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Gerhard Franziskus Gerd Munzberg 3 Dezember 1902 in Kloda 4 Mai 1994 in Kitzingen war ein deutscher Jurist und Komponist Gerhard Franziskus Munzberg Komponist und Richter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werk 3 1 Orchesterwerke 3 1 1 Klaviermusik 3 1 2 Instrumentalmusik 3 2 Vokalwerke 3 2 1 Messe 3 2 2 Kantaten 3 3 Lieder 4 Veroffentlichungen 5 Schallplatten 6 Tonaufnahmen 7 Literatur 8 Archiv 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMunzberg war das dritte Kind von Johannes Emil Munzberg und seiner Ehefrau Bertha Hedwig Schubert Er besuchte in Ostrowo Provinz Posen Ostrow Wielkopolski nach der Volksschulzeit zunachst das Konigliche Gymnasium zu Ostrowo bis zur Untersekunda Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fiel Ostrowo mit Inkrafttreten des Friedensvertrages von Versailles an die Zweite Republik Polen Die Eltern optierten im Rahmen der Bestimmungen des sogenannten Kleinen Friedensvertrages von Versailles Artikel 91 fur das Deutsche Reich und die Familie siedelte in die Heimatstadt der Mutter nach Patschkau um Er besuchte ab der Obersekunda das Staatliche Gymnasium zu Patschkau und bestand im Jahr 1922 das Abitur Seinen Wunsch Musikwissenschaft zu studieren lehnte der Vater ab Er nahm daraufhin im Jahr 1922 an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Breslau das Studium der Rechts und Staatswissenschaften auf setzte dieses an der Christian Albrechts Universitat in Kiel fort und studierte dort unter anderem bei Gustav Radbruch Gleichzeitig belegte er an beiden Universitaten Studienangebote in Musikwissenschaft Im Jahr 1930 schloss er sein Studium als Volljurist ab 1 Nach der Ubernahme in den Justizdienst Preussens wurde er als Gerichtsassessor in Schleswig Holstein beschaftigt Im Jahr 1930 wechselte er in den Justizvollzugsdienst liess sich dann in den Oberlandesgerichtsbezirk Breslau versetzen versah erneut an verschiedenen Gerichten Tatigkeiten des gehobenen und hoheren Justizdienstes unter anderem in Schweidnitz Habelschwerdt Glatz und Glogau und erhielt schliesslich im Jahr 1934 in Gleiwitz die Stelle eines Landgerichtsrats am Landgericht an dem er bis Mitte Januar 1945 tatig war Am 24 Januar 1945 einen Tag vor der Besetzung der Stadt durch die Rote Armee gelang ihm die Flucht nach Kitzingen Bis zum Einmarsch der amerikanischen Truppen arbeitete er am Amtsgericht Im Jahr 1949 wurde er in den Justizdienst des Freistaats Bayern ubernommen und beim Amtsgericht in Kitzingen eingesetzt wo er bis Ende 1967 tatig war 2 Im Jahr 1948 liess er sich zum Sprecher der Fluchtlinge und Heimatvertriebenen wahlen und war in verschiedenen Funktionen in der Landsmannschaft Schlesien tatig Im kommunalpolitischen Raum wirkte er 14 Jahre als ehrenamtlicher Stadtrat und initiierte den Kulturpreis der Stadt Kitzingen Neben den Musikstudien an der Universitaten Breslau und Kiel war er Kirchenmusiker in der Sankt Josef Kirche in Kiel Gaarden Gleichzeitig versah er in den Jahren von 1924 bis 1931 eine intensive Tatigkeit in der Musikalischen Jugendbewegung Musikantengilde Jode und im Collegium musicum der Universitat Kiel Von 