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Sphagnum fimbriatum ist ein Torfmoos das der Sektion Acutifolia in der Gattung Sphagnum zugeordnet ist und zu den Laubmoosen gehort Diese Art wird in deutschsprachigen Regionen meist Gefranstes Torfmoos 1 oder seltener Zierliches Torfmoos 2 genannt Sphagnum fimbriatumGefranstes Torfmoos Sphagnum fimbriatum in der Region Hohenlohe DeutschlandSystematikKlasse SphagnopsidaOrdnung SphagnalesFamilie SphagnaceaeGattung Torfmoose Sphagnum Sektion Sphagnumsect AcutifoliaArt Sphagnum fimbriatumWissenschaftlicher NameSphagnum fimbriatumWils amp Hook Sphagnum fimbriatum in den belgischen Ardennen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Merkmale der Pflanze 1 2 Merkmale der geschlechtlichen Entwicklung und deren Organe 2 Verbreitung und Standortanspruche 3 Gefahrdungssituation und Schutzmassnahmen 4 Systematik 5 Quellen 5 1 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenMerkmale der Pflanze Bearbeiten Die Pflanzen von Sphagnum fimbriatum zeigen sich vor allem in reingrunen Farben mit Tonungen zu gelblich grun und braunlichen Nuancen Sie sind ublicherweise klein und schlank ausgebildet zeigen aber in Gebieten des antarktischen Florenreichs einen kompakteren Aufbau Diese Torfmoosart bildet lockere bis dichte Rasen Typisch ist die zwiebelformige Endknospe der Pflanzen und das Fehlen des metallischen Schimmers in trockenem Zustand Die Stammchen sind bleichgrun bis strohfarben gefarbt nbsp Stammblatt von Sphagnum fimbriatum 40 fach vergrossert nbsp Stammblatt Zellen von Sphagnum fimbriatum 400 fach vergrossertDie spatelformig bis breit spatelformig geformten Stammblatter sind 0 8 1 5 2 Millimeter lang uber die breite Spitze und oft teilweise hinunter an den Randern stark zerschlitzt oder gefranst Der Blattrand verbreitert sich kaum bis zuhochst zu einem Viertel gegenuber der Blattbasis Die Hyalocyten zeigen einen rhomboidartigen Umriss sind mit verstarkenden Fibrillen ausgestattet und entweder un oder zweigeteilt Die Aste von Sphagnum fimbriatum sind langlich rund bis lang und schmal und stehen in Wirteln von zwei bis vier Asten wovon jeweils ein bis zwei Aste aufrecht stehen und ein bis zwei Aste am Stamm hangen nbsp Astblatt von Sphagnum fimbriatum 40 fach vergrossert nbsp Astblatt Zellen von Sphagnum fimbriatum 400 fach vergrossert nbsp Astblatt Querschnitt von Sphagnum fimbriatum 400 fach vergrossertDie eiformig lanzettlichen Astblatter sind 1 1 1 5 2 Millimeter lang und an der Blattspitze eingerollt Die leeren toten Hyalocyten sind sowohl auf der Ober als auch auf der Unterseite reichlich mit unterschiedlich grossen Poren und Fibrillen ausgestattet Die chlorophyllhaltigen lebenden Chlorocyten sind auf der Blattoberseite von den Hyalocyten nicht verdeckt und daher frei zu sehen auf der Blattunterseite dagegen zeigen sie sich deutlich weniger freiliegend Merkmale der geschlechtlichen Entwicklung und deren Organe Bearbeiten Aus den Sporen entsteht ein fadenformiger Vorkeim das Protonema Dieses wachst dann zu einem Vegetationskorper dem Lager Thallus aus Auf diesem Gewebethallus entwickelt sich dann erst das typische geschlechtszellenbildende Moospflanzchen der Gametophyt mit oft einhausiger geschlechtlicher Ausrichtung wobei die mannlichen Geschlechtszellbehalter die Antheridien in den Blattachseln besonders gefarbter und gestalteter Zweige der Endknospe und die weiblichen Fortpflanzungsorgane Archegonien an der Spitze der Seitenzweige sitzen Nach der Befruchtung entwickelt sich der Sporophyt der unter anderem aus der Kapsel dem Sporogon besteht und auf einem relativ langen bis zu 1 Zentimeter messenden Scheinfuss Pseudopodium emporgehoben wird Die Sporen weisen einen Durchmesser von etwa 20 27 Mikrometer auf Verbreitung und Standortanspruche BearbeitenDer