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Gerald Hussey Buchanan Gerry Birrell 30 Juli 1944 in Milngavie Schottland 23 Juni 1973 in Rouen Frankreich war ein britischer Automobilrennfahrer der in unterschiedlichen Klassen an Tourenwagen Formel und Langstreckenrennen teilnahm Er war der designierte Nachfolger Jackie Stewarts im Formel 1 Team von Ken Tyrrell starb aber vor seinem ersten Formel 1 Rennen an den Folgen eines Trainingsunfalls Der von Gerry Birrell beim 24 Stunden Rennen von Le Mans 1973 gefahrene Ford Capri RS beim Vorstart Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Rennfahrerkarriere 2 1 Anfange 2 2 1970 2 3 1971 2 4 1972 2 5 1973 2 6 Todlicher Unfall in Rouen 3 Zitate uber Gerry Birrell 4 Statistik 4 1 Le Mans Ergebnisse 4 2 Einzelergebnisse in der Sportwagen Weltmeisterschaft 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenGerry Birrell wurde 1944 in Milngavie einem Vorort der schottischen Stadt Glasgow geboren Sein Vater arbeitete als Mobelverkaufer in Glasgow Gerry Birrells altere Bruder waren Graham 1940 und Ian Birrell Graham Birrell fuhr in den 1960er Jahren regelmassig Tourenwagenrennen und gewann 1964 die Schottische Tourenwagen Meisterschaft 1 Gerry Birrell teilte von Kindheit an die Leidenschaft seines alteren Bruders fur Automobile Im Alter von 15 Jahren ging er von der Schule ab und absolvierte bei einem ortlichen BMC Handler eine Ausbildung zum Automechaniker In seiner Freizeit arbeitete er als Rennmechaniker fur seinen Bruder Graham und betreute dessen Austin A35 und A40 an Rennwochenenden 2 Die so erworbenen Kenntnisse erleichterten Birrell spater das Verstandnis fur die von ihm gefahrenen Rennwagen 3 Er galt in seiner Zeit als fahiger Ingenieur 3 1961 im Alter von 17 Jahren begann Birrell selbst Autorennen zu fahren Anfanglich unterstutzten ihn die Eltern indem sie die Kosten fur Benzin und Ersatzteile ubernahmen spater finanzierte er seine Rennsportaktivitaten aus seinem Lohn als Kfz Mechaniker in einer BMC Werkstatt 1967 wurde er professioneller Rennfahrer Zwischen den Rennen arbeitete er fur die britische Ford Tochter Er war an der Entwicklung von Strassen und Wettbewerbsfahrzeugen beteiligt und bestritt Testfahrten fur Ford Das Fahrwerk des Ford Escort RS 2000 wurde weitestgehend von Birrell entwickelt 3 Gerry Birrell war seit 1968 verheiratet Aus der Ehe gingen zwei 1972 geborene Tochter hervor Rennfahrerkarriere BearbeitenAnfange Bearbeiten In den fruhen 1960er Jahren fuhr Birrell wie sein Bruder Graham in erster Linie Tourenwagen spater auch Bergrennen Anfanglich blieben seine Einsatze aus finanziellen Grunden auf Schottland beschrankt Seine Autos baute er selbst zusammen Besonders erfolgreich war er mit einem selbst getunten Singer Chamois mit dem er 1967 die schottische Tourenwagenmeisterschaft gewann Ende 1967 wechselte Birrell auf offene Einsitzer Eineinhalb Jahre lang fuhr er Formel V Rennen und gewann 1968 die britische Meisterschaft 1969 stieg er in die Formel Ford auf Hier zahlte sich Birrells technisches Wissen aus Nach Einschatzung von Beobachtern bereitete er seine Autos gewissenhafter vor als seine Konkurrenten Der Motorentuner Brian Hart der bereits 1969 mit Birrell zusammenarbeitete war der Ansicht Birrell verstehe vom Chassis genauso viel wie vom Getriebe und vom Motor 3 In seinem einzigen Jahr in der Formel Ford setzte sich Birrell gegen die spateren