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Gerhart von Schulze Gaevernitz 25 Juli 1864 in Breslau Provinz Schlesien 10 Juli 1943 in Krainsdorf Landkreis Glatz Provinz Niederschlesien war ein deutscher Nationalokonom und Politiker FVg FVP DDP Gerhart von Schulze Gaevernitz als Reichstagsabgeordneter 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Parteimitgliedschaften 3 Abgeordnetentatigkeit 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenSchulze Gaevernitz Sohn des Staatsrechtslehrers Hermann von Schulze Gavernitz und ursprunglich evangelischen Glaubens studierte nach dem Abitur in Breslau an den Universitaten in Heidelberg Gottingen Leipzig Berlin und Moskau Rechtswissenschaften Nach der Referendarzeit in Strassburg und Colmar sowie der Grossen Juristischen Staatsprufung arbeitete er bei der Norddeutschen Bank in Hamburg Zu dieser Zeit wurde er als Externer in Gottingen zum Doktor der Rechte promoviert Nach seiner juristischen Habilitation in Leipzig wurde der Schuler Lujo Brentanos 1891 mit der Arbeit Carlyles Stellung zu Christentum und Revolution zusatzlich zum Doktor der Philosophie promoviert 1893 erfolgte seine Berufung zum ausserordentlichen Professor fur Volkswirtschaft an die Universitat in Freiburg im Breisgau wo er 1896 Ordinarius wurde und bis zu seiner Emeritierung 1923 lehrte 1924 nahm er eine Gastprofessur in den USA wahr Nachdem es bei einem Vortrag 1932 in Freiburg zu einem heftigen Zusammenstoss mit NS Studenten gekommen war zog er sich auf sein Krainsdorfer Gut in der vormaligen Grafschaft Glatz zuruck wo er zunehmend unter dem Einfluss synkretistisch religioser Vorstellungen lebte 1928 trat er den Quakern bei 1 1906 wurde er mit dem Ritterkreuz 1 Klassen des Ordens vom Zahringer Lowen 1914 zusatzlich mit Eichenlaub ausgezeichnet und 1909 zum Geheimen Hofrat ernannt Gerhart von Schulze Gaevernitz war einer der Mitbegrunder der Lowenberger Arbeitsgemeinschaft Mit seiner Ehefrau Johanna Hirsch 23 Mai 1876 in Mannheim 28 September 1937 in Ascona hatte er die Kinder Ruth Gaevernitz 12 Juni 1898 in Freiburg im Breisgau 26 Juli 1993 in London war eine britische Historikerin Gero von Schulze Gaevernitz 27 September 1901 in Freiburg im Breisgau 6 April 1970 auf den Kanaren war ein deutscher Okonom Margiana von Schulze Gaevernitz 5 Juli 1904 in Freiburg im Breisgau 1989 in Gstaad war verheiratet mit Edmund Stinnes Parteimitgliedschaften BearbeitenWahrend der Kaiserzeit kandidierte Schulze Gaevernitz 1898 zum Reichstag fur die Freisinnige Vereinigung Seit spatestens 1903 gehorte er dieser Partei an 2 die 1910 in der Fortschrittlichen Volkspartei aufging Nach dem Ersten Weltkrieg trat er der Deutschen Demokratischen Partei bei Unterlagen zu Schulze Gaevernitz u a ein Tagebuch liegen im Archiv des Liberalismus der Friedrich Naumann Stiftung fur die Freiheit in Gummersbach Abgeordnetentatigkeit BearbeitenSchulze Gaevernitz war von 1912 bis 1918 Reichstagsabgeordneter fur den Wahlkreis Grossherzogtum Baden 5 Freiburg im Breisgau 3 1919 20 war er Mitglied der Deutschen Nationalversammlung fur die Deutsche Demokratische Partei DDP in Baden Von einer Reise nach Konstantinopel im Marz 1916 berichtete er der Reichsregierung uber den Volkermord an den Armeniern 4 Er gehorte 1919 20 der Weimarer Nationalversammlung an seit er am 12 April 1919 fur den badischen Aussenminister Hermann Dietrich nachgeruckt war Dort beantragte er am 5 Juli 1919 vergeblich das Staatsoberhaupt nicht Reichsprasident sondern Reichswart zu nennen Er begrundete dies damit dass ein Prasident einem Kollegialorgan vorsitze was das Staatsoberhaupt aber uberhaupt nicht tue ausserdem bestehe bei dieser Benennung die Gefahr dass es zu einer Verwechslung mit dem Amt des Reichstagsprasidenten komme Das Staatsoberhaupt habe hingegen die Aufgabe die Verfassung zu verteidigen und zu gewahrleisten er erfulle also die Aufgaben eines Wartes der Verfassung 5 Werke BearbeitenZum socialen Frieden Eine Darstellung der socialpolitischen Erziehung des englischen Volkes im neunzehnten Jahrhundert 2 Bde Leipzig Duncker amp Humblot 