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Gutenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Oberostendorf im Landkreis Ostallgau an der Ostseite des Georgibergs sowie an der Gennach GutenbergGemeinde OberostendorfWappen von GutenbergKoordinaten 47 57 N 10 43 O 47 9509 10 71502 Koordinaten 47 57 3 N 10 42 54 OHohe 669 718 mEinwohner 308 2013 1 Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 86869Vorwahl 08344Pfarrkirche mit HeimathausHausmarken Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Vereine 5 Bedeutende Gutenberger 6 Einzelnachweise 7 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Lage des Ortes an einer flachen Abdachung eines Hugelzuges lasst bei der Deutung des Ortsnamens an einen guten das heisst ertragreichen Berg denken 2 Erstmals wird Gutenberg genannt im Jahre 1238 als ein Rudiger von Gutenberg in einer Urkunde als Zeuge auftritt Bekannt ist auch der Augsburger Kanoniker Wernher von Gutenberg in der Mitte des 13 Jahrhunderts sowie Hermann und sein Sohn Dietrich von Gutenberg letzterer in der Mitte des 14 Jahrhunderts 3 Die Ritter von Gutenberg kemnater Dienstmannen lebten in einer kleinen Burg auf einem Hugel ca 150 Meter sudwestlich der Pfarrkirche 4 Die Anhohe ist inzwischen abgetragen und uberbaut worden nbsp Georg Hormann von und zu GutenbergAuf die Gutenberger Ministerialen folgten im Besitz des Ortes Augsburger Burger und Kaufbeurer Patrizier 1342 verkauften die Bruder Heinrich Ulrich und Nikolaus von Augsburg ihren Besitz an Heinrich Portner Burger zu Augsburg 1380 verausserte Bertlin der Portner zwei Hofe zu Gutenberg und ubergab danach den Ort an seine beiden Schwiegersohne Hans Rapolt und Arnold von Gereut die 1398 den Besitz aufteilten Wahrend der Anteil des Arnold uber die Schmiecher zu Helmishofen im 1 Drittel des 15 Jahrhunderts an Hans von Benzenau kam erwarb den anderen Teil von den Rapoltschen Erben Konrad Schmalholz Burger zu Landsberg In der 2 Halfte des 15 Jahrhunderts vereinigte der Kaufbeurer Patrizier Ulrich III Honold die beiden Teile wieder zu einer Herrschaft Bei einer Erbteilung seiner Guter bald vor 1501 gelangte Gutenberg an seinen Neffen Anton II Honold von Koneberg Unter seinen Kindern kam es 1534 wieder zu einer Erbteilung Zuerst verkaufte Anna Honold die Frau des Apothekers Dr Alban Wolffhart in Memmingen 1537 ihren Anteil darunter Kirchensatz und die niedere Gerichtsbarkeit an den Kaufbeurer Burger Georg Hormann Der Handel wurde aber erst 1543 rechtskraftig nachdem ein Streit mit ihren Brudern vor dem kaiserlichen Kammergericht beigelegt worden war Bald darauf verkauften auch die anderen honoldischen Erben ihren Besitz in Gutenberg an Hormann 1544 die Bruder Dominikus und Anton III Honold und 1545 die Schwester Regina Honold 5 Georg Hormann 1491 1552 war Oberverwalter von Jakob Fugger in dessen Schwazer Bergwerken wodurch er eine vermogende und einflussreiche Personlichkeit wurde 1528 ist er durch Kaiser Karl V in den erblichen Adelsstand erhoben worden Nun nannte sich Georg Hormann von und zu Gutenberg Kaiser Ferdinand I ernannte ihn zum kaiserlichen Rat Das Patrimonialgericht der Familie Hormann uber Gutenberg bestand bis 1848 6 Schon zuvor bei der Sakularisation war die Hohe Gerichtsbarkeit die