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Galka Scheyer ursprunglich Emilie Esther Scheyer 15 April 1889 in Braunschweig 13 Dezember 1945 in Hollywood war eine deutsch amerikanische Malerin Kunsterzieherin Kunsthandlerin und Kunstsammlerin Sie war die Begrunderin der Ausstellungs und Verkaufsgemeinschaft Die Blaue Vier Ihren Kosenamen Galka russisch Dohle verdankte sie Alexej Jawlensky der sie wegen ihrer schwarzen Haare so nannte Als Scheyer 1931 die amerikanische Staatsburgerschaft erhielt nahm sie Galka als rechtsgultigen Vornamen an Alexej Jawlensky Mystischer Kopf Galka 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung zur Malerin 1 2 Die Begegnung mit Jawlensky 1 3 Grundung der Gruppe Die Blaue Vier 1 4 Scheyer in den USA 1 5 Erste Europa Reise 1928 1 6 Asienreise 1930 31 1 7 Zweite und letzte Europa Reise 1932 33 1 8 Hollywood 2 Nachleben 3 Jawlenskys Widmungen fur Galka Scheyer 4 Blaue Vier Gruppenausstellungen 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung zur Malerin Bearbeiten nbsp Braunschweig Okerstrasse 10 Wohnhaus der Familie Scheyer in dem unter anderem Galka Scheyer lebte Scheyer war die Tochter des grossburgerlichen judischen Braunschweiger Unternehmers Leopold Scheyer 1852 1909 und dessen Ehefrau Henriette geb Katzenberger 1861 1942 Ihr Vater war der Inhaber der Konservenfabrik Maseberg die vor dem Ersten Weltkrieg als grosstes Unternehmen dieser Art in Braunschweig galt und in der ihre Mutter als Prokuristin tatig war 1 2 3 Im Jahre 1905 verliess Scheyer Braunschweig um in England Frankreich Belgien und in der Schweiz Malerei und Bildhauerei und Musik zu studieren 1 Nach dem Tod ihres Vaters im Jahre 1909 fuhrten ihre beiden Bruder Erich 1887 und Paul 1886 1956 das Geschaft weiter 3 4 und unterstutzten finanziell die Unternehmungen der Schwester bis 1936 Keiner in der Familie hatte vor Emilie Esther Scheyer je irgendwelche Kunstinteressen 5 Sie jedoch erhielt Musik und Malunterricht Seit ihrer Schulzeit war sie mit Lette Valeska befreundet 6 Damals malte sie schon in freier Natur und begab sich zu diesem Zweck des Ofteren mit Freunden ins Harzgebirge 1909 10 ging sie nach England in Stellung studierte aber nebenbei und machte Sprachexamina 5 an der Universitat in Oxford 1910 reiste sie durch Italien besuchte Museen und zeichnete 7 Noch im gleichen Jahr ging sie nach Paris in Stellung und studierte nebenbei 5 An der Alliance francaise schloss sie ihr Sprachstudium mit einem Examen ab Ihre Olbilder malte sie in jener Zeit auf Leinwand und signierte sie mit dem Pseudonym Renee 8 Stilistisch orientierte sie sich sowohl an den Neoimpressionisten wie auch an den Malern der Schule von Pont Aven 1912 war sie wieder in Deutschland und schloss sich dem Kreis um den Maler Gustav Lehmann 1883 1914 an der in Braunschweig und Munchen wirkte 1914 folgte sie ihm nach Munchen wo er in der Nachfolge von Charles Palmie die neoimpressionistische Malweise praktizierte In Munchen besuchte Scheyer auch die Universitat und horte Vorlesungen u a bei dem Kunsthistoriker Heinrich Wolfflin 7 Offensichtlich hat Scheyer wahrend ihrer Munchener Zeit nicht von den Aktivitaten der Neuen Kunstlervereinigung Munchen N K V M oder der Redaktion des Blauen Reiter gehort Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs verbrachte Scheyer den Winter bei ihrer Freundin Lette Valeska in Brussel wo sie in einem Maleratelier arbeitete und weiterhin im neoimpressionistischen Stil