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Gustav Adolf Gotter ab 1724 Reichsfreiherr von Gotter ab 1740 Reichsgraf von Gotter 26 Marz 1692 in Gotha 28 Mai 1762 in Berlin war ein deutscher Diplomat Kunstsammler und Freimaurer Gustav Adolf von Gotter mit Schwarzem Adlerorden Portrat um 1732 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Karriere 1 3 Ruckzug aus dem Staatsdienst 1 4 Zuruck im Staatsdienst 2 Literatur 3 WeblinksLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Gotter stammte aus einer angesehenen burgerlichen Familie aus Gotha wo sein Vater Johann Michael von Gotter 1654 1729 1721 geadelt als Kammerdirektor im Dienste Herzog Ernsts des Frommen stand Sein Grossvater Johann Christian Gotter 1607 1677 war Generalsuperintendent sein Onkel Ludwig Andreas Gotter ein angesehener Kirchenlieddichter und Jurist Uber Letzteren ist er auch mit dem Schriftsteller und Lyriker Friedrich Wilhelm Gotter verwandt Karriere Bearbeiten Gustav Adolf von Gotter erhielt Unterricht von einem Privatlehrer und begann 1709 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Jena Spater wechselte er nach Halle wo er den spateren hannoverschen Minister und Geheimrat Gerlach Adolph Freiherr von Munchhausen kennenlernte Nach weiteren Aufenthalten in Holland England und Frankreich zog er 1715 mit seinem Vater nach Wien der dort als Diplomat tatig wurde Hier fand er schnell Zugang zu den angesehensten Kreisen und schloss unter anderem Kontakt mit Eugen von Savoyen Er stellte weiterhin sein diplomatisches Geschick unter Beweis indem er Streitigkeit zwischen Gotha und Wien beenden konnte 1716 ernannte ihn Herzog Friedrich II zum Legationssekretar 1720 wurde er herzoglicher Rat und ausserordentlicher Gesandter in Wien 1723 erfolgte die Ernennung zum Hofrat 1724 wurde er von Kaiser Karl VI in den Freiherrenstand erhoben 1727 erhielt er von dem erst zwolfjahrigen Zar Peter II den Alexander Newski Orden Im Mai 1728 ging von Gotter auf Wunsch von Friedrich Wilhelm I nach Berlin und wurde zum Geheimen Staatsrat ernannt 1729 wurde ihm als ersten aus burgerlichem Hause stammenden der Schwarze Adlerorden verliehen Nach dem Tode des Barons von Hagen wurde er ausserdem Gesandter von Regensburg 1732 erbat er von Herzog Friedrich III die Entlassung aus den gothaischen Diensten und war fortan als preussischer Minister am Wiener Hofe tatig Ruckzug aus dem Staatsdienst Bearbeiten nbsp Schloss Molsdorf1734 erwarb von Gotter das Rittergut Molsdorf sowie das verwahrloste Lehnsgut Alte Hof ein Rittergut zu Dietendorf Die spatmittelalterliche Wasserburg liess er von Gottfried Heinrich Krohne zu einem Lustschloss umbauen In den luxuriosen Raumen des Schlosses in denen seine umfangreiche Bildersammlung darunter allein 35 Portrats bekannter Damen gut zur Geltung kam feierte der grosszugige Gastgeber uppige Feste Daneben pflegte er seine alten Verbindungen auch zur Freimaurerei So war er in Berlin Meister vom Stuhl der Freimaurerloge Zu den drei Weltkugeln Das Schloss baute er umfassend aus und legte einen Garten nach franzosischem Vorbild an In Neudietendorf liess er entlang des Flusses Apfelstadt der damals noch entlang der heutigen Zinzendorfstrasse floss Hauser errichten und Arbeitskrafte aus Bohmen und Mahren einreisen um eine Wollmanufaktur in Betrieb zu nehmen Die auf diese Weise neu gegrundete Ortschaft erhielt zunachst den Namen Neu Gottern nach der ersten bruderischen Ansiedlung Gnadenthal und spater erst den Namen Neudietendorf 1736 wurde von Gotter auf eigenen Wunsch zum Gesandten und bevollmachtigten Minister beim obersachsischen Kreis ernannt und nahm damit eine weniger arbeitsintensive Tatigkeit auf Zuruck im Staatsdienst Bearbeiten nbsp Gustav Adolf von Gotter um 17521740 wurde von Gotter unter dem neuen preussischen Konig Friedrich dem Grossen zuruck in den Staatsdienst berufen und zum Oberhofmarschall und geheimen Staats und Kriegsrat ernannt Im selben Jahr erhielt er von Kaiser Karl VI die Reichsgrafenwurde Nach dem Tod desselben wurde von Gotter vom preussischen Konig nach Wien geschickt um Besitzanspruche auf die Furstentumer Jagerndorf Liegnitz Brieg und Wohlau zu erheben Die Verhandlungen scheiterten jedoch was den Ersten Schlesischen Krieg zur Folge hatte Dabei gewann er ein besonderes Vertrauensverhaltnis zu Friedrich dem Grossen fur den er zwischen den schlesischen Kriegen erfolgreiche Verhandlungen mit der Kaiserin Maria Theresia und ihren Ratgebern fuhrte Der verschwenderische Lebensstil verzehrte trotz Lotteriegewinnen und Dotationen Gotters Vermogen Infolge von Geldnot musste von Gotter 1742 das Rittergut Neudietendorf verkaufen 1743 wurde er zum Kanoniker an der Liebfrauenkirche in Halberstadt und zum Generaldirektor der Berliner Oper ernannt 1744 berief man ihn zu einem der vier Kuratoren der Koniglichen Akademie der Wissenschaften Aus Krankheitsgrunden durfte sich von Gotter 1745 nach langem Bitten erneut aus dem Staatsdienst zuruckziehen Durch seine Geldknappheit sah er sich 1748 genotigt auch das Schloss Molsdorf zu verkaufen Er hielt sich nun von Krankheiten geplagt haufig in Berlin auf wo er weiterhin das Vertrauen Friedrichs besass und von ihm mit Gunstbezeugungen uberhauft wurde Erst eine Kur in Montpellier im Jahr 1752 fuhrte zur Besserung seines Gesundheitszustandes so dass er seine Arbeit erneut als Minister des General Oberfinanz Kriegs und Domanendirektoriums aufnehmen konnte Als er 1762 starb bedauerte der Konig mit ihm einen der geistvollsten Manner seiner Zeit verloren zu haben Literatur BearbeitenAugust Beck Gotter Gustav Adolf Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 451 456 August Beck Graf Gustav Adolf von Gotter Ein Lebensbild aus der Zeit Friedrich s des Grossen und Maria Theresia s Gotha 1867 Ulrich Hess Gotter Gustav Adolf Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 659 f Digitalisat Kurt Kruger Gustav Adolph Graf von Gotter Leben in galanter Zeit Erfurt 1993Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav Adolf von Gotter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Gustav Adolf von Gotter in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 119258862 lobid OGND AKS LCCN no2012111166 VIAF 13114069 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gotter Gustav Adolf vonALTERNATIVNAMEN Gotter Gustav Adolf Reichsgraf von Gotter Gustav Adolf Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher DiplomatGEBURTSDATUM 26 Marz 1692GEBURTSORT AltenburgSTERBEDATUM 28 Mai 1762STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Adolf von Gotter amp oldid 231835397