1939 bis zum Kriegsende begann er mit eigenen Werken eine rege konzertante Tatigkeit in Schlesien mit Konzerten in Gleiwitz Breslau Schweidnitz Brieg und Neisse Von 1945 bis 1949 war er hauptberuflich als Kirchenmusiker Pianist und Chordirigent in Unterfranken tatig Die Konzerttatigkeit setzte er bis an sein Lebensende fort Ehrungen Bearbeiten1977 Kulturforderpreis der Stadt Kitzingen 1980 Schlesierkreuz der Landsmannschaft Schlesien Nieder und Oberschlesien 1980 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik DeutschlandWerk BearbeitenOrchesterwerke Bearbeiten Klaviermusik Bearbeiten Musik zu Ausdruckstanzen op 1 9 Musik fur Rhythmische Spiele op 10 Nachtlied op 10a Nr 2 Grave op 15 Nr 1 Lobgesang op 23 Ballade op 31 Romanze Zwiegesprach zweier Liebender op 51 Menuett op 59Instrumentalmusik Bearbeiten Festlicher Tag op 361 Nr 2 SuiteVokalwerke Bearbeiten Messe Bearbeiten Friedensmesse op 93Deutsche Singmesse fur 4 stimmigen gemischten Chor Sopran und Tenorsolo Orgel und Orchester nach Texten von Josef Theodor Scholz zur 700 Jahrfeier der Kathedralkirche zu Breslau 1244 1944 Kantaten Bearbeiten Die ganz Andere op 118 1950 1960 Marien Kantate auf Verse von Joseph von Eichendorff Friedrich von Hardenberg Novalis und den Text des Lukas Evangeliums Kap 1Vers 26 38 zum Fest Maria Verkundigung fur Sopran und Bariton Solo gemischten Chor Cembalo Orgel und Orchester Franken in Zeit und Ewigkeit op 172 1963 Zur Vierhundertjahrfeier der Erbauung des Rathauses der Stadt Kitzingen 1563 1963 Kantate nach Texten von Hanns Rupp fur Sopran und Tenorsolo Kinder Frauen und Mannerchor gemischten Chor und Orchester Eine kleine Wanderweise op 178 1965 Kantate fur Sopran und Tenorsolo gemischten Chor und Orchester auf Texte von Engelbert Bach Joseph von Eichendorff Rudolf Grieger Alfons Hayduk Alfred von Kessel Kathe Kamossa Walter Meckauer Hans Niekrawietz Hermann Stehr Ernst Schenke Angelus Silesius Alfons Teuber und Felicitas v Zerboni Sposetti Schlesische Passion op 200 1969 Kantate fur Sprecher Sopran und Tenorsolo gemischten Chor und Orchester auf Texte von Friedrich Bischoff Joseph von Eichendorff Hans Frank Gerhart Hauptmann Alfons Hayduk Max Herrmann Neisse Otto Nisch Gerhard Munzberg Richard von Schaukal Ernst Schenke Franz Johannes Weinrich Hans Zuchold Lieder Bearbeiten Schwerpunkt des kunstlerischen Schaffens Munzbergs sind Vertonungen von Lyrik in deutscher Sprache Bedeutende Schriftsteller und Dichter des 19 und 20 Jahrhunderts gaben Anregungen fur das Liedschaffen u a Werner Bergengruen Dietrich Bonhoeffer Hermann Claudius Hans Carossa Annette von Droste Hulshoff Joseph von Eichendorff Gertrud von le Fort Hermann Hesse Kathe Kamossa Johannes Kirschweng Erich Kofler Nikolaus Lenau Rainer Maria Rilke Ina Seidel Ruth Schaumann Richard von Schaukal Rudolf Alexander Schroder Theodor Storm Georg Trakl Josef Weinheber Franz Johannes Weinrich Franz Werfel und Carl Zuckmayer Anregungen aus dem schlesischen Sprachraum gaben Lyriker und Dichter wie Angelus Silesius Joseph von Eichendorff Gerhart Hauptmann Carl Hauptmann Alfons Hayduk Alfred Hein Max Herrmann Neisse Paul Keller Horst Lange Dagmar Nick Hans Niekrawietz Philo vom