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Godzieszowek gɔd ʑɛ ʂuvɛk deutsch Gunthersdorf schlesisch Ginterschdurf ist ein Dorf der Stadt und Land Gemeinde Strzegom im Powiat Swidnicki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Godzieszowek Gunthersdorf Hilfe zu Wappen Godzieszowek Gunthersdorf Polen Godzieszowek GunthersdorfBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat SwidnicaGmina StrzegomGeographische Lage 50 57 N 16 16 O 50 958055555556 16 2725 Koordinaten 50 57 29 N 16 16 21 OHohe 225 m n p m Einwohner 130 2006 Telefonvorwahl 48 74Wirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen Breslau Ansichtskarte von Gunthersdorf Anfang des 20 JahrhundertsKartenausschnitt von Gunthersdorf aus dem Messtischblatt 5063 von 1936Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGodzieszowek liegt etwa funf Kilometer westlich von Strzegom Striegau 20 Kilometer von der Kreisstadt Swidnica Schweidnitz und 55 Kilometer von Breslau entfernt Geschichte BearbeitenGodzieszowek wurde erstmals im Jahre 1305 als Guntheri Villa erwahnt wurde jedoch vermutlich schon Ende des 13 Jahrhunderts von deutschen Bauern gegrundet Der deutsche Name des Dorfes geht auf dessen Grunder Gunther bzw Gunther zuruck Funde von Gefassresten die 1933 vom Amtsvorsteher gemeldet wurden lassen auf eine weit altere Erstbesiedlung schliessen Das Waldhufendorf mit 14 Hufen mass im Jahre 1305 333 ha Von den vierzehn Hufen waren elf Hufen Bauernguter zwei bekam der Dorfschulze und eines ein unbekannter Ritter Der Zins musste an den Breslauer Bischof und an den Herzog gezahlt werden daher der Name Herzogsgeschoss der bis ins 18 Jahrhundert unter dem Namen herzoglicher Getreidezins Bestand hatte obwohl es zu dieser Zeit bereits keinen Herzog mehr gab Der noch in der Grunderzeit bestehende grosse Waldbestand wurde im Laufe der Zeit fast vollstandig gerodet sodass heutzutage nur noch sehr wenige Baume im direkten Umland von Gunthersdorf zu finden sind Auf den damaligen Waldbestand lasst sich vor allem durch den Flurnamen Gule oder auch Guhle gola Waldlichtung schliessen Die Grundherrschaft uber Gunthersdorf ging 1626 an die Grafen von Hochberg auf Rohnstock bis 1848 die Grundherrschaft abgelost wurde Am 14 Dezember 1545 sprach der Konig von Bohmen Ferdinand I der Stadt Striegau das Recht zu im Umkreis von einer Meile Meilenrecht zu malzen zu brauen zu schenken und das Ober und Niedergericht den Salzmarkt und das Kretschamwerk zu betreiben 1626 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde dieses Recht von Kaiser Ferdinand II uberpruft woraufhin dem Joachim von Hochberg auf Gunthersdorf mehr nicht als die erwiesenen Ober und Niedergerichte zu gebrauchen aber nicht den Bierschank gestattet war Dies bedeutete dass Gunthersdorf obwohl wie noch amtlich bestatigt wurde unter der Meile gelegen ist das Bier aus Striegau bezogen werden musste 1810 fielen dann durch die Einfuhrung der Gewerbefreiheit alle diese Beschrankungen weg Ab 1741 gehorte Gunthersdorf durch die von Friedrich II durchgesetzte Kreisverfassung zum Landkreis Striegau Im Zweiten Schlesischen Krieg 1744 45 in dem die Schlacht bei Hohenfriedberg geschlagen wurde war Gunthersdorf bzw die Gule Schauplatz des Hauptkampfes zwischen den osterreichisch sachsischen und den preussischen Truppen Im Verlauf dieses Kampfes kam es zu der beruhmten Offensive der Bayreuther Dragoner die mit einem grandiosen Sieg die feindlichen Truppen nach Westen trieben Zwei verschiedene Denkmaler im naheren Umkreis erinnerten an diesen Krieg Das Erste war das sogenannte Guledenkmal oder auch Denkmal in der Guhle das mit zwei Inschriften versehen war Vorderseite Dem Andenken der in der Schlacht bei Hohenfriedeberg gefallenen 1 821 Osterreicher und 1 320 kursachsischen Kriegskameraden