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Gunnar Andersson 14 August 1928 in Arvika 1 Oktober 1969 in Marseille war ein schwedischer Fussballspieler der seine Profikarriere fast ausschliesslich in Frankreich absolvierte und 1954 die franzosische Staatsburgerschaft annahm Inhaltsverzeichnis 1 1950 1958 Anderssons beste Zeit 2 Das Karriereende 3 Vereinsstationen 4 Palmares 5 Literatur 6 Anmerkungen1950 1958 Anderssons beste Zeit BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg spielte Gunnar Andersson zunachst bei IFK Goteborg wo er es allerdings nur auf zwei Einsatze in der Allsvenskan brachte Andersson wurde vom schwedischen Verband wegen der Annahme nicht erlaubter Zahlungen fur ein Jahr suspendiert Der torgefahrliche Sturmer heuerte dann kurz beim KB Kopenhagen an bevor er wie viele seiner Landsleute in diesen Jahren dem erfolgreichen Olympiasieger 1948 WM Dritter 1950 aber lupenreinen Amateurfussball in Schweden endgultig den Rucken kehrte um unter klimatisch angenehmeren und finanziell lukrativeren Bedingungen seinen Sport zu betreiben Im Dezember 1950 kam Andersson zum Erstdivisionar Olympique Marseille dessen damaliger Prasident Louis Bernard Dancausse mit Gunnar Johansson und Dan Ekner wenige Monate zuvor bereits zwei weitere Schweden verpflichtet hatte Marseille schloss diese Saison auf einem Platz im oberen Mittelfeld der Tabelle ab der 22 jahrige beidfussig starke Andersson der wie das exakte Gegenteil eines Wikingers oder eines Sturmtanks aussah 1 wurde von Trainer Henri Roessler behutsam an die rauhe Profiluft herangefuhrt hatte es bei 15 Einsatzen aber bereits auf 12 Torerfolge gebracht Und bereits ein Jahr spater war der Schwede personlich an der Spitze mit 31 Toren in 34 Spielen wurde er unangefochten Ligatorschutzenkonig 1952 und hatte 60 der Treffer seines Klubs erzielt der allerdings landete nur auf Rang 16 aber auch in den Barrages gegen den Zweitliga Dritten war Andersson erfolgreich so dass Olympique auch in der nachsten Saison im Oberhaus antreten konnte Zahlreiche seiner Treffer erzielte der leicht plattfussige Angreifer auf die gleiche Art die schnell sein Markenzeichen geworden war er sturmte den Ball am Fuss auf den gegnerischen Strafraum zu schlug einen kurzen Haken und zog aus vollem Lauf ab 2 Dabei war er alles andere als lauffreudig und wurde oft uber lange Spielabschnitte kaum wahrgenommen 3 Drei oder vier Treffer in einem Spiel waren bei ihm keine Seltenheit so wie im Marz 1957 als OM den Tabellenfuhrer und spateren Meister AS Saint Etienne empfing zwischen der 10 und der 36 Minute hatte Andersson einen Hattrick erzielt in der zweiten Halbzeit gelang Saint Etiennes Rachid Mekhloufi das gleiche Kunststuck und das sogar binnen sechs Minuten doch nur zwei Minuten spater uberwand der Schwede Torhuter Claude Abbes zum vierten Mal und sicherte Olympique den Sieg Bei Marseille spielte Gunnar Andersson bis 1958 wurde 1952 53 erneut Torschutzenkonig diesmal sogar mit 35 Treffern und das bei nur 31 Einsatzen und landete auch 1953 54 1954 55 1955 56 jeweils Dritter sowie 1956 57 Sechster in dieser Wertung ganz weit vorne Sein Pech war dass seine insgesamt 169 Ligatore fur die Sudfranzosen nicht reichten um insbesondere gegen Stade Reims und OGC Nizza auch einmal den Meistertitel zu gewinnen ein funfter Platz 1956 bedeutete die beste Ligaplatzierung in diesen acht Jahren und 1958 entging OM sogar erneut nur knapp dem Abstieg Auch im Pokal war Marseille kein Erfolg beschieden 1954 musste es sich im Finale dem Nachbarn aus Nizza beugen wobei Andersson nach einem Zuspiel des grossen alten Larbi Ben Barek lediglich der Treffer zum 1 2 Endstand gelang Dennoch als Andersson nach acht Jahren im rot weissen Dress das Stade Velodrome verliess war er langst zur Legende geworden deren Namen sogar blutjunge Fans im 21 Jahrhundert mit Ehrfurcht nennen und in eine Reihe mit zwei anderen ehemaligen OM Torjagern Josip Skoblar und Jean Pierre Papin stellen Das Karriereende BearbeitenSchon 1957 58 war kein gutes Jahr fur Gunnar Andersson der zunehmend an Verletzungen laborierte die er sich gegen Abwehrspieler zugezogen hatte die den Mann mit dem glanzenden Torrekord um jeden Preis stoppen wollten ein Problem das in dieser Zeit auch andere Ausnahmesturmer Cisowski Fontaine und Piantoni um nur einige zu nennen schmerzhaft zu spuren bekamen Der Schwede mit der 1954 angenommenen franzosischen Staatsburgerschaft der trotz seines Torriechers nie in die schwedische oder die franzosische Nationalelf berufen wurde wechselte im Sommer 1958 zunachst zum Zweitligisten Stade Olympique Montpellierain und nach nur