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Franz Matt 9 September 1860 in Offenbach an der Queich Pfalz 4 August 1929 in Munchen war ein deutscher Jurist und Politiker BVP Als Bayerischer Kultusminister sowie stellvertretender Ministerprasident hat er im nachrevolutionaren Bayern von 1920 bis 1926 massgeblich die bayerische Kulturpolitik definiert und durchgesetzt Kultusminister Franz Matt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Matt war der Sohn des Pfalzischen Kreisschulinspektors Wendelin Matt und dessen Ehefrau Magdalena geborene Starck Er besuchte die Volksschule in seinem Geburtsort Offenbach an der Queich und das Gymnasium in Speyer danach studierte er Rechtswissenschaften an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und in Leipzig In Munchen wurde Matt Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania Munchen im CV spater auch der KDStV Gothia Wurzburg der KDStV Markomannia Wurzburg und der KDStV Burgundia Leipzig im CV 1922 gehorte er zu denjenigen die aus der KDStV Aenania Munchen heraus die KDStV Trifels Munchen grundeten 1 Nach seiner Promotion im Jahre 1879 hatte Franz Matt zahlreiche Amter im bayerischen Staatsdienst inne 1898 ernannte man ihn zum Bezirksamtmann Landrat in Bogen Im Marz 1908 erfolgte die Berufung ins Bayerische Kultusministerium wo er das Referat fur katholischen Kultus und Lehrerbildungsanstalten ubernahm Als Ministerialdirektor des Staatsministeriums fur Kultur und Schulangelegenheiten erlebte er schliesslich den Sturz der bayerischen Monarchie Die Zusammenarbeit mit dem neuen Kultusminister der von Kurt Eisner ausgerufenen bayerischen Republik Johannes Hoffmann SPD gestaltete sich ausserst schwierig da Franz Matt die Hoffmannschen Schulreformen ablehnte Matt engagierte sich daraufhin in der neu gegrundeten Bayerischen Volkspartei und wurde 1920 nach dem Rucktritt von Johannes Hoffmann als Ministerprasident vom neuen parteilosen Ministerprasidenten Gustav von Kahr zum Kultusminister ernannt Der Pfalzer hat in der Folgezeit eine umfassende Kurskorrektur in der Schulpolitik verfolgt und reformierte das gesamte Hochschulwesen in Bayern Er war zwar auch fur die bayerische Kunstpolitik zustandig es gingen aber keine Impulse in Kunstangelegenheiten von ihm aus Matt schuf die Voraussetzungen fur eine Neuregelung des Verhaltnisses von Staat und Kirche Das Konkordat von 1924 mit dem Heiligen Stuhl wie auch die Vertrage mit den evangelischen Landeskirchen sind massgeblich auf die zielstrebige Politik von Matt zuruckzufuhren Das seinerzeit abgeschlossene Konkordat hat fur Bayern mit geringen Anderungen bis heute Gultigkeit Wahrend des Hitlerputsches vom 9 November 1923 als sich Ministerprasident Eugen von Knilling mit zwei Ministern in den Handen der Aufstandischen befand wich Franz Matt als stellvertretender Ministerprasident mit einem Rumpf Kabinett vorsorglich nach Regensburg aus um die legitime Regierungsgewalt zu sichern Noch in Munchen erliess er einen an die Bevolkerung gerichteten Aufruf gegen den Preussen Ludendorff der laut Frankfurter Zeitung vom 5 August 1929 wesentlich zur Uberwindung des Putschversuches beigetragen hat Die von den Nationalsozialisten verbreitete Annahme dass Matt die Nachricht vom Hitlerputsch wahrend eines Abendessens mit Kardinal Michael von Faulhaber und dem Papstlichen Nuntius Eugenio Pacelli dem spateren Papst Pius XII erreicht habe wurde von dem Minister umgehend dementiert Schmidt S 74f Nach mehreren Schlaganfallen musste Matt am 11 Oktober 1926 aus Gesundheitsgrunden sein Ministeramt aufgeben und zog sich aus der Politik zuruck Zum Abschied schrieb ihm Ministerprasident Heinrich Held Mit vorbildlicher Treue und Hingebung und mit einer seltenen Arbeitskraft haben Sie uber 38 Jahre dem Vaterland gedient und in allen Ihren Stellungen Hervorragendes geleistet Selbst die sozialdemokratische Munchener Post schlug zum Abschied des Ministers versohnliche Tone an Wir waren stets scharfe Gegner des Kultusministers Matt Wir scheiden aber von ihm mit der Anerkennung dass er als Mensch ein offener und ehrlicher Charakter war Schmidt S 30 Matt hat sich in der katholischen Laienbewegung engagiert und war Grunder der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Er wurde mit mehreren Ehrendoktorwurden und zahlreichen Auszeichnungen bedacht deren hochste das Grosskreuz des Papstlichen St Gregoriusordens war Verschiedene Publikationen bezeichnen ihn als Vater des Bayerischen Konkordats Franz Matt ist auf dem Nordfriedhof in Munchen bestattet Literatur BearbeitenLydia Schmidt Kultusminister Franz Matt 1920 1926 Schul Kirchen und Kunstpolitik in Bayern nach dem Umbruch von 1918 Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte CH Beck 2000 ISBN 3 406 10707 9 Viktor Carl Lexikon Pfalzer Personlichkeiten Hennig Verlag Edenkoben 2004 ISBN 3 9804668 5 X Seite 561 Seite 562 Vater und Familie Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Matt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vor 75 Jahren Zum Tod des bayerischen Kulturminister Franz Matt In pfalzgeschichte net 14 Januar 2004 abgerufen am 17 November 2019 Beruhmtheiten der Markomannia Wurzburg Franz Matt als 3 Personlichkeit mit Bild Literatur von und uber Franz Matt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Landesregierungen des Freistaates Bayern 1918 1933Einzelnachweise Bearbeiten Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen Hrsg Die Ehrenmitglieder Alten Herren und Studierenden des C V Wien 1924 S 356 u S 403 Kultusminister von Bayern Friedrich von Ringelmann Theodor von Zwehl Nikolaus von Koch Franz von Gresser Johann von Lutz Ludwig August von Muller Robert von Landmann Clemens Freiherr von Podewils Durnitz Anton von Wehner Eugen Ritter von Knilling Johannes Hoffmann Franz Matt Franz Goldenberger Hans Schemm Adolf Wagner Paul Giesler Otto Hipp Franz Fendt Alois Hundhammer Josef Schwalber August Rucker Theodor Maunz Ludwig Huber Hans Maier Hans Zehetmair Monika Hohlmeier Siegfried Schneider Ludwig Spaenle Bernd Sibler Michael Piazolo Anna Stolz Normdaten Person GND 116838698 lobid OGND AKS LCCN no2001012376 VIAF 30297867 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matt FranzKURZBESCHREIBUNG bayerischer Kultusminister und stellvertretender MinisterprasidentGEBURTSDATUM 9 September 1860GEBURTSORT Offenbach an der Queich PfalzSTERBEDATUM 4 August 1929STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Matt amp oldid 232718876