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Grzegorz Frackowiak SVD 18 Juli 1911 als Boleslaus Frackowiak in Lowencice bei Jaratschewo im Kreis Jarotschin Preussen 5 Mai 1943 in Dresden war ein romisch katholischer Ordensmann der wahrend der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg von der NS Justiz als Widerstandskampfer zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde Er ist in der katholischen Kirche als Martyrer anerkannt und wurde von Papst Johannes Paul II 1999 seliggesprochen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Werdegang 1 2 Seelsorger im Untergrund 1 3 Verhaftung und Tod 2 Gedenken 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft und Werdegang Bearbeiten Boleslaus poln Boleslaw wurde 1911 in dem Dorf Lowencice Lowecice als achtes von neun uberlebenden Kindern des Andreas Frackowiak Andrzej Frackowiak und seiner Frau Sophia geb Plontzek Zofia Plonczak geboren Die Familie gehorte zum polnischen Bevolkerungsteil und lebte im Sudosten der damaligen preussischen Provinz Posen die nach dem Ersten Weltkrieg infolge des Posener Aufstands mit dem Friedensvertrag von Versailles 1919 grosstenteils an Polen fiel Bolek wie ihn seine Geschwister nannten besuchte die Volksschule in Wojciechowo Als die Steyler Missionare 1927 die Pfarrseelsorge in Bruczkow ubernahmen meldeten ihn die Eltern beim Knabenseminar der Gemeinschaft an wo er das Gymnasium besuchen konnte Dem angesichts seiner Vorbildung zu anspruchsvollen Stoff konnte er jedoch nicht gut folgen Daraufhin trat Boleslaw auf Anraten seiner Erzieher am 16 November 1929 als Missionsbruder in den Orden ein Die Bruderausbildung fand im Provinzialhaus des Ordens statt dem Steyler Missionshaus St Joseph in Gorna Grupa wo er zunachst ein zehnmonatiges Postulat absolvierte und mit seiner Einkleidung am 8 September 1930 den Ordensnamen Grzegorz Gregor erhielt Wahrend des anschliessenden Bruder Noviziats das er ebenfalls in Gorna Grupa verbrachte arbeitete er in der Druckerei und erlernte das Buchbinderhandwerk Danach war er Pfortner und Sakristan in dem Missionshaus und bildete auch selbst Buchbinder Lehrlinge aus Am 8 September 1938 legte er die Ewigen Gelubde ab Seelsorger im Untergrund Bearbeiten Nach dem deutschen Uberfall auf Polen wurde das Missionshaus in Gorna Grupa von der Wehrmacht besetzt und im November 1939 von der Gestapo zu einem Sammellager fur polnische Geistliche umfunktioniert Den Missionsbrudern die keine Priester waren wurde erlaubt das uberfullte Haus zu verlassen Bruder Grzegorz blieb dennoch am Ort und versuchte den internierten Geistlichen zu helfen Im Februar 1941 wurden alle Inhaftierten gezwungen das Lager zu verlassen und auch die verbliebenen Steyler Missionare aus ihrem Provinzialhaus vertrieben Frackowiak zog zunachst zu einem Bruder in die Nahe von Posen und wirkte als Kuster in einer Pfarrei Da er sich hier nicht anmelden durfte kehrte er in sein Elternhaus zuruck und betatigte sich mit dem Einverstandnis seines Mitbruders P Giczel SVD der Pfarrer der nahegelegenen Gemeindekirche war in der Umgebung von Lowecice als Seelsorgehelfer Er gab Religions und Kommunionunterricht und besuchte altere Pfarrangehorige Nach der Verhaftung des Pfarrers der in ein Konzentrationslager gebracht wurde lag die gesamte seelsorgliche Verantwortung ab Oktober 1941 bei Br Grzegorz der nun auch Taufen durchfuhrte und Sakramente austeilte Verhaftung und Tod Bearbeiten Aufgrund seines Berufs erhielt er Anfang 1942 Arbeit in einem Druckereibetrieb in Jarocin Zu dieser Zeit begann er eine