in Lissabon zusammen mit dem Unterseeboot Starfish wo die beiden britischen Kriegsschiffe von uber 5000 Menschen besichtigt wurden Danach verlegte es zu den jahrlichen Manovern von Home Fleet und Mittelmeerflotte nach Gibraltar an denen diesmal uber 100 Schiffe teilnahmen In Gibraltar wurde das Schiff wahrend eines Sturms bei einer Kollision von dem niederlandischen Passagierschiff Sibajak KRL 12 040 BRT beschadigt Nach der Notreparatur in Gibraltar folgte ein Werftaufenthalt in England Dann wurde sie wieder das Fuhrerboot der Tribal s der Home Fleet deren Flottille jetzt 6 Zerstorerflottille bezeichnet wurde Vom 3 bis zum 8 Mai besuchte sie mit Ashanti Eskimo und Matabele Cherbourg Kriegseinsatze Bearbeiten nbsp Die erste britische Prise Hannah BogeAm 3 September 1939 fing die Somali 350 Seemeilen sudlich von Island den deutschen Frachter Hannah Boge 2377 BRT Reederei Johann M K Blumenthal 1938 ab Dies war das erste feindliche Handelsschiff das im Zweiten Weltkrieg als Prise genommen wurde Als Crown Arun wurde die Hannah Boge am 17 September 1940 durch U 99 versenkt Den uberwiegenden Teil des Winters 1939 40 war die Somali als Fuhrungsschiff der britischen 6 Zerstorerflottille in Scapa Flow damit beschaftigt Patrouillen der Home Fleet und Konvois abzusichern Anfang 1940 musste das Schiff wie viele Zerstorer der Tribal Klasse in eine Werft um Probleme mit den Turbinen beheben zu lassen Im April 1940 war das Schiff wieder im Dienst und nahm an den Kampfen um Norwegen teil 1 Am 9 April gehorte sie zu einem neu gebildeten Angriffsverband gegen Bergen mit den Kreuzern Manchester Southampton Sheffield und Glasgow und den Schwesterschiffen Gurkha Sikh Mohawk Afridi Matabele und Mashona und der dazustossenden Aurora Der Angriff wurde in Fehleinschatzung der deutschen Starke abgebrochen als sudwestlich Bergen 47 Junkers Ju 88 des KG 30 und 41 Heinkel He 111 des KG 26 die britischen Schiffe angriffen und den Zerstorer Gurkha versenkten sowie die Kreuzer Southampton und Glasgow durch Naheinschlage beschadigten Auch beim Hauptteil der Home Fleet wurden das Schlachtschiff Rodney und der Schwere Kreuzer Devonshire leicht beschadigt Nur vier Ju 88 wurden abgeschossen 2 Am 15 Mai 1940 wurde die Somali auf dem Weg von Mo i Rana nach Harstad von einer Fliegerbombe getroffen die das Schiff unterhalb des Steuerbordankers traf und ein Loch in die Bordwand riss Die Somali dampfte mit der reduzierten Geschwindigkeit von 10 Knoten zum nachsten Werftaufenthalt und fiel fur weitere Einsatze gegen die Deutschen zur Abwehr der Besetzung Norwegens aus 3 wo zwei Schwesterschiffe verloren gingen und weitere schwer beschadigt wurden Am 24 Oktober 1940 war sie wieder vor Norwegen und versenkte dort zusammen mit ihren Schwesterschiffen Matabele und Punjabi das deutsche Wetterbeobachtungsschiff Adolf Vinnen WBS 5 nbsp Die beiden als Landungsschiffe eingesetzten niederlandischen KanalfahrenAm 21 Marz 1941 nahm die Somali mit den Schwesterschiffen Bedouin Eskimo und Tartar sowie dem Zerstorer Legion und den Landungsschiffen Queen Emma und Princess Beatrix ehemalige niederlandische Kanalfahren mit 500 Mann Kommando Truppen an der Operation Claymore gegen die Lofoten teil 4 Das Kommandounternehmen sollte die dortigen Fischereiverarbeitungsanlagen zerstoren Die Handelsschiffe Hamburg 5470 BRT Felix Heumann 2468 BRT Pasajes 1996 BRT Eilenau 1404 BRT Bernhard Schulte 1058 BRT Gumbinnen 1381 BRT und Mira 1152 BRT wurden versenkt weitere Fahrzeuge