Lebensraum von Sphagnum fimbriatum sind nahrstoffarme oligotrophe mehr oder weniger saure Feuchtgebiete mit einem pH Wertbereich von 3 4 bis 7 5 3 Die Habitate sind bewaldete oft leicht gestorte Moore mit Bruchwaldern Waldsumpfen und Moorgraben Die Vorkommen befinden sich oft unter Weidengebusch Begleittorfmoose sind das Schmalblattrige Torfmoos Sphagnum angustifolium das Trugerische Torfmoos Sphagnum fallax das Sumpf Torfmoos Sphagnum palustre Sphagnum squarrosum und das Girgensohns Torfmoos Sphagnum girgensohnii 2 4 Die Verbreitung ist mit Vorkommen auf den Kontinenten Eurasien Nordamerika und Sudamerika im sudlichen Afrika 5 auf Neuseeland und verschiedenen Inseln des antarktischen Floren Reichs angegeben Im europaischen Bereich werden Vorkommen in Norwegen 6 in Deutschland 7 in Osterreich 8 in der Schweiz 9 in Ungarn 10 in der franzosischen Region Normandie 11 erwahnt Gefahrdungssituation und Schutzmassnahmen BearbeitenSphagnum fimbriatum wird in verschiedenen nationalen Roten Listen gefahrdeter Arten europaischer Staaten gefuhrt und damit dessen Bestandssituation die meist durch die Reduzierung der besiedelten Nassbereiche gekennzeichnet ist Ausdruck gegeben In der Roten Liste Deutschlands wird die Art als derzeit nicht gefahrdet gesehen wogegen die Lander Saarland und Brandenburg die Art als gefahrdet Kategorie 3 bewerten 12 Die Schweiz fuhrt Sphagnum fimbriatum in ihrer nationalen Roten Liste als verletzlich Kat VU fur vulnerable 13 Wie alle Torfmoose ist auch Sphagnum fimbriatum Nutzniesser der Fauna Flora Habitat Richtlinie Nr 92 43 EWG in der aktualisierten Fassung vom 1 Januar 2007 14 und ihren Schutzmassnahmen Der Lebensraum der Sauren Moore mit Sphagnum wird in Anhang I unter Schutz gestellt und gleichzeitig die Verpflichtung zur Ausweisung besonderer Schutzgebiete geschaffen Durch die Listung in Anhang V steht es den Mitgliedsstaaten offen Entnahme und Nutzungseinschrankungen einzufuhren Die Bundesrepublik Deutschland schutzt Sphagnum fimbriatum ebenfalls zusammen mit allen Torfmoosarten auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes BNatSchG uber die Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung BArtSchV 15 und bezeichnet daher auch diese Art als besonders geschutzte Art 16 In der Schweiz ist Sphagnum fimbriatum wie alle Torfmoosarten und auch deren Lebensraume durch das Bundesgesetz uber den Natur und Heimatschutz NHG 17 und begleitende Verordnungen unter Schutz gestellt Dies tragt dazu bei die Ubernutzung und Lebensraumzerstorung der Torfmoos Arten zu stoppen respektive einzudammen Die Torfmoose selbst finden sich als Anlage 2 der entsprechenden Verordnung auf der Liste der geschutzten Pflanzen 18 Auch finden die Moore als Lebensgrundlage von Torfmoosen auf Grund der Rothenthurm Initiative mit Art 78 Abs 5 Eingang in die Bundesverfassung und werden hier im Inventar der schutzenswerten Lebensraumtypen unter Schutz gestellt 19 Systematik BearbeitenSphagnum fimbriatum wird in der Sektion Acutifolia der Gattung Sphagnum innerhalb der monogenerischen Familie Sphagnaceae gefuhrt Es werden zwei Untertaxa angegeben die entweder dem Rang Unterart oder Varietat zugeordnet werden Sphagnum fimbriatum Wils amp Hook subsp fimbriatum oder Sphagnum fimbriatum Wils amp Hook var fimbriatum Sphagnum fimbriatum Wils amp Hook subsp concinnum Berggr Flatberg amp Frisvoll oder Sphagnum fimbriatum Wils amp Hook var concinnum Berggr Warnst Quellen BearbeitenSphagnum fimbriatum in Flora of North America In Online Webseite eFloras org Abgerufen am 17 August 2010 Literatur Bearbeiten Jan Peter Frahm Wolfgang Frey Moosflora UTB 1250 4 neubearbeitete und erweiterte Auflage Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8252 1250 5 Einzelnachweise Bearbeiten Gefranstes Torfmoos in Bryophyta