geheime patriotische Zeitung zu verbreiten die er Dla Ciebie Polsko Fur dich mein Polen nannte Nachdem diese und andere verbotene Flugschriften wiederholt in der Stadt aufgetaucht waren und Frackowiak als einer der Urheber denunziert worden war wurde die Druckerei bei einer Razzia im Herbst 1942 von der Gestapo durchsucht Viele Druckereimitarbeiter wurden verhaftet Frackowiak konnte dem Zugriff aber entgehen und tauchte unter Er hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon einige Monate von dem Zeitungsprojekt zuruckgezogen weil es seinen Oberen als zu gefahrlich erschien Obwohl er noch Moglichkeiten zur Flucht hatte entschloss er sich nach dem Zeugnis von Mitbrudern mit denen er sich beriet aus eigenem Antrieb dazu sich den Deutschen zu stellen und die Verantwortung fur die Flugblattaktionen zu ubernehmen Er wollte damit das Leben anderer Gefangener retten die vielfach Familienvater waren Tatsachlich wurden nach Frackowiaks Verhaftung andere Verdachtige freigelassen weil die Gestapo uberzeugt war in ihm den eigentlichen Verantwortlichen gefunden zu haben Er wurde von Jarocin zunachst in das NS Gefangnis in Schroda und anschliessend in das beruchtigte Fort VII in Posen gebracht wo er grausame Verhore und schwere Folterungen erleiden musste Er gab zwei Namen preis von denen er aber wusste dass sich die Betreffenden bereits selbst gestellt hatten Schliesslich wurde er nach Dresden verbracht und dort im Landgerichtsgebaude zum Tode verurteilt und am 5 Mai 1943 durch das Fallbeil hingerichtet Gedenken BearbeitenGrzegorz Frackowiak wurde am 13 Juni 1999 in Warschau zusammen mit den drei Steyler Missionaren Stanislaw Kubista 1898 1940 Alojzy Liguda und Ludwik Mzyk 1905 1940 von dem selbst aus Polen stammenden Papst Johannes Paul II seliggesprochen Sein Gedenktag ist der 5 Mai Er gehort mit funf ebenfalls in Dresden hingerichteten Polen zu den seligen Martyrern vom Munchner Platz in Dresden deren gemeinsamer Gedenktag am 12 Juni begangen wird Nach ihnen wurde eine am 1 Juni 2020 im Bistum Dresden Meissen neu errichtete romisch katholische Pfarrgemeinde benannt Alle Genannten werden zu den polnischen Martyrern des deutschen Besatzungsregimes im Zweiten Weltkrieg gezahlt Siehe auch BearbeitenGedenkstatte Munchner Platz DresdenLiteratur BearbeitenBenedicta Maria Kempner Priester vor Hitlers Tribunalen Unveranderter Nachdruck der 2 Auflage von 1967 Bertelsmann Munchen 1996 ISBN 978 3 570 12292 1 S 81 Weblinks BearbeitenGregor Boleslaw Frackowiak im Okumenischen Heiligenlexikon Br Grzegorz Boleslaw Frackowiak SVD auf der Homepage der eh Pfarrei St Paulus in Dresden Plauen Polish Martyrs 1999 Missionare und Martyrer auf der Homepage der Steyler Missionare Generalkurie Br Grzegorz Boleslaw Frackowiak SVD 1911 1943 auf der Homepage der Steyler Missionare deutschsprachige Provinzen Britta Dorre Grzegorz Boleslaw Frackowiak 1911 1943 in Zenit 5 Mai 2014Normdaten Person GND 1069690937 lobid OGND AKS LCCN no2019110734 VIAF 1611151778205518130000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frackowiak GrzegorzALTERNATIVNAMEN Frackowiak Gregor Ordensname Frackowiak Boleslaus Geburtsname Frackowiak Boleslaw wirklicher Name Frackowiak Grzegorz Boleslaw Frackowiak Gregor Boleslaw Frackowiak Bolek Spitzname KURZBESCHREIBUNG katholischer Ordensbruder 1999 seliggesprochenGEBURTSDATUM 18 Juli 1911GEBURTSORT Lowencice Lowecice bei Jaratschewo Kreis Jarotschin Preussen Deutsches ReichSTERBEDATUM 5 Mai 1943STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grzegorz Frackowiak amp oldid 230432065