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Jean Baratte 7 Juni 1923 in Lambersart Departement Nord 1 Juli 1986 in Faumont Departement Nord war ein franzosischer Fussballspieler und trainer Er gilt bis in die Gegenwart als popularster Spieler aus der Region um Lille und Inbegriff des britischen Fussballstils der in Nordfrankreichs Bergbau und Industrierevier bis in die 1960er Jahre hinein gepflegt wurde Jean Baratte im Jahr 1949 Inhaltsverzeichnis 1 Spielerkarriere 1 1 Im Verein 1 1 1 Stationen 1 2 In der Nationalmannschaft 2 Der Trainer 3 Leben nach dem Fussball 4 Palmares als Spieler 5 Literatur 6 Anmerkungen 7 WeblinksSpielerkarriere BearbeitenIm Verein Bearbeiten Geboren und aufgewachsen ist der Gastwirtssohn in einer Kleinstadt an der Stadtgrenze Lilles bei dessen Traditionsverein Iris Club er das Fussballspielen erlernte Der Innensturmer war noch keine 17 als die deutsche Wehrmacht Frankreich uberfiel Das Gebiet an der belgischen Grenze wurde wie weite Teile des Landes von den Deutschen besetzt und in dieser Region der zone interdite also der verbotenen Zone fuhrten besonders strenge kriegsrechtliche Regelungen dazu dass an einen geordneten Spielbetrieb zunachst nicht mehr zu denken war 1941 fusionierte der deswegen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Iris Club mit dem Lokalrivalen Olympique und so gehorte Jean Baratte ab diesem Zeitpunkt zum Olympique Iris Club Lillois dies bedeutete insoweit allerdings keine grosse Umstellung fur ihn als die Stadien der beiden Vereine nur 300 Meter voneinander entfernt lagen Um Punkte durften die Vereine aus dem aussersten Norden bis 1942 aber weiterhin nicht spielen und im Landespokal scheiterte OICL regelmassig bereits im Zonenfinale an den Lokalrivalen des SC Fivois oder den Nachbarstadtern von Racing Lens In der Saison 1943 44 spielten in ganz Frankreich statt der Vereine regionale Auswahlmannschaften in der wieder landesweiten Division 1 um die Meisterschaft und hier schloss Baratte mit seiner Equipe federale Lille Flandres die Punktrunde als Tabellenzweiter ab erneut waren die nun als Equipe federale Lens Artois firmierenden Rivalen um einen Deut erfolgreicher obwohl Lille mit Rene Bihel noch einen zweiten hochkaratigen Sturmer in seinen Reihen hatte 1944 endete das Experiment mit den Auswahlmannschaften aber es hatte dafur gesorgt dass auch der andere Liller Erstdivisionar der SC Fivois aus wirtschaftlichen Grunden die Segel streichen und mit dem OICL fusionieren musste der neue Klub nannte sich Lille Olympique SC oder kurz LOSC So trug Jean Baratte innerhalb von nur drei Jahren bereits das vierte Sporttrikot ohne dafur ein einziges Mal den Verein wechseln zu mussen Jean Baratte war eher klein aber von kraftiger Statur enorm torgefahrlich und ein unglaublicher Kampfertyp der keinen Ball verloren gab wobei ihm sein permanenter Siegeswille seine hervorragende Kondition und seine absolut professionelle Einstellung zugutekamen die ihm schon fruh den Beinamen Capitaine Courageux deutsch Kapt n Mutig eintrugen Er war sich auch nicht zu schade die ungewohnte Torwartposition einzunehmen als der OSC Stammkeeper sich im Pokalhalbfinale 1952 1 2 n V gegen Girondins Bordeaux verletzte 1 Nach Kriegsende normalisierte sich der Spielbetrieb schnell wieder und fur Baratte der Ende 1944 auch erstmals in die Nationalelf berufen worden war reihte sich Erfolg an Erfolg in der Saison 1945 46 wurde er mit seinem LOSC franzosischer Meister wozu er 19 Tore beigesteuert hatte Platz 6 der Torjagerliste und nach einem 4 2 Endspielsieg gegen Red Star Paris auch Pokalsieger im Finale kein Baratte Tor 1946 47 entschadigten der erneute Pokalgewinn und 28 personliche Ligatreffer Platz 3 bei den Torjagern fur das etwas schwachere Abschneiden in der Meisterschaft nur Platz 4 1947 48 gewann der Sturmtank die Torjagerkrone der Division 1 er konnte in 34 Spielen 31 mal einnetzen wurde Vizemeister und zum dritten Mal in Folge Pokalsieger diesmal gelangen ihm auch zwei Treffer im Endspiel