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Das Fuggerschloss Babenhausen im oberschwabischen Markt Babenhausen Schwaben im Landkreis Unterallgau Bayern ist Sitz des schwabischen Adelsgeschlechts der Fugger Babenhausen das 1803 in den Reichsfurstenstand erhoben wurde Die Schlossanlage mit Garten zugehorigen Verwaltungs und Wirtschaftsgebauden steht unter Ensembleschutz 1 Fuggerschloss in Babenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Burg an gleicher Stelle wie das heutige Schloss wurde im Jahre 1237 erstmals urkundlich erwahnt Diese Burg war zusammen mit der Herrschaft Kellmunz den Herren von Schonegg als Lehen von den Pfalzgrafen von Tubingen uberlassen In der Folge ging die Burg in den Besitz der Herren von Rotenstein uber Heinrich von Rotenstein verausserte die Burg und Herrschaft 1363 an Graf Eberhard II von Wurttemberg Dieser wiederum vergab sie als Lehen an den Ritter Schwigger von Gundelfingen nbsp Rechbergbau rechtsAb 1378 ging das Lehen an Jorg von Rechberg zu Kellmunz und Gaudenz von Rechberg zu Osterberg Aus dieser Zeit stammt der alteste Teil des Schlosses der sogenannte Rechbergbau Im 15 Jahrhundert ging das Stadtrecht verloren Am 20 Dezember 1538 erwarb der 1530 zum Reichsgrafen erhobene Anton Fugger fur 36 000 Gulden die damalige Burg Babenhausen Rechbergbau 2 samt zugehoriger Lehenshoheit Babenhausen von Herzog Ulrich von Wurttemberg sowie am 23 Januar 1539 fur 68 000 Gulden die Grundherrschaft Babenhausen von den Brudern Rechberg die seit 1500 zum Schwabischen Reichskreis zahlte 3 Seine Nachkommen die Fugger von der Lilie besassen seit 1583 die erbliche Reichs und Kreisstandschaft im Schwabischen Kreis und gehorten dem Schwabischen Reichsgrafenkollegium an nbsp InnenhofAb dem Jahr 1541 begannen die Bauarbeiten zur Schlossanlage deren Kosten sich auf 36 000 fl beliefen Der bestehende Rechbergbau 4 wurde vollig umgebaut nordlich davon entstand das Neue Schloss Dieses war bereits 1543 im Rohbau fertig Noch im gleichen Jahr wurden die Fenster ein und zwei Wetterfahnen auf das Dach aufgesetzt Ein Quertrakt der die beiden parallelen Schlosstrakte sowie die Kirche an der Westseite verbindet stammt aus derselben Zeit In der Durchfahrt des Quertraktes ist die Jahreszahl 1543 angebracht Im gleichen Zug wurde der Kanzleitrakt im Osten und der daran ostlich anschliessende Torturm errichtet Die Brauerei und der Zehentstadel im Nordosten der Anlage unmittelbar an der Fuggerstrasse gelegen folgten kurz darauf Um Walle und Graben um das Schloss vor allem an der Westseite anlegen zu konnen erwarb Anton Fugger in den Jahren 1544 bis 1546 einige Hauser aus der Nachbarschaft und liess diese abbrechen Darunter auch der ehemalige Pfarrhof In den Urkunden aus dieser Zeit wird der Meister Quirin Knoll aus Augsburg als Hauptarchitekt genannt Knoll standen die Poliere Hans Fischgatter aus Augsburg erwahnt 1542 und Gilg Praun aus Wessobrunn zur Seite Zimmermeister war vermutlich der 1543 erwahnte Ulrich Beck aus Augsburg mit seinem ebenfalls aus Augsburg stammenden Polier Lienhardt Hainlin Die Ausbauarbeiten im Innenbereich zogen sich uber mehrere Jahre hin So schuf Hans Breithart aus Augsburg 1545 einen Kamin aus Salzburger Marmor und 1547 einen weiteren aus weissem Marmor Hans Wisreuter aus Munchen war 1547 als Kistlermeister auf der Baustelle beschaftigt wohl um Kassettendecken zu fertigen Sowohl der Ostgiebel des Neuen Schlosses wie auch das Einfahrtstor zum ostlichen Vorhof sind mit der Jahreszahl 1562 bezeichnet Weitere grossere Ausgaben fur die Inneneinrichtung fielen 1572 an Jonas Holl ein Stiefbruder von Elias Holl war 1590 bei weiteren Bauarbeiten beschaftigt nbsp NordwestfassadeIm Jahr 1633 wurde das Schloss ein halbes Jahr lang von den Schweden besetzt welche Mobiliar nach Finnland schafften Weitere Umgestaltungen und Neueinrichtungen erfolgten in zwei Hauptabschnitten im 18 Jahrhundert Von 1737 bis 1747 wurde unter Graf Franz Carl Fugger das Neue Schloss und der westliche Querbau umgestaltet Nach dessen Tod 1758 fuhrte seine Witwe Grafin Maria Josepha Antonia die Umbauarbeiten von 1759 bis 1762 nach Entwurfen von Johann Michael Fischer fort In diese Zeit fallt die