arbeitete 5 sich aber auch in Bildhauerei ausbilden liess 9 1916 10 verliess Scheyer Brussel um sich in der Schweiz malerisch weiterzubilden Die Begegnung mit Jawlensky Bearbeiten In seinen Lebenserinnerung berichtet Jawlensky uber die erste Begegnung mit der funfundzwanzig Jahre jungeren Malerin 1916 lernte ich in Lausanne bei einem Besuch Fraulein Emmy Scheyer kennen Sie kam aus Brussel und war Malerin impressionistisch Sie kam ein paar Tage darauf zu uns nach St Prex und sah dort mein Bild Der Buckel und meine Variationen und war so begeistert dass sie selbst nicht mehr malen wollte sondern sich nur noch meiner Kunst widmen Sie sagte Wozu will ich noch malen da ich doch weiss dass ich nicht so gute Kunst machen kann wie Sie Es ist besser ich widme mich Ihrer Kunst und werde sie anderen Menschen erklaren 11 Die Begegnung mit Jawlensky sollte Scheyers Leben grundlegend verandern Fortan nahm sie Jawlenskys Geschicke in die Hand Nach wenigen Wochen lebte sie schon mit im Haushalt und blieb dort mit Unterbrechungen bis 1918 12 Wenn es zu Beginn von Jawlenskys Kunstlerlaufbahn eine reiche Frau Marianne von Werefkin war die zeitweise ihre eigene Malerei zugunsten der von Jawlensky aufgab um sich ausschliesslich seiner Forderung widmen zu konnen so wiederholte sich in Jawlenskys Leben mit Scheyer ahnliches noch einmal Doch gab es in diesem Verhaltnis einen feinen Unterschied Wenn sich Werefkin in der Vergangenheit selbstlos ohne Profit fur Jawlenskys Kunst eingesetzt hatte so wurde Jawlensky vertraglich geregelt 13 kunftig 45 Prozent seiner Einnahmen aus Bilderverkaufen die Scheyer tatigen wurde an sie abgeben mussen 1917 zogen Jawlensky und Werefkin mit ihrem Dienstmadchen Helene und deren Sohn Andreas nach Zurich Scheyer kam nach Durch Jawlensky lernte sie dort unter anderen die Tanzer Alexander Sacharoff und Clotilde von Derp den Bildhauer Wilhelm Lehmbruck und den Maler Arthur Segal kennen Jawlensky stellte sie damals auf seinen sogenannten Mystischen Kopfen haufig in stilisierter Form dar Als Werefkin und Jawlensky mit Anhang 1918 nach Ascona am Lago Maggiore zogen hielt sich auch Scheyer haufig dort auf Auf dem Monte Verita diktierte ihr Jawlensky seine Lebensgeschichte die aber nie eine Drucklegung erfuhr 14 nbsp Alexej Jawlensky Galka Scheyer 1919 21 Als 1919 die finanzielle Lage fur Jawlensky immer prekarer wurde er sich aber dem Kunsthandel nicht gewachsen fuhlte sah er in Scheyer seinen Rettungsanker und schrieb ihr Ich bin nicht geboren zu kampfen mit solch materiellen Sachen 15 Die betont marktstrategisch 16 denkende Scheyer schloss darauf mit ihm am 18 September 1919 in Ascona einen Vertrag der sie unter anderem bevollmachtigte mit seinen Bildern unter bestimmten Auflagen zu handeln 17 Schon einen Monat spater war sie in Munchen 18 um sich in Jawlenskys Atelier einen Eindruck uber Menge und Art seiner Vorkriegsmalerei kundig zu machen In Munchen kam Scheyer damals mit verschiedenen Freunden von Jawlensky zusammen und war ruhrig fur ihn liegengebliebene Angelegenheiten zu regeln Adolf Erbsloh war zum Beispiel daran interessiert als Nachmieter Jawlenskys Atelier zu ubernehmen 19 Wesentlicher war dass sie fur Jawlensky Verkaufe tatigte So sollte sie beispielsweise bei dem Kunsthandler Hans Goltz Aussenstande eintreiben 650 Mark war er ihm noch schuldig denn Golz hat alle Plakate verkauft und ich musste fur jedes 2 Mark bekommen 20 Im November 1919 meinte Jawlensky trotz bestehenden