bisher dem Hochstift Augsburg zustand an den bayerischen Staatsverband gefallen Ab 1803 wurde Gutenberg durch das neu gebildete Landgericht Kaufbeuren verwaltet Im Zuge der Gebietsreform ist die selbstandige Gemeinde Gutenberg am 1 Mai 1978 in die Gemeinde Oberostendorf eingegliedert worden Wappen BearbeitenDas Wappen wurde durch Entschluss des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren am 13 Januar 1950 der damaligen Gemeinde verliehen Es stellt in Schwarz einen sechsstrahligen goldenen Stern uber einem goldenen Dreiberg dar Der Stern geht auf das Wappen der Kaufbeurer Familie von Hormann zuruck die ab 1545 im Besitz des ganzen Ortes Gutenberg war Der Dreiberg deutet auf den Ortsnamen hin Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Margareta nbsp Rekonstruktionszeichnung des Pfarrhofes von 1793 94Als Pfarrei wird Gutenberg erstmals 1450 erwahnt Die Pfarrkirche St Margareta in ihrem jetzigen Erscheinungsbild stammt aus dem Jahr 1791 Der ehemalige Pfarrhof als reprasentatives Gebaude 1793 94 erbaut wurde 2010 nach vergeblichen Versuchen ihn fur die Offentlichkeit zu erhalten von der Diozese Augsburg an einen Privatmann verkauft HormannkapelleAuf der Sudseite der Pfarrkirche hat 1546 Georg Hormann die Kapelle mit einer darunterliegenden Gruft als Familienbegrabnis errichten lassen Durch umfangreiche Baumassnahmen am Ende des 18 Jahrhunderts wurde die Kapelle durch neue Turen und den Abbruch des alten Gewolbes stark verandert 7 Bis 2012 hat man dann versucht dem sakralen Raum seine Wurde wieder zu geben Ein kunstgeschichtlich bedeutendes Bronzeepitaph fur Ludwig Hormann 1515 1588 1894 an das Kaufbeurer Stadtmuseum abgegeben wurde in Kopie hier wieder angebracht 8 nbsp Kapelle zur Allerheiligsten DreifaltigkeitKapelle zur Heiligsten DreifaltigkeitSudwestlich des Ortes steht im freien Feld die Kapelle zur Heiligsten Dreifaltigkeit die vom damaligen Muller Hans Scholz 1634 in Todesnot versprochen allerdings erst 1704 von einem seiner Nachfolger Elias Huber errichtet wurde nbsp Anwesen am Platz des ehemaligen SchlossesSchloss GutenbergDas von Wilhelm Gottfried Hormann 1731 am Nordende des Dorfes im franzosischen Stil erbaute Schloss wurde 1823 abgebrochen nachdem die Hormann allen Grundbesitz in Gutenberg verkauft hatten 9 Eine Gedenktafel uber der Hofeinfahrt des Anwesens Hormannstrasse 28 erinnert noch an das Schloss Heimatstube An der nordlichen Friedhofsmauer steht ein kleines Soldhaus das der Ortsherrschaft fruher als Gefangnis Keuche diente Ab 1698 wurde das Anwesen dem Amtsknecht zugewiesen der bis dahin neben dem Burgstall eine Wohnung hatte Seit 1996 wird das vorbildlich restaurierte Gebaude mit seiner rustika gegliederten Fassade und dem markanten Walmdach museal genutzt In funf Raumen wird bauerliches Wohnen Leben und Arbeiten dokumentiert 10 SuhnekreuzAm nordlichen Ortseingang steht ein steinernes Suhnekreuz wohl zum Gedenken an den 1633 an dieser Stelle von den Schweden ermordeten Pfarrer Georg Stammak HausmarkenEine Gutenberger Besonderheit sind zehn durchweg kunstvoll gestaltete Hausmarken Sie sind der entsprechenden Anzahl an Anwesen zugeordnet Ihre Bedeutung ob Holzmarken Besitzstempel oder Brandmarken ist unklar Vereine BearbeitenHeimatverein Gutenberg