Formel 1 Weltmeister Emerson Fittipaldi und James Hunt durch und gewann die Europameisterschaft 1970 Bearbeiten Der nachste Schritt fuhrte Birrell in die Formel 3 In der Saison 1970 wurden in Grossbritannien drei eigenstandige Formel 3 Meisterschaften ausgetragen an denen Birrell regelmassig teilnahm Er fuhr einen Brabham BT28 fur Rodney Bloors Team Sports Motors den er zusammen mit einem weiteren Mechaniker vorbereitete 3 In der Shell Super Oil British F3 Championship gewann Birrell einen Lauf in Brands Hatch Am Jahresende belegte er in dieser Serie mit 21 Punkten Platz sieben der Fahrwertung in der M C D Lombank British F3 Championship und der B A R C Forward Trust British F3 Championship wurde er jeweils Achtzehnter 4 Vereinzelt nahm Birrell 1970 auch an europaischen Formel 3 Rennen teil Im Juni 1970 gewann er die Trophee Paul Ricard auf dem sudfranzosischen Circuit Paul Ricard 5 1970 debutierte Birrell ausserdem in der Formel 2 Beim Rhein Pokalrennen auf dem Hockenheimring das nicht zur Formel 2 Europameisterschaft zahlte ersetzte er im Team Sports Motors den Stammfahrer Tim Schenken Im Rennen fuhr er mit seinem Brabham BT30 unter anderem gegen seinen Bruder Graham der fur das etablierte Team Ecurie Ecosse antrat Anders als Graham fuhr Gerry Birrell bis zur vorletzten Runde in der Spitzengruppe mit fiel dann aber nach einem technischen Defekt vorzeitig aus und wurde als Elfter gewertet 6 Im Herbst des gleichen Jahres beendete er den Gran Premio Citta di Imola seinen ersten Formel 2 Meisterschaftslauf vor seinem Teamkollegen Tim Schenken auf Platz acht 7 1971 Bearbeiten 1971 trat Birrell mit seinem eigenen Team in der Formel 2 Europameisterschaft an das nach seinem Geldgeber J amp J Stanton genannt wurde Birrell setzte einen Lotus 69 mit einem von Hart getunten Cosworth Motor ein Er bestritt neun der insgesamt elf Meisterschaftslaufe Sein bestes Ergebnis war Platz funf beim Gran Premio di Roma hinzu kamen drei sechste Platze In der abschliessenden Wertung belegte er mit 17 Punkten Rang 12 8 1972 Bearbeiten Vor Beginn der Formel 2 Europameisterschaft 1972 bemuhte sich Birrell um einen Formel 2 Werksvertrag bei March Engineering unterlag aber Niki Lauda der sich mithilfe eines privat aufgenommenen Kredits bei March eingekauft hatte Stattdessen stellte Birrell erneut ein eigenes Team auf Mit finanzieller Unterstutzung eines mittelenglischen Coca Cola Abfullers mietete er einen March 722 mit Cosworth Hart Motor In dieser Saison bestritt er nur funf von 14 Meisterschaftslaufen Bei keinem seiner funf Rennen kam Birrell ins Ziel Technische Defekte oder Unfalle infolge von Fahrfehlern fuhrten jeweils zu fruhzeitigem Ausscheiden 9 Allerdings war Birrell in diesem Jahr stark bei Ford eingebunden Im Mai 1972 nahm er zusammen mit dem Belgier Claude Bourgoignie fur Ford Deutschland am 24 Stunden Rennen von Le Mans teil Birrell und Bourgoignie erzielten in einem Ford Capri den Klassensieg fur Tourenwagen Ende 1972 erhielt Birrell schliesslich einen Werksvertrag beim britischen Rennwagenhersteller Chevron Zusammen mit Peter Gethin und Jochen Mass nahm er fur das Chevron Werksteam an den Rennen der sudafrikanischen Springbok Series teil Birrell gewann funf Dreistundenrennen und wurde Meister dieser Serie 1973 Bearbeiten In der Formel 2 Saison 1973 setzte Birrell seine Beziehung zu Chevron fort Er erhielt einen Werksvertrag fur die Formel 2 