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Die Waldflache Frankreichs umfasst 16 3 Millionen Hektar Dies sind 29 7 der Gesamtflache des Landes Zahlt man die Waldflache der franzosischen Uberseegebiete noch hinzu betragt sie 246 640 km also 36 7 der gesamten Flache die zu Frankreich gehort In Frankreich ist der Waldbestand im 19 Jahrhundert beachtlich gestiegen Dies wurde durch grosse Aufforstungsprogramme und intensive Landwirtschaft ermoglicht Die grune Flache ist der franzosische WaldInhaltsverzeichnis 1 Anteil der Holzarten 2 Eigentumsverhaltnisse 2 1 Privatbesitz 2 2 Staatlicher Besitz 3 Die Geschichte des franzosischen Waldes 3 1 Zur Zeit der Gallier 500 v Chr bis 400 n Chr 3 2 Im Mittelalter 3 3 Vom 15 bis zum 18 Jahrhundert 3 4 Von der Revolution zum Ende des zweiten franzosischen Kaiserreichs 3 5 Vom 20 Jahrhundert bis heute 4 Quellen 5 WeblinksAnteil der Holzarten Bearbeiten nbsp Verteilung des Volumens der Laub und Nadelbaume in den verschiedenen RegionenIm Jahre 2011 betragt der Waldbestand 2 5 Milliarden Kubikmeter aufgeteilt in 64 Laubbaume 1594 Millionen Kubikmeter und in 36 Nadelbaume 880 Millionen Kubikmeter Traubeneiche 11 Stieleiche 12 Rotbuche 11 Flaumeiche 4 Kastanien 5 Hainbuche 4 Gemeine Esche 4 Andere Laubholzarten 14 Fichten 7 Weiss Tanne 7 See Kiefer 6 Douglasie 4 Andere Nadelbaumarten 5 Die Vielfalt der Baumarten auf der franzosischen Waldflache wird durch die drei hauptsachlichen Klimata Europas mediterranes kontinentales und atlantisches begrundet Die Vielfalt der verschiedenen Boden spielt ebenfalls eine grosse Rolle Der tropische Regenwald Frankreichs besitzt keine bestimmte Baumart Es handelt sich um eine Mischung vieler verschiedener Arten mehrere hundert pro Hektar Eigentumsverhaltnisse BearbeitenDrei Viertel des franzosischen Waldes 12 2 Millionen Hektar sind im Privatbesitz Der Korperschaftswald nimmt 15 und der Staatswald 9 der Waldflache ein darunter die Domanenforste foret domaniale Der offentliche Wald wird vom Office national des forets verwaltet Privatbesitz Bearbeiten Der private Wald nimmt mit 120 000 von 170 070 km den grossten Anteil fast drei Viertel der Waldflache Frankreichs ein Er ist unter 3 5 Millionen Besitzern aufgeteilt welche jeweils im Durchschnitt 2 6 Hektar besitzen Diese starke Parzellierung ist das Ergebnis von zahlreichen Erbteilungen die durch den Code civil von Napoleon Bonaparte ermoglicht wurden Der so genannte Bocage und isolierte Baume sind im Ruckgang begriffen Angesichts der Bedeutung von Holz als Rohstoff wurden 1963 die Centres regionaux de la propriete forestiere regionale Zentren der Waldbesitzer geschaffen Diese Stellen beraten die Besitzer in der Bewirtschaftung ihres Waldes und uberprufen die Einhaltung des Plan simple de gestion PSG Ein PSG ist ein Dokument in welches die Eigner eintragen wie sich ihr Forst in den nachsten zehn bis zwanzig Jahren entwickeln soll Sollte der Plan vernachlassigt werden kann eine Geldbusse ausgesprochen werde In den Uberseegebieten Frankreichs ist der grosste Waldanteil im Staatsbesitz und privates Eigentum nur marginal Staatlicher Besitz Bearbeiten 16 490 km was 10 1 der gesamten Waldflache und 3 1 der Gesamtflache Frankreichs entspricht Stand 2000 sind direkt dem Zentralstaat von Frankreich unterstellt Diese Flache teilt sich auf 1 426 verschiedene Walder die durchschnittlich knapp 12 km gross sind auf Darunter ist der Wald von Orleans mit rund 500 km der grosste Viele dieser Walder verfugen uber einen alten Baumbestand und waren konigliche Jagdreviere die wahrend der Franzosischen Revolution vom Staat eingezogen wurden Eine Ausnahme dieser Regel sind die jungeren Walder im Nordosten von Frankreich die wahrend des Ersten Weltkrieges im Stellungskrieg durch Kampfhandlungen zerstort wurden und anschliessend von staatlicher Seite wieder aufgeforstet wurden Die Geschichte des franzosischen Waldes BearbeitenZur Zeit der Gallier 500 v Chr bis 400 n Chr Bearbeiten Die