Vertrags mit Scheyer deren Tatendrang einschranken zu konnen Ich will im Fruhjahr nach Deutschland fahren wenn es moglich wird und dann selbst alles sehen wie und was 21 man tun sollte Doch Scheyer liess sich nicht beirren und war als Verkunderin von Jawlenskys Kunst weiterhin aktiv Sie versuchte in Deutschland sein altes Publikum zu reaktivieren und neues hinzuzugewinnen Denn hier waren er und seine Malerei nach dem Krieg noch so bekannt dass man sich auf Faschingsballen nach den Personen seiner expressionistischen Bilder kostumierte und schminkte 22 Bestens prapariert mit einer selbst verfassten mit vier Abbildungen versehenen Broschure zu Jawlenskys bisherigem Werk 23 organisierte sie fur ihn Ausstellungen und Verkaufe 1921 hatte sich Scheyer monatelang 24 in Wiesbaden aufgehalten um seine Teilnahme an einer Gruppenausstellung im Nassauischen Kunstverein vorzubereiten Sie wurde fur ihn ein fabelhafter Erfolg Geld wie Heu 25 schrieb ihm Scheyer am 16 Februar nach Ascona Am 1 Juni 1921 war dann auch Jawlensky in der Kurstadt Ich begegnete dort sehr netten Menschen und das bestimmte mich meinen Wohnsitz in Wiesbaden zu nehmen 26 berichtet er in seinen Lebenserinnerungen Scheyer vermittelte auch den Kontakt zu dem reichen Kunstsammler 27 Heinrich Kirchhoff 28 der nach ihrem Plan Jawlenskys Mazen werden sollte Die von Scheyer organisierten Ausstellungen tourten durch ganz Deutschland und fuhrten zu Verkaufen Jawlensky erinnerte sich Sie vertrat einige Jahre nur meine Kunst 11 Mit seinen Bildern ging sie jedoch erbarmungslos um wenn sie nicht in ihr verkaufsstrategisches Konzept passten Die Guten werde ich umrahmen Ehe ich 2seitig bemalte einrahme uberstreiche ich eine Seite Was fur ein Gluck dass das nicht in Museen ausgepackt wurde Wenn diese Masse Bilder gesehen wurden die doch sehr verschiedenwertig sind das gabe nur die Idee von Uberproduktion 29 schrieb sie ihm Grundung der Gruppe Die Blaue Vier Bearbeiten Nachdem Scheyer 1922 am Bauhaus in Weimar u a mit Paul Klee Wassily Kandinsky und Lyonel Feininger zusammengetroffen war kam ihr 1923 24 die Idee mit ihnen und Jawlensky eine Kunstlergruppe zu grunden die sie in den USA vertreten konnte Schon zehn Tage vor Vertragsunterzeichnung hatte Scheyer eine Kabine auf dem Dampfer Deutschland fur den 8 Mai belegt 30 um nach Amerika aufzubrechen Am 31 Marz 1924 kam es im Gedenken an die Redaktion des Blauen Reiters zur offiziellen Grundung unter dem Titel Die Blaue Vier Scheyer erhielt den Auftrag fuer Ausbreitung ihrer kuenstlerischen Ideen im Ausland insbesondere durch Vortraege und Ausstellungen zu wirken 31 Der Vertrag legte weiterhin fest dass Scheyer Bilder der vier Maler zunachst in Kommission nimmt Fur den Verkauf der Werke wurde festgelegt dass dem Kunstler 50 Prozent zustehen Scheyer solle 30 Prozent erhalten Die restlichen 20 Prozent waren an die gemeinsame Kasse der Blauen Vier abzufuhren aus der alle Unkosten Werbematerialien Dias Fotos Briefpapier zu bezahlen waren Galka Scheyers Bruder Erich Kunstsammler und Konservenfabrikant in Braunschweig 32 war ein Freund des Braunschweiger Kunstsammlers Otto Ralfs Diese grundete Anfang 1924 zusammen mit anderen an zeitgenossischer Kunst Interessierten die Gesellschaft der Freunde junger Kunst GFJK in der Stadt 33 Ralfs Kunstlerfreund Kandinsky schuf das Logo der GFJK und wurde gleichzeitig deren Ehrenmitglied Den ersten Vorsitz ubernahm Ralfs zweiter Vorsitzender wurde der Unternehmer und