Theatergruppe im Heimatverein GutenbergDie Theaterabende erfreuen sich eines regen Zuspruchs Seit Jahren werden Stucke des Gutenbergers Josef Hefele aufgefuhrt in die humorvoll Personen und Begebenheiten aus dem Dorf eingearbeitet sind Veteranenverein Gutenberg Obst und Gartenbauverein Gutenberg KLJB Gutenberg EC GutenbergIn Gutenberg existiert seit 1998 ein Eishockeyverein Seit einigen Jahren veranstaltet der Club eine eigene Hobbyrunde Spiele der Mannschaft werden im Buchloer Eisstadion ausgetragen RVC GutenbergUberregional bekannt ist der Ort durch den ansassigen Reit und Voltigierclub Auf der grossen Anlage westlich des Ortes finden regelmassig grosse Turniere auf schwabischer und bayerischer Ebene statt TEC GutenbergEbenfalls uberregional bekannt ist der Ort durch den 2019 gegrundeten Tischeishockey Club Gutenberg welcher seit 2020 offizieller DTEV Bundesliga Verein ist Bereits auf der ersten Deutschen Meisterschaft des Vereins konnte in der Einzelwertung in der Kategorie Damen die Deutsche Vizemeisterschaft gewonnen werden 11 Bedeutende Gutenberger BearbeitenFranz von Paula Huber geboren 1778 1793 als Barnabas Huber Benediktiner im Kloster Ottobeuren bis zur Klosterauflosung 1802 ab 1806 Hofmeister und Erzieher in Fuggerschen Diensten 1834 bis 1851 Grundungsabt der durch Ludwig I wiedererrichteten Benediktinerabtei bei St Stephan in Augsburg Einzelnachweise Bearbeiten oberostendorf de Gutenberg abgerufen am 17 Januar 2014 Richard Dertsch Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Stadt und Landkreis Kaufbeuren Band 3 Kommission fur bayerische Landesgeschichte Munchen 1960 S 25 Steichele S 95 Eingetragen im Uraufnahmeblatt Steichele S 97 Prestele S 30 Eiser Vereinsblattle Mitteilungsblatt des Heimatvereins Gutenberg Dezember 2010 Fritz Polcher in Eiser Vereinsblattle Mitteilungsblatt des Heimatvereins Gutenberg Dezember 2012 Prestele S 15 Fritz Polcher Die Keuche und des Amtsknechts Wohnung Unveroffentlichter Artikel 2013 Ergebnisse auf http th sportscorpion com deu tournament id 3800 abgerufen am 8 Marz 2023Literatur BearbeitenAnton von Steichele Das Bisthum Augsburg Bd 6 1883 Karl Prestele 750 Jahre Gutenberg 1238 1988 Festschrift 1988 Christian Frank Hg Deutsche Gaue Gemeindebeschreibungen des Bezirksamtes Kaufbeuren Lieferung 3 und 4 1923 Wolfgang Ludwig Hormann von und zu Gutenberg Kurzer doch grundlicher Auszug samtlicher Aktorum das der adelich Hormannischen Familie als ein mannliches Fideicommissum zugehorige frey eigen Dorff Guttenberg und den Hof zu Untergermaringen betreffend Handschrift 1752 sog Ortschronik Wolfgang Ludwig Hormann von und zu Gutenberg Ehrenspiegel Ehren Denckmahl und Stammen Register des Adelichen Geschlechts derer Hormann von und zu Gutenberg 1770 darin enthalten handkolorierte Skizze eines Grundrissplans von Gutenberg Stadtarchiv Kaufbeuren B 89 Joseph Sieber Die Pfarrer im Kapitel Kaufbeuren II Teil Kempten 1932 Fritz Polcher Der Pfarrhof in Gutenberg Landkreis Ostallgau In Schonere Heimat Erbe und Auftrag 90 Jahrgang 2001 Heft 3 S 202 ffAmtlich benannte Gemeindeteile der Gemeinde Oberostendorf Gutenberg Kramoos Lengenfeld Oberostendorf Unterostendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutenberg Oberostendorf amp oldid 235837636