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Huffert fruher Huffra Huffe ist ein Stadtgebiet der ostwestfalischen Hansestadt Warburg im Kreis Hoxter in Nordrhein Westfalen In karolingischer Zeit war es Sitz der Urpfarre St Peter und Sitz eines Gogerichtes Das an historischer Stelle erbaute fruhere St Petri Hospital 1923 26 Ausgangspunkt einer erneuten Besiedlung der Huffert im 20 Jahrhundertehem Jugendherberge auf der Huffert 1925 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage und Bedeutung 3 Geschichte 4 Literatur und Quellen 5 AnmerkungenName BearbeitenAdolf Gottlob erklarte den Namen als Abkurzung fur Huferott die gerodete Hufe ca 12 ha Nikolaus Rodenkirchen fuhrte ihn auf die an eine Hufte mittelhochdeutsch huf Mehrzahl auch huffen 1 erinnernde Hugelform zuruck Lage und Bedeutung BearbeitenDas Gebiet befindet sich westlich des historischen Stadtkerns von Warburg Es umfasst das Hochplateau und die Sudhange eines in das Tal der Diemel vorgeschobenen 222 m hohen Hugels der sich ca 60 m uber der Diemel erhebt Heute ist es ein durch Einfamilienhauser der 1950er bis 1980er Jahre gepragtes Wohngebiet Zudem ist es Standort des Klinikums Warburg des Schulzentrums des Huffertgymnasiums der Berufsschule der Huffertkampfbahn und des Waldschwimmbades Durch Veranstaltungen im Padagogischen Zentrum der nahegelegenen Stadthalle und der 2009 profanierten Huffertkapelle hat sich der Ort seit den 1980er Jahren auch zu einem Kulturzentrum der Region entwickelt Geschichte BearbeitenGrabungsbefunde belegen eine fruhe Besiedlung und die fruhere Existenz einer Saalkirche von 17 70 m Lange und 8 30 m Breite aus karolingischer Zeit 9 10 Jahrhundert im Bereich eines ostlich des Hugelplateaus heute noch stehenden Bittkreuzes Es wird angenommen dass es sich hierbei um die 1287 erwahnte Peterskirche handelt Denn um 1017 18 gab es bereits eine dem Apostel Andreas dem Bruder des Apostels Petrus geweihte Andreaskirche die als Eigenkirche der Burg Graf Dodikos auf dem gegenuberliegenden Wartberg lag Die Lage auf dem Hugel die Datierung und das Patrozinium weisen darauf hin dass hier die Urpfarre der gesamten Region vor der Urbanisierung war Solche auf Hugeln gelegene Peterskirchen aus dem 8 10 Jh finden wir u a auch auf bei Fulda Erfurt Eisenach Hersfeld und Bonn Der Huffertberg war zudem Standort eines noch 1341 belegten Gogerichtes 1287 verfugte der Paderborner Bischof Otto von Rietberg eine Zusammenlegung der Peterspfarre mit der Warburg Altstadter Kirchengemeinde nachdem er deren ehemalige Pfarrkirche St Maria in vinea dem Dominikanerorden ubereignet hatte gestattete aber den Altstadtern sich eine neue Kirche zu bauen Nach Einweihung der neuen Altstadtkirche Maria Heimsuchung wurde die Peterskirche wieder zur selbstandigen Pfarrkirche erhoben und einem bei der Peterskirche vor dem Westerhagen liegenden Hospital zu St Peter dessen Provisoren das Patronatsrecht uber die Kirche ausuben sollten inkorporiert Zu Beginn des 14 Jahrhunderts war dieses Hospital eine Kommende des Johanniterordens und bis 1327 mit der Kommende in Wiesenfeld verbunden Danach wurden Kirche und Hospital von der Gerichtsbarkeit des Archidiakons eximiert und von zwei Provisoren verwaltet Die Kirche wurde mehrfach erweitert und hatte neben dem Hauptaltar einen Heilig Geist Altar einen Altar der Apostel Phillippus und Jakobus einen Altar der Heiligen Drei Konige und einen Jodokusaltar Unterhalb des Huffertberges in der Niederhuffert bestand zudem eine dem Evangelisten Johannes geweihte Johanniskapelle Die Bewohner der Huffert waren im Mittelalter als Minderburger rechtlich schlechter gestellt als die Burger innerhalb der Mauern Warburgs waren aber gleichwohl schosspflichtig Sie verdienten ihren Unterhalt als Meier der Burgmannschaft als Badstubner oder in der nahegelegenen Lehmkuhle Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Warburg 1621 und 1622 durch die Truppen des Herzog Christian von Braunschweig Wolfenbuttel belagert Dabei wurden am 1 Januar 1622 zunachst 17 Hauser die Johannismuhle und das Siechenhaus zerstort Anfang Marz wurde das Warburger Gebiet durch ligistische Truppen unter dem Kommando von Johann Jakob von Bronckhorst Batenburg zuruckerobert und die Stadt besetzt Um dem Feind bei zukunftigen Angriffen die Deckung zu nehmen liess sein Oberst Otto von Blankhart 1622 alle Baume und Hecken im Umkreis der Stadt abholzen und die noch erhaltenen restlichen Gebaude der Huffert darunter die Peterskirche und das Hospital abbrechen Die Huffertbewohner wurden nicht in die Stadt aufgenommen sondern mussten sich ein Unterkommen in der weiteren Umgebung suchen Ein Wiederaufbau der Huffert erfolgte aufgrund der kriegsbedingten Bevolkerungsverluste zunachst nicht Noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurden die Flachen ausschliesslich gartnerisch und landwirtschaftlich genutzt Erst ab 1920 erfolgte eine erneute Erschliessung und stadtebauliche Entwicklung Entlang des vom Sacktor ausgehenden historischen Stiepenweges und der hierzu rechtwinklig angelegten Huffertstrasse entstanden ab 1923 ein neues St Petri Hospital eine Hohere Madchenschule der Armen Schulschwestern eine Jugendherberge und einige Einfamilienhauser Ab 1950 erfolgte dann eine weitere planmassige Entwicklung und Erschliessung als wichtigstes Wohngebiet der Stadt Warburg Die Wohnsiedlungsflachen wurden in den folgenden Jahrzehnten mehrfach erweitert Literatur und Quellen BearbeitenAdolf Gottlob Geschichte der Stadt Warburg Munster 1936 Anton Doms Jager Bauern Burger Von der Vorgeschichte zum Hochmittelalter im Stadtgebiet Warburg in Die Stadt Warburg 1036 1986 hg von Franz Murmann Warburg 1986 Nikolaus Rodenkirchen Kreis Warburg in Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Bd 44 Munster 1939 Westfalisches Urkundenbuch Bd 4 Nr 1943 zu Warburg 21 Mai 1287 Heiko Bewermeyer Die Warburger Petristiege Warburg 2017 Anmerkungen Bearbeiten Jurgen Martin Die Ulmer Wundarznei Einleitung Text Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15 Jahrhunderts Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1991 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 52 ISBN 3 88479 801 4 zugleich Medizinische Dissertation Wurzburg 1990 S 140 51 485058 9 138007 Koordinaten 51 29 6 2 N 9 8 16 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huffert amp oldid 210962004