Kunstsammler Hermann Querner jun Schatzmeister wurde Erich Scheyer Scheyer in den USA Bearbeiten nbsp Galka Scheyer mit Lyonel Feininger Wassily Kandinsky Paul Klee und Alexej Jawlensky Collage auf einer Zeitungsseite des San Francisco Examiner vom 1 November 1925Im Mai 1924 reiste Scheyer mit Kunstwerken der vier Kunstler uber den Atlantik von Hamburg nach New York Von Mai bis August lebte sie in Ossining wo sie im Sommerhaus einer Kunstmalerin selbst wieder zu malen gedachte 34 Im August zog sie nach New York veranstaltete dort die erste Blaue Vier Ausstellung und bereitete weitere Ausstellungen und Lichtbildervortrage an Museen und anderen Kultureinrichtungen in den USA vor Uber ihrer Tatigkeit und Vorhaben unterrichtete sie kunftig die Blaue Vier Kunstler durch Cicularbriefe 35 in denen sie die Maler haufig die vier blauen Konige nannte In New York hatte sie unter anderem Kontakt mit Alexander Archipenko und seiner Frau Angelica mit der sie 1924 25 eine Rundreise durch die USA machte Im August 1925 liess sich Scheyer in San Francisco nieder hielt Vortrage und organisierte Blaue Vier Ausstellungen die finanziell offensichtlich nicht viel einbrachten denn Jawlensky klagte ihr gegenuber In Amerika viel Geld und wenig Interesse zu Kunst 36 Seine Kollegen beneidend schrieb er ihr ein Jahr spater Klee Kandinsky haben gut Beide haben monatlich genug um keine Sorge zu haben 37 Erste Europa Reise 1928 Bearbeiten 1928 kam Scheyer wieder nach Europa wo sie in Hamburg am 5 Juni 38 eintraf Zunachst reiste sie nach Dessau wohin das Bauhaus zwischenzeitlich umgezogen war um Feininger Kandinsky und Klee aufzusuchen Um eine neue Bilder Kollektion zum Verkauf in Amerika zusammenzustellen schrieb sie Jawlensky von dort Ich werde auch nach Wiesbaden kommen 39 Nach Teilnahme am VI Internationalen Kongress fur Kunsterziehung in Prag vom 29 Juli bis 12 August und ihrem Besuch bei Jawlensky in Wiesbaden reiste sie am 7 September wieder zuruck in die USA Asienreise 1930 31 Bearbeiten Das Ende des Jahres 1929 und die ersten Monate des Jahres 1930 verbrachte Scheyer in der Kunstlerkolonie Carmel by the Sea sudlich von San Francisco Auf Einladung von Angelica Archipenko reiste sie am 11 Juli 1930 nach Bali das damals durch den deutschen Maler und Musiker Walter Spies ein beliebtes Reiseziel fur Amerikaner und Europaer geworden war Von San Francisco fuhrte sie ihre Reiseroute uber Yokohama Kōbe Shanghai Hongkong Manila Java nach Bali Dort verbrachte sie einige Zeit mit Angelica Archipenko bei Spies und trug im Auftrag der Art Gallery von Oakland balinesische Kunstwerke zusammen Auf der Ruckreise besuchte sie zusammen mit Frau Archipenko Peking und Hawaii Am 13 Februar 1931 kam sie per Schiff wieder in San Francisco an Wahrend ihrer siebenmonatigen Reise war der Kontakt zu den Blaue Vier Kunstlern fast vollstandig abgebrochen Zwar schickte sie ihnen Postkarten von unterwegs aber wichtige Korrespondenz der Maler jener Zeit ging verloren oder wurde zuruckgeschickt Im Juli schickte sie an Jawlensky Geld wofur er sich bedankte Sie helfen mir mit dem Geld unendlich 40 Im September 1931 fuhr Scheyer nach Mexiko wo sie in Coyoacan einem Vorort von Mexiko Stadt bei Frida Kahlo und Diego Rivera lebte Dort traf sie mit Angel Bracho Carlos Merida Rufino Tamayo und anderen mexikanischen Kunstlern zusammen Zweite und letzte Europa Reise 1932 33 Bearbeiten Im Oktober 1932 reiste Scheyer wieder nach Europa In Paris traf sie