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Gustav Schmahl 29 November 1929 in Herford 4 Oktober 2003 in Schwielowsee war ein deutscher Geiger und Hochschullehrer Er war der einzige Schuler David Oistrachs aus der DDR Schmahl wirkte zeitweise als Konzertmeister des Rundfunk Sinfonieorchesters Berlin und von 1973 bis 1984 als Rektor der Hochschule fur Musik Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig Inhaltsverzeichnis 1 Kunstlerischer Werdegang 2 Lehrtatigkeit und Mitgliedschaften 3 Familie 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKunstlerischer Werdegang BearbeitenGustav Schmahl wurde 1929 im westfalischen Herford als Sohn einer Geigerin geboren und wuchs in Berlin auf Mit sieben Jahren erhielt er seinen ersten Violinunterricht 1 In seinem Elternhaus wurde Hausmusik gepflegt die Konzerte des Berliner Philharmonischen Orchesters und der Sing Akademie zu Berlin wirkten pragend auf den jungen Schmahl 2 Nachdem er 1949 das Abitur abgelegt hatte studierte er fur zwei Semester beim Violinvirtuosen Max Strub an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold Schmahl kehrte 1950 nach Berlin zuruck wohnte im West Berliner Bezirk Zehlendorf und studierte in Ost Berlin an der Deutschen Hochschule fur Musik bei Gustav Havemann Dort gehorte auch der einflussreiche Komponist Hanns Eisler zu seinen Lehrern 1950 war er Preistrager eines Wettbewerbs der FDJ 3 und 1951 qualifizierte er sich fur die III Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Ost Berlin 4 Ein Studienaufenthalt fuhrte ihn zum sowjetischen Padagogen und Virtuosen David Oistrach an das Moskauer Tschaikowski Konservatorium 5 1953 war er Preistrager eines internationalen Musikwettbewerbs in Bukarest Rumanien 1 Schmahl der der SED beigetreten war wurde 1953 unter Hermann Abendroth erster Konzertmeister des Rundfunk Sinfonieorchesters Berlin 1 Im Jahr 1957 zog Schmahl mit seiner Familie in die DDR nach Kleinmachnow um 6 Konzertreisen fuhrten ihn um die ganze Welt bis in die USA wiederholt konzertierte er in Italien und in der Sowjetunion 2 so nahm er 1962 in der Kategorie Violine am zweiten Internationalen Tschaikowski Wettbewerb in Moskau teil 7 Er trat mit den bedeutendsten Klangkorpern der DDR auf u a dem Gewandhausorchester und dem Rundfunk Sinfonieorchester Leipzig der Dresdner Staatskapelle und Philharmonie sowie dem Berliner Sinfonie Orchester 2 Ausserdem spielte er mit dem Handelfestspielorchester Halle zusammen 8 Begegnungen hatte er mit namhaften Dirigenten jener Jahre wie Franz Konwitschny Kurt Sanderling und Kurt Masur Schmahl setzte sich auch fur zeitgenossische Werke von DDR Komponisten ein so fuhrte er etwa wiederholt Ernst Hermann Meyers Konzert von 1963 64 auf und verantwortete in Dresden die Urauffuhrungen der ersten beiden Violinkonzerte 1963 und 1973 von Gerhard Rosenfeld 2 1982 folgte Siegfried Kohlers Violinkonzert 9 Kammermusikalisch spielte er u a Werke von Igor Strawinsky Dmitri Schostakowitsch Sergei Prokofjew und Hans Werner Henze 2 Gemeinsam mit Hugo Steurer Klavier und Clemens Dillner Violoncello trat er seit 1956 mit dem Arte Trio in Erscheinung 10 Im Jahr 2003 verstarb Schmahl in Caputh in der Gemeinde Schwielowsee im Landkreis Potsdam Mittelmark 11 Lehrtatigkeit und Mitgliedschaften BearbeitenIm Jahr 1963 ubernahm Schmahl einen Lehrauftrag und ab 1970 eine hauptamtliche Dozentur an der Dresdner Musikhochschule 1971 wurde er dort Professor fur Violine und Leiter einer Meisterklasse 1973 wechselte er nach Leipzig wo er von 1973 bis 1984 als Nachfolger von Rudolf Fischer Rektor der Musikhochschule war Spater wechselte er wiederum auf eine Professur an die Hochschule fur Musik Hanns Eisler Berlin die er bis 1995 hautpamtlich innehatte Zu seinen Meisterschulern gehorten u a Heike Janicke Torsten Janicke Ralf Carsten Bromsel Conrad Muck und Wolfgang Hentrich 12 Im Jahr 1971 wurde er in den Vorstand der internationalen Georg Friedrich Handel Gesellschaft gewahlt 13 1977 war er Mitglied des Komitees fur die Beethoven Ehrung der DDR 14 Ausserdem war er Prasidiumsmitglied des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR 15 Als Juror wirkte er beim Internationalen Johann Sebastian Bach Wettbewerb in Leipzig mit 2 Nach der politischen Wende grundete Schmahl ein Taxiunternehmen 16 Familie BearbeitenGustav Schmahls Kinder sind der Schriftsteller und Journalist Martin Ahrends 