1890 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7790 Der Grossbetrieb ein wirtschaftlicher und sozialer Fortschritt Eine Studie auf dem Gebiet der Baumwollindustrie Leipzig Duncker amp Humblot 1892 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7749 Volkswirtschaftliche Studien aus Russland Leipzig Duncker amp Humblot 1899 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7763 Britischer Imperialismus und englischer Freihandel zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts Leipzig Duncker amp Humblot 1906 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7776 Neubau der Weltwirtschaft Berlin Heymann 1918 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7673 Die deutsche Kreditbank Tubingen Mohr 1922 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7751 Democracy and religion A study in Quakerism 2 impr London Allen u a 1931 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7839 Zur Wiedergeburt des Abendlandes Berlin Runge 1934 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7699 Manuskripte Wirtschaftsgeschichte 1 8 Unpubliziert Entstanden nach 1910 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7521 Finanzwissenschaft 12 23 Unpubliziert Entstanden 1913 1914 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7547 Literatur BearbeitenKnut Borchardt Schulze Gaevernitz Gerhart von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 722 f Digitalisat Jurgen Frolich Einblicke in ein liberales Gelehrtenleben wahrend des fruhen 20 Jahrhunderts Online unter freiheit org 2013 Jurgen Frolich den national sozialen Gedanken auf den altliberalen Untergrund aufsetzen Neue Dokumente zur Verbindung zwischen Friedrich Naumann und der Familie von Schulze Gaevemitz In Jahrbuch zur Liberalismus Forschung 22 2010 S 251 260 Kurt Zielenziger Gerhart von Schulze Gaevernitz Eine Darstellung seines Wirkens und seiner Werke Berlin Prager 1926 Digitalisierte Ausgabe unter urn nbn de s2w 7668 Claus Bernet Schulze Gavernitz Gerhart von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 26 Bautz Nordhausen 2006 ISBN 3 88309 354 8 Sp 1366 1371 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeitenhttps polska org pl 3515515 foto html idEntity 561719 7CHistorisches Foto des Schlosses Krainsdorf Aufnahme aus den Jahren 1925 1927 https polska org pl 5667801 foto html idEntity 4887852 7CHistorisches Foto des nach 1945 zerstorten Grabsteins in Krainsdorf Literatur von und uber Gerhart von Schulze Gaevernitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Gerhart von Schulze Gaevernitz in den Historischen Pressearchiven der ZBW Gerhart von Schulze Gaevernitz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Gerhart von Schulze Gaevernitz an der Universitat Leipzig Wintersemester 1891 bis Sommersemester 1893 Nachlass Bundesarchiv N 523Einzelnachweise Bearbeiten Archiv des Liberalismus Gummersbach N109 57 Konstanze Wegner Theodor Barth und die Freisinnige Vereinigung Studien zur Geschichte des Linksliberalismus im wilhelminischen Deutschland Mohr Siebeck Tubingen 1968 DNB 458590355 S 12 Carl Wilhelm Reibel Handbuch der Reichstagswahlen 1890 1918 Bundnisse Ergebnisse Kandidaten Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 15 Halbband 2 Droste Dusseldorf 2007 ISBN 978 3 7700 5284 4 S 1278 1281 Der Staatssekretar des Reichsschatzamts Helfferich an den Staatssekretar des Auswartigen Amts Jagow Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 29 September 2007 abgerufen am 2 Juni 2012 Protokoll der Weimarer Nationalversammlung vom 5 Juli 1919 S 1326 Digitalisat Normdaten Person GND 118762583 lobid OGND AKS LCCN nr94034285 VIAF 20476169 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulze Gaevernitz Gerhart vonALTERNATIVNAMEN Schulze Gavernitz Gerhart vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker FVg FVP DDP MdRGEBURTSDATUM 25 Juli 1864GEBURTSORT Breslau Provinz SchlesienSTERBEDATUM 10 Juli 1943STERBEORT Krainsdorf Landkreis Glatz Provinz Niederschlesien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhart von Schulze Gaevernitz amp oldid 236108390