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Friedrich Peyer im Hof 18 Juni 1817 in Schaffhausen 18 Mai 1900 in Zurich war ein Schweizer Politiker und Industrieller Von 1848 bis 1854 sowie von 1857 bis 1875 gehorte er dem Nationalrat an 1860 als Nationalratsprasident Er forderte den Eisenbahnbau in der Region Schaffhausen und war 1853 Mitgrunder der Waggonfabrik Neuhausen der spateren Schweizerischen Industrie Gesellschaft SIG Zwei Jahrzehnte lang gehorte er dem Direktorium der Schweizerischen Nordostbahn an von 1872 bis 1877 als Prasident und pragte so die Entwicklung des Schweizer Eisenbahnwesens entscheidend mit Friedrich Peyer im HofBiografie BearbeitenDer Sohn eines Tuchhandlers aus einem alteingesessenen Schaffhauser Burgergeschlecht besuchte das Gymnasium Schaffhausen Aufgrund der angespannten finanziellen Situation seiner Familie musste Peyer seine gymnasiale Bildung abbrechen und stattdessen eine kaufmannische Lehre in Genf absolvieren Ab 1836 sammelte er Erfahrungen bei verschiedenen deutschen Tuchfabriken bevor er 1838 das elterliche Geschaft ubernahm 1839 trat er politisch erstmals in Erscheinung als er in einer Volksversammlung leidenschaftlich die Vorzuge der Eisenbahn schilderte und seine Mitburger aufforderte eine Anbindung an das neue Verkehrsmittel anzustreben Um dieses Ziel zu erreichen initiierte er 1842 die Grundung des Schaffhauser Eisenbahnvereins 1843 wurde Peyer erstmals in den Grossen Rat des Kantons Schaffhausen gewahlt Diesem gehorte er zunachst bis 1845 an Im Auftrag der Kantonsregierung reiste er 1846 nach London um britische Banken fur die Finanzierung einer Rheintalbahn zwischen Basel und dem Bodensee zu interessieren Seine Mission blieb zunachst ohne Ergebnis weil das Grossherzogtum Baden den Bau der Strecke oberhalb Basels hinausschob Von 1845 bis 1854 sass Peyer im kantonalen Erziehungsrat 1847 48 im Grossen Stadtrat der Stadt Schaffhausen Legislative Im Kantonsparlament war er wieder von 1851 bis 1869 sowie von 1871 bis 1875 vertreten insgesamt stand er diesem sechs Mal vor Im Oktober 1848 wurde Peyer bei den ersten Schweizer Parlamentswahlen in den Nationalrat gewahlt Zusammen mit Alfred Escher reichte er im Dezember 1849 eine Motion ein die den Bundesrat dazu aufforderte ein Eisenbahnnetz fur die Schweiz zu planen Ein daraufhin von Robert Stephenson erstelltes Gutachten empfahl unter anderem eine Zweigstrecke zwischen Winterthur und Schaffhausen fur die sich Peyer energisch einsetzte Er befurwortete Bau und Betrieb von Eisenbahnen durch den Staat die Bundesversammlung folgte bei der Beratung des Eisenbahngesetzes jedoch Escher und uberliess diese Aufgabe 1852 privaten Gesellschaften Als Vertreter der Schaffhauser Kantonsregierung unterzeichnete Peyer im selben Jahr einen Staatsvertrag zwischen dem Grossherzogtum Baden sowie den Kantonen Schaffhausen und Basel Stadt zum Bau der Hochrheinbahn als Fortsetzung der Badischen Hauptbahn 1851 war Peyer Mitgrunder der Dampfboot AG fur Bodensee und Rhein Am 17 Januar 1853 grundete er zusammen mit seinem Schwager Johann Conrad Neher und Heinrich Moser die Schweizerische Waggons Fabrik Das Unternehmen mit Sitz in Neuhausen am Rheinfall erwies sich als ausserst erfolgreich und firmierte ab 1862 unter der Bezeichnung Schweizerische Industrie Gesellschaft SIG Trotz seiner Verdienste gelang Peyer bei den Nationalratswahlen 1854 die Wiederwahl nicht Drei Jahre spater zog er jedoch wieder in den Nationalrat ein dem er ununterbrochen bis 1875 angehorte und den er 1860 prasidierte Im Jahr 1853 gehorte Peyer zu den Mitinitianten der Rheinfallbahn nach Winterthur die noch vor ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1857 mit der Nordostbahn NOB fusionierte von der Fusion war auch die Dampfboot AG betroffen Die nachsten zwei Jahre war Peyer als Direktor der NOB tatig Ein weiterer Hohepunkt war 1863 die Eroffnung der von ihm wesentlich vorangetriebenen Hochrheinbahn zu diesem Anlass empfing er den badischen Grossherzog Friedrich Peyer entfaltete verschiedene andere Aktivitaten 1848 grundete er den Kunstverein Schaffhausen 1862 die Bank in Schaffhausen und 1873 die Handelsbank Schaffhausen Daruber hinaus sass er von 1856 bis 1868 im Verwaltungsrat der Schweizerischen Kreditanstalt und von 1858 bis 1867 im Verwaltungsrat der Rentenanstalt Als geschaftsfuhrendes Verwaltungsratsmitglied der SIG holte er 1864 Johann Friedrich Vetterli den spateren Erfinder des Vetterligewehrs in die Firma und handelte ab den 1860er Jahren Beteiligungen an Waggonfabriken in Ungarn aus daneben tatigte er dort weitere riskante Unternehmensgrundungen Im Januar 1872 trat er Alfred Eschers Nachfolge als Direktionsprasident der NOB an und verlegte seinen Wohnort nach Zurich Aus diesem Grund gab er seine politischen Amter im Kanton Schaffhausen auf und trat 1875 als Nationalrat zuruck Das Schweizer Eisenbahnwesen schlitterte in den 1870er Jahren in eine schwere Krise verursacht durch die allgemeine Grunderkrise und den Zusammenbruch der Schweizerischen Nationalbahn 1877 musste Peyer als NOB Direktionsprasident zurucktreten 1880 ruinierte ihn der Konkurs der Schweizerisch Ungarischen Soda und Chemikalienfabrik Danach lebte er zuruckgezogen und in bescheidenen Verhaltnissen in Zurich Literatur BearbeitenKarl Schib Friedrich Peyer im Hof In Schaffhauser Beitrage zur Geschichte Biographien Band II 34 Jg 1957 S 30 42 PDF 62 kB Weblinks BearbeitenMatthias Wipf Peyer im Hof Friedrich In Historisches Lexikon der Schweiz Normdaten Person GND 106331917X lobid OGND AKS VIAF 290646378 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peyer im Hof FriedrichKURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker und IndustriellerGEBURTSDATUM 18 Juni 1817GEBURTSORT SchaffhausenSTERBEDATUM 18 Mai 1900STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Peyer im Hof amp oldid 239305274