www.wikidata.de-de.nina.az
Die HMS Maori F24 war ein zur zweiten Tribal Klasse gehorender Zerstorer der britischen Royal Navy Die Maori war der vierte fertiggestellte Zerstorer dieser Klasse in der die einzelnen Einheiten nach verschiedenen Volksstammen in den Kolonialgebieten benannt waren HMS Maori SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp ZerstorerKlasse Tribal KlasseBauwerft Fairfield Shipbuilding amp Engineering CompanyGovanBaunummer 660Kiellegung 6 Juli 1936Stapellauf 2 September 1937Indienststellung 2 Januar 1939Verbleib am 12 Februar 1942 nach Bombentreffer im Hafen von Valletta Malta gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 114 9 m Lua 108 4 m Lpp Breite 11 12 mTiefgang max 2 75 mVerdrangung Standard 1 854 tsmaximal 2 519 ts Besatzung 190 217 MannMaschinenanlageMaschine 3 Admiralty Dreitrommel Dampfkessel2 Parsons GetriebeturbinenMaschinen leistung 44 000 PS 32 362 kW Hochst geschwindigkeit 36 kn 67 km h Propeller 2Bewaffnung4 2 120 mm L 45 Mk XII Geschutze 1 4 40 mm 2pdr L 39 Flak 2 4 schwere 12 7 mm Fla MG 1 4 533 mm Torpedorohre 30 Wasserbomben 2 Werferzuletzt 1 2 105 mm L 45 Mk XVI Geschutz fur 120 mm Zwillings Geschutz auf der X Position zusatzlich 2 Oerlikon 20 mm MaschinenkanonenZu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Maori aus dem Mittelmeer zur Home Fleet versetzt und kam vor Norwegen und dann im Nordatlantik zum Einsatz Ab Mitte 1941 wurde die Maori wieder im Mittelmeer eingesetzt und am 12 Februar 1942 bei einem deutschen Luftangriff im Hafen von Valletta auf Malta versenkt Heute ist das Wrack ein beliebtes Tauchziel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bau und Indienststellung 1 2 Die ersten Einsatze 1 3 Einsatz vor Norwegen 1 4 Weitere Einsatze 1 5 Jagd auf die Bismarck 1 6 Einsatz im Mittelmeer 1 7 Versenkung in Malta 1 8 Verbleib 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenBau und Indienststellung Bearbeiten Die nach den Maori den Ureinwohnern von Neuseeland benannte HMS Maori wurde am 6 Juli 1936 bei der Fairfield Shipbuilding amp Engineering Company in Govan Schottland auf Kiel gelegt und lief am 2 September 1936 vom Stapel Sie war die zweite HMS Maori nach einem Zerstorer der ersten Tribal Klasse der bei William Denny gebaut vom November 1909 bis zum 7 Mai 1915 im Dienst der Royal Navy stand Die erste HMS Maori war vor Wirlingen nahe Zeebrugge auf eine Mine gelaufen und gesunken Die Indienststellung der neuen HMS Maori bei der Royal Navy erfolgte am 2 Januar 1939 Die ersten Einsatze Bearbeiten Nach ihrer Indienststellung wurde sie zunachst in Alexandria als Teil der 4 Zerstorerflottille stationiert die unter dem Kommando von Captain Philip Vian auf der HMS Cossack stand Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs kam die HMS Maori mit ihren Schwesterschiffen zunachst im Mittelmeerraum als Eskorte fur Konvois und bei Kontrollen des Schiffsverkehrs auf Konterbande zum Einsatz bis sie im Oktober nach Grossbritannien zuruckverlegt wurde Hier fuhr sie anfangs vor allem Patrouillen in der Nordsee Hierbei konnte die Maori zusammen mit der HMS Inglefield bei der Bergung des havarierten U Bootes HMS Triad Hilfestellung geben Einsatz vor Norwegen Bearbeiten Nach einer Uberholung im Marz 1940 kam der Zerstorer beim Norwegen Unternehmen zunachst als Eskorte fur grossere Einheiten der Royal Navy zum Einsatz und schutzte zusammen mit dem Schwesterschiff HMS Afridi am 19 und 20 April einen Konvoi der franzosische Truppen nach Namsos brachte nbsp Die Sloop AucklandIn der Nacht zum 23 geleitete sie mit der Sloop Auckland den franzosischen Transporter Ville d Alger Mittelmeerfahre 9890 BRT 1935 nach Namsos von dem wegen