sich zunachst mit ihrer Freundin Lette Valeska Zweck des Paris Aufenthaltes galt Kunstlerbesuchen zum Beispiel bei Giorgio de Chirico Le Corbusier Marcel Duchamp und Fernand Leger Von Paris reiste sie nach Deutschland wo sie den Jahreswechsel bei ihrer Familie in Braunschweig verbrachte Als amerikanische Judin erfuhr sie nach Hitlers Machtergreifung am 30 Januar 1933 nicht nur die antisemitische Propaganda der Nationalsozialisten sondern auch wie die Moderne Kunst als entartet diffamiert wurde 1932 war das Bauhaus in Dessau aufgelost und nach Berlin Steglitz umgezogen Nun erlebte sie die Hausdurchsuchung und vorubergehende Schliessung dieser Institution durch die Nationalsozialisten die im Juli nach ihrer Abreise zur erzwungenen Selbstauflosung fuhrte Mit einer neuen Kollektion Bilder der Blauen Vier reiste sie im Mai wieder in die USA und veranstaltete im Oktober 1933 ihre letzte umfangliche Blaue Vier Ausstellung in Los Angeles Am 25 September meldete ihr Jawlensky verzweifelt Ich darf nicht hier ausstellen Was nun 41 Hollywood Bearbeiten Im August 1933 hatte Scheyer ein Grundstuck in den Bergen uber Hollywood fur den Bau eines Galerie Hauses erworben obwohl sie knapp bei Geld 42 war Der Entwurf des Gebaudes stammt von Richard Neutra 43 Die Zufahrtsstrasse zu ihrem Haus erhielt auf ihre Initiative hin den Namen Blue Heights Drive wodurch sie eine Verbindung mit ihrer Tatigkeit fur Die Blaue Vier herstellte 1934 war ihr Haus bezugsfertig so dass sie ab Mai bereits Veranstaltungen organisieren konnte Zu den Besuchern gehorten unter anderen die Filmschauspieler Billie Burke Marlene Dietrich Greta Garbo Edward G Robinson und die Filmregisseure Dorothy Arzner Fritz Lang Josef von Sternberg der Schriftsteller Erich Maria Remarque und der Dirigent Leopold Stokowski Nach 1933 stagnierte der amerikanische Kunstmarkt fur Die Blaue Vier weil er mit als entartet gebrandmarkten Kunstwerken zu Niedrigpreisen uberschwemmt wurde Als es zu Unstimmigkeiten mit Feininger und Kandinsky kam entschloss sich Scheyer vermehrt zu Einzelausstellungen ihrer vier Konige Ab Mitte der 1930er Jahre verschlechterte sich Scheyers Situation da ihre Bruder nicht mehr in der Lage waren sie finanziell zu unterstutzen Zum 30 Juni 1938 mussten sie ihre Firma weit unter Preis an die Konservenfabrik Meinecke verkaufen wurden am Morgen nach der Reichspogromnacht am 10 November 1938 verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht und vor ihrer Ausreise im Jahr 1939 in die USA bzw Grossbritannien von den Nationalsozialisten zwangsenteignet 3 4 Es war geplant die Mutter ins Ausland nachzuholen was nicht gelang 1942 beging sie Selbstmord wissend um ihre bevorstehende Deportation in ein Konzentrationslager Mit einem fur die Kunstgeschichtsschreibung aufschlussreichen Brief vom 22 November 1938 wurde Scheyer von Kandinsky uber die Entstehung der ersten Ausstellung der Redaktion des Blauen Reiter aufgeklart Er schrieb ihr Die N K V M wurde 1908 gegrundet Ende 1911 trat ich aus Sofort darauf veranstaltete ich mit Hilfe von Franz Marc eine Ausstellung der Redaktion des B R Blaue Reiter bei Thannhauser Unsre Sale lagen dicht an den Raumen der Ausstellung der N K V M Es war eine Sensation Da ich rechtzeitig den Krach voraussah hatte ich ein reiches Ausstellungsmaterial fur den B R vorbereitet So fanden die beiden Ausstellungen gleichzeitig statt Auf den Tischen der Thannhauser Galerie lagen die ersten Exemplare des Geistigen in