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Franz Marek eigentlich Ephraim Feuerlicht 18 April 1913 in Przemysl Osterreich Ungarn 28 Juni 1979 in Neukirchen Oberosterreich war ein osterreichischer kommunistischer Politiker Er war einer der fuhrenden Intellektuellen der Kommunistischen Partei Osterreichs KPO und spater gemeinsam mit Ernst Fischer ein Reprasentant des Eurokommunismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Marek wurde kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Ephraim Feuerlicht im damals osterreichischen Galizien geboren Seine polnisch judische Familie floh jedoch vor den Kampfhandlungen nach Wien wo er im armlichen proletarischen Fluchtlingsmilieu aufwuchs Den Kampfnamen Franz Marek nahm er erst im Jahre 1935 an als die KPO im osterreichischen Standestaat verboten war und nur im Untergrund weiter tatig sein konnte In die illegale KPO war er nach den Februarkampfen 1934 gemeinsam mit seinem ehemaligen Schulkameraden Jura Soyfer eingetreten Dort wurden beide bald zu wichtigen Funktionaren Marek leitete ab 1936 die Agitation der Partei Als im Marz 1938 die Truppen Hitlers einmarschierten und der Anschluss Osterreichs folgte floh Marek ins Ausland Wahrend er gemeinsam mit Johann Koplenig nach Frankreich gelangte wo die Leitung der KPO ihr Exilburo aufbauen konnte wurde sein Freund Soyfer beim Versuch in die Schweiz zu fliehen verhaftet Wahrend nach der Okkupations Frankreichs viele Antifaschisten nach Ubersee flohen oder zumindest in den von der Vichy Regierung kontrollierten Suden blieb Franz Marek in Paris und wurde dort zu einem der bedeutendsten osterreichischen Kommunisten Ab Januar 1942 wirkte er am bewaffneten Kampf der franzosischen Resistance mit und war in Paris Leiter eines Frontabschnitts Im Gegensatz zu franzosischen Genossen hatte er schon aus Osterreich Erfahrung in der geheimen Parteiarbeit aus der Illegalitat So gelang es ihm lange Zeit unerkannt zu bleiben Am 11 August 1944 wurde Marek von der Gestapo doch noch verhaftet gefoltert und erwartete im Gestapo Gefangnis von Fresnes bereits die unmittelbar bevorstehende Hinrichtung Gleichzeitig ruckten jedoch bereits alliierte Truppen nach der Landung in der Normandie auf Paris vor und so uberlebte er infolge des plotzlichen Abzugs der deutschen Truppen Nach 1945 gehorte Marek der Fuhrungsgruppe der KPO an war lange Jahre Mitglied des Politburos und galt als zwar brillant 1 aber als ideologischer Hardliner und Stalinist etwa im Vergleich zu Viktor Matejka Bis zum Ungarischen Volksaufstand in seiner Selbstsicht sogar bis zum Prager Fruhling 1968 war er fur die im sowjetischen Machtbereich verubten Verbrechen blind 2 In den 1960er Jahren ging Marek so wie Fischer langsam auf reformistische Positionen uber beeinflusst durch den Prager Fruhling und moglicherweise auch durch seine zweite Ehefrau die Journalistin Barbara Coudenhove Kalergi die in ihren 2013 erschienenen Erinnerungen unter der Uberschrift Die Liebe meines Lebens ausfuhrlich uber ihn berichtete Marek war in erster Ehe mit Tilly Spiegel verheiratet gewesen die Ehe wurde 1974 geschieden 3 Nach der Niederschlagung des Prager Fruhlings durch die Okkupation der CSSR im August 1968 und nachdem die Hoffnungen der Reformer bzw aus gegnerischer Sicht Revisionisten innerhalb der KPO eine gegenuber der Sowjetunion kritische Linie durchzusetzen gescheitert waren versuchte Franz Marek ab 1969 als Chefredakteur des Wiener Tagebuchs eine unabhangige linke Linie zu verfolgen Seine politischen Beitrage erschienen in der Rubrik Chronik der Linken 1970 wurde er aus der KPO ausgeschlossen 4 Schriften Auswahl BearbeitenFrankreich von der dritten zur vierten Republik Wien 1947 Stalin der Mensch und sein Werk Wien 1949 Philosophie der Weltrevolution Wien 1966 englisch New York 1969 Was Marx wirklich sagte zus mit Ernst Fischer Molden Wien 1968 Beruf und Berufung Kommunist Lebenserinnerungen und Schlusseltexte herausgegeben und eingeleitet von Maximilian Graf und Sarah Knoll Mandelbaum Wien 2017 ISBN 978 3 85476 659 9 Literatur BearbeitenHans Schafranek Osterreicher und Osterreicherinnen im franzosischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung Der Travail Allemand TA In Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes DOW Hrsg Jahrbuch 2020 Wien 2020 ISBN 978 3 901142 77 2 S 287 325 Maximilian Graf Sarah Knoll Ina Markova Karlo Ruzicic Kessler Franz Marek Ein europaischer Marxist Die Biografie Mandelbaum Verlag Wien 2019 ISBN 978 3 85476 690 2 Marek Franz in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 475f Weblinks BearbeitenMaximilian Graf Sarah Knoll Franz Marek 1913 1979 ein europaischer Marxist Biographie des Monats auf der Homepage des Osterreichischen Biographischen Lexikons Juni 2019 Alfred Klahr Gesellschaft Franz Marek 1913 1979 Artikel von Michael Graber Ausgabe 2 2013 PDF Eric Hobsbawm My hero Franz Marek The Guardian 12 Dezember 2009Einzelnachweise Bearbeiten Martin Pollack Ein undogmatischer Freund und Lehrmeister In Franz Marek Beruf und Berufung Kommunist Lebenserinnerungen und Schlusseltexte herausgegeben und eingeleitet von Maximilian Graf und Sarah Knoll Mandelbaum Wien 2017 S 7 9 hier S 8 Maximilian Graf Sarah Knoll Beruf und Berufung Kommunist Franz Marek 1913 1979 Eine biografische Skizze In Franz Marek Beruf und Berufung Kommunist Lebenserinnerungen und Schlusseltexte herausgegeben und eingeleitet von Maximilian Graf und Sarah Knoll Mandelbaum Wien 2017 S 18 Werner Roder Herbert A Strauss Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Bd 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Walter de Gruyter Berlin 1980 S 475 Franz Marek ein europaischer Marxist Die Biografie Wien 2019Normdaten Person GND 1033447625 lobid OGND AKS LCCN n50040774 NDL 00448816 VIAF 302942342 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marek FranzALTERNATIVNAMEN Feuerlicht Ephraim wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer kommunistischer PolitikerGEBURTSDATUM 18 April 1913GEBURTSORT Przemysl GalizienSTERBEDATUM 28 Juni 1979STERBEORT Neukirchen Oberosterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Marek amp oldid 239312573