gallische Bevolkerung und besonders die Druiden hatten ein enges Verhaltnis zum Wald Er lieferte ihnen Nahrung und Getranke Die durch Abholzungen entstandenen Lichtungen verwandelten sich in relativ kurzer Zeit wieder in ihren ursprunglichen verwilderten Zustand Das Holz war das Grundmaterial der Gallier dessen Verwendungszwecke sie durch die Romer kennenlernten So wurde Holz benutzt um Stadte Schiffe und Brucken zu bauen Thermen und Schmieden zu heizen Es fand zusatzlich im Weinbau Verwendung In den Zeiten in denen zwischen Galliern und Romern Frieden herrschte gab es einen demographischen Aufschwung Daraus folgend wurden die sudlichen Walder Frankreichs vom Abholzen gekennzeichnet Die nordlichen und ostlichen Walder wurden aus strategischen Grunden von langen Strassen durchzogen Zu diesem Zeitpunkt besass die franzosische Bevolkerung noch wenig Bewusstsein fur den Wald Als im 5 Jahrhundert die Hunnen in das Land einfielen fuhrte dies zu einem Ruckgang der franzosischen Bevolkerung und somit zur Verminderung des Holzverbrauchs Im Mittelalter Bearbeiten Im Mittelalter teilten sich drei verschiedene Gruppen den Waldbesitz dies waren die Kloster die Adligen und das Konigshaus Die Kloster es gab von ihnen bis zu 900 im 11 Jahrhundert trugen viel zu der Vernichtung des Waldes bei da sie mitten im Wald weit von Stadten und Dorfern errichtet wurden Viele Walder standen schon unter dem Schutz der Adligen die den Wald benutzten um Holz zu verarbeiten und die Jagd zu betreiben Ebenso bot der Wald vielen Fluchtlingen Unterschlupf Ab dem 11 Jahrhundert begann eine neue Ara in Frankreich Das okonomische und demographische Wachstum wurde beschleunigt da die Invasionen durch Normannen und Ungarn nachliessen Dadurch stieg der Holzverbrauch Die Rodung erreichte am Ende des 12 Jahrhunderts ihren Hohepunkt Ab 1300 veranderte sich das Verhaltnis der Bewohner des Landes zum Wald Die Adligen fingen zum ersten Mal an den Wald zu pflegen Viele sorgten sich um die Zukunft der Jagd Andere befurchteten aber auch schon einen Holzmangel und dadurch ein okonomisches Problem Zu diesem Zeitpunkt nahm der franzosische Wald nur noch 20 der Flache Frankreichs ein Man musste also den Wald schutzen Am 29 Mai 1346 wurde das erste Gesetzbuch fur den Schutz des Waldes erlassen Im Jahr darauf 1347 brach die Pest auch Schwarzer Tod genannt aus Durch den damit verbundenen Bevolkerungsruckgang wurde die Rodung fur einige Zeit gestoppt Vom 15 bis zum 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp der Wald von Rambouillet um 1780Ab dem 15 Jahrhundert regierte in Europa der Kapitalismus Die meisten der Grossgrundbesitzer wollten den grosstmoglichen Profit erlangen Der Verbrauch des Holzes wurde immer bedeutender Ab diesem Zeitpunkt nahm auch der Holzhandel mit dem Ausland zu obwohl es Luxus war sich tropisches Holz zu leisten In dieser Zeit kam es zu einem demographischen Aufschwung denn die Pest war verschwunden und der Frieden trug ebenfalls seine Fruchte Unter Konig Ludwig XII gab es noch genug Waldbestand was dazu fuhrte dass er der gute Konig genannt wurde Diese Situation anderte sich schnell als sich grosse Stadte wie Paris und Rouen immer ofter uber einen Holzmangel beschwerten Die Marine die Glasindustrie und die Befestigungen verbrauchten viel Holz Aber der wichtigste Holzkonsument war das Metallhandwerk Es gab im 16 Jahrhundert ca 460 Handwerksbetriebe die 1 6 des gesamten Bestandes verbrauchten Wahrend der zwei nachfolgenden Nachkriegsperioden in denen die Konige passionierte Jager waren nahm die Sorge um den Waldbestand zu Unter Franz II mussten sich die Gemeinden und die Kloster zum ersten Mal an das Parlament wenden wenn sie Holz verkaufen wollten Durch diese Kontrolle stieg die Waldflache wieder auf 35 an Die Ergebnisse waren befriedigend Zugleich schickte der Konig Abgesandte in die Walder die nach dem Rechten schauten Dadurch wurden viele Regionen vor dem Kahlschlag geschutzt Das 17 Jahrhundert wurde von