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Das Helios Klinikum Warburg bis April 2014 St Petri Hospital Warburg ist ein Krankenhaus fur die Grund und Regelversorgung in der ostwestfalischen Stadt Warburg Das Krankenhaus gehort zu der Helios Kliniken Gruppe Der Eingang des Helios Klinikums Warburg im November 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das alte Krankenhaus im mittelalterlichen Romhof 1 2 Der Neubau auf der Huffert von 1926 1 3 Zweckverband Warburg Peckelsheim und Erweiterungsbau von 1973 1 4 Privatisierung 2008 und Neubau 2011 2013 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der ehemalige Romhof heute CorvinushausDas alte Krankenhaus im mittelalterlichen Romhof Bearbeiten 1833 beriet das Stadtverordnetenkollegium der Stadt Warburg unter Burgermeister Adam Rinteln die Errichtung eines stadtischen Krankenhauses Durch Ministerialerlass der preussischen Regierung vom 10 Dezember 1836 wurde der Stadt hierzu der zuvor als konigliches Hauptzollamt genutzte so genannte Romhof ein mittelalterlicher Gebaudekomplex in der Sternstrasse 19 ubereignet und im Folgejahr wurde das Krankenhaus mit zunachst vier Betten eroffnet 1844 beauftragte die Stadt vertreten durch den neuen Burgermeister Heinrich Fischer zwei Vinzentinerinnen aus Paderborn mit der Pflege der Patienten 1850 51 erfolgte eine Erweiterung durch einen zweigeschossigen Anbau so dass nun 40 Personen stationar aufgenommen werden konnten Die 1857 beschlossenen Statuten fur das Warburger Krankenhaus gliederten die Organisation in die Bereiche A Heil Anstalt B Pflege Anstalt C Anstalt fur hulfsbedurftige Kinder und D Naheschule Direktor des Krankenhauses war der jeweilige Burgermeister der Stadt als Vorsitzender der Armenkommission Die Arbeit wurde zusatzlich durch Stiftungen unterstutzt so 1851 durch Friedrich Berendes Germete 1873 durch Philipp Fischer ein in Paris wohnender Neffe des Burgermeisters Heinrich Fischer und 1914 durch Sally Berg Paris Brussel Der Neubau auf der Huffert von 1926 Bearbeiten nbsp Der Altbau des St Petri Hospitals um 1930Schon bald erwies sich das Gebaude wieder als zu klein so dass bereits 1913 14 im Stadtrat uber einen Neubau gesprochen wurde Nach dem Ersten Weltkrieg richtete der 1919 in sein Amt eingefuhrte neue Burgermeister August Dissen einen Krankenhaus Neubaufonds ein Nach langen Beratungen und einem Architektenwettbewerb wurde 1923 mit dem Bau nach Planen des Architekten Franz Vogt aus Elberfeld begonnen Als Grundstuck wurde das Gelande zwischen dem ehemaligen Schutzenplatz und dem Burggraben in der Nahe des Standortes der fruheren Peterskirche am Bittkreuz ausgewahlt Mit dem gleichzeitigen Ausbau der Huffertstrasse wurde so auch die Erschliessung des wichtigsten Erweiterungsgebietes der Stadt initiiert Am 19 November 1926 wurde der drei bis viergeschossige mehrflugelige und 92 Meter lange Gebaudekomplex feierlich eingeweiht und nach dem Patrozinium der 1622 zerstorten Peterskirche St Petri Hospital Warburg genannt Zu der schlossartigen Anlage mit den charakteristischen Mansarddachern gehorten eine integrierte Krankenhauskapelle mit Glockenturm als Dachreiter ein Wirtschaftshof und ein Park Insgesamt hat der Bau des Krankenhauses 394 000 Mark gekostet Die Finanzierung erfolgte durch Holzverkauf aus dem Warburger Wald und durch Kredite 1927 stiftete der Bankier Max Warburg Hamburg einen Krankenwagen Leitender Arzt wurde Paul Hupe der HNO Facharzt Anton Nolte und die praktischen Arzte Josef Floren Anton Lessmann und Arnold Lewy hatten die Moglichkeit Betten zu belegen und zum Teil auch im Krankenhaus zu operieren Die Patientenpflege erfolgte weiterhin durch Vinzentinerinnen Zweckverband Warburg Peckelsheim und Erweiterungsbau von 1973 Bearbeiten nbsp Der Altbau mit ehemaligem Erweiterungsbau von 1973 im Hintergrund nbsp Der alte Erweiterungsneubau im Jahr 2010 In den 1960er Jahren stellte sich heraus dass das stadtische Krankenhaus die Anforderungen der gewachsenen Stadt nicht mehr erfullen konnte und es sinnvoll erschien das Krankenhauswesen auf Kreisebene neu zu organisieren Zum 1 Januar 1968 erfolgte zwischen dem damaligen Kreis