Moose Stammdaten In ARTeFAKT Fakten und Daten Rheinland Pfalz Landesanstalt fur Umwelt abgerufen am 17 August 2010 a b Sphagnaceae In Korseby Online Abgerufen am 11 Oktober 2010 Klaus Weddeling Zool Forschungsinstitut u Museum A Koenig Bonn amp Gerhard Ludwig Bundesamt f Naturschutz Bonn Sphagnum ssp L in Abschnitt 2 14 Code 1409 Anhang V PDF 55 35 kB Abgerufen am 18 August 2010 Sphagnum girgensohnii mit Hinweis auf Sphagnum fimbriatum In Flora of North America eFloras org abgerufen am 11 Oktober 2010 englisch N Phephu Pretoria National Herbarium March 2009 Sphagnum In website www plantzafrica com South African National Biodiversity Institute abgerufen am 18 August 2010 Sphagnum fimbriatum in Sudafrika Naturhistorisk museum Natural History Museum amp Universitetet i Oslo University of Oslo MOSEHERBARIET THE BRYOPHYTE HERBARIUM In CHECK LIST OF NORWEGIAN MOSSES SPHAGNATAE Abgerufen am 2 August 2010 Sphagnum fimbriatum in Norwegen Dr Ludwig Meinunger und Wiebke Schroder Gefranstes Torfmoos Sphagnum fimbriatum Wils Nicht mehr online verfugbar In Website des Projekts Die Moose Deutschlands Ehemals im Original abgerufen am 1 August 2011 nach Angaben aus Verbreitungsatlas der Moose Deutschlands Stand 2007 1 2 Vorlage Toter Link www moose deutschland de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Eva Maria Temsch Torfmoose fur Anfanger und Profis In Homepage einer Botanikerin Abgerufen am 13 August 2011 Sphagnum fimbriatum in Sphagnumarten in Osterreich NISM Nationales Inventar der Schweizer Moosflora In Website mit Sphagnum fimbriatum Institut fur Systematische Botanik Universitat Zurich abgerufen am 18 August 2010 Erzsebet Szurdoki Peter Odor Distribution and expansion of Sphagnum fimbriatum in Hungary In Lindbergia 29 136 142 Lund 2004 JStor Trusted archives for Scholarship 20 August 2004 abgerufen am 18 August 2010 englisch Adaptive Strategies Phenology A Sphagnum Case Study PDF 286 kB Abgerufen am 18 August 2010 Online Abfrage nach Sphagnum fimbriatum in der Roten Liste gefahrdeter Arten Deutschlands und seiner Bundeslander science4you abgerufen am 20 August 2010 Rote Liste der gefahrdeten Arten der Schweiz Moose Bundesamt fur Umwelt BAFU 2004 abgerufen am 20 August 2010 Suche nach Sphagnum fimbriatum in PDF Dokument Richtlinie 92 43 EWG Fauna Flora Habitat Richtlinie in der konsolidierten Fassung vom 1 Januar 2007 abgerufen am 20 August 2010 Bundesartenschutzverordnung der Bundesrepublik Deutschland BArtSchV Anlage 1 zu 1 Schutzstatus wild lebender Tier und Pflanzenarten Nicht mehr online verfugbar In juris Bundesministerium der Justiz archiviert vom Original am 6 Januar 2016 abgerufen am 20 August 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www juris de WISIA Suchdienst gefahrdeter Arten In WISIA Online Deutsches Bundesamt fur Naturschutz abgerufen am 20 August 2010 Suche nach Sphagnum fimbriatum Bundesgesetz uber den Natur und Heimatschutz vom 1 Juli 1966 Stand am 1 Januar 2008 Abschnitt 3 Die Bundesbehorden der Schweizerischen Eidgenossenschaft abgerufen am 20 August 2010 Verordnung uber den Natur und Heimatschutz Anhang 2 Liste der geschutzten Pflanzen Die Bundesbehorden der Schweizerischen Eidgenossenschaft abgerufen am 20 August 2010 Moorinventar auf Grund des Rothenthurm Artikels der Bundesverfassung Die Bundesbehorden der Schweizerischen Eidgenossenschaft archiviert vom Original am 13 Marz 2010 abgerufen am 20 August 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sphagnum fimbriatum Album mit Bildern Videos und Audiodateien Plants Database Plants Profile Sphagnum fimbriatum In NRCS Natural Resources Concervation Service USDA United States Department of Agriculture abgerufen am 18 August 2010 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sphagnum fimbriatum amp oldid 229783330