Umgestaltung des Inneren des Rechberghauses das von der Grafin bis zu deren Tod 1771 bewohnt wurde 1803 wurde aus den Herrschaften Babenhausen und Kettershausen das Furstentum Babenhausen gebildet Graf Anselm Maria Fugger von Babenhausen wurde in den Reichsfurstenstand erhoben Mit der Rheinbundakte 1806 kam das Furstentum als Standesherrschaft dann zum Konigreich Bayern Furst Leopold Fugger liess 1845 alle Fassaden einheitlich und schlicht umgestalten Die Fassade erhielt in diesem Zuge die leichten Anklange an die Neugotik mit gefassten Fenstern und Treppengiebeln anstelle des kleinteilig geschweiften Wellenrandes aus dem 16 Jahrhundert Der Ort war noch bis 1848 Sitz des Furstlich Fuggerschen Herrschaftsgerichts Babenhausen In den Jahren vor 1914 wurden verschiedene Raume des Neuen Schlosses auf Veranlassung der Furstin Nora Fugger durch den Munchner Architekten Ernst Haiger und den ebenfalls in Munchen ansassigen Kunsthandler Jakob Doppler neu gestaltet Der obere Hausflur wurde dabei zum Ahnensaal umgestaltet Das Fuggermuseum im Schloss entstand 1955 durch Friedrich Carl Fugger Eine Renovierung der noch immer im Besitz der Familie Fugger befindlichen Anlage erfolgte 1956 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss Erdgeschoss Rechbergbau rechtsDer stattliche und vielgestaltige Schlosskomplex besetzt den Rand einer Hochflache und beherrscht mit seiner machtigen Nordwestfront das alte Zentrum das unterhalb im Tal der Gunz liegt Der Rechbergbau stammt aus der Zeit nach 1378 Unter Anton Fugger und seinen Nachkommen wurde die Anlage stetig erweitert und die Kirche St Andreas mit ihrem Turm in die Schlossanlage eingebunden Sudlich der Schlossanlage entstanden spater weitlaufige Wirtschaftsgebaude eine Brauerei Zehentstadel Kanzlei u a Ahnensaal und Bibliothek umgestaltet nach Entwurfen des Munchner Architekten Ernst Haiger fertiggestellt 1914 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 S 161 163 Heinrich Habel Landkreis Illertissen Hrsg Torsten Gebhard und Adam Horn Band 27 Deutscher Kunstverlag Munchen 1967 S 38 53 Furstin Nora Fugger Im Glanz der Kaiserzeit Wien Munchen 1980 S 424 Markus Graf Fugger Fugger Museum Schloss Babenhausen Munchen Zurich 1990 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fuggerschloss Babenhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Denkmalliste fur Babenhausen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Website der Furstlich und Graflich Fuggerschen Stiftungs Administration Quellen zur Geschichte der Familie FuggerEinzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung E 7 78 115 1 Sehenswertes im Markt Babenhausen Markt Babenhausen abgerufen am 11 September 2022 Geschichte des Marktes Babenhausen Markt Babenhausen abgerufen am 11 September 2022 Sehenswertes im Markt Babenhausen Markt Babenhausen abgerufen am 11 September 2022Burgen und Schlosser im Landkreis Unterallgau Schlosser Schloss Babenhausen Schloss Bedernau Schloss Boos Schloss Fellheim Schloss Frickenhausen Hohes Schloss Bad Gronenbach Unteres Schloss Bad Gronenbach Schloss Holzgunz Schloss Kirchheim Schloss Kronburg Schloss Kunersberg Neues Schloss Lautrach Schloss Markt Wald Schloss Mattsies Schloss Memmingerberg Schloss Mindelburg Schloss Pfaffenhausen abgegangen Rotes Schlossle Schloss Trunkelsberg Schloss Turkheim Schloss Ungerhausen WachterschlossleBurgen und Ruinen Burgruine Altenschonegg Burgruine Rothenstein Untere Burg WoringenTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel GhagburgBurgstalle abgegangene Burgen Alte Burg Erisried Burg Angelberg Burgstall Burgle Burgstall Eppishausen Burg Falken Heidelburg Burg Felsenberg Burgstall Hahnentanz Bussenburg Altittelsburg Zwickerburg Burgstall Heimenegg Burg Hundsmoor Burgstall Im Buschel Fliehburg Ittelsburg Burg Moosburg Burg Neuittelsburg Der Falk Burg Siebnach Burgstall Stumpfbuhl Burgstall Tannburg Burgstall Unterschonegg Schonegg Burg Wolfertschwenden Fliehburg Woringen 48 14314 10 255185 Koordinaten 48 8 35 3 N 10 15 18 7 O Normdaten Korperschaft GND 16308335 6 lobid OGND AKS VIAF 217903048 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fuggerschloss Babenhausen amp oldid 236111449