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Gustav Jonak 23 Mai 1903 in Olmutz Nordmahren Osterreich Ungarn 23 Dezember 1985 in Nurtingen war im NS Staat im Rang eines SS Obersturmbannfuhrers Leiter des Referates IV D 1 Protektoratsangelegenheiten des Reichssicherheitshauptamtes und Leiter des Oberlandratsamtes Mahrisch Ostrau Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Regierungsdirektor im Innenministerium Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft Studium und fruhe politische Betatigung 1 2 Im Deutschen Reich 1 3 Nach Kriegsende 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Studium und fruhe politische Betatigung Bearbeiten Gustav Jonak war der Sohn eines k u k Richters und spateren Notars im mahrischen Olmutz der 1917 in seinen Dienstraumen in Neutitschein Regierungsbezirk Troppau von einem tschechischen Deserteur ermordet wurde Bereits wahrend des Besuchs der Oberschule in Neutitschein schloss er sich dem Volkischen Bund der Deutschen in Nordmahren an An der Universitat Innsbruck nahm Jonak ein Jurastudium auf das er an der Universitat Grenoble und der Wiener Hochschule fur Welthandel fortsetzte und 1929 in Prag an der deutschen Karl Ferdinands Universitat mit der Promotion abschloss Wahrend seiner Studienzeit schloss er sich dem volksdeutschen Aufbruch Kreis um Rudolf Kaspar an und trat 1922 in die Innsbrucker akademische Burschenschaft Germania ein In Prag wurde er 1925 Mitglied der Prager Burschenschaft Teutonia und noch 1960 wurde er Ehrenmitglied der Wiener akademischen Burschenschaft Albia 1925 und 1926 war Jonak Vorsitzender der Prager Studentenschaft und zwischen 1929 und 1932 vertrat er die sudetendeutschen Burschenschaften im Hauptausschuss der Deutschen Burschenschaft Im gleichen Zeitraum arbeitete er als Rechtspraktikant im Kreisgericht Neutitschein und als Rechtsanwaltsanwarter in Neutitschein 1930 trat Jonak der Sudetendeutschen Nationalsozialistischen Partei DNSAP bei Von 1931 bis 1932 war er Stadtrat und Vorsitzender des Rechtsausschusses der Stadt Neutitschein Anschliessend diente er im tschechischen Infanterieregiment Nr 3 in Kremsier Von 1934 bis 1936 war er Rechtsanwaltsanwarter Konzipient in Mahrisch Trubau Nach der Selbstauflosung der DNSAP trat Jonak im August 1936 der Sudetendeutschen Partei unter Konrad Henlein bei und wurde Henleins Generalsekretar und Kanzleileiter Von 1934 bis 1937 war er Vorsitzender der Sudetendeutschen Burschenschaft BdS Nach seiner Advokaturprufung in deutscher und tschechischer Sprache beim Obergericht in Brunn war er von 1936 bis 1938 Rechtsanwalt in Mahrisch Trubau Jonak ging jedoch zunehmend in Opposition zu der zogerlichen Haltung Henleins und schloss sich dem radikalen Flugel der Partei an der die Angliederung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich forderte und die Bildung des tschechoslowakischen Staates als Schopfung der Siegermachte des Ersten Weltkrieges in Frage stellte Zusammen mit Rudolf Kaspar der ausgeschlossen wurde verliess auch Jonak 1937 die Partei Im Deutschen Reich Bearbeiten Nach dem Munchner Abkommen trat Jonak im November 1938 in den Verwaltungsdienst ein arbeitete dort bei der Gestapo in Berlin nachdem er bereits 1936 Verbindung zum Sicherheitsdienst SD aufgenommen hatte Er wurde zum Assessor im Reichsministerium des Innern ernannt Reinhard Heydrich bestellte ihn im Mai 1939 als Regierungsrat zum Leiter des neueingerichteten Referates II T das zustandig war fur Grundsatzangelegenheiten des Protektorats