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Gustav Degner 29 Oktober 1892 in Berlin 19 Januar 1978 in West Berlin war ein deutscher Politiker der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED in der fruhen Deutschen Demokratischen Republik DDR Von Mai 1945 bis Oktober 1946 war er von den sowjetischen Besatzungstruppen als Bezirksburgermeister des Berliner Bezirks Prenzlauer Berg eingesetzt 1950 wurde er aus der SED ausgeschlossen und siedelte nach West Berlin uber Leben BearbeitenNach dem Abschluss der Mittelschule und einer Lehre als kaufmannischer Angestellter arbeitete Degner ab 1915 bei der Sparkasse der Stadt Berlin Von 1916 bis 1918 kampfte er als einfacher Soldat im Ersten Weltkrieg Von 1919 bis 1922 war er als Abteilungsleiter bei der Erwerbslosenfursorge der Stadt Berlin tatig Ab 1922 war Degner hauptamtlich Redakteur der KPD Zeitschrift Die Kommune Noch wahrend des Krieges trat Degner in die Unabhangige Sozialdemokratische Partei Deutschlands USPD ein und wurde 1920 Mitglied der KPD Noch fur die USPD war er 1920 in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewahlt worden der er bis 1929 angehorte Von Februar bis April 1926 war er zusatzlich unbesoldeter anschliessend besoldeter Stadtrat im Bezirk Prenzlauer Berg 1929 war Degner in den Sklarek Skandal verwickelt bei dem uber zehn Millionen Reichsmark stadtischer Berliner Gelder veruntreut wurden Wegen schwerer passiver Bestechung wurde Degner 1932 zu sechs Monaten Gefangnis verurteilt nachdem er 1929 bereits einige Wochen in Untersuchungshaft gesessen hatte 1 Gemeinsam mit Otto Gabel wurde er in der Folge des Skandals im Oktober 1929 aus der KPD ausgeschlossen Sein Mandat als Stadtrat in Berlin Prenzlauer Berg behielt Degner bis zur Entlassung aus politischen Grunden am 1 Juli 1933 Wahrend der Diktatur des Nationalsozialismus betrieb Degner ein Einzelhandelsgeschaft in Berlin und hatte Kontakt zu Widerstandskreisen unter anderem zur linkssozialistischen Gruppe Roter Stosstrupp Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat er wieder in die KPD ein und wurde im Mai 1945 durch die sowjetischen Besatzungstruppen zum Burgermeister von Berlin Prenzlauer Berg ernannt Im Oktober 1946 wurde er von der neu zusammengetretenen Bezirksverordnetenversammlung einstimmig zum stellvertretenden Burgermeister gewahlt Am 9 Juni 1948 trat er offiziell aus personlichen Grunden von seinem Amt zuruck ausschlaggebend waren aber offenbar Konflikte mit der sowjetischen Besatzungsmacht Danach wurde Degner Abteilungsleiter einer Dienststelle der Deutschen Wirtschaftskommission DWK Im Februar 1950 wurde ein Parteiverfahren wegen antisowjetischer Haltung Zusammenarbeit mit klassenfeindlichen Schadlingen und mangelnden Vertrauens gegen ihn eroffnet und er wurde aus der SED ausgeschlossen Kurz darauf floh Degner nach West Berlin Spater eroffnete Degner ein Konfektionsgeschaft in West Berlin und wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD Im Jahr 2000 kam es zu einer Kontroverse weil die Bezirksfraktion der Partei des demokratischen Sozialismus PDS vorschlug eine Berliner Strasse nach Degner zu benennen was auf heftigen Widerspruch der Fraktion der Christlich Demokratischen Union Deutschlands CDU stiess und von der Bezirksverordnetenversammlung Prenzlauer Berg abgelehnt wurde 2 Literatur BearbeitenVerein Aktives Museum Vor die Tur gesetzt Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933 1945 Berlin 2006 ISBN 978 3 00 018931 9 Seite 167 f Dennis Egginger Gonzalez Der Rote Stosstrupp Eine fruhe linkssozialistische Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus Lukas Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3867322744 Seiten 291 295 398f 412 447 460f und 478 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Online Einzelnachweise Bearbeiten Michael Prellberg Keine Strasse fur Gustav Degner In Berliner Zeitung 11 Mai 2000 Tanja Buntrock PDS will Strasse nach Politiker benennen der in einen Bestechungsfall verwickelt war In Der Tagesspiegel 10 Mai 2000Burgermeister des Bezirks Prenzlauer Berg Paul John 1921 1925 Frohlich komm 1925 1926 Otto Ostrowski 1926 1933 Arnold Kruger 1933 1934 Karl Bombach 1934 1945 Gustav Degner 1945 1946 Ella Kay 1946 1947 Kurt Exner 1948 Richard Doling 1948 1949 Robert Hensel 1949 1953 Anne Saefkow 1953 1956 Horst Hilbert 1956 1964 Willi Jahnke 1964 1968 Harry Gnilka 1968 1989 Wolfgang Schulze 1989 1990 Manfred Dennert 1990 1995 Reinhard Kraetzer 1996 2000 Seit dem 1 Januar 2001 ist der Bezirk Prenzlauer Berg Teil des neuen Bezirks Pankow Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 18 Juni 2023 PersonendatenNAME Degner GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Bezirksburgermeister von Berlin Prenzlauer BergGEBURTSDATUM 29 Oktober 1892GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 19 Januar 1978STERBEORT West Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Degner amp oldid 234722746