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Grossliebringen ist ein Ortsteil der Stadt Stadtilm im Ilm Kreis Thuringen mit etwa 340 Einwohnern GrossliebringenStadt StadtilmKoordinaten 50 45 N 11 7 O 50 752777777778 11 1225 422 Koordinaten 50 45 10 N 11 7 21 OHohe 422 415 430 mEinwohner 340Eingemeindung 1 Juni 1996Eingemeindet nach IlmtalPostleitzahl 99326Vorwahl 03629Blick auf GrossliebringenBlick auf Grossliebringen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Gedenkstatten 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGrossliebringen liegt in einem Hochbecken auf der Ilm Saale Platte in etwa 420 Metern Hohe Dieses relativ ebene Hochbecken wird von etwa 550 Meter hohen Bergen eingerahmt und besitzt nur einen kleinen Durchbruch bei Geilsdorf der hinab zum Tal der Ilm fuhrt Sudlich des Ortes fliesst die Deube Geschichte Bearbeiten nbsp Dorfkirche nbsp WasserschlossArchaologisch sind im Grossliebringer Raum fruhe Besiedlungen im Ort und auch in Westendorf und in der Hohle beide wust nachgewiesen 1 Erstmals urkundlich erwahnt wurde Grossliebringen im Jahr 1106 als Lyeberga in einem Verzeichnis des Klosters Paulinzella Es ist damit der alteste der funf Orte Grossliebringen Kleinliebringen Nahwinden Dollstedt und Ehrenstein im Hochbecken Vor der Grundung befand sich an der Stelle des heutigen Ortes eine frankische Wasserburg aus der spater der zentrale Gutshof des Ortes wurde Er war auch Sitz eines mittelalterlichen Rittergeschlechts Um 1800 wurde aus dem Gutshof ein Bauernhof mit angeschlossener Gastwirtschaft 1993 erfolgte ein erneuter Umbau zu einem Landhotel Von der Wustung Westendorf westlich von Grossliebringen sind Nachweise in den Reichsklostern Hersfeld und Fulda uberliefert Zwischen 1447 und 1451 wurde der Ort im Schwarzburger Hauskrieg zerstort und die verbliebenen Bewohner in Grossliebringen in der Schlossgasse angesiedelt Diese 14 Familien bildeten hier lange Zeit eine eigene Gemeinde 2 Von der Hohle Wustung sind archaologische Hinweise bekannt 3 Im Dorf steht eine Kirche die in der Vergangenheit Wehrkirche war Es existieren keine Unterlagen uber den Ursprung des Baues 1119 findet die Kirche in einer Schenkungsurkunde des Grafen Wichmann an das Domstift Erfurt eine erste Erwahnung Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Wehranlage gesturmt und erst 1656 richtig saniert 1900 fand eine weitere Grossreparatur statt 1971 erfolgte eine Neubeschieferung des Turmes und 1992 eine Ziegelbedeckung des Kirchenschiffdaches 4 Hauptartikel Dorfkirche Grossliebringen Eine Schule gab es schon vor 1533 denn im Gemeindebuch ist 1533 eingetragen dass die neuen Waldbesitzer des Lieberains fur Pfarrei und Schule Holzfuhren zu liefern haben 1690 brannte das Schulgebaude ab sodass das Schulhaus uber 300 Jahre alt ist 1936 erneuerte man die Toilettenanlage Nach 1952 wurde die Schule Zentralschule im Aufbau Grossliebringen und in den letzten Jahren Polytechnische Oberschule Grossliebringen Ab 1 September 1974 gab es in den Deubedorfern keinen Unterricht mehr Seither fahren die Schuler zum Unterricht nach Dornfeld Wipfra Stadtilm oder Arnstadt 5 Bis zum Jahr 1920 gehorte Grossliebringen zur Oberherrschaft des Furstentums bzw Freistaats Schwarzburg Rudolstadt Amt Stadtilm Danach wurde es im neu gebildeten Land Thuringen dem Landkreis Arnstadt angeschlossen dessen Nachfolger der heutige Ilm Kreis ist Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten durch die Bodenreform Umsiedler und Neubauern vom enteigneten Gut und einem Bauern Land und Produktionsmittel Spater wurde die Landwirtschaft in Form einer LPG betrieben Nach der Wende