Schon kurz darauf wurde das Referat in die Sonderdienststelle BM Bohmen und Mahren und schliesslich in das Referat IV D 1 des Reichssicherheitshauptamtes RSHA umgewandelt Am 3 Juli 1940 beantragte Jonak die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 November 1938 aufgenommen Mitgliedsnummer 6 899 866 1 Ab August 1942 leitete Jonak mittlerweile zum Oberregierungsrat befordert das Oberlandratsamt Mahrisch Trubau Seine Nachfolge im RSHA trat SS Sturmbannfuhrer Bruno Lettow an 1943 wurde er zusatzlich Vorsitzender des Beirates der Wittkowitzer Bergbau und Eisenhuttengewerkschaft 1945 war er Verbindungsfuhrer der Verwaltung beim Oberkommando der 1 Panzerarmee und wurde kommissarischer Polizeiprasident von Mahrisch Ostrau Sein Enddienstrang in der SS war Obersturmbannfuhrer Nach Kriegsende Bearbeiten Nach Kriegsende geriet Jonak im Mai 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft wurde aber bald an die Tschechoslowakei ausgeliefert 1947 wurde er vom tschechischen Volksgericht in Mahrisch Trubau zu zwolf Jahren Haft verurteilt 1955 wurde er nach schwerer Krankheit aus der Haft in Cheb entlassen Zeitgleich mit der Ruckkehr der letzten deutschen Kriegsgefangenen aus der UdSSR wurde auch Jonak im Oktober 1955 in die Bundesrepublik entlassen Er kam in das deutsche Lager in Hof Moschendorf Jonak siedelte nach Weilheim an der Teck uber und wurde dort Gemeinderat 1959 zog er nach Nurtingen Er arbeitete zunachst beim Landratsamt Esslingen ehe er in Diensten des Landes Baden Wurttemberg zum Landessozialrichter und danach zum Ministerialrat im Innenministerium aufstieg und Leiter der Abteilung VII Planungsabteilung fur Raumordnung wurde Er war mit der Bildung der Ministerialkonferenz fur Raumordnung betraut und korrespondierendes Mitglied der Akademie fur Landesplanung in Hannover Ausserdem war er Mitglied des Verwaltungsrates der Konferenz fur Raumordnung Nord West Europa und Landessozialrichter Vor der Pensionierung 1968 wurde er noch zum Regierungsdirektor befordert Mehrere in den sechziger Jahren eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen Jonak wurden eingestellt Seit 1957 war Jonak Mitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft und des Landschaftsrates Kuhlandchen Ab 1956 schrieb er fur die Zeitschrift Nation Europa auch unter den Pseudonymen Gerd Junker und Gerd Jager und anderen Er setzte sich in zahlreichen Artikeln mit der Zeitgeschichte insbesondere mit der Kriegsschuldfrage auseinander Er war zudem Mitglied der Ranke Gesellschaft Ab 1968 war Jonak Kandidat und Redner der NPD Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 3 I L Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0865 0 S 26 27 Michael Wildt Generation des Unbedingten Das Fuhrungskorps des Reichssicherheitshauptamtes Hamburger Edition HIS Verlagsges mbH Hamburg 2002 ISBN 3 930908 75 1 Matthias Gafke Heydrichs Ostmarker Das osterreichische Fuhrungspersonal der Sicherheitspolizei und des SD 1939 1945 WBG Academic Darmstadt 2015 ISBN 978 3 534 26465 0 S 285Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 18200966Normdaten Person GND 1113207647 lobid OGND AKS VIAF 2695147373406941580000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jonak GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Obersturmbannfuhrer Referatsleiter im ReichssicherheitshauptamtGEBURTSDATUM 23 Mai 1903GEBURTSORT Olmutz MahrenSTERBEDATUM 23 Dezember 1985STERBEORT Nurtingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Jonak amp oldid 239467944