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Die Spica Klasse war eine Klasse von Torpedobooten der Koniglich Italienischen Marine Die insgesamt 32 Einheiten wurden in mehreren Gruppen in leicht unterschiedlichen Ausfuhrungen zwischen 1936 und 1938 in Dienst gestellt und kamen alle im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz 23 uberstanden den Krieg nicht Zwei Einheiten wurden 1940 an Schweden abgegeben Spica Klasse Seitenansicht der Spica Klasse Seitenansicht der Spica KlasseSchiffsdatenLand Italien ItalienSchiffsart TorpedobootSchiffsmasse und BesatzungLange 83 5 m Lua Breite 8 1 mTiefgang max 3 09 mVerdrangung Standard 808 tsMaximal 1 040 ts Besatzung 116 MannMaschinenanlageMaschine 2 Yarrow Kessel 2 Tosi GetriebeturbinensatzeMaschinen leistung 19 000 PS 13 974 kW Hochst geschwindigkeit 34 kn 63 km h Propeller 2Bewaffnung3 10 cm L 47 2 13 2 mm MG 4 Torpedorohre 45 7 cm bis zu 20 Seeminen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung 1 2 Bau 2 Dienstzeit 3 Weiterentwicklungen 4 Technische Beschreibung 4 1 Rumpf und Antrieb 4 2 Bewaffnung 5 Literatur 6 Weblinks 7 Siehe auch 8 FussnotenGeschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten Artikel 8 Absatz a des Flottenvertrags von 1930 gestattete eine beliebige Anzahl von Uberwasser Kampfschiffen mit weniger als 600 ts 610 t Typverdrangung zu bauen Vor diesem Hintergrund begann das Konstruktionsamt der italienischen Marine 1932 mit den Projektarbeiten fur eine Schiffsklasse innerhalb dieses vorgegebenen Werts Durch Reduzierung der Artillerie von vier auf drei 10 cm Geschutze im endgultigen Entwurf sowie durch die Verwendung von 45 7 cm Torpedorohren nachdem diese seit Anfang der 1920er Jahre nicht mehr bei Neubauten zum Einsatz kamen gelang es das vorgegebene Verdrangungslimit nur um wenige Tonnen zu uberschreiten 1 Vorgesehen waren defensive U Jagd und Geleitsicherung und offensive Aufgaben so dass eine kombinierte Geschutz und Torpedobewaffnung gewahlt wurde Im Ergebnis war der Typ der erste neue nominell und qualitativ als echtes Torpedoboot einzuordnende Schiffsentwurf nach den Torpedobooten der 1 PN Klasse aus dem Ersten Weltkrieg Als Parallelbau der franzosischen Marine dem italienischen Hauptkonkurrenten im Mittelmeer unter Nutzung der 600 ts Klausel war die Melpomene Klasse Das Deutsche Reich nutzte die Klausel mit den Torpedobooten 1935 Bau Bearbeiten Mit dem Haushalt 1932 wurden die beiden Prototypen Spica und Astore bewilligt Sie wurden am 24 Mai 1933 bei der Bacini e Scali Napoletani in Neapel auf Kiel gelegt Der Stapellauf der Spica fand am 11 Marz der der Astore am 22 April 1934 statt die Indienststellung erfolgte am 30 Mai bzw 16 Juni 1935 2 Die folgenden Boote Centauro und Climene wurden im Jahr 1933 bewilligt und am 30 Mai und 25 Juli 1934 bei Cant Nav Riuniti Ancona auf Kiel gelegt Stapellauf war am 19 Februar und 7 Januar 1936 sie gingen am ab 16 Juni bzw 24 April 1936 in Dienst Dabei wurden die Hauptabmessungen und die Verdrangung des Typs leicht verandert so dass die Modifizierung der Aufbauten und eine andere Zusammensetzung und Anordnung der Bewaffnung moglich wurde 2 Die nachsten Boote Perseo und Sirio wurden am 12 November 1934 bei Cant Nav di Quarnaro Fiume auf Kiel gelegt Abmessungen Verdrangung und Bunkervorrat unterschieden sich nur gering von ihren Vorgangern Ebenso blieben die