Europameisterschaft Birrell fuhr einen Chevron B25 mit Ford BDA Motor Die Saison begann ohne grosse Erfolge Nach einem zehnten Platz bei der Deutschland Trophae in Hockenheim erzielte er bei der anschliessenden B A R C 200 im mittelenglischen Thruxton mit dem vierten Platz sein bestes Ergebnis in der Formel 2 Europameisterschaft Beim ADAC Eifelrennen auf dem Nurburgring verungluckte Birrell bei regnerischem Wetter im Training und beschadigte sein Auto sodass er am Rennen nicht teilnehmen konnte Beim anschliessenden Rennen in Pau wurde er Zehnter Danach liess er drei Rennen aus um Ende Juni 1973 in Nordfrankreich am Grand Prix de Rouen les Essarts teilzunehmen Beim Training zu diesem Rennen verungluckte Birrell todlich Todlicher Unfall in Rouen Bearbeiten nbsp Streckenverlauf des Circuit Rouen les Essarts Unfallstelle Six Freres Nr 3 In der Anfahrt zur Kurve Six Freres geriet Birrell am 23 Juni 1973 bei etwa 250 km h mit einem Rad auf das Bankett neben der Fahrbahn In der Folge verlor er die Kontrolle uber den Wagen und fuhr geradeaus in die Leitplanken Die Metallschienen bogen sich beim Aufprall nach oben das Auto rutschte darunter durch und die Leitplanke trennte Birrells Kopf ab Die Quellen gehen ubereinstimmend davon aus dass ein geplatzter Vorderreifen die unmittelbare Ursache fur den Unfall war 3 10 Birrell fuhr mit einem Reifensatz der eigentlich fur seinen Teamkollegen Peter Gethin bestimmt war 10 Nach Darstellung einer Biografie aus dem Jahr 2004 fuhr Birrell bei diesem Training aufgrund besonderer Umstande aussergewohnlich riskant 3 Dieser Biografie zufolge wurde in der Woche vor dem Rennen ein moglicher Aufstieg Birrells in die Formel 1 diskutiert Denn er war konkret als kunftiger Stammfahrer bei der Tyrrell Racing Organisation im Gesprach einem der zu dieser Zeit erfolgreichsten Teams der Formel 1 Jackie Stewart hatte mit Tyrrell 1969 und 1971 die Fahrer weltmeister schaften gewonnen und 1973 wurde der dritte Titel erwartet Teamintern hatte Stewart bereits die Absicht erklart mit Ablauf der Saison 1973 seine Formel 1 Karriere zu beenden 11 Seine Rolle als Spitzenfahrer sollte der bisherige Nummer 2 Pilot Francois Cevert einnehmen 12 sodass fur 1974 ein Stammplatz bei Tyrrell zu vergeben war Ford Tyrrells Motoren lieferant setzte sich bei Ken Tyrrell fur Birrell ein 11 und war bereit Tyrrell dafur finanziell entgegenzukommen Daraufhin kundigte Ken Tyrrell an nach Rouen zu fahren und Birrell bei dem Rennen zu beobachten Birrell wusste von der Anwesenheit Tyrrells und von der Bedeutung dieses Rennens fur seine weitere Entwicklung Wegbegleiter berichteten ruckblickend Birrell habe sich im Vorfeld Gedanken daruber gemacht auf welchem Streckenteil er Zeit sparen konnte und sei bereit gewesen etwas zu riskieren John Hogan Da sein Auto wegen Verzogerungen beim franzosischen Zoll nicht rechtzeitig an der Strecke war konnte er im Freitags training keine gezeitete Runde fahren 11 sodass er am Samstag dem einzig verbliebenen Trainingstag zusatzlich unter Bewahrungsdruck gestanden habe Zitate uber Gerry Birrell Bearbeiten Gerry Birrell war eine unglaubliche Personlichkeit Man konnte nicht anders als ihn zu mogen Er war talentiert aussergewohnlich interessiert und sog alles auf Brian Hart Gerry Birrell hatte Formel 1 Weltmeister werden konnen Er hatte etwas von Alan Jones John HoganStatistik BearbeitenLe Mans Ergebnisse