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Heribert Schlinker 1936 in Siegen ist ein deutscher Kinobetreiber und Kommunalpolitiker Das 1998 erbaute Cineplex Kino in WarburgDer ehemalige Gasthaus Bremer 1917 1982 Standort des ersten Warburger Kinos Stern Lichtspiele Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Ausbildung 1 3 Kinobetreiber 1 4 Politiker 2 Mitgliedschaften und Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur und Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Heribert Schlinkers Grossvater August Schlinker war ursprunglich Hotelier und in dieser Funktion in Europa herumgekommen Vor dem Ersten Weltkrieg grundete er in Annaburg Kreis Torgau das erste Filmtheater der Region 1926 zog er mit seiner Familie nach Warburg und ubernahm die dort bereits 1917 durch Bernhardt Disselmann gegrundeten Warburger Lichtspiele Das Kino befand sich im ehemaligen Gesellschaftssaal des in einem spatmittelalterlichen Fachwerkhaus betriebenen Gasthofs Bremer in der damaligen Kirchstrasse 11 und hatte ca 250 Platze Der ursprungliche Eingang befand sich in der Kirchstrasse durch die Gaststatte wurde aber spater durch einen Anbau und Neueingang in die Sternstrasse verlegt weshalb das Kino spater Stern Lichtspiele hiess Heriberts Vater Rudolf Schlinker 1907 1974 machte 1927 am Gymnasium Marianum Abitur studierte danach Zahnmedizin promovierte arbeitete danach u a als Schulzahnarzt und war einige Jahre Ratsherr und Ortsvorsitzender der CDU 1 Die Familie war mit dem Widerstandskampfer Josef Wirmer befreundet Josefs jungerer Bruder Ernst war Rudolf Schlinkers Klassenkamerad gewesen Daher engagierte er sich nach der NS Zeit fur die Errichtung einer 1949 eingeweihten Gedenkleuchte am Warburger Bruderkirchhof zur Erinnerung an Josef Wirmer und Wilhelm Emanuel von Ketteler 2 Nach dem Tod August Schlinkers 1952 der kurz zuvor noch die Desenberg Lichtspiele in der Kasseler Strasse hinzuerworben hatte ubernahm Rudolf beide Kinos in Warburg und fuhrte sie im Nebenerwerb weiter 3 Mit seiner aus Siegen stammenden Frau Anneliese hatte er sechs Kinder von denen Heribert das zweite war Ausbildung Bearbeiten Heribert besuchte ebenfalls das Gymnasium Marianum studierte anschliessend Germanistik Geschichte Theaterwissenschaft Publizistik Philosophie Padagogik und promovierte 1965 an der Universitat Munchen Kinobetreiber Bearbeiten Nach dem Studium zog Heribert wieder nach Warburg um die beiden Kinos seines Vaters zu ubernehmen Diese waren in der Zwischenzeit von seinen Eltern und drei seiner dort verbliebenen Geschwister gefuhrt worden 1971 erwarb er zusammen mit seinem Vater die Kur Lichtspiele in Bad Driburg 1975 folgten in Hoxter das Residenztheater und 1989 das Lichtspielhaus im Deutschen Haus Stummrige Strasse Die Warburger Desenberg Lichtspiele liess er 1982 als Schachtelkino mit drei Salen und insgesamt 325 Platzen umbauen Die Stern Lichtspiele wurden danach geschlossen Nach Grundung des Kinobetreiberverbundes Cineplex trat er diesem bei und liess 1998 im Warburger Gewerbegebiet Oberer Hilgenstock durch den Architekten Lothar Beltz ein neues Cineplex Kinozentrum mit 1108 Platzen in 6 Salen und moderner Digitaltechnik errichten das jahrlich rund 150 000 Besucher hat Im gleichen Jahr wurden die Desenberg Lichtspiele geschlossen Zu der Zeit wirkten bereits seine Tochter Judith und Ute im Unternehmen mit das nun als GbR weitergefuhrt gefuhrt wurde 2011 und 2017 wurden jeweils zwei weitere Sale angebaut In Hoxter wurde das veraltete Kino 2011 geschlossen Fur 2017 plante