das Lille mit 3 2 gegen den Erzrivalen aus Lens gewann In den nachsten vier Jahren musste der LOSC dreimal in Folge mit der Vizemeisterschaft 1951 52 gar nur mit Platz 3 vorliebnehmen und erreichte auch im Pokal nur einmal 1949 das Endspiel in dem Racing Paris mit 5 2 dominierte Jean Baratte allerdings wurde 1948 49 gemeinsam mit Pepi Humpal vom FC Sochaux erneut Torschutzenkonig der Liga 26 Treffer und war auch 1949 50 2 22 Tore und 1950 51 8 19 Treffer sehr effektiv 1951 stand er zudem im Endspiel um die Coupe Latine in dem Lille gegen den AC Mailand aber chancenlos war 1951 52 allerdings machten ihm mit Andre Strappe 20 Saisontore dem Danen Erik Kuld Jensen 14 mal erfolgreich und Jean Vincent erstmals seit vielen Jahren gleich drei jungere Kronprinzen die Fuhrerschaft im LOSC Angriff ernsthaft streitig Die Spielzeit 1952 53 bescherte Lille aber wenigstens wieder einen Titel in der Liga nur Vierter gewann Jean Baratte mit seinem Verein zum vierten Mal den Pokal wenngleich er personlich beim 2 1 gegen den FC Nancy erneut leer ausging Auf diesen letzten Triumph folgte allerdings sein bitterster Moment nach nur vier Spieltagen der anschliessenden Saison 1953 54 verkaufte ihn sein OSC an den Zweitligisten AS Aix die Spieler hatten seinerzeit auf solche Geschafte praktisch keinerlei Einflussmoglichkeit und aus dem fernen Sudfrankreich musste der abgeschobene Capitaine Courageux mit ansehen wie der Verein fur diese Undankbarkeit auch noch mit der Meisterschaft belohnt wurde In diesem Sommer 1954 kehrte Baratte zwar in den Norden zuruck aber sein neuer Arbeitgeber war der CO Roubaix Tourcoing und der musste am Saisonende die hochste Spielklasse verlassen Der inzwischen 33 jahrige spielte auch in der zweiten Liga noch ein Jahr fur CORT aber wie sehr er an LOSC hing zeigte sich zwolf Monate spater 1956 namlich wechselte Jean Baratte aus Roubaix in die Nachbarstadt zu Lille Olympique SC das gerade in die D2 abgestiegen war Auch mit Barattes Hilfe gelang dem LOSC der sofortige Wiederaufstieg so dass er dem Verein bei dem er insgesamt 13 Jahre gespielt hatte noch einmal von Nutzen war als die Ruckkehr ins fussballerische Oberhaus feststand hangte Jean Baratte seine Stiefel an den Nagel Stationen Bearbeiten Iris Club Lillois bis 1941 Olympique Iris Club Lillois 1941 1943 Equipe federale Lille Flandres 1943 44 Lille Olympique SC 1944 September 1953 Association Sportive Aixoise September 1953 1954 Club Olympique Roubaix Tourcoing 1954 1956 davon 1955 56 in D2 Lille Olympique SC 1956 57 in D2 In der Nationalmannschaft Bearbeiten Zwischen Dezember 1944 und November 1952 hat Jean Baratte 32 Spiele fur die franzosische Nationalelf absolviert und auch auf internationaler Ebene 19 Treffer erzielt In einem Dutzend Landerspielen fuhrte er die Equipe tricolore zudem als Mannschaftsfuhrer auf das Spielfeld darunter bei dem 2 2 im Oktober 1951 im Wembley Stadion gegen England Sein Professionalismus zeigte sich auch in diesem Kreis Als ihn der fur die Aufstellung der Nationalmannschaft verantwortliche selectionneur Gaston Barreau am Vorabend eines Landerspiels 1949 halb scherzhaft auf sein Gewicht ansprach erschien Baratte zur folgenden Begegnung 14 Tage spater mit 5 kg weniger auf den Rippen im Stadion und obwohl die Bleus in dieser Partie eine schwere Heimschlappe 1 5 gegen Spanien einstecken mussten erhielt er dem auch der Ehrentreffer gelungen war als einziger Franzose anschliessend gute Kritiken Und als er im Oktober 1952 am Tag vor einem Landerspiel gegen die Bundesrepublik erfuhr dass der Trainer an seiner Stelle einen Debutanten namens Kopa aufzustellen beabsichtigte soll Baratte in Tranen ausgebrochen sein Der Trainer BearbeitenBaratte hatte bereits in der Ruckrunde der Saison 1954 55 als Spielertrainer beim CO Roubaix Tourcoing erste wenngleich nicht von Erfolg gekronte Erfahrungen mit seiner zukunftigen Rolle ausserhalb des Rasens gesammelt Ab Ende der 1950er Jahre trainierte er zunachst die Union Sportive Armentieres anschliessend