der Kunst Die Rache war suss 44 Im Kriegsjahr 1939 verhalf ihr John Cage ein Verehrer der Kunst Jawlenskys zu mehreren Einzelausstellungen im Bundesstaat Washington 1941 machte sie ihre letzte Blaue Vier Ausstellung in Honolulu auf Hawaii In den beiden darauf folgenden Jahren gelangen ihr nur noch zwei weitere Einzelausstellungen Klee starb 1940 in Muralto Jawlensky 1941 in Wiesbaden und Kandinsky 1944 in Paris Unheilbar an Krebs erkrankt wurden sie von Scheyer nur kurze Zeit uberlebt 56 jahrig starb sie am 13 Dezember 1945 in ihrem Haus am Blue Heights Drive in Hollywood Nachleben BearbeitenNach dem Tode ihrer Freundin ordnete Valeska deren Archiv und Nachlass der als The Blue Four Galka Scheyer Collection an das Norton Simon Museum in Pasadena ging Im Stadtteil Stockheim ihrer Heimatstadt Braunschweig wurde die Emmy Scheyer Strasse nach ihr benannt 1 Seit 2020 widmet sich der Verein Galka Emmy Scheyer Zentrum e V in Braunschweig dem Werk und Andenken von Galka Scheyer 45 Jawlenskys Widmungen fur Galka Scheyer BearbeitenJawlenskys Werkverzeichnis belegt nur vier Gemalde mit Widmungen an Galka Scheyer die alle aus der Zeit vor den Meditationen stammen An meine klein liebe Galka Ihr petschalni Der Glaube bestimmt den Sinn des Lebens Der lieben Galka Der Kunstler ist entweder ein Hohepriester oder ein mehr oder weniger geschickter Possenreisser Meiner lieben Galka Meiner lieben Galka in der Tute zu Geburtstag 1932 mit kranker Hand gemacht aber mit innigem Gefuhl Blaue Vier Gruppenausstellungen BearbeitenBerlin 1929 Chicago 1932 Honolulu 1941 Los Angeles 1926 1933 Mexiko Stadt 1931 New York 1925 1944 Oakland 1926 1931 Portland 1927 San Diego 1927 San Francisco 1926 1927 1931 Santa Barbara 1932 Seattle 1927 Spokane 1927 Stanford 1925Quellen BearbeitenAlexej Jawlensky Briefwechsel mit Emmy Scheyer Kandinsky und anderen Freunden Abschriften und Kopien von Lette Valeska Privatarchiv fur expressionistische Malerei Wiesbaden Lette Valeska Brief an Clemens Weiler Los Angeles 12 November 1957 Privatarchiv fur expressionistische Malerei Wiesbaden Literatur BearbeitenGabriele Armenat Hrsg Frauen aus Braunschweig 3 erheblich erweiterte und verbesserte Auflage Selbstverlag Braunschweig 1991 Reinhard Bein Sie lebten in Braunschweig Biografische Notizen zu den in Braunschweig bestatteten Juden 1797 bis 1983 In Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Braunschweig Nr 1 Doring Druck Braunschweig 2009 ISBN 978 3 925268 30 4 Vivian Endicott Barnett Die Grundung der Blauen Vier und ihre Prasentation in New York 1924 1925 In Ausstellungskatalog Die Blaue Vier Feininger Jawlensky Kandinsky Klee in der Neuen Welt Kunstmuseum Bern DuMont Koln 1997 S 15 ff ISBN 978 3 7701 4415 0 Bernd Fathke Jawlensky und seine Weggefahrten in neuem Licht Hirmer Munchen 2004 S 178 ff ISBN 978 3 7774 2455 2 Bernd Fathke Marianne Werefkin Hirmer Munchen 2001 S 190 ff ISBN 978 3 7774 9040 3 Walther Fuchs The Galka Scheyer house by Richard Neutra A promenade architecture In Zwitscher Maschine Journal on Paul Klee Zeitschrift fur internationale Klee Studien 2020 H 9 S 24 41 doi 10 5281 zenodo 3979284 Christina Houstian Minister Kindermadchen Little Friend Galka Scheyer und die Blaue Vier In Ausstellungskatalog Die Blaue Vier Feininger Jawlensky Kandinsky Klee in der Neuen Welt Kunstmuseum Bern DuMont Koln 1997 S 29 ff ISBN 978 3 7701 4415 0 Alexej Jawlensky Lebenserinnerungen In Clemens Weiler Hrsg Alexej Jawlensky Kopfe Gesichte Meditationen Peters Hanau 1970 Angelica Jawlensky Ich habe meine Kunst in Ihre Hande gelegt Emmy Scheyer und Alexej von Jawlensky eine Freundschaft In Ausstellungskatalog Die Blaue Vier Feininger Jawlensky Kandinsky Klee in der Neuen Welt Kunstmuseum Bern DuMont Koln 1997 S 63 ff ISBN 978 3 7701 4415 0 Katrin Kessler Hrsg Galka Scheyer a Jewish woman in international art business Michael Imhof Petersberg 2021 Publications of Bet Tfila Research Unit for Jewish Architecture in Europe 13 ISBN 978 3 7319 1206 4 Peter Lufft Scheyer Emmy Emilie In Luitgard Camerer Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 S 116 Peter Lufft Scheyer Emilie Emmy In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 518 f Andreas Platthaus Lyonel Feininger Portrat eines Lebens Rowohlt Berlin 2021 ISBN 978 3 7371 0116 5 S 127 171 Stadtische Galerie im Lenbachhaus Hrsg Ausstellungskatalog Alexej Jawlensky 1864 1941 Munchen 1983 Clemens Weiler Galka Scheyer Bildnis einer Braunschweigerin In Bert Bilzer Richard Moderhack Hrsg Brunsvicensia judaica Gedenkbuch fur die judischen Mitburger der Stadt Braunschweig 1933 1945 In Braunschweiger Werkstucke Band 35 Braunschweig 1966 S 94 96 Isabel Wunsche Hrsg Galka E Scheyer amp Die Blaue Vier Briefwechsel 1924 1945 Wabern Bern 2006 ISBN 3 7165 1429 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Galka Scheyer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Galka Scheyer auf artnet de Galka Emmy Scheyer Zentrum e V Einzelnachweise Bearbeiten a b c Manfred R W Garzmann und Wolf Dieter Schuegraf unter wesentlicher Mitarbeit von Norman Mathias Pingel Hrsg im Auftrag der Stadt Braunschweig Braunschweiger Stadtlexikon Erganzungsband Johann Heinrich Meyer Verlag Braunschweig 1996 S 116 Houstian Minister Kindermadchen Little Friend Galka Scheyer und die Blaue Vier 1997 S 29 a b c Reinhard Bein Ewiges Haus judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig Doring Druck Braunschweig 2004 ISBN 3 925268 24 3 S 243 244 a b Internetseite Stolpersteine fur Braunschweig a b c d Valeska Brief an Clemens Weiler Los Angeles 12 November 1957 S 2 Isabel Wunsche Hrsg Galka E Scheyer amp Die Blaue Vier Briefwechsel 1924 1945 Wabern Bern 2006 S 279 Anm 169 a b Houstian Minister Kindermadchen Little Friend Galka Scheyer und die Blaue Vier 1997 S 30 Wunsche Galka E Scheyer amp Die Blaue Vier Briefwechsel 1924 1945 2006 S 3 Wunsche Galka E Scheyer amp Die Blaue Vier Briefwechsel 1924 1945 2006 S 3 Wunsche Galka E Scheyer amp Die Blaue Vier Briefwechsel 1924 1945 2006 S 361 a b Jawlensky Lebenserinnerungen 1970 S 118 Houstian Minister Kindermadchen Little Friend Galka Scheyer und die Blaue Vier 1997 S 30 Jawlensky gt Ich habe meine Kunst in Ihre Hande gelegt lt Emmy Scheyer und Alexej von Jawlensky eine Freundschaft 1997 S 69 Bernd Fathke Jawlensky und seine Weggefahrten in neuem Licht Munchen 2004 S 187f Jawlensky Briefwechsel Jawlensky an Scheyer 11 Oktober 1919 Jawlensky gt Ich habe meine Kunst in Ihre Hande gelegt lt Emmy Scheyer und Alexej von Jawlensky eine Freundschaft 1997 S 68 Jawlensky gt Ich habe meine Kunst in Ihre Hande gelegt lt Emmy Scheyer und Alexej von Jawlensky eine Freundschaft 1997 S 66 Stadtische Galerie im Lenbachhaus Hrsg Ausst Kat Alexej Jawlensky 1864 1941 Munchen 1983 S 110 Jawlensky an Scheyer 20 Oktober 1919 Jawlensky Briefwechsel Jawlensky an Scheyer 22 Oktober 1919 Stadtische Galerie im Lenbachhaus Hrsg Ausst Kat Alexej Jawlensky 1864 1941 