Walde Johannes Reinelt Elisabeth Sophie und Walter Reiprich Barbara Suchner Ernst Schenke Hermann Stehr Barbara Strehblow Ruth Storm Monika Taubitz Alfons Teuber Konrad Werner Eine Besonderheit in der zweiten Lebenshalfte des Komponisten sind Vertonungen in frankischer und schlesischer Mundart Aus dem schlesischen Sprachraum waren es Textdichter wie Karl von Holtei Karl Klings Philo vom Walde Hanns Rossler und Ernst Schenke aus dem unterfrankischen Sprachraum die Mundartdichter Engelbert Bach Alfred Buchner Nikolaus Fey Joseph Kram Ernst Luther und Hanns Rupp Veroffentlichungen BearbeitenInser Himmelreich Mundartlieder aus Schlesien und Franken 1971 Kitzingen Eigenverlag Lass nur die Wetter wogen Eichendorff Lieder 1972 Kitzingen Eigenverlag Spiegelungen Lieder 1972 Kitzingen Eigenverlag Chorlieder 1973 Kitzingen Eigenverlag Schlesische Balladen und Lieder 1974 Kitzingen Eigenverlag Auf dem Weg durch die Zeit Klaviermusik 1985 Kitzingen Eigenverlag SILESIA CANTAT Heft 11 Ausgewahlte Klavierlieder schlesischer Komponisten Folge 1 Herausgeber Norbert Linke Laumann Verlag Dulmen 1975 S 19 Roter Mohn Liederzyklus nach Gedichten von Walter Berger Martin Verlag Walter Berger Buxheim 1980 SILESIA CANTAT Heft 27 Ausgewahlte Klavierlieder in schlesischer Mundart von Gerd Munzberg Laumann Verlag Dulmen 1982 Gewalt ist Armut Gedichte von Elisabeth Munzberg Kitzingen Eigenverlag 1982 S 54 68Schallplatten BearbeitenSpiegelungen 1 1975 TSW 75 111 112 Aufnahme Hochschule fur Musik Wurzburg Prof Werner Berndsen Spiegelungen 2 1977 TSW 77 630 Aufnahme Hochschule fur Musik Wurzburg Prof Werner Berndsen Lach a bissla flann a bissla alles hat sei Zeit Lieder zu Versen in schlesischer und frankischer Mundart 1979 TSW 79 1030 Aufnahme Hochschule fur Musik Wurzburg Prof Werner Berndsen Mohnlieder 1982 TSW 82 730 Aufnahme Hochschule fur Musik Wurzburg Prof Werner Berndsen Elisabeth Munzberg Im Dunkel liegt das Land 1982 TSW 82 730 Aufnahme Seite 1 Hochschule der Kunste Berlin 1981 1982 S 2 Hochschule fur Musik Wurzburg Tonaufnahmen BearbeitenSerenade Auf dem Weg durch die Zeit Rathaushalle Kitzingen 12 Mai 1991 Digitalaufnahme Tonstudio Harald Braun 91207 Lauf an der PegnitzLiteratur BearbeitenLothar Hoffmann Erbrecht Schlesisches Musiklexikon Institut fur deutsche Musik im Osten e V Wissner Verlag Augsburg 2001 S 472 473 Heinrich Simbriger Werkkatalog zeitgenossischer Komponisten aus den deutschen Ostgebieten Kunstlergilde e V Esslingen Neckar 4 6 ErganzungsbandArchiv BearbeitenMusikalisches Werkverzeichnis und Archiv im Aufbau Dr Uwe MunzbergWeblinks BearbeitenBewilligung eines Ehrengrabes fur Munzberg und kurzer Abriss zu seinem Leben Ausfuhrlicher LebenslaufEinzelnachweise Bearbeiten Schulen und Studium OberamtsrichterNormdaten Person GND 122254198 lobid OGND AKS LCCN no2013030743 VIAF 13185984 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munzberg GerdALTERNATIVNAMEN Munzberg Gerhard Franziskus vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und KomponistGEBURTSDATUM 3 Dezember 1902GEBURTSORT KlodaSTERBEDATUM 4 Mai 1994STERBEORT Kitzingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerd Munzberg amp oldid 230557011