die Gesellschaft ein neues Grosskino bei Hoxter zwischen Stahle und Albaxen mit sieben Salen 1 300 Platzen und 200 Parkplatzen 4 Das Vorhaben scheiterte jedoch 2016 an ortlichen Widerstanden gegen den Standort 5 Stattdessen realisierte die Schlinker GbR mit den Architekten Benjamin Beltz und Lothar Beltz ein neues Grosskino mit 5 Salen und 800 Platzen im sauerlandischen Brilon das 2020 eroffnet wurde 6 Politiker Bearbeiten Seit seiner Ruckkehr nach Warburg engagierte sich Heribert Schlinker auch politisch 1969 war er Mitbegrunder der ortlichen Wahlergemeinschaft Burgerunion die sich als burgerlich liberale Alternative zur ortlichen CDU verstand und wurde mit 33 Jahren und mit Stimmen der Burgerunion und SPD zum Warburger Burgermeister gewahlt In dieser Funktion setzte er sich vor allem fur die Verbesserung der schwachen Wirtschaftsstruktur der Stadt die im Vorjahr von Land und Bund zum Bundesausbauort erklart worden war ein Im Norden der Stadt wurde ein neues Industriegebiet erschlossen und es wurden dort mehrere Unternehmen angesiedelt darunter ein Zweigwerk des Unternehmen Benteler Fur die langdiskutierte Erweiterung des St Petri Hospitals versuchte er als Alternative einen kompletten Neubau ausserhalb des Stadtkerns und einen Umbau des Altbaus als Alten und Pflegeheim durchzusetzen was aber nicht gelang 1974 erfolgte schliesslich mit dem Sauerland Paderborn Gesetz eine kommunale Gebietsreform von Warburg die eine Zusammenfassung mit umliegenden Dorfern des ehemaligen Amts Warburg Land und damit eine Majoritat der im Umland wohnenden Menschen mit sich brachte Dadurch gewann die CDU wieder die Mehrheit im Stadtrat Sein Nachfolger als Burgermeister wurde der Landwirt Josef Dierkes aus Menne Danach verblieb Schlinker noch bis in die neunziger Jahre Fraktionsvorsitzender der Burgerunion im Stadtrat 1984 bis 1989 war er stellvertretender Burgermeister Im Jahr 2000 stiftete Schlinker den mit 2000 dotierten Kulturpreis Warburg Mitgliedschaften und Auszeichnungen Bearbeitenlangjahriger Vorsitzender Vizeprasident beim Branchenverband HDF Kino langjahriger Vorsitzender des Vereins der ehemaligen Marianer 2016 Ehrenkulturpreis der Stadt WarburgSchriften BearbeitenDas Verhaltnis der Jugend zum Kriegsfilm Ein Beitrag zur Padagogik der Publizistik Dissertation an Universitat Munchen 441 S Munchen 1965Literatur und Quellen BearbeitenChristina Zimmermann Ganz grosses Kino Familie Schlinker zeigt seit 100 Jahren Filme auf der Leinwand Neue Westfalische Warburg 10 August 2014 online Simone Florke Neues Grosskino mit sieben Salen und 1300 Platzen soll im Herbst eroffnet werden Neue Westfalische Hoxter Hoxter 9 Oktober 2015 online Michael Rubisch Ehrenkulturpreis fur Dr Heribert Schlinker Warburg zum Sonntag Warburg 29 Juli 2016 online Weblinks Bearbeitenhttp filmtheater square7 ch wiki index php title Warburg Stern Lichtspiele Warburger Lichtpiele http filmtheater square7 ch wiki index php title Warburg Deli Kinocenter Desenberg Lichtspiele http filmtheater square7 ch wiki index php title Warburg CineplexEinzelnachweise Bearbeiten Der Marianer Heft 12 Dr Rudolf Schlinker Warburg 1975 Rudolf Schlinker Die Jubelfeier vom 26 29 August 1949 in Der Marianer Heft 1 Warburg 1950 Der neue FILM Verlagsgesellschaft Feldt amp Co Nr 87 Wiesbaden Biebrich 1952 Michael Robrecht Dr Schlinker verwundert uber fehlende Willkommenskultur fur Investoren in Hoxter Grundstuck fur Kino ist alternativlos Westfalenblatt Hoxter 10 Marz 2016 online David 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