beschadigt Das norwegische Fischereifahrzeug Myrland 321 BRT schloss sich dem britischen Verband auf dem Ruckmarsch freiwillig an 213 Deutsche und 12 Norweger wurden gefangen genommen 314 Norweger gingen freiwillig mit nach England Die Operation war erfolgreich neben der Zerstorung aller Ziele gelang es der Somali vom deutschen Vorpostenboot Krebs Codeunterlagen und eine Walze der Chiffriermaschine Enigma zu erbeuten Der britischen Aufklarungszentrale Bletchley Park gelang es uber einen geschlossenen Zeitraum und etliche einzelne Tage den deutschen Funkverkehr zu entziffern Diese Beute war sicher kriegswichtiger als die Zerstorungen aber der Angriff und die Unterstutzung durch die Norweger zwangen die Deutschen auch mehr Truppen in Norwegen zu belassen Im Mai 1941 suchten die Kreuzer Edinburgh Manchester Birmingham und der australische Zerstorer Nestor sowie die Tribal s Bedouin Eskimo und Somali ein deutsches Wetterschiff um weitere Schlusselmaterialien zu erbeuten Das gesuchte deutsche Wetterbeobachtungsschiff Munchen wurde von der Somali geentert Der Besatzung der Munchen gelang es rechtzeitig die Enigma des Schiffs in einem beschwerten Sack uber Bord zu werfen und zu versenken Die Bedienungshandbucher der Maschine sowie wichtige Kodierbucher wurden jedoch an Bord vergessen und ermoglichten den alliierten Kodebrechern einen Durchbruch bei der Entschlusselung der deutschen Marinecodes Spater im selben Monat nahm die Somali als Sicherungszerstorer der Rodney mit Tatar und Mashona kurz an der Jagd auf die Bismarck teil musste wegen Treibstoffmangels zur Basis zuruckkehren und nahm so an der Versenkung der Bismarck nicht teil Auch Tartar und Mashona konnten der Rodney nicht folgen und wurden auf dem Ruckmarsch von der Luftwaffe angegriffen Mashona wurde versenkt Wahrend eines folgenden Werftaufenthalts wurde die Bewaffnung der Somali verstarkt der hintere Schornstein gekurzt und Radar installiert Im August 1941 gehorte die Somali dann zu den Begleitschiffen der Prince of Wales die mit Winston Churchill an Bord zur Unterzeichnung der Atlantik Charta nach Neufundland fuhr wurde aber am dritten Tag entlassen da sie beim herrschenden Wetter der Geschwindigkeit des Schlachtschiffes nicht folgen konnte Ende August sicherte Somali mit Matabele und Punjabi die Fahrt des alten Tragers Argus und des Kreuzers Shropshire nach Archangelsk mit Hawker Hurricanes und RAF Personal Der 151 RAF Wing unterstutzte die Verteidigung von Murmansk und bildete russisches Personal an den Maschinen aus Am 8 Dezember 1941 brachte die Somali unter sowjetischer Flagge den sowjetischen Botschafter in Grossbritannien von Invergordon nach Scapa Flow Ende Dezember 1941 nahm das Schiff auch am zweiten Commando Angriff auf die Lofoten Operation Anklet teil 5 Die Royal Navy setzte insgesamt einen Leichten Kreuzer sechs Zerstorer drei Minensucher zwei Landungsschiffe zwei U Boote und ein Vermessungsschiff sowie zwei Tanker einen Transporter und einen Schlepper ein Dazu kamen noch zwei norwegische Korvetten und zwei polnische Geleitzerstorer Gelandet wurden 300 Mann davon 77 Norweger Am 26 und 27 Dezember 1941 hielten sie die Stadte Reine und Moskenes besetzt um sich dann ohne Verluste mit 32 deutschen Gefangenen und einigen festgenommenen norwegischen Kollaborateuren Quislinge sowie 200 norwegischen Kriegsfreiwilligen wieder zuruckzuziehen Die Operation war gegenuber der gleichzeitigen Operation Archery in Vagsoy nur ein Ablenkungsmanover