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Die Melpomene Klasse manchmal auch Pomone Klasse genannt war eine Klasse von zwolf in den Jahren 1933 bis 1935 in Frankreich bei sechs verschiedenen Werften auf Kiel gelegten und 1936 1938 in Dienst gestellten Torpedobooten Typschiff war die am 13 Dezember 1933 bei der Werft Ateliers amp Chantiers de Bretagne ACB in Nantes auf Kiel gelegte am 24 Januar 1935 von Stapel gelaufene und am 20 November 1936 in Dienst gestellte La Melpomene T 143 Melpomene Klasse p1 SchiffsdatenLand Frankreich FrankreichSchiffsart TorpedobootBauzeitraum 1933 bis 1938Stapellauf des Typschiffes 24 Januar 1935Gebaute Einheiten 12Dienstzeit 1936 bis 1950Schiffsmasse und BesatzungLange 80 7 m Lua 76 m KWL Breite 7 96 mTiefgang max 3 07 mVerdrangung Standard 680 tsMaximal 895 ts Besatzung 92 105 MannMaschinenanlageMaschine 2 Dampfkessel 2 GetriebeturbinensatzeMaschinen leistung 22 000 PS 16 181 kW Hochst geschwindigkeit 34 5 kn 64 km h Propeller 2Bewaffnung2 10 cm L 45 Modell 1932 2 3 7 cm L 54 Modell 1925 4 13 2 mm MG Modell 1929 2 Torpedorohre 55 cm Inhaltsverzeichnis 1 Konzept und Technische Daten 2 Boote der Klasse 3 Schicksal 4 Einzelschicksale 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKonzept und Technische Daten BearbeitenDie Boote sollten die Bedingungen der Londoner Flottenkonferenz von 1930 erfullen nach denen Schiffe von weniger als 600 Tonnen fur Kustenverteidigung in unbegrenzter Zahl gebaut werden durften Sie waren ursprunglich fur zwei 7 5 cm Geschutze und vier 40 cm Torpedorohre konzipiert und als Geleitboote escorteurs im Mittelmeer gedacht So wie sie dann als Leichte Torpedoboote torpilleur leger reklassifiziert gebaut wurden waren sie uberladen und toplastig und daher nicht sehr seetuchtig Sie waren 80 7 m lang 76 m in der Wasserlinie und 7 96 m breit hatten 3 07 m Tiefgang und verdrangten 680 Tonnen Standard bzw 895 Tonnen maximal Sie waren mit zwei 10 cm Geschutzen zwei 37 mm Flugabwehrgeschutzen vier 13 2 mm Fla MG und zwei 55 cm Torpedorohren in einem Zwillingssatz hinter dem zweiten Schornstein bewaffnet Ihre Hochstgeschwindigkeit betrug 34 5 kn 32 kn bei voller Beladung der Aktionsradius 1 000 Seemeilen bei 20 Knoten Marschgeschwindigkeit 650 sm bei 25 kn Die Besatzung bestand aus 92 bis 105 Mann Boote der Klasse BearbeitenName Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung DienstendeLa Melpomene Ateliers amp Chantiers de Bretagne Nantes 13 Dez 1933 24 Jan 1935 20 Nov 1936 15 Mai 1950L Iphigenie Ateliers amp Chantiers de la Loire Saint Nazaire 14 Dez 1933 18 Apr 1935 1 Nov 1936 10 Sept 1943La Pomone Ateliers amp Chantiers de la Loire Saint Nazaire 22 Nov 1933 25 Jan 1935 1 Dez 1936 27 Sep 1943La Flore Ateliers amp Chantiers de Bretagne Nantes 26 Marz 1934 5 Mai 1935 25 Nov 1936 31 Aug 1950La Poursuivante Ateliers amp Chantiers de France Dunkerque 13 Aug 1934 4 Aug 1936 5 Nov 1937 27 Nov 1942La Cordeliere Chantiers Augustin Normand Le Havre 16 Aug 1934 9 Sep 1936 1 Dez 1937 17 Feb 1950Branlebas Chantiers Augustin Normand Le Havre 27 Aug 1934 12 Apr 1937 16 Marz 1938 14 Dez 1940Baliste Ateliers amp Chantiers de France Dunkerque 20 Sept 1934 17 Mai 1937 24 Mai 1938 24 Nov 1943La Bayonnaise Chantiers Maritime du Sud Ouest Bordeaux 18 Okt 1934 28 Jan 1936 1 Apr 1938 25 Aug 1944Bouclier Ateliers et Chantiers de la Seine Maritime Worms Rouen 18 Okt 1934 9 Aug 1937 6 Aug 1938 31 Aug 1950L Incomprise Ateliers et Chantiers de la Seine Maritime Worms Rouen 20 Okt 1934 14 Apr 1936 16 Marz 1938 31 Aug 1950Bombarde Ateliers amp Chantiers de la Loire Saint Nazaire 18 Feb 1935 23 Mai 1936 16 Aug 1937 23 Aug 1944Schicksal BearbeitenDie zwolf Boote dienten bis in die Anfangszeit des Zweiten Weltkriegs