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Die Kathedrale Maria Himmelfahrt und St Andreas poln Bazylika Archikatedralna Wniebowziecia Najswietszej Maryi Panny i sw Andrzeja Apostola oder Frauenburger Dom ist eine Kirche in Frombork dt Frauenburg und die Kathedrale des Erzbischofs von Ermland sowie Basilica minor Sie beherbergt das Grab des Nikolaus Kopernikus Ansicht vom Glockenturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht des Domberges von Norden nbsp Innenraum 2016 Nachdem die ermlandische Wirtschaft nach den Wirren der Eroberungszeit bis 1280 sich schnell stabilisierte und wuchs begann das Domkapitel im 14 Jahrhundert mit dem Bau einer festen Burg und des Domes selbst Der Frauenburger Dom Maria Himmelfahrt und St Andreas nach einem einheitlichen Plan von 1329 bis 1388 errichtet ist als 99 m lange Hallenkirche architektonisch im weitgehend ursprunglichen Zustand erhalten Der Dom entstand in drei Bauetappen 1329 1342 wurde der langgestreckte gerade geschlossene Chor errichtet der sich architektonischer Formen vom Ende des 13 Jahrhunderts bedient und eine elegante Innenarchitektur im Typus der klassischen Gotik Westeuropas mit fruhen vierzackigen Sterngewolben zeigt vgl Torun St Jakob nach 1309 die uber Dienstbundel optisch vom Boden abgestutzt werden Das dreischiffige Langhaus etwa 1355 1380 gibt die klassisch gotische Formensprache auf Nur an den Aussenwanden finden sich von Konsolen abgestutzte Dienste wahrend die reichen achtzackigen Sterngewolbe des Mittelschiffs direkt auf Kapitellzonen massiver achteckiger Pfeiler ruhen Vom Westen schliesst sich eine reich ausgestaltete Vorhalle etwa 1380 1388 an die ein grosses Portal aus gotlandischem Kalkstein und Kunststein mit von Heiligenfiguren minderer Qualitat ausgefullten Archivolte birgt Ahnlich wie das Munster zu Schwabisch Gmund der Dom von Sandomierz und der Dom von Warschau besitzt der Frauenburger Dom keinen grossen Turm Stattdessen hat der Bau vier schmale Eckturmchen Den Westgiebel ziert eine monumentale ansteigende Arkadengalerie wie sie nordlich der Alpen sonst nur an den Querhausern der Kathedrale von Tournai zu finden ist Einziger nach der Zeit der Gotik errichteter Anbau ist die barocke Salvator Kapelle eine Stiftung von Bischof Christoph Szembek aus dem 18 Jahrhundert Illusionistische Fresken von Matthias Johann Meyer schmucken ihre Kuppel Im Jahr 1994 wurde das Gebaude zum Geschichtsdenkmal pomnik historii erklart 1 Die aufgefundenen sterblichen Uberreste eines Menschen werden nach mehreren wissenschaftlichen Gutachten dem Gelehrten Nikolaus Kopernikus zugeordnet Sie wurden nach den Untersuchungen am 22 Mai 2010 wieder im Dom beigesetzt Ausstattung Bearbeiten nbsp Eines der drei Grabdenkmaler von Nikolaus Kopernikus nbsp Mittelteil des alten gotischen HochaltarsInnen prasentiert sich der Dom nachdem er im 15 Jahrhundert von Polen und im 17 von Schweden ausgeraubt worden war in barocker Ausstattung Insbesondere besitzt das vom Danziger Orgelbaumeister Daniel Nitrowski 1685 geschaffene Orgelgehause Weltruhm Jahrlich findet im Sommer ein Festival der Orgelmusik mit Konzerten von Organisten aus dem In und Ausland statt Das alteste Ausstattungsstuck des Domes ist das als Rundbild gemalte Epitaph des 1426 verstorbenen Domherrn Bartholomaus Boreschow 2 ein Beispiel der Malerei des Schonen Stils unter bohmischem Einfluss Aus dem spaten Mittelalter ist ebenfalls der ehemalige Hochaltar des Domes erhalten Die mittlere Szene dieses