Neben der Unterstutzung der Landung liess die Navy durch die Bedouin die Funkstation in Flakstadoy zerstoren und ging mit dem Kreuzer Arethusa und den Zerstorern Somali Ashanti und Eskimo in den Vestfjord wo sie die norwegischen Frachter Kong Harald 1125 BRT und Nordland 725 BRT kaperten und das Vorpostenboot Vp 5904 ex Fischdampfer Geier 145 BRT versenkten und seine Besatzung gefangen nahmen Im Kirkefjord vor Anker liegend wurde die Arethusa von der Bombe eines angreifenden Seeflugzeuges am 27 knapp verfehlt erlitt aber erhebliche Schaden Dieser Angriff beschleunigte den Ruckzug da der Verband keine eigene Luftsicherung hatte da man wegen der Lichtverhaltnisse nordlich des Polarkreises mit keinen Angriffen aus der Luft gerechnet hatte Ab April 1942 wurde die Somali als Begleitschiff bei den Nordmeergeleitzugen eingesetzt 6 Ab dem 13 Mai sicherte sie mit den Zerstorern Foresight Forester und Matchless den Ruckmarsch des beschadigten Kreuzers Trinidad von Murmansk nach dortiger Notreparatur 7 Nach erneuten Bombentreffern bei deutschen Luftangriffen ubernahm die Somali am 15 die Besatzung des Kreuzers der dann von der Matchless versenkt wurde Am 19 erreichte die Somali mit den Uberlebenden der Trinidad den Clyde Ende der Somali Bearbeiten Am 20 September 1942 wurde die Somali durch einen Torpedo von U 703 im Maschinenraum getroffen wahrend sie den Geleitzug QP 14 8 nach Loch Ewe begleitete Das Schiff verlor samtliche Maschinen und wurde nur noch durch das Deck und die Steuerbordseite zusammengehalten Der U Jagd Trawler Lord Middleton ubernahm den Grossteil der Besatzung Obwohl die Ashanti versuchte ihr Schwesterschiff Somali in Sicherheit zu schleppen sank die Somali vier Tage spater am 25 September nachdem schwerer Seegang die Schaden verschlimmert hatte und sie endgultig zerbrach Von den noch 102 Mann an Bord konnten nur 35 gerettet werden Die Somali war das letzte britische Schiff der Tribal Klasse das im Zweiten Weltkrieg verloren ging Literatur BearbeitenJ J Colledge Ben Warlow Ships of the Royal Navy the complete record of all fighting ships of the Royal Navy Chatham London 1969 rev ed 2006 ISBN 978 1 86176 281 8 OCLC 67375475 David Lyon HMS Cossack Tribal Class destroyer Profile Publication N 2 Windsor 1970 David Lyon The British Tribals 1935 In Superdestroyers Conway Maritime Press Greenwich 1978 ISBN 0 85177 131 9 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Manfred Pawlak Herrsching 1968 ISBN 3 88199 009 7 M J Whitley Zerstorer im Zweiten Weltkrieg Motorbuch Verlag Stuttgart 1991 ISBN 3 613 01426 2 Weblinks BearbeitenHMS Somali auf Uboat net HMS SOMALI L 33 Tribal class Destroyer TRIBAL destroyers 1938 1948 Geschichte der MS SibajakEinzelnachweise Bearbeiten Rohwer Chronik des Seekrieges 1939 1945 S 39 42 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 April 1940 Abgerufen am 9 Februar 2019 Rohwer S 48 Rohwer S 107 Rohwer S 205f Rohwer S 239 258 283 Rohwer S 246 Percy E Schramm Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1942 Teilband 2 Bernard amp Graefe Bonn ISBN 3 7637 5933 6 S 1433 Zerstorer der Tribal Klasse von 1936 Royal Navy HMS Afridi Ashanti Bedouin Cossack Eskimo Gurkha Maori Mashona Matabele Mohawk Nubian Sikh Somali Tartar Zulu Australische Marine HMAS Arunta Bataan WarramungaKanadische Marine HMCS Athabaskan I Athabaskan II Cayuga Haida Huron Iroquois Micmac Nootka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title HMS Somali F33 amp oldid 238476254