Bearbeiten Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund1972 Deutschland nbsp Ford Motor Company Deutschland Ford Capri 2600RS Belgien nbsp Claude Bourgoignie Rang 10 und Klassensieg1973 Deutschland nbsp Ford Motorenwerke Ford Capri LV Osterreich nbsp Helmut Koinigg Frankreich nbsp Jean Vinatier Ausfall FeuerEinzelergebnisse in der Sportwagen Weltmeisterschaft Bearbeiten Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 111970 Graphic Racing Gropa CMC Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Vereinigtes Konigreich nbsp BRH Italien nbsp MON Italien nbsp TAR Belgien nbsp SPA Deutschland nbsp NUR Frankreich nbsp LEM Vereinigte Staaten nbsp WAT Osterreich nbsp ZEL15 331972 Ford Deutschland Ford Capri Argentinien nbsp BUA Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Vereinigtes Konigreich nbsp BRH Italien nbsp MON Belgien nbsp SPA Italien nbsp TAR Deutschland nbsp NUR Frankreich nbsp LEM Osterreich nbsp ZEL Vereinigte Staaten nbsp WAT101973 Ford Deutschland Ford Capri Vereinigte Staaten nbsp DAY Italien nbsp VAL Frankreich nbsp DIJ Italien nbsp MON Belgien nbsp SPA Italien nbsp TAR Deutschland nbsp NUR Frankreich nbsp LEM Osterreich nbsp ZEL Vereinigte Staaten nbsp WAT6 DNFLiteratur BearbeitenAdam Cooper Lost Before His Time Motorsport Magazine Heft April 2004 S 98 ff Eberhard Reuss Ferdi Kraling Formel 2 Die Story von 1964 bis 1984 Delius Klasing Bielefeld 2014 ISBN 978 3 7688 3865 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gerry Birrell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite zu Gerry Birrell Kurzbiografie zu Gerry Birrell auf der Internetseite www oldracingcars comEinzelnachweise Bearbeiten Biografie zu Graham Birrell auf der Internetseite www oldracingcars com abgerufen am 9 Dezember 2016 Kurzbiografie zu Gerry Birrell auf der Internetseite www oldracingcars com abgerufen am 9 Dezember 2016 a b c d e f g Adam Cooper Lost Before His Time Motorsport Magazine Heft April 2004 S 98 ff Ubersicht uber die britischen Formel 3 Rennen des Jahres 1970 auf der Internetseite www formula2 net abgerufen am 9 Dezember 2016 Statistik der Trophee Paul Ricard 1970 auf der Internetseite www formula2 net abgerufen am 9 Dezember 2016 Statistik des Rhein Pokalrennens 1970 auf der Internetseite www formula2 net abgerufen am 9 Dezember 2016 Statistik des Gran Premio Citta di Imola 1970 auf der Internetseite www formula2 net abgerufen am 9 Dezember 2016 Statistiken der Formel 2 Europameisterschaft 1971 auf der Internetseite www formula2 net abgerufen am 9 Dezember 2016 Statistiken der Formel 2 Europameisterschaft 1972 auf der Internetseite www formula2 net abgerufen am 9 Dezember 2016 a b Eberhard Reuss Ferdi Kraling Formel 2 Die Story von 1964 bis 1984 Delius Klasing Bielefeld 2014 ISBN 978 3 7688 3865 8 S 119 a b c Eberhard Reuss Ferdi Kraling Formel 2 Die Story von 1964 bis 1984 Delius Klasing Bielefeld 2014 ISBN 978 3 7688 3865 8 S 118 Jacqueline Cevert Beltoise Johnny Rives Francois Cevert Pilote de Legende L Autodrome Editions Saint Cloud 2013 ISBN 978 2 910434 33 5 S 94 f PersonendatenNAME Birrell GerryALTERNATIVNAMEN Birrell Gerald Hussey Buchanan vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG britischer AutomobilrennfahrerGEBURTSDATUM 30 Juli 1944GEBURTSORT MilngavieSTERBEDATUM 23 Juni 1973STERBEORT Rouen les Essarts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerry Birrell amp oldid 234971068