Pentaptychons Funfflugeliger Altar stellt Maria mit dem Jesuskind in Anlehnung an die Offenbarung des Johannes dar Offb 12 1 5 Maria vor dem goldenen Hintergrund der Sonne tragt Jesus als den neuen oder letzten Adam den himmlischen Menschen auf den Armen 1 Kor 15 45 Sie steht auf einer Mondsichel die das Gesicht des sterblichen irdischen ersten Adams zeigt Unter der Mondsichel sind die Windungen eines Schlangenleibes sichtbar Zu beiden Seiten des Altars befinden sich Bildnisse der Kirchenvater Der Altar wurde im Auftrag des Bischofs Lucas Watzenrode 1504 von einer Thorner Werkstatt geschaffen 3 Er steht im Nordschiff des Langhauses Nachdem ein Hagelunwetter im Jahr 1867 die Fenster des Domes zerstort hatte beauftragte das Frauenburger Domkapitel einige der damals bekanntesten Glasmalereiwerkstatten neue Fenster zu schaffen Adolf Seiler Breslau Heinrich Oidtmann Linnich Adalbert Redner Breslau und Joseph Maria Machhausen Koblenz 4 Die neuen Fenster wurden zwischen 1868 und 1911 nach und nach eingesetzt Im Zweiten Weltkrieg wurden fast alle Fenster stark beschadigt Seit 1995 werden sie schrittweise restauriert Die besten Stucke sind nun im Kopernikus Museum in Frombork ausgestellt nbsp Hauptorgel Hauptartikel Orgeln des Frauenburger Doms Die Hauptorgel steht in einem Barockprospekt von 1685 Sie wurde 1935 von E Kemper amp Sohn neu gebaut und 1977 79 erweitert IV P 50 Eine Chororgel von 1935 steht auf der Seitenempore II P 16 Beide sind gemeinsam spielbar 5 6 Literatur BearbeitenEugen Brachvogel Hrsg Der Dom in Frauenburg Fuhrer durch den Dombezirk Frauenburg mit Benutzung alterer Fuhrer Ermlandische Verlagsgesellschaft Braunsberg 1926 Franz Fleischer Fuhrer durch den Dom zu Frauenburg Willibald Zehr Elbing 1908 Werner Kreth Kemper Orgeln im Dom zu Frauenburg Garbe Reinfeld in Holstein 1935 Gerhard Reifferscheid Der Dom zu Frauenburg Ermlandische Kathedrale uber dem Frischen Haff Bischof Maximilian Kaller Stiftung Munster 1984 Ostpreussische Kirchen Ermland 3 ZDB ID 402699 8 Fritz Wochnik Der Westgiebel des Domes in Frauenburg In Zeitschrift fur Ostmitteleuropa Forschung 54 2005 ISSN 0948 8294 S 242 256 doi 10 25627 20055428393 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale Maria Himmelfahrt und St Andreas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heinrich Wilhelm Teichgraber Der Dom zu Frauenburg Eduard Pietzsch Dresden 1839 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Zarzadzenie Prezydenta Rzeczypospolitej Polskiej z dnia 8 wrzesnia 1994 r w sprawie uznania za pomnik historii In Monitor Polski auf der Website des ISAP Kanzlei des Sejm 1994 S 642 abgerufen am 16 Februar 2023 polnisch dt Dekret vom 8 September 1994 mit dem der polnische Staatsprasident die Kathedrale als Geschichtsdenkmal festlegte Ermland Dokumente Seite 456 471 von 1410 1411 Bartholomaeus Borschow Eugen Brachvogel Der Altarschrein vom Jahre 1504 In Zeitschrift zur Geschichte und Altertumskunde Ermlands Bd 24 S 67 80 und Der Hochaltar des Domes in Frauenburg zur Zeit des Koppernikus in Bd 26 derselben Zeitschrift S 72 94 Frauenburger Glasmalereien abgerufen am 31 Juli 2015 Orgel im Frauenburger Dom Memento vom 17 Februar 2019 im Internet Archive Sakralorgel Organy Polskie Wirtualne Centrum Organowe Memento vom 21 September 2008 im Internet Archive polnisch 54 357083333333 19 681666666667 Koordinaten 54 21 25 5 N 19 40 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale Maria Himmelfahrt und St Andreas amp oldid 236732005