den SK Roeselare aus Belgien wobei auch diese Station nur einen Katzensprung von seinem franzosischen Wohnort entfernt lag In der Saison 1961 62 kehrte er erneut an seine alte Wirkungsstatte zu Lille OSC zuruck allerdings misslang der Mannschaft der Aufstieg in die Division 1 Daraufhin wechselte er erneut ins Ausland diesmal nach Tunis bei welchem Verein ist bisher nicht zu ermitteln aber wie neun Jahre zuvor fuhlte sich der Nordiste am Mittelmeer nicht wohl und es folgten weitere Engagements bei Klubs aus der unmittelbaren heimatlichen Umgebung namlich dem Racing Club Lillois von 1966 bis 1968 der US Tourcoing danach Racing Arras Sporting Abbeville und Olympique Marcquois In der hochsten Spielklasse war allerdings keiner dieser Vereine vertreten Leben nach dem Fussball BearbeitenBaratte fuhrte anschliessend ein kleines Hotel und ein Cafe Restaurant auch dies wie fast sein gesamtes Leben in der Region Nord Pas de Calais Dort ist der Vater dreier Sohne erst 63 jahrig 1986 gestorben Palmares als Spieler BearbeitenFranzosischer Meister 1946 1954 und Vizemeister 1944 nur ein inoffizieller Titel 1948 1949 1950 1951 Franzosischer Pokalsieger 1946 1947 1948 1953 und Finalist 1945 1949 Finalist der Coupe Latine 1951 Torschutzenkonig der Division 1 1947 48 und 1948 49 insgesamt 169 Erstligatreffer davon 167 fur Lille nach dem Zweiten Weltkrieg und damit auf Platz 12 der ewigen Torjagerliste 32 A Landerspiele und 19 ToreLiteratur BearbeitenHubert Beaudet La Coupe de France Ses vainqueurs ses surprises Alan Sutton Saint Cyr sur Loire 2003 ISBN 2 84253 958 3 Denis Chaumier Les Bleus Tous les joueurs de l equipe de France de 1904 a nos jours Larousse o O 2004 ISBN 2 03 505420 6 Paul Hurseau Jacques Verhaeghe Les immortels du football nordiste Alan Sutton Saint Cyr sur Loire 2003 ISBN 2 84253 867 6 Anmerkungen Bearbeiten Jean Philippe Rethacker Jacques Thibert La fabuleuse histoire du football Minerva Geneve 1996 20032 ISBN 978 2 8307 0661 1 S 215Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Baratte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt mit Foto auf der Seite des franzosischen VerbandesTorschutzenkonige der franzosischen Division 1 Ligue 1 1933 Walter Kaiser Robert Mercier 1934 Istvan Lukacs 1935 Andre Abegglen 1936 Roger Courtois 1937 Oskar Rohr 1938 Jean Nicolas 1939 Roger Courtois Desire Koranyi 1939 1945 keine offizielle Meisterschaft 1946 Rene Bihel 1947 Pierre Sinibaldi 1948 Jean Baratte 1949 Jean Baratte Josef Humpal 1950 Jean Grumellon 1951 Roger Piantoni 1952 1953 Gunnar Andersson 1954 Edouard Kargulewicz 1955 Rene Bliard 1956 1957 Thadee Cisowski 1958 Just Fontaine 1959 Thadee Cisowski 1960 Just Fontaine 1961 Roger Piantoni 1962 Sekou Toure 1963 Serge Masnaghetti 1964 Ahmed Oudjani 1965 Jacques Simon 1966 Philippe Gondet 1967 Herve Revelli 1968 Etienne Sansonetti 1969 Andre Guy 1970 Herve Revelli 1971 1972 1973 Josip Skoblar 1974 Carlos Bianchi 1975 Delio Onnis 1976 1977 1978 1979 Carlos Bianchi 1980 Delio Onnis Erwin Kostedde 1981 1982 Delio Onnis 1983 Vahid Halilhodzic 1984 Delio Onnis Patrice Garande 1985 Vahid Halilhodzic 1986 Jules Bocande 1987 Bernard Zenier 1988 1989 1990 1991 1992 Jean Pierre Papin 1993 Alen Boksic 1994 Roger Boli Youri Djorkaeff Nicolas Ouedec 1995 Patrice Loko 1996 Sonny Anderson 1997 1998 Stephane Guivarc h 1999 Sylvain Wiltord 2000 2001 Sonny Anderson 2002 Djibril Cisse Pauleta 2003 Shabani Nonda 2004 Djibril Cisse 2005 Alexander Frei 2006 2007 Pauleta 2008 Karim Benzema 2009 Andre Pierre Gignac 2010 Mamadou Niang 2011 Moussa Sow 2012 Olivier Giroud Nene 2013 2014 Zlatan Ibrahimovic 2015 Alexandre Lacazette 2016 Zlatan Ibrahimovic 2017 2018 Edinson Cavani 2019 2020 2021 2022 2023 Kylian Mbappe PersonendatenNAME Baratte JeanKURZBESCHREIBUNG franzosischer Fussballspieler und trainerGEBURTSDATUM 7 Juni 1923GEBURTSORT Lambersart Departement NordSTERBEDATUM 1 Juli 1986STERBEORT Faumont Departement Nord Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Baratte amp oldid 236639879