erhielten die rechtlichen Eigentumer des Waldbezirkes Lieberain ihre ehemalige Waldflache in Hohe von 198 975 ha durch den Staat zuruck 6 Diese Flache gehorte einst dem Kloster Paulinzella 1996 endete die kommunale Eigenstandigkeit des Ortes mit der Eingemeindung zur Grossgemeinde Ilmtal 7 Diese wurde wiederum am 6 Juli 2018 nach Stadtilm eingemeindet 8 Gedenkstatten BearbeitenZehn Grabstatten und ein Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof erinnern an unbekannte KZ Haftlinge eines Todesmarsches vom Aussenlager SIII Jonastal des KZ Buchenwald die im April 1945 von SS Mannern ermordet wurden An einer weiteren Grabstatte mit Grabstein gedenkt die Gemeinde eines namentlich genannten polnischen Kriegsgefangenen der ein Opfer von Zwangsarbeit wurde Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenGrossliebringen ist ein landwirtschaftlich gepragter Ort Neben den dorfublichen Handwerksbetrieben Schmied Stellmacher Tischler Backer sowie Fleischer gab es auch eine Muhle und eine Molkerei 1896 baute der Gutsbesitzer eine Windmuhle zwischen Gross und Kleinliebringen die entsprechend der technischen Entwicklung modernisiert wurde 1970 beendete der damalige Privatbesitzer Ossig den Muhlenbetrieb Die Genossenschaftsmolkerei begann 1905 mit der Arbeit nachdem 1902 die Bauern einen Bauantrag gestellt hatten 1986 verarbeitete der Betrieb taglich 30 000 bis 40 000 kg Milch Unter den veranderten Wirtschaftsbedingungen nach der Wende wurde die Molkerei im September 1990 geschlossen Jetzt befindet sich in ihr eine Tierauffangsstation Tierpension mit Hunde und Tiershop Seit 1894 gibt es im Dorf ein Sagewerk mit Zimmerei Heute arbeiten ausserdem viele Einwohner im etwa funf Kilometer entfernten Stadtilm Strassen verbinden Grossliebringen mit Kleinliebringen im Suden Geilsdorf im Westen Nahwinden im Osten und der Landesstrasse Erfurt Rudolstadt im Norden Der nachstgelegene Bahnanschluss befindet sich in Stadtilm an der Bahnstrecke Arnstadt Saalfeld Personlichkeiten BearbeitenErnst Friedrich Gerhard Fischer 1806 1862 Musikdirektor Pianist und Komponist Wilhelm Noller 1890 1964 Tiermediziner Pathologe und ParasitologeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Grossliebringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt Stadtilm Ortsteil GrossliebringenEinzelnachweise Bearbeiten H E Mullerrott Archaologische historische und naturgeschichtliche Wanderungen um den Singer Berg Thuringer Chronik Verlag Arnstadt 1996 ISBN 3 910132 30 8 S 44 R Hornlein Damals Geschichte und Geschichten 900 Jahre Deube Harfe Printmedien Bad Blankenburg 2005 S 27 H Dreissig Die Archaologie und Siedlungsgeschichte des Deubetals Thuringer Geschichtsverein Arnstadt Hefte 3 4 Arnstadt 1993 94 R Hornlein Damals Geschichte und Geschichten 900 Jahre Deube Harfe Printmedien Bad Blankenburg 2005 S 205 217 O V Festschrift zum Treffen der Jahrgange 1917 1973 der Grossliebringer Schule Eigenverlag 2002 S 4 12 u 16 R Hornlein Damals Geschichte und Geschichten 900 Jahre Deube Harfe Printmedien Bad Blankenburg 2005 S 186 192 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands Thuringer Gesetz und Verordnungsblatt Nr 7 2018 vom 5 Juli 2018 aufgerufen am 6 Juli 2018Ortsteile von Stadtilm Behringen Cottendorf Dienstedt Dollstedt Dornfeld an der Ilm Ehrenstein Geilsdorf Gosselborn Griesheim Grosshettstedt Grossliebringen Hammersfeld Hohes Kreuz Kleinhettstedt Kleinliebringen Nahwinden Niederwillingen Oberwillingen Oesteroda Singen Stadtilm mit Oberilm Trassdorf Normdaten Geografikum GND 4842649 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossliebringen amp oldid 213744949