Ruckseite Wanderer bringe die Kunde von uns nach Sachsen und Oesterreich Folgsam und treu dem Gebot ruhn wir vereint hier im Grab Das zweite Denkmal ein Stein steht an dem Weg von Thomaswaldau nach Gunthersdorf und ist mit dem Hinweis der Attacke der Bayreuther Dragoner versehen die innerhalb von zwanzig Minuten 66 Fahnen erbeuteten Ab 1758 wurde Schulunterricht in einem Gebaude der Scholtisei gegeben der von einem Lehrer aus Haslicht abgehalten wurde Spater wurde die Schule erweitert und offiziell als evangelische Schule bezeichnet In einem Dorfbericht von 1785 wird der Acker als kalt nass und ersauft beschrieben Auf nasses Gelande deuteten auch einige Flurnamen der Umgebung hin etwa der Grosse Teich in nordlicher Richtung und der Hausdorfer See in sudlicher Richtung beide trockengelegt und aufgeforstet beziehungsweise in Wiesen verwandelt Ausserdem gab es noch die Lange Beele ein Bach der aus der Gule kommend nach Osten Richtung Graben abfliesst und sich fruher durch das klare Wasser auszeichnete Ein weiterer Bericht von 1829 beschreibt den Boden nun wie folgt nbsp Godzieszowek 2011 auf vielen Stellen schwer und lettigt mehr nass als trocken einige Stellen lehmigt Am 1 August 1807 wurden vier Bauernguter durch feindliche Truppen die im Zuge des Vierten Koalitionskriegs durch Gunthersdorf kamen niedergebrannt Des Weiteren brannte am 27 Januar 1818 ein Gut ab und zwar durch boshafte Anlegung des Dienstjungen Franz Burgel Im Jahre 1845 wird im Dorfbericht erwahnt dass der Acker durch Drainage und andere Massnahmen erheblich verbessert werden konnte sodass 1885 der Bodenwert mit 32 12 Mark bewertet wurde und so schon an mittlere Bodenguter herankam Obwohl der Bau der Eisenbahnlinie Striegau Bolkenhain im Jahre 1890 auch Gunthersdorfer Gebiet beruhrte erhielt das Dorf keinen eigenen Bahnhof Der zustandige Bahnhof war funf Kilometer entfernt in Graben bei Striegau Ab 1874 besass Gunthersdorf ausserdem sein eigenes Standesamt wahrenddessen die zustandigen Kirchen fur beide Konfessionen im benachbarten Rohnstock lagen Die zugehorige Poststelle war im zwei Kilometer entfernten Thomaswaldau Ab dem 1 Oktober 1932 gehorte Gunthersdorf nicht mehr zum Landkreis Striegau sondern zum Kreis Schweidnitz Schon vor Ende des Zweiten Weltkrieges im Februar 1945 wurde Gunthersdorf durch sowjetischen Truppen besetzt und ab 1946 begann die Vertreibung der deutschen Bevolkerung sowie die Umbenennung von Gunthersdorf in Godzieszowek In den Jahren von 1975 bis 1998 gehorte das Dorf administrativ zur Woiwodschaft Walbrzych deutsch Waldenburg Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1785 148 1 1829 156 2 1830 158 3 1845 184 4 1885 2341900 2121910 3031925 2641929 2961933 2841939 3392006 130Literatur BearbeitenLeonhard Radler Gunthersdorf und Niklasdorf In Tagliche Rundschau 1981 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Albert Zimmermann Beytrage zur Beschreibung von Schlesien Vom Furstenthum Schweidnitz Brieg 1785 S 221 C F W Richter Historische Topographische Beschreibung des Striegauer Kreises mit zwei Steinzeichnungen Aus Urkunden Acten Chroniken und Handschriften gesammelt von C F W Richter Striegau 1829 S 452 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien nebst Beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil Verwaltung mit drei besondern Tabellen Breslau 1830 S 222 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien nebst beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den Bezirken der drei koniglichen Regierungen den darin enthaltenen Furstenthumern und Kreisen mit Angabe des Flacheninhaltes der mittlern Erhebung uber die Meeresflache der Bewohner Gebaude des Viehstandes usw Breslau 1845 S 192 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Godzieszowek amp oldid 238070845