Bewaffnung und deren Aufstellung unverandert 2 Der Bau weiterer zehn Boote wurde im Zusammenhang mit dem Abessinienkrieg bewilligt Aldebaran Altair Andromeda und Antares baute die Genueser Werft Ansaldo Sestri Ponente Castore und Cigno baute Cant Nav in Riuniti Canopo und Cassiopeia wurden an Cant Nav del Tirreno Sagittario und Vega an die Cant Nav di Quarnaro vergeben Gegenuber der vorherigen Gruppe anderten sich die technischen Daten nur minimal sodass man sie als Nachbauten bezeichnen kann Die Kiele wurden zwischen dem 2 Oktober 1935 und 11 Marz 1936 gelegt die Stapellaufe folgten vom 14 Juni bis zum 22 November 1936 In Dienst gingen die Boote vom 8 Oktober 1936 bis 26 April 1937 3 Mit dem Haushalt 1936 wurden neben zwolf Zerstorern 16 weitere Boote vom Spica Typ bewilligt Mit Kiellegung zwischen dem 29 Oktober 1936 bis 29 September 1937 wurden Alcione Airone Aretusa Ariel Clio Circe Calliope Calipso bei Ansaldo Libra Lince Lira Lupo bei Cant nav del Quarnaro Pallade Partenope Pleiadi und Polluce bei Bacini e Scali Napoletani gebaut 3 Dienstzeit BearbeitenDie beiden Prototypbauten Spica und Astore wurden 1940 an Schweden verkauft und dort als Romulus Klasse gefuhrt Sie wurden am 27 Marz bei der schwedischen Marine in Dienst gestellt und erst 1958 ausgemustert Die Boote bildeten folgende Divisionen Airone Alcione Aretusa und Ariel 1 Torpedoboot Division in Tripolis Libra Lince Lira und Lupo 8 Torpedoboot Division in Neapel Canopo und Cassiopea 9 Torpedoboot Division in Cagliari Perseo Sagittario Sirio und Vega 10 Torpedoboot Division in Neapel Castore Centauro Cigno Climene 11 Torpedoboot Division in Syrakus Aldebaran Altair Andromeda und Antares 12 Torpedoboot Division in La Spezia Calipso Calliope Circe Clio 13 Torpedoboot Division in La Spezia Pallade Partenope Pleiadi Polluce 14 Torpedoboot Division in Syrakus Hauptaufgabe der Boote im Zweiten Weltkrieg war die Geleitsicherung Hierbei konnten durch Boote der Klasse unter anderem mehrere U Boote versenkt werden so z B Pleiadi das britische U Boot HMS Undaunted Insgesamt gingen 22 Boote in italienischen Diensten verloren Lira wurde nach der Selbstversenkung nach der Kapitulation Italiens durch die Wehrmacht gehoben und als TA 49 gefuhrt sank aber bereits vor Fertigstellung am 4 November 1944 bei einem Luftangriff Die noch vorhandenen sieben Einheiten blieben noch langere Zeit nach dem Krieg bei der italienischen Marine in Dienst So gingen Libra und Sagittario erst 1964 ausser Dienst Weiterentwicklungen BearbeitenDie Ariete Klasse stellte eine nach den Kriegserfahrungen modifizierte Wiederauflage des Spica Entwurfs dar Fur die schwedische Marine wurden ab 1941 auf Grund der guten Erfahrungen mit den italienischen Ankaufen vier Torpedoboote im modifizierten Spica Entwurf gebaut Fur die siamesische Marine baute die Werft C R D A Monfalcone neun Torpedoboote als verkleinerte Ausgabe der Spica Klasse Technische Beschreibung BearbeitenRumpf und Antrieb Bearbeiten Der Rumpf der beiden Prototypen erreichte eine Lange von 80 35 Meter eine Breite von 8 2 Meter und einen Tiefgang von 2 26 bzw 2 82 Meter Die Typverdrangung lag bei 630 ts im Einsatz wurden 901 Tonnen verdrangt 1 Die Climene und Centauro wiesen leicht andere Werte auf Sie massen 81 4 Meter in der Lange 8 2 Meter in der Breite bei einem Tiefgang von 2 38 bzw 3 01 Meter sowie 652 ts Typ und 1010 t Einsatzverdrangung 2 Fur den Antrieb sorgten zwei Yarrow Kessel mit Uberhitzern die ihren Dampf auf zwei 9500 PSw Tosi Turbinen fur zwei Wellen abgaben So sollten maximal 34 kn erreicht werden Bei Tests wurde die Konstruktionsgeschwindigkeit durch die Spica bei 730 Tonnen mit 37 5 Knoten noch ubertroffen Die Spica Gruppe erreichte mit 201 t Ol 1728 Seemeilen bei 16 Knoten bzw 620 Seemeilen bei 30 Knoten Bei der Climene und Centauro wurde die Bunkerkapazitat auf 221 t gesteigert so lag der Fahrbereich bei 1960 sm bei 15 und 705 Seemeilen bei 30 Knoten Der Olvorrat der Perseo und Aldebaran Gruppe lag bei 207 Tonnen fur 1892 sm bei 15 kn bzw 683 sm bei 30 kn Die Alcione Gruppe fuhrte 215 t Ol mit Die Antriebsanlage blieb bei allen Booten die gleiche Bewaffnung Bearbeiten Ursprungliche Hauptbewaffnung des Entwurfs waren drei handbediente 10 cm L 47 SK Geschutze M1931 von O T O die mit lediglich 45 Rohrerhohung nur zum Seezielbeschuss geeignet waren Die Lafette wurde nachdem das Modell 1937 mit 60 Rohrerhohung zur Verfugung stand auf den bereits vorhandenen Booten durch diese ersetzt neue wurden bereits mit dieser fertiggestellt Immer waren zwei Geschutze achtern angeordnet wobei das zweite gegenuber dem anderen uberhoht aufgestellt war das dritte Geschutz stand auf der Back vor der Brucke 4 Hinzu kamen zwei 4 cm Doppelflak Geschutze L 39 auf Plattformen hinter dem Schornstein 2 2 4 cm zwei 13 2 mm Doppel MG sowie zwei Wasserbombenwerfer Die Boote der Perseo Climene Gruppe erhielten unter Verzicht auf die beiden 4 cm Geschutze vier 13 2 mm MG die Ende 1939 durch 2 cm L 65 Flak MGs ersetzt wurden sie hielten also insgesamt zehn 13 2 mm Rohre vor Die weiteren Boote fuhren mit acht 13 2 mm MGs Auf den Einheiten waren vier Torpedorohre in unterschiedlicher Aufstellung und Kombination von Einzel und Doppelrohren installiert Spica und Astore fuhren zum Beispiel mit einem Doppelsatz in der Mittschiffslinie sowie zwei einfache Torpedorohre jeweils seitlich auf backbord und steuerbord Literatur BearbeitenMike J Whitley Zerstorer im Zweiten Weltkrieg Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01426 2 S 176 178 Ufficio Storico della Marina Militare Le Navi d Italia V I cacciatorpediniere italiani 1900 1971 Fioravanzo Pollina Ricciardi Gnifetti Rome 1971 Weblinks BearbeitenSpica Class in Chris Bishop The Encyclopedia of Weapons of World War II 2002 S 511 Siehe auch BearbeitenListe von Schiffsklassen der italienischen Marine Italienische Marineverbande im Zweiten WeltkriegFussnoten Bearbeiten a b Harald Fock Z vor Internationale Entwicklung und Kriegseinsatze von Zerstorern und Torpedobooten Bd 1 1914 bis 1939 Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Hamburg 2001 ISBN 3 7822 0762 9 S 187 a b c d Harald Fock Z vor Internationale Entwicklung und Kriegseinsatze von Zerstorern und Torpedobooten Bd 1 1914 bis 1939 Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Hamburg 2001 ISBN 3 7822 0762 9 S 189 a b Harald Fock Z vor Internationale Entwicklung und Kriegseinsatze von Zerstorern und Torpedobooten Bd 1 1914 bis 1939 Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Hamburg 2001 ISBN 3 7822 0762 9 S 190 M J Whitley Zerstorer im Zweiten Weltkrieg Motorbuch Verlag 1995 ISBN 3 613 01426 2 S 176 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spica Klasse 1935 amp oldid 237659737