Munchen 1983 S 111 Jawlensky an Scheyer 22 oder 30 Oktober 1919 Jawlensky Briefwechsel Jawlensky an Scheyer 26 November 1919 Christine Bruckner Jauche und Levkojen Frankfurt 1975 S 141 E E Scheyer Alexej von Jawlensky o O 1920 21 S 3 Alexander Hildebrand Alexej Jawlensky in Wiesbaden Reflexe auf Leben und Werk 1921 1941 in Ausst Kat Jawlenskys japanische Holzschnittsammlung Eine marchenhafte Entdeckung Edition der Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten Bad Homburg v d H Nr 2 1992 S 69 Anm 17 Jawlensky gt Ich habe meine Kunst in Ihre Hande gelegt lt Emmy Scheyer und Alexej von Jawlensky eine Freundschaft 1997 S 70 Jawlensky Lebenserinnerungen 1970 S 119 Alexander Hildebrand Heinrich Kirchhoff Das kulturelle Leben Wiesbaden 1972 S 42 ff Alexander Hildebrand Heinrich Kirchhoff Wiesbaden International 1983 H 4 S 28 ff Jawlensky gt Ich habe meine Kunst in Ihre Hande gelegt lt Emmy Scheyer und Alexej von Jawlensky eine Freundschaft 1997 S 71 Scheyer Brief an Jawlenky vom 21 Dezember 1921 Jawlensky Briefwechsel Scheyer an Jawlensky 21 Marz 1924 Vivian Endicott Barnett Die Grundung der Blauen Vier und ihre Prasentation in New York 1924 1925 in Ausst Kat Die Blaue Vier Feininger Jawlensky Kandinsky Klee in der Neuen Welt Kunstmuseum Bern 1997 S 18 Hansjorg Potzsch Freunde der Kunst und der Kunstler Galka Scheyer Otto Ralfs und die Gesellschaft der Freunde Junger Kunst In Katja Lembke Jochen Luckhardt et al Niederdeutsche Beitrage zur Kunstgeschichte Neue Folge Band 3 Beitrage zur Kunst der Moderne 2018 ISBN 978 3 7319 0758 9 S 189 212 Stiftung Residenzschloss Braunschweig Hrsg Gesellschaft der Freunde junger Kunst Ausstellungskatalog Braunschweig 2019 ISBN 978 3 9818158 6 3 S 1 Jawlensky Ich habe meine Kunst in Ihre Hande gelegt Emmy Scheyer und Alexej von Jawlensky eine Freundschaft 1997 S 75 Jawlensky Briefwechsel Scheyer an Jawlensky 28 August 1924 Jawlensky Briefwechsel Jawlensky an Scheyer 1 November 1925 Jawlensky Briefwechsel Jawlensky an Scheyer 3 Marz 1926 Jawlensky Briefwechsel Scheyer an Jawlensky 22 Marz 1928 Jawlensky Briefwechsel Scheyer an Jawlensky 12 Juni 1928 Jawlensky Briefwechsel Jawlensky an Scheyer 29 Juli 1931 Jawlensky Briefwechsel Jawlensky an Scheyer 25 September 1933 Wunsche Galka E Scheyer amp Die Blaue Vier Briefwechsel 1924 1945 2006 S 222 Walther Fuchs The Galka Scheyer House by Richard Neutra A Promenade Architecturale In Zwitscher Maschine Journal on Paul Klee Zeitschrift fur internationale Klee Studien Nr 9 11 August 2020 S 24 41 doi 10 5281 zenodo 3979284 zenodo org abgerufen am 29 August 2020 Dieser zweiseitige Brief ist im vollen Wortlaut mit der handschriftlichen Unterzeichnung Kandinskys publiziert bei Bernd Fathke Alexej Jawlensky Kopfe radiert und gemalt Die Wiesbadener Jahre Galerie Draheim Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 00 037815 7 S 56 ff Abb 54 und 55 Galka Emmy Scheyer Zentrum Galka Emmy Scheyer Zentrum e V abgerufen am 29 Oktober 2021 Normdaten Person GND 124333249 lobid OGND AKS LCCN nr98017404 VIAF 51978697 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheyer GalkaALTERNATIVNAMEN Scheyer Emilie EstherKURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanische Malerin Kunsthandlerin und KunstsammlerinGEBURTSDATUM 15 April 1889GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 13 Dezember 1945STERBEORT Hollywood Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Galka Scheyer amp oldid 236042028