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Die griechische Minderheit in Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion ist eine ethnische Minderheit die heute aus mehreren hunderttausend griechischstammigen Menschen besteht Im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion emigrierte ein grosser Teil der griechischen Minderheit nach Griechenland und Westeuropa Griechisch gepragte Architektur in Jessentuki Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bekannte Griechischstammige aus Nachfolgestaaten der Sowjetunion 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Griechische Kolonien an der nordlichen Schwarzmeerkuste 450 v Chr Die griechische Minderheit in Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion ist sehr heterogen Die Pontosgriechen waren zum Teil schon in der Antike mehr als ein Jahrtausend vor der Staatsgrundung Russlands im Schwarzmeergebiet ansassig Schon Euripides Iphigenie bei den Taurern spielt auf der Krim auf der es bereits damals griechische Siedlungen gab Auch Kyrill und Method die massgeblich zur Christianisierung der Ostslawen beitrugen stammten aus Griechenland die russische Kultur wurde wesentlich auch durch die griechische Kultur gepragt Im 18 und 19 Jahrhundert setzte eine signifikante pontische Wanderbewegung aus dem Osmanischen Reich insbesondere nach Russland und die Kaukasusregion ein In der Folge bildete sich dort gewissermassen eine zweite pontische Kultur die selbstandig neben jener an der turkischen Schwarzmeerkuste existierte und sich entwickelte Die griechischen Dialekte dieser Gebiete gelten heute als die vitalste Form des Pontischen Bedingt durch die Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914 1923 wanderten abermals tausende Griechen nach Russland bzw in die Sowjetunion ein Auch nach dem Ende des Griechischen Burgerkriegs 1949 setzte noch einmal eine Migrationswelle in Richtung Sowjetunion ein etwa 10 000 griechische Kommunisten liessen sich in dieser Zeit dort nieder In der Sowjetunion wurde die griechische Kultur wie auch die Kultur vieler anderer Minderheiten zunachst gefordert unter Josef Stalin schlug dies ab den 1930er Jahren allerdings in das Gegenteil um Viele Griechen fielen den Ethnischen Sauberungen wahrend des Grossen Terrors Ende der 1930er Jahre zum Opfer Wahrend des Zweiten Weltkriegs und kurz danach wurden hunderttausende Griechen auf dem Gebiet der Sowjetunion nach Zentralasien deportiert Im Zuge der Entstalinisierung konnten sie jedoch wieder in ihre angestammten Siedlungsgebiete zuruckkehren Im Laufe der Zeit assimilierte sich ein Grossteil der griechischen Minderheit und spricht heute uberwiegend Russisch 1 es gibt aber nach wie vor Teile der Minderheit die pontisches Griechisch sprechen ein noch kleinerer Teil die Urum ist turkophon 1989 lebten in Russland 40 000 Sprecher des Pontosgriechischen darunter jeweils 15 000 in der Region Krasnodar und bei Stawropol 2 Bereits damals beherrschte der Grossteil der griechischen Bevolkerungsgruppen allerdings kein Griechisch mehr 1988 wurde die griechische Minderheit in der Sowjetunion auf knapp 500 000 geschatzt 3 Der Grossteil von ihnen lebte in Georgien und Abchasien in den russischen Regionen Stawropol und Krasnodar in der ukrainischen Oblast Donezk in Moskau sowie in Kasachstan Uber die ganze Union verteilt gab es mehrere mehrheitlich griechische Siedlungsgebiete Besonders hervorzuheben ist hierbei die in Georgien gelegene Stadt Zalka sowie deren Umgebung Dort stellten Griechen bis in die 1990er Jahre die Bevolkerungsmehrheit Seit dem Zerfall der Sowjetunion ist ein grosser Teil der Griechischstammigen aus der gesamten Sowjetunion nach Griechenland und Westeuropa emigriert insbesondere aus den nicht russischen Nachfolgestaaten Viele traditionell griechische Siedlungen im postsowjetischen Raum verloren seitdem ihren griechischen Charakter Lebten 1989 beispielsweise noch etwa 100 000 Griechen in Georgien war bis zum Jahr 2002 ihre Zahl auf etwa 15 000 zuruckgegangen 4 Im Gebiet Zalka fiel der Anteil der Griechen von rund 62 auf 22 und ist seitdem weiter gefallen Griechische Bevolkerungsmehrheiten gibt es heute noch in der Nahe der russischen Stadt Jessentuki speziell um die Ortschaft Sanamer Einen ahnlichen Trend gab es auch bei den Russlanddeutschen und in geringerem Ausmass bei der koreanischen Minderheit in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion Die russische Volkszahlung von 2010 ergab knapp 100 000 Griechen in Russland wobei das griechische Aussenministerium von einer bis zu doppelt so hohen Zahl ausgeht In der Ukraine gaben beim Zensus 2001 etwa 91 500 Personen Griechisch als Nationalitat an wobei auch hier inoffizielle Schatzungen deutlich hoher ausfallen In Kasachstan wurde die Zahl der Griechen 2010 auf knapp 13 000 geschatzt Auch in Usbekistan gibt es noch eine zirka 6 000 Personen umfassende griechische Minderheit 5 In Landern wie Armenien Aserbaidschan oder Kirgisistan ist die Zahl der dort lebenden Griechen auf inzwischen unter 1 000 Personen gefallen Bekannte Griechischstammige aus Nachfolgestaaten der Sowjetunion BearbeitenAchilles Alferaki Komponist Joannis Avramidis Bildhauer Grigori Bachtschiwandschi Testpilot Jewhen Chatscheridi Fussballspieler Odissei Dimitriadi Dirigent Georgi Grammatikopulo Fussballspieler Vassilis Hatzipanagis Fussballspieler Fjodor Jurtschichin Kosmonaut Iwan Karabyz Komponist und Dirigent Ewklid Kjurdsidis Schauspieler Konstantin Kokkinaki Testpilot Wladimir Kokkinaki Testpilot Archip Kuindschi Maler Sophronius Lichud Philosoph Logiker und Rhetoriker Lazaros Papadopoulos Basketballspieler Jewstafi Pechlewanidi Fussballspieler Iwan Perestiani Regisseur Witali Polizeimako Schauspieler Wiktor Sarianidi Prahistoriker Dmitri Sinodi Popow Maler Theophanes der Grieche Ikonenmaler Omari Tetradse Fussballspieler Wladimir Triandafillow Militartheoretiker Iakovos Tsakalidis Basketballspieler Iwan Varvakis Adliger Georges I Gurdjieff Esoteriker und SchriftstellerSiehe auch BearbeitenKokinos kapnas griechischsprachige Zeitung in der SowjetunionWeblinks Bearbeitenfactsanddetails com russia Minorities englisch ekathimerini com news 18895 greek communities outlive empire and ussr englisch Einzelnachweise Bearbeiten David Levinson Ethnic Groups Worldwide Greenwood Publishing Group 1998 ISBN 9781573560191 S 34 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Christopher Moseley Encyclopedia of the world s endangered languages 2007 S 265 T Nikolaidou The Greek Pontians of the Former Soviet Union Legal Aspects Universitat Hannover Statistical Yearbook of Georgia 2007 TGO Grecheskoj Kultury Respublika Uzbekistan Nicht mehr online verfugbar In greeks su com Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 2 Januar 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www greeks su com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Griechische Minderheit in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion amp oldid 221483192