Warburg der Stadt Warburg und der Stadt Peckelsheim die Grundung eines Krankenhaus Zweckverbandes Warburg Peckelsheim Um einem Scheitern des Neubauprojektes im Zuge der geplanten Auflosung des Kreises Warburg zuvorzukommen wurde in grosser Eile durch das Planungsburo Karl Heinz Dreischhoff aus Recklinghausen ein Entwurf erstellt Dieser folgte dem von Heinrich Bartmann 1959 beschriebenen Breitfusstyp bei dem ein ca achtgeschossiges Bettenhaus uber einem zweigeschossiger Operationsbereich angeordnet wird und der zu der Zeit als Optimum zur Erfullung funktionaler und wirtschaftlicher Anforderungen im Krankenhausbau gesehen wurde 1 Vorbilder waren u a das 1948 erbaute Krankenhaus in Saint Lo Frankreich und die 1955 errichtete Chirurgische Klinik Dusseldorf Da in Warburg jedoch der Altbau erhalten und mit dem Neubau verbunden werden sollte sahen die Planungen vor das Grundstuck zu vergrossern und hierzu den historischen Schutzenplatz vor der Stadthalle aufgegeben Die Diskussionen hieruber fuhrten u a bei den Kommunalwahlen 1969 zum Verlust der absoluten Mehrheit der CDU und zur Wahl von Heribert Schlinker als neuen Burgermeister Die fortgeschrittenen Planungen konnte er jedoch nicht mehr andern Die Huffertstrasse wurde nach Westen verlegt der alte Hauptzugang geschlossen der klassizistische Portikus abgebrochen und vor der ehemaligen Hauptfassade ein 10 geschossiges Hochhaus nebst einem von Betonmauern umfassten Wirtschaftshof errichtet Die zunachst veranschlagte Bausumme von 18 3 Millionen DM wuchs schliesslich auf uber 30 Millionen DM an 1973 wurde das Haus in Betrieb genommen und hatte nach Einfuhrung einer urologischen Abteilung im Folgejahr 347 Planbetten Zum 1 Januar 1975 ubernahm der neue Kreis Hoxter den og Krankenhaus Zweckverband und stellte 1977 fest dass man nicht alle Betten benotigte und eine volle Inbetriebnahme nur zu Unwirtschaftlichkeit fuhren wurde Daraufhin wurde die Bettenzahl auf 301 festgelegt und Teile des Altbaus vermietet 2 1994 forderte der Landeskonservator des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe in einem amtlichen Schreiben die Stadt dazu auf trotz der erheblichen Beeintrachtigungen und Schaden die der Altbau des St Petri Hospitals durch den Neubau erlitten hatte ihn in die von der Kommunen als Untere Denkmalschutzbehorde gefuhrte Denkmalliste aufzunehmen Der damalige Burgermeister Paul Mohr kam jedoch dieser Aufforderung nicht nach 3 Privatisierung 2008 und Neubau 2011 2013 Bearbeiten nbsp Der Rohbau des neuen Klinikums im Juni 2012 Im Hintergrund der ehemalige Erweiterungsbau aus dem Jahr 1973 nbsp Abriss des Erweiterungsbaus Oktober 2014 nbsp Das Klinikum im November 2014 im Vordergrund Uberreste des abgerissenen Erweiterungsbaus Vom Altbau blieb nur die Kapelle links Im Mai 2008 verkaufte der Krankenhauszweckverband Warburg seine Geschaftsanteile an die Rhon Klinikum AG mit Sitz in Bad Neustadt die anschliessend alleinige Gesellschafterin der GmbH war Die Kauferin versprach den Erweiterungsbau von 1973 aufgrund zuruckgegangenen Bedarfs und seiner gravierenden funktionalen und stadtebaulichen Mangel vollstandig abzubrechen und durch einen stadtebaulich angepassteren Neubau zu ersetzen den Altbau von 1926 jedoch zu erhalten und zu sanieren Am 24 Dezember 2010 stellte der neue Trager einen Bauantrag zu einem Vorhaben das in einem ersten Bauabschnitt einen Krankenhausneubau fur 160 Betten und 20 Intensivbetten im derzeitigen Krankenhausgarten vorsah In einem zweiten Bauabschnitt sollten alle Altbauten abgebrochen werden Anstelle des Altbaus von 1926 sollte ein neuer Facharzt Komplex entstehen 4 Gegen den Abriss des Altgebaudes wandte sich der LWL Denkmalpflege Landschafts und Baukultur in Westfalen vertreten durch den Landeskonservator Markus Harzenetter der von den Abrissplanen durch einen Hinweis aus der Burgerschaft erfahren hatte und forderte die Stadt erneut auf den Altbau in die Denkmalliste einzutragen 5 Unter Druck der Rhon Klinikum AG setzte der Burgermeister Michael Stickeln durch dass sich der Warburger Stadtrat am 18 Januar 2011 trotz fehlender Zustandigkeit einstimmig gegen eine Eintragung in die