in der Franzosischen Marine teilweise im Mittelmeer und teilweise im Atlantik Bei Kriegsausbruch am 3 September 1939 waren die Boote in vier Divisionen wie folgt stationiert 11 Torpedobootsdivision Dunkerque Branlebas La Cordeliere L Incomprise 12 Torpedobootsdivision Biserta Tunesien Bombarde L Iphigenie La Pomone 13 Torpedobootsdivision Toulon La Baliste La Bayonnaise La Poursuivante 14 Torpedobootsdivision Lorient Bouclier La Flore La MelpomeneBeim Abschluss des deutsch franzosischen Waffenstillstands von Compiegne am 22 Juni 1940 befanden sich die drei Boote der 12 Division in Biserta La Poursuivante in Toulon und La Bayonnaise in Ajaccio lagen in Hafen im nicht besetzten Teil Frankreichs und La Baliste lief nach Oran Algerien Die anderen sechs Boote befanden sich in englischen Hafen La Melpomene La Flore Branlebas La Cordeliere und L Incomprise in Portsmouth und Bouclier in Plymouth Sie wurden dort am 3 Juli 1941 von der britischen Regierung beschlagnahmt Operation Grasp parallel mit Operation Catapult und dienten danach in der Royal Navy oder teilweise spater auch in der Freien Franzosischen Marine FNFL Forces navales francaises libres La Melpomene bzw der Niederlandischen Marine Bouclier Die sechs bildeten die 23rd Destroyer Flotilla der Royal Navy Branlebas ging am 14 Dezember 1940 in einem schweren Sturm vor der Sudkuste von Cornwall verloren Die ubrigen funf wurden bei Kriegsende an Frankreich zuruckgegeben aber nicht mehr in Dienst gestellt sondern in Landevennec eingemottet und 1950 abgewrackt Die Poursuivante lag am 3 Juli 1940 in Mers el Kebir in Algerien als die franzosische Flotte dort von der britischen Royal Navy angegriffen und teilweise versenkt wurde Operation Catapult Sie verlegte spater nach Toulon Dort wurde sie ebenso wie ihre beiden Schwesterboote La Bayonnaise und La Baliste am 27 November 1942 von ihrer Besatzung selbstversenkt um nicht in deutsche Hande zu fallen Die Baliste und die La Bayonnaise wurden spater von der italienischen Marine gehoben und mit den Bezeichnungen FR 45 und FR 44 wieder in Dienst gestellt die La Poursuivante wurde zwar ebenfalls gehoben aber nicht mehr verwendet Die drei restlichen Boote der Klasse Bombarde La Pomone und L Iphigenie fielen am 8 Dezember 1942 in Biserta Tunesien in italienische Hand und wurden mit den Nummern FR 41 FR 42 und FR 43 ebenfalls von der italienischen Marine in Dienst gestellt Die Bombarde war dabei das einzige Schiff das sich am 6 Dezember 1942 in Biserta selbst versenkte um eine Eroberung durch die deutschen Truppen zu verhindern sie wurde allerdings von der italienischen Marine gehoben und repariert Alle drei wie auch die beiden in Toulon gehobenen und wieder in Dienst gestellten Boote wurden 1943 nach dem Waffenstillstand von Cassibile mit dem Italien aus dem Kriegsbundnis mit dem Dritten Reich ausschied von der deutschen Kriegsmarine beschlagnahmt Sie erhielten die Bezeichnungen TA Torpedoboot Ausland und die Nummern TA 9 ex Bombarde ex ital FR 41 TA 10 ex La Pomone ex ital FR 42 TA 11 ex L Iphigenie ex ital FR 43 TA 12 ex Baliste ex ital FR 45 TA 13 ex La Bayonnaise ex ital FR 44 Drei von ihnen TA 9 TA 10 und TA 11 wurden dann von der Kriegsmarine in der im Marz 1943 aufgestellten 4 Geleitflottille in La Spezia zusammengefasst und im Mittelmeer eingesetzt Die Flottille wurde im August 1943 aufgelost und die drei Boote kamen zur 3 Geleitflottille TA 12 wurde zwar am 13 Mai 1943 in Toulon gehoben und sollte ebenfalls in der 3 bzw 4 Geleitflottille eingesetzt werden wurde aber am 24 November 1943 noch vor Indienststellung durch amerikanische Fliegerbomben versenkt und danach abgewrackt TA 13 wurde nicht mehr repariert und wurde in Toulon am 25 August 1944 von der