1951 der mit der Heirat den Namen seiner Frau annahm der Trompeter Daniel Schmahl 1969 sowie die Geigerin Friederike Jahn 1989 Einem Ausreiseantrag Ahrends in die Bundesrepublik Deutschland wurde 1984 stattgegeben er arbeitete in Hamburg als Redakteur fur die Wochenzeitung Die Zeit 16 Wie auch andere Musiker verkehrte Gustav Schmahl mit dem ehemaligen Bundeskanzler und Zeit Herausgeber Helmut Schmidt und dessen Ehefrau Loki Schmidt am Brahmsee 17 Auszeichnungen Bearbeiten1959 Kunstpreis der DDR 1968 Nationalpreis der DDR III Klasse fur Kunst und Literatur 1976 Handelpreis des Bezirkes Halle 18 1979 Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze 1981 Nationalpreis der DDR II Klasse fur Kunst und Literatur 1984 Ehrennadel der Karl Marx Universitat Leipzig 19 1989 Vaterlandischen Verdienstorden in SilberLiteratur BearbeitenGabriele Baumgartner Schmahl Gustav In Gabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR Band 2 Maassen Zylla Saur Munchen 1997 ISBN 3 598 11177 0 S 783 Gunther Buch Namen und Daten wichtiger Personen der DDR 4 uberarbeitete und erweiterte Auflage Dietz Berlin u a 1987 ISBN 3 8012 0121 X S 279 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustav Schmahl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gustav Schmahl bei DiscogsEinzelnachweise Bearbeiten a b c Neuer Liederabend mit Erna Berger In Berliner Zeitung 21 Februar 1958 Jg 14 Ausgabe 44 S 5 a b c d e f Gesprach mit Georg Antosch Virtuose Juror und Musikpadagoge In Neue Zeit 5 Juli 1980 Jg 36 Ausgabe 157 S 7 Die Preistrager der FDJ In Neues Deutschland 31 Mai 1950 Jg 5 Ausgabe 123 S 3 Unser bester Solistennachwuchs Endausscheidung fur die III Weltfestspiele In Neues Deutschland 27 Juli 1951 Jg 6 Ausgabe 171 S 4 Reinhard Schmiedel Albumblatt fur Prof Gunter Kootz anlasslich seines 90 Geburtstages In MT Journal Nr 47 Juni 2019 S 85f Astrid Priebs Troger Den Nebel des Unausgesprochenen lichten In Potsdamer Neueste Nachrichten Nr 232 6 Oktober 2014 S 20 Emil Gilels 2 Tschaikowski Wettbewerb In Neue Zeit 4 Januar 1962 Jg 18 Ausgabe 3 S 1 Reiner Gebauer Eine Stadt ehrt ihren Komponisten Ruckschau auf die 22 Handelfestspiele In Neue Zeit 21 Juni 1973 Jg 29 Ausgabe 144 S 5 Violin Konzert uraufgefuhrt In Neue Zeit 23 Marz 1982 Jg 38 Ausgabe 69 S 4 Das Arte Trio und Christian Ferras Neue Veranstaltungen der beliebten Konzertreihe In Berliner Zeitung 24 Januar 1958 Jg 14 Ausgabe 20 S 6 Gestorben Gustav Schmahl In Der Spiegel 42 2003 S 210 PDF Hans Peter Altmann Zum Tod des Geigers und Lehrers Gustav Schmahl In Dresdner Neueste Nachrichten 7 Oktober 2003 S 8 E H Meyer wieder Vorsitzender Handel Gesellschaft wahlte ihren neuen Vorstand In Neue Zeit 23 Juni 1971 Jg 27 Ausgabe 145 S 7 Komitee fur die Beethoven Ehrung 1977 In Berliner Zeitung 17 Dezember 1976 Jg 32 Ausgabe 300 S 6 Gluckwunsche fur das neue Verbandsprasidium Wolfgang Lesser als Prasident wiedergewahlt In Berliner Zeitung 14 Februar 1987 Jg 43 Ausgabe 38 S 7 a b Karim Saab Mein Vater hat mich verraten In Markische Allgemeine 27 Juli 2015 Reiner Lehberger Loki Schmidt die Biographie Hoffmann und Campe Hamburg 2014 ISBN 978 3 455 50285 5 S 239 Christoph Rink Chronologie des Handelpreises In Mitteilungen des Freundes und Forderkreises des Handel Hauses zu Halle e V 1 2012 S 20 25 hier S 24 Ehrentafel In Universitatszeitung der Karl Marx Universitat Leipzig Nr 45 1984 7 Dezember 1984 S 2 Rektoren der Hochschule fur Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig Felix Mendelssohn Bartholdy 1843 1847 Heinrich Conrad Schleinitz 1847 1881 Otto Gunther 1881 1897 Carl Reinecke 1897 1902 Arthur Nikisch 1902 1907 Stephan Krehl 1907 1924 Max von Pauer 1924 1932 Walther Davisson 1932 1942 Johann Nepomuk David 1942 1945 Heinrich Schachtebeck 1945 1948 Rudolf Fischer 1948 1973 Gustav Schmahl 1973 1984 Peter Herrmann 1984 1987 Werner Felix 1987 1990 Siegfried Thiele 1990 1997 Christoph Krummacher 1997 2003 Konrad Korner 2003 2006 Robert Ehrlich 2006 2015 Martin Kurschner seit 2015 Normdaten Person GND 12450731X lobid OGND AKS LCCN n89637359 VIAF 42773254 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmahl GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Geiger und HochschullehrerGEBURTSDATUM 29 November 1929GEBURTSORT HerfordSTERBEDATUM 4 Oktober 2003STERBEORT Schwielowsee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Schmahl amp oldid 236005803