Denkmalliste und fur einen Abbruch entschied Aufgrund der Differenzen zwischen Fachbehorde und Vollzugsbehorde kam es zu einem Ministerentscheid der vom damaligen Bauminister Harry Voigtsberger gegen die Denkmalpflege entschieden wurde 6 Am 1 September 2011 erfolgte der symbolische Spatenstich fur den Neubau des Hospitals Am 31 Mai 2012 wurde Richtfest gefeiert 7 Im November 2012 gab die damalige Krankenhausleitung bekannt dass es im Neubau keine Kuche geben werde Die Verpflegung der Patienten ubernahm ab Dezember 2012 ein externer Caterer der per Tiefkuhlsystem arbeitet 8 Der Neubau des Krankenhauses wurde am 30 November 2013 bezogen 9 Zum 18 April 2014 wurde das Krankenhaus von der Helios Kliniken GmbH ubernommen 10 Vom Altbau des St Petri Hospitals blieb nur die Petri Kapelle Der ehemalige Erweiterungsbau von 1973 wurde beginnend am 9 September bis November 2014 abgerissen und abgetragen Das Helios Klinikum Warburg ist seit 2013 Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps Universitat Marburg und verfugt als Hauptabteilungen uber die Klinik fur Allgemein und Viszeralchirurgie Klinik fur Orthopadie und Unfallchirurgie Medizinische Klinik I mit den Schwerpunkten Gastroenterologie Diabetologie die Medizinische Klinik II mit den Schwerpunkten Herz und Kreislauferkrankungen Radiologie Anasthesie einschliesslich Intensivmedizin die Interdisziplinare Schmerzklinik die Klinik fur Geriatrie sowie die Belegabteilung Urologie Das Helios Klinikum Warburg verfugt in sieben Fachabteilungen und einer Belegabteilung uber 139 Betten Rund 320 Mitarbeiter versorgen jahrlich uber 7 300 stationare Patienten 11 Am 10 Februar 2016 wurde die Petrikapelle in die Liste der Baudenkmaler in Warburg eingetragen Literatur BearbeitenHeiko Bewermeyer Die Warburger Petristiege Warburg 2017 Hubert Clausmeyer u a St Petri Hospital Warburg in Westfalen Warburg 1973 Franz Murmann Die historische Entwicklung der Stadt Warburg seit der ersten preussischen Inbesitznahme im Jahre 1802 03 bis zur Konstituierung der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949 In Franz Murmann Hrsg Die Stadt Warburg 1036 1986 Beitrage zur Geschichte einer Stadt Band 1 Hermes Warburg 1986 ISBN 3 922032 06 0 S 297 388 Paul Sellmann St Petri Hospital Ziel ist die optimale Krankenversorgung in 950 Jahre Stadt Warburg hg von der Stadt Warburg Hermann Hermes Verlag Warburg 1986 ISBN 3 922032 05 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Petri Hospital Warburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Helios Klinikum Warburg auf der Website der Helios KlinikenEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Bartmann Die Entwicklung zum Breitfusstyp im Krankenhausbau Antrittsrede zur Rektoratsubergabe an der TH Darmstadt am 27 November 1959 in Krankenhaus Umschau Verlag E C Baumann KG Kulmbach 1960 Paul Sellmann 1986 Sandra Wamers u Dieter Scholz Steine des Anstosses In Neue Westfalische 9 Marz 2011 abgerufen am 29 Mai 2014 Neue Westfalische 24 Dezember 2010 St Petri reicht Bauantrag ein Sandra Wiemers und Dieter Scholz Altlast Altbau Denkmalwurdigkeit des St Petri steht weiter auf dem Prufstand Neue Westfalische Warburg 20 Januar 2011 online Sandra Wamers u Dieter Scholz Steine des Anstosses In Neue Westfalische 9 Marz 2011 abgerufen am 29 Mai 2014 Mehr als ein Paar Tropfen Herzblut verbaut In Westfalen Blatt 1 Juni 2012 archiviert vom Original am 12 Februar 2013 abgerufen am 8 Juni 2012 Erreichbar uber Warburg de Paul Gerlach u Simone Florke Warburger Krankenhaus entlasst das Kuchenteam In NW News de 17 November 2012 abgerufen am 29 Mai 2014 Rhon Klinikum AG Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 3 Juni 2013 abgerufen am 1 Juni 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rhoen klinikum ag com Klinikum Warburg mit neuem Namen unter Helios Flagge In Helios Kliniken 14 August 2018 abgerufen am 10 September 2014 Neue Westfalische Kurz vor dem Doktortitel Ausgabe vom 6 November 2014 abgerufen am 1 April 201951 48785 9 140142 Koordinaten 51 29 16 3 N 9 8 24 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helios Klinikum Warburg amp oldid 234915225