eines Schneesturms nur 750 statt 1100 Mann gelandet werden konnten 1 Nachdem die Deutschen in Norwegen die Oberhand gewonnen hatten kamen die beiden Tribal Zerstorer bei der Evakuierung der Franzosen aus Namsos wieder zum Einsatz 2 Wahrend die Afridi und der franzosische Zerstorer Bison bei diesem Einsatz deutschen Luftangriffen zum Opfer fielen gelang der Maori die Ruckkehr nach Grossbritannien Nur durch Bombensplitter beschadigt hatten auf ihr funf Besatzungsmitglieder den Tod gefunden Der Zerstorer ging nach provisorischer Reparatur wieder in See Weitere Einsatze Bearbeiten Im Juni 1940 war die Maori Teil eines Verbands der nach Island geschickt wurde um angeblich dort befindliche deutsche Kriegsschiffe zu vernichten Zur Erleichterung der Besatzung deren Schiff bei einem Vorstoss in den Seidisfjord als Koder genutzt wurde um die Deutschen herauszulocken waren dort keine gegnerischen Schiffe oder Truppen anzutreffen nbsp Die Romulus ex SpicaAm 20 Juni 1940 wurde die Maori zusammen mit der Tartar und der Mashona zu den Faroerinseln geschickt um vier Kriegsschiffe zu beschlagnahmen die von Italien an Schweden abgegeben worden waren es sollte verhindert werden dass sie in deutsche Hande gerieten Nachdem eine militarische Konfrontation nur knapp vermieden worden war und die Briten am 20 Juni die schwedischen Besatzungen gezwungen hatten ihre Boote zu verlassen und sie auf das Begleitschiff Patricia ex Patris II 3994 BRT und den Tanker Castor 8714 BRT schickten mit denen sie in ihre Heimat zuruckkehren sollten Die beschlagnahmten vier Kriegsschiffe uberfuhrten die Briten bis zum 30 nach Scapa Flow bzw Kirkwall Die protestierenden Schweden folgten ihren Schiffen und konnten sie am 2 Juli wieder ubernehmen da sich auf der Uberfuhrung herausstellt hatte dass diese aufgrund ihres schlechten Zustands kaum seetauglich waren Am 5 Juli setzen die vier schwedischen Zerstorer Psilander ex Giovanni Nicotera und Puke ex Bettino Ricasoli der Sella Klasse 970 ts 2 2 120 mm 1926 27 sowie Romulus ex Spica und Remus ex Astore der Spica Klasse 800 ts 3 100 mm 1935 von Kirkwall ihre Reise fort Auf dem Marsch nach Schweden wurden sie am 7 Juli noch von britischen Flugzeugen angegriffen wurden aber nicht getroffen Uber das von den Deutschen besetzte Kristiansand erreichten sie am 10 Juli 1940 Goteborg 3 In der Nacht zum 14 Oktober griff die Maori mit den Schwesterschiffen Cossack Ashanti und Sikh unter Captain Vian in der Nahe von Egersund einen fur Trondheim bestimmten deutschen Geleitzug an Die Cossack versenkte den Netzleger Genua 1949 BRT mit einem Torpedo Ashanti und Maori schossen den Luftwaffentransporter Netze 1025 BRT und das sichernde Minensuchboot M 1102 ex H A W Muller in Brand Unbeschadigt blieben die Hilfskriegsschiffe Triton Rau VII M 1105 und M 1106 Der Versuch bei Tagesanbruch die ablaufenden Zerstorer mit Kampfflugzeugen zu stellen blieb erfolglos 4 Im Dezember 1940 erhielt die HMS Maori bei einer Routineuberholung in Hebburn ein 105 mm L 45 Mk XVI Zwillings Geschutz eingebaut welche die 4 7 Zoll Doppellaffette in der X position ersetzte Jagd auf die Bismarck Bearbeiten Ab Januar 1941 diente der zu diesem Zeitpunkt von Commander H T Armstrong DSO gefuhrte Zerstorer zusammen mit seinen Schwesterschiffen Cossack Sikh und Zulu sowie der polnischen Piorun als Konvoieskorte in den sogenannten Western Approaches dem Seegebiet westlich von der britischen Insel Wahrend sie den Truppentransport WS 8B begleiteten erhielten die Schiffe am 25 Mai 1941 den Befehl diesen zu verlassen und sich an der Jagd auf das deutsche Schlachtschiff Bismarck zu beteiligen 5 Die Behauptung der entscheidende Radarkontakt mit dem deutschen