Kriegsmarineangehorige selbstversenkt TA 9 das bereits am 6 April 1943 von der Kriegsmarine ubernommen worden war diente bis September 1943 im Tyrrhenischen Meer wurde dann in Toulon aufgelegt und dort am 23 August 1944 bei einem amerikanischen Fliegerangriff versenkt TA 10 ebenfalls bereits am 6 April 1943 von der Kriegsmarine ubernommen diente ab Juni 1943 bei der 3 Geleitdivision spater ab 23 Juli 1943 bei der 4 Geleitdivision in der Agais Das Boot geriet am 23 September 1943 bei Rhodos bei Geleitaufgaben in ein Gefecht mit dem britischen Zerstorer HMS Eclipse in dem es schwerst beschadigt wurde Es konnte zwar noch bei Prasonisi auf Strand gesetzt werden wurde dann aber am 25 September 1943 dort gesprengt Der von der TA 10 geleitete italienische Frachter Gaetano Donizetti 2428 BRT mit 1576 italienischen Kriegsgefangenen und 220 Mann Besatzung und Wachpersonal an Bord wurde bei dem britischen Angriff nahezu sofort versenkt es gab keine Uberlebenden 1 Einzelschicksale BearbeitenBoot Datum BemerkungBaliste 24 Nov 1943 Im Juni 1940 im Mittelmeer und bei Vichy Frankreich verblieben Am 27 November 1942 in Toulon selbstversenkt gekentert Im Dezember 1942 durch Italien gehoben und am 13 Mai 1943 als FR 45 in Dienst gestellt Am 9 September 1943 von der Kriegsmarine beschlagnahmt in TA 12 umbenannt aber nicht mehr in Dienst gestellt Am 24 November 1943 bei amerikanische B 17 Bomberangriff versenkt Noch 1943 vor Ort abgebrochen La Bayonnaise 25 August 1944 Im Juni 1940 im Mittelmeer und bei Vichy Frankreich verblieben Am 27 November 1942 in Toulon selbstversenkt gekentert Von Italien gehoben und nach Reparatur am 28 April 1943 als FR 44 in Dienst gestellt Am 9 September 1943 von der Kriegsmarine beschlagnahmt in TA 13 umbenannt aber nicht mehr in Dienst gestellt Am 25 August 1944 in Toulon selbstversenkt Bombarde 23 Aug 1944 Im Juni 1940 im Mittelmeer und bei Vichy Frankreich verblieben Am 8 Dezember 1942 in Biserta von Italien erbeutet und als FR 41 in Dienst gestellt Am 6 April 1943 von der Kriegsmarine als TA 9 ubernommen und bis September 1943 im Tyrrhenischen Meer eingesetzt Am 27 September 1943 in Toulon aufgelegt Am 23 August 1944 dort durch US Fliegerbomben versenkt Bouclier 23 Aug 1944 Am 17 Mai 1940 bei deutschem Fliegerangriff vor der niederlandischen Kuste leicht beschadigt Nahm im Mai 1940 an der Evakuierung von Dunkerque teil Am 3 Juni 1940 bei einer Kollision im Armelkanal leicht beschadigt Am 3 Juli 1940 in Portsmouth von der Royal Navy beschlagnahmt Am 14 August 1940 mit polnischer Besatzung in Dienst gestellt Am 31 August 1940 an die niederlandische Marine ubergeben und von dieser mit der Nummer H 20 in Dienst gestellt wegen Maschinenproblemen jedoch kaum eingesetzt Am 12 Januar 1942 zuruck an die Royal Navy und am gleichen Tag an die Freie Franzosische Marine FNFL ubergeben Ab August 1943 als ASDIC Schulschiff genutzt 1944 in die Schiffsreserve in Hartlepool verlegt Am 6 Oktober 1945 nach Cherbourg repatriiert In Landevennec aufgelegt am 31 August 1950 aus der Schiffsliste gestrichen und im Juli 1951 in Brest abgewrackt Branlebas 14 Dezember 1940 Am 19 Mai 1940 bei deutschem Fliegerangriff vor der belgischen Kuste beschadigt und bis 29 Mai in Cherbourg in der Werft Nahm danach an der Evakuierung von Dunkerque teil Rettete dabei am 30 Mai die Uberlebenden beim Untergang des Zerstorers Bourrasque Ging am 20 Juni nach Portsmouth Am 3 Juli 1940 dort von der Royal Navy beschlagnahmt und von dieser im Geleitdienst eingesetzt Am 14 Dezember 1940 im Sturm 25 Seemeilen sudsudwestlich des Eddystone Leuchtturms in zwei Teile zerbrochen und sofort gesunken 96 Tote 3 Uberlebende La Cordeliere 17 August 1950 Nahm im Mai 1940 an der Evakuierung von Dunkerque