acht Spieltagen zum Ligakonkurrenten Girondins Bordeaux mit dem er postwendend in die Division 1 zuruckkehrte Nach einer schwachen Saison stieg Bordeaux 1960 als Schlusslicht wieder ab der Mittelsturmer bestritt nur 14 der 38 Meisterschaftsbegegnungen erzielte dabei aber immerhin noch 10 Treffer und wahrte so annahernd seine ausserordentlich hohe Torquote 0 77 Treffer je Spiel und das uber neun Jahre Andersson zog es anschliessend nach Marseille zuruck fur den Klub aus dem benachbarten Aix en Provence konnte er 1960 61 noch einmal nahezu eine komplette Zweitligasaison bestreiten aber die AS Aix war zu schwach und auch der in die Jahre gekommene Torjager vermochte ihren Abstieg in die Drittklassigkeit nicht zu verhindern Ausserdem wurde er seiner Alkoholabhangigkeit nicht Herr brach mehrere Entgiftungskuren ab zog sich immer starker zuruck und verweigerte selbst die Hilfe von Freunden 4 Nach einem kurzen Gastspiel bei einem Verein aus der algerischen Hafenstadt Oran beendete er seine aktive Karriere 1964 kehrte er kurzzeitig nach Schweden zuruck und arbeitete als Spielertrainer fur IFK Arvika Anschliessend liess er sich in Marseille nieder wo er vereinsamt und nahezu mittellos lebte 5 Im Oktober 1969 wollte Gunnar Andersson nach langer Zeit wieder einmal einem Auftritt seines ehemaligen Klubs in dessen Reihen an diesem Abend mit Roger Magnusson auch ein Schwede sturmte beiwohnen Olympique traf im europaischen Pokalsiegerwettbewerb auf Dukla Prag Auf dem kurzen Fussmarsch von der Redaktion des Provencal wo er sich eine Freikarte fur einen Freund besorgt hatte zum Stade Velodrome brach er zusammen und starb noch am gleichen Abend im Krankenhaus er war nur 41 Jahre alt geworden Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Mazargues in Marseilles 9 Arrondissement Vereinsstationen BearbeitenIFK Amal IFK Goteborg Kjobenhavns Boldklub Olympique de Marseille 1950 1958 Stade Olympique Montpellierain 1958 in D2 Girondins de Bordeaux 1958 1960 davon 1958 59 in D2 Association Sportive Aixoise 1960 61 in D2 CAL Oran Algerien IFK ArvikaPalmares BearbeitenFranzosischer Meister Fehlanzeige Franzosischer Pokalsieger Fehlanzeige aber Finalist 1954 234 Einsatze und 179 Tore 220 169 fur Marseille und 14 10 fur Bordeaux in der Division 1 zudem 50 Spiele 24 Treffer in der Division 2 Torschutzenkonig 1952 1953 Platz 9 in der Liste der besten Torschutzen aller Zeiten in FrankreichLiteratur BearbeitenAlain Pecheral La grande histoire de l OM Des origines a nos jours Ed Prolongations o O 2007 ISBN 978 2 916400 07 5Anmerkungen Bearbeiten Pecheral S 137 139 Pecheral S 139 Jean Philippe Rethacker Jacques Thibert La fabuleuse histoire du football Minerva Geneve 1996 20032 ISBN 978 2 8307 0661 1 S 216 Pecheral S 141f Pecheral S 142Torschutzenkonige der franzosischen Division 1 Ligue 1 1933 Walter Kaiser Robert Mercier 1934 Istvan Lukacs 1935 Andre Abegglen 1936 Roger Courtois 1937 Oskar Rohr 1938 Jean Nicolas 1939 Roger Courtois Desire Koranyi 1939 1945 keine offizielle Meisterschaft 1946 Rene Bihel 1947 Pierre Sinibaldi 1948 Jean Baratte 1949 Jean Baratte Josef Humpal 1950 Jean Grumellon 1951 Roger Piantoni 1952 1953 Gunnar Andersson 1954 Edouard Kargulewicz 1955 Rene Bliard 1956 1957 Thadee Cisowski 1958 Just Fontaine 1959 Thadee Cisowski 1960 Just Fontaine 1961 Roger Piantoni 1962 Sekou Toure 1963 Serge Masnaghetti 1964 Ahmed Oudjani 1965 Jacques Simon 1966 Philippe Gondet 1967 Herve Revelli 1968 Etienne Sansonetti 1969 Andre Guy 1970 Herve Revelli 1971 1972 1973 Josip Skoblar 1974 Carlos Bianchi 1975 Delio Onnis 1976 1977 1978 1979 Carlos Bianchi 1980 Delio Onnis Erwin Kostedde 1981 1982 Delio Onnis 1983 Vahid Halilhodzic 1984 Delio Onnis Patrice Garande 1985 Vahid Halilhodzic 1986 Jules Bocande 1987 Bernard Zenier 1988 1989 1990 1991 1992 Jean Pierre Papin 1993 Alen Boksic 1994 Roger Boli Youri Djorkaeff Nicolas Ouedec 1995 Patrice Loko 1996 Sonny Anderson 1997 1998 Stephane Guivarc h 1999 Sylvain Wiltord 2000 2001 Sonny Anderson 2002 Djibril Cisse Pauleta 2003 Shabani Nonda 2004 Djibril Cisse 2005 Alexander Frei 2006 2007 Pauleta 2008 Karim Benzema 2009 Andre Pierre Gignac 2010 Mamadou Niang 2011 Moussa Sow 2012 Olivier Giroud Nene 2013 2014 Zlatan Ibrahimovic 2015 Alexandre Lacazette 2016 Zlatan Ibrahimovic 2017 2018 Edinson Cavani 2019 2020 2021 2022 2023 Kylian Mbappe PersonendatenNAME Andersson GunnarKURZBESCHREIBUNG schwedischer FussballspielerGEBURTSDATUM 14 August 1928GEBURTSORT ArvikaSTERBEDATUM 1 Oktober 1969STERBEORT Marseille Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunnar Andersson Fussballspieler amp oldid 211254657