Schlachtschiff sei von der HMS Maori hergestellt worden stimmt allerdings nicht Der Zerstorer fuhr mit seinem Verband in der Nacht vom 26 auf den 27 Mai eine Reihe erfolgloser Torpedoangriffe auf das deutsche Schlachtschiff Hauptartikel Unternehmen Rheinubung Nach dem Untergang des Gegners barg die Maori zusammen mit dem schweren Kreuzer Dorsetshire Uberlebende und rettete 25 deutsche Seeleute Die Bergung musste wegen einer falschen U Boot Meldung jedoch abgebrochen werden Nach der Jagd auf die Bismarck kam die Maori auch im Armelkanal beim Schutz von Kustenkonvois zum Einsatz Zur Verteidigung gegen deutsche Torpedoboote erhielt sie zwei Zweipfunder Schnellfeuergeschutze und bei einem Aufenthalt in Londonderry Nordirland ein Radargerat vom Typ 286M Einsatz im Mittelmeer Bearbeiten Der Nachschubkonvoi GM 1 wurde aus Grossbritannien als WS 9C mit einem Truppentransporter und sechs Frachtern uber Gibraltar nach Malta als Operation Substance im Mittelmeer neben der Force H unter Vizeadmiral Somerville auch von Einheiten der Home Fleet als Force X gesichert zu denen auch die Maori und ihre Schwestern Cossack und Sikh gehorten Funf Transporter erreichten Malta der Truppentransporter wurde fruhzeitig zuruckgelassen 6 Vom 1 bis zum 4 August 1941 fuhrten die Briten den zuruckgebliebenen Truppentransporter Leinster mit Kreuzern Manchester Arethusa und Hermione dem schnellen Minenleger Manxman und den Zerstorern Lightning und Sikh Force X insgesamt 1750 Mann sowie 130 t Nachschub von Gibraltar nach Malta Zur Deckung der Operation operierte die Force H mit dem Schlachtschiff Nelson Schlachtkreuzer Renown Trager Ark Royal und neun Zerstorern darunter auch Cossack und Maori gegen Sizilien In der Nacht zum 1 August beschossen Cossack und Maori den Seeflugzeugstutzpunkt von Alghero Sardinien und Swordfish der Ark Royal bombardierten den dort gelegenen Flugplatz 7 Die Maori und Sikh verblieben im Mittelmeer bei der 14 Zerstorerflottille der Force H nbsp Alberico da BarbianoAm 13 Dezember 1941 lief die 4 Division der italienischen Marine mit den Leichten Kreuzer RN Alberico da Barbiano und RN Alberto da Giussano sowie dem T Boot RN Cigno als Geleit als Benzintransporter von Palermo aus sie wurde jedoch kurz nach Passieren von Kap Bon von der britischen Luftaufklarung erfasst und kehrte daraufhin zuruck nbsp Hr Ms Isaac SweersAuf dem Ruckmarsch wurden beide Kreuzer durch die von Gibraltar nach Alexandria marschierenden Sikh Maori Legion und der niederlandischen Hr Ms Isaac Sweers durch Torpedos versenkt Uber 900 Besatzungsmitglieder fielen auf beiden Kreuzern die Cigno konnte entkommen Ultra hatte in diesem Fall den Briten alle Details uber die Konvois gegeben 8 Ende 1941 wurde aus Maori Sikh und Zulu die 22 Zerstorerflottille gebildet Am 16 Januar 1942 begann die Nachschubunternehmung MF 3 fur Malta mit der vier Transporter nach Malta geleitet werden sollten zwei Sicherungsgruppen und ein Deckungsverband mit drei Kreuzern einem Flakkreuzer und 13 Zerstorern verteidigten den anfangs dreiteiligen Verband Maori bildete mit Gurkha der L Klasse Isaac Sweers und Legion eine der drei Zerstorergruppen Am 17 torpedierte das deutsche U Boot U 133 die Gurkha Daraufhin schleppte Isaac Sweers das sinkende Schiff aus dem brennenden Olteppich und rettet die Besatzung Am 18 traf sich der Konvoi mit der aus Malta ausgelaufene Force K mit Penelope und Sikh Zulu Lance Lively und Jaguar Letztere wurde gegen Legion und Maori getauscht 9 Am 25 Januar lief die Force K zum Nachschubunternehmen MF 4 aus Malta mit Penelope Zulu Lance Legion Lively und Maori aus Sie begleitete zwei leere Transporter Am 26 trafen sich die beiden Konvois Die Geleitzuge