teil Am 3 Juli 1940 in Portsmouth von der Royal Navy beschlagnahmt Von dieser an die Freie Franzosische Marine FNFL zuruckgegeben aber mangels Besatzung in Greenock aufgelegt Am 23 September 1945 nach Cherbourg uberfuhrt In Landevennec aufgelegt am 17 August 1950 aus der Schiffsliste gestrichen und danach abgewrackt La Flore 31 August 1950 Am 3 Juli 1940 in Portsmouth von der Royal Navy beschlagnahmt Von dieser an die Freie Franzosische Marine FNFL zuruckgegeben aber mangels Besatzung in Hartlepool aufgelegt Am 9 September 1945 nach Cherbourg uberfuhrt In Landevennec aufgelegt am 31 August 1950 aus der Schiffsliste gestrichen und danach abgewrackt L Incomprise 31 August 1950 Am 3 Juli 1940 in Portsmouth von der Royal Navy beschlagnahmt Von dieser an die Freie Franzosische Marine FNFL zuruckgegeben aber mangels Besatzung in Hartlepool aufgelegt Am 9 September 1945 nach Cherbourg uberfuhrt In Landevennec aufgelegt am 31 August 1950 aus der Schiffsliste gestrichen und danach abgewrackt L Iphigenie 10 September 1943 Im Juni 1940 im Mittelmeer und bei Vichy Frankreich verblieben Am 8 Dezember 1942 in Biserta von Italien erbeutet und als FR 43 in Dienst gestellt Am 6 April 1943 von der Kriegsmarine als TA 11 ubernommen und im Tyrrhenischen Meer eingesetzt Am 9 September 1943 bei Piombino im Gefecht mit italienischen Schnellbooten schwer beschadigt und am folgenden Tag in Piombino durch italienischen Panzerbeschuss versenkt La Melpomene 15 Mai 1950 Nahm im Mai 1940 an der Evakuierung von Dunkerque teil Am 3 Juli 1940 in Portsmouth von der Royal Navy beschlagnahmt Von dieser am 31 August 1940 die Freie Franzosische Marine FNFL zuruckgegeben 1943 in Hartlepool aufgelegt Am 16 September 1945 nach Cherbourg uberfuhrt In Landevennec aufgelegt am 15 Mai 1950 aus der Schiffsliste gestrichen und danach abgewrackt La Pomone 25 September 1943 Im Juni 1940 im Mittelmeer und bei Vichy Frankreich verblieben Am 8 Dezember 1942 in Biserta von Italien erbeutet und als FR 42 in Dienst gestellt Am 6 April 1943 von der Kriegsmarine mit der Nummer TA 10 ubernommen Beim Geleit des italienischen Frachters Gaetano Donizetti 2428 BRT mit 1576 italienischen Kriegsgefangenen und 220 Mann Besatzung und Wachpersonal an Bord am 23 September 1943 im Gefecht mit dem britischen Zerstorer HMS Eclipse schwer beschadigt und an der Sudspitze von Rhodos auf Grund gesetzt Am 25 September 1943 dort gesprengt La Poursuivante 25 August 1944 Wurde im Spanischen Burgerkrieg beschossen und erhielt dabei zwei Granattreffer Im Juni 1940 im Mittelmeer und bei Vichy Frankreich verblieben Uberlebte den Angriff der Royal Navy auf Mers el Kebir am 3 Juli 1940 Am 27 November 1942 in Toulon selbstversenkt Von Italien im Juli 1943 gehoben von der Kriegsmarine am 9 September 1943 beschlagnahmt aber nicht mehr in Dienst gestellt Am 25 August 1944 in Toulon selbstversenkt Nach dem Krieg wurde das Wrack zum Verschrotten gehoben sank aber 1947 beim Abschleppen sudlich von Saint Tropez etwa 800 m vom Roche Fouras entfernt in 55 58 m Tiefe auf 43 12 N 6 41 O 43 1932 6 688 2 Literatur BearbeitenMarc Saibene Les Torpilleurs Legers Francais 1937 1945 Librairie de la Mer Marines Editions Paris 2004 ISBN 978 2 9153 7913 6 Carles Salou Les Torpilleurs de 600 tW du Type La Melpomene Lela Presse Outreau 2004 ISBN 2 914017 22 7Weblinks Bearbeitenhttp www uboat net 8080 allies warships ship 6071 html http uboat net allies warships class html ID 184 amp navy FR http www navypedia org ships france fr dd la melpomene htmEinzelnachweise Bearbeiten http www wlb stuttgart de seekrieg 43 09 htm http scubaspot free fr epaves poursuivante html Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Melpomene Klasse amp oldid 228717761