tauschten die Zerstorer Kingston und Lance und Force K ubernahm den Transporter Breconshire und lief am 27 wieder in Malta ein Versuchte Luftangriffe der Achsenmachte fuhrten zu keinen Erfolgen 10 Versenkung in Malta Bearbeiten Am fruhen Morgen des 12 Februar 1942 gegen 2 Uhr erhielt die im Grand Harbour von Valletta vor Anker liegende Maori bei einem deutschen Luftangriff einen direkten Treffer durch die Fliegerbombe einer Junkers Ju 88 die das Deck durchschlug im Bereich des Maschinenraums detonierte und einen Brand sowie eine Explosion ausloste die auch den in der Nahe liegenden Zerstorer Decoy beschadigte Das Schiff sank an seinem Ankerplatz Da die Besatzung grosstenteils an Land in einem Bunker geschlafen hatte starb nur ein Besatzungsmitglied Da der Meeresgrund an der Untergangsstelle sehr flach war ragte der Rumpf noch teilweise aus dem Wasser Obwohl das Wrack ein erhebliches Hindernis im Hafenbecken darstellte wurde es zunachst an seiner Position belassen Die beiden vorderen Geschutze A und B konnten demontiert und anderweitig verwendet werden Im Zuge der deutsch italienischen Luftoffensive gegen Malta erhielt die Maori weitere Bombentreffer so dass an eine Reparatur endgultig nicht mehr zu denken war Verbleib Bearbeiten Ende 1942 wurde das Wrack von seiner ursprunglichen Position in die St Elmo Bay geschleppt im Juli 1945 versuchte man es endgultig zu entfernen und in tiefem Wasser ausserhalb des Hafens zu versenken Hierbei brach es allerdings auseinander so dass dieses Vorhaben nur teilweise umgesetzt werden konnte Der bis heute im Hafen verbliebene Rest des Zerstorers der etwa 35 Meter lange vordere Teil liegt im Marsamxett Harbour von Valletta in einer Tiefe von acht bis 16 Metern Trotz der fur maltesische Verhaltnisse eher schlechten Sichtweiten von etwa zehn Metern hat sich die Maori zu einem der popularsten Wracktauchplatze Maltas entwickelt sie ist leicht zuganglich flach gelegen weist einen schonen Bewuchs auf und ist von erheblichem historischen Interesse Der betauchbare Teil des Zerstorers umfasst den vorderen Teil von dem vor allem die Brucke und die Halterungen der beiden vorderen Geschutze erkennbar sind Aufgrund der grossen Offnungen ist es einfach in die Innenraume des Wracks einzudringen und sie zu durchtauchen Eine gewisse Gefahr geht von den in und um das Schiff liegenden Granaten und Torpedos aus Einzelnachweise Bearbeiten Rohwer Chronik des Seekrieges 1939 1945 S 41 Rohwer S 42 NAVAL EVENTS JUNE 1940 Part 3 of 4 Saturday 15th Friday 21st Rohwer Seekrieg 13 14 Oktober 1940 Norwegen Rohwer S 126 21 27 Juli 1941 Mittelmeer WLB Stuttgart 1 4 August 1941 Mittelmeer Rohwer S 195 WLB Stuttgart 16 19 Januar 1942 Mittelmeer WLB Stuttgart 24 28 Januar 1942 MittelmeerLiteratur BearbeitenDavid Lyon HMS Cossack Tribal Class destroyer Profile Publication N 2 Windsor 1970 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Manfred Pawlak Herrsching 1968 ISBN 3 88199 009 7 Lawson Wood Lesley Wood Malta Gozo und Comino Tauchen amp Reisen Delius Klasing Stuttgart 2000 ISBN 3 7688 1208 1 hier S 38 39 Weblinks Bearbeitenuboat net HMS Maori Service history HMS Maori TRIBAL destroyers 1938 1948 HMCS Haida HMS Maori Malta dive site directory HMS MaoriZerstorer der Tribal Klasse von 1936 Royal Navy HMS Afridi Ashanti Bedouin Cossack Eskimo Gurkha Maori Mashona Matabele Mohawk Nubian Sikh Somali Tartar Zulu Australische Marine HMAS Arunta Bataan WarramungaKanadische Marine HMCS Athabaskan I Athabaskan II Cayuga Haida Huron Iroquois Micmac Nootka 35 904722222222 14 518888888889 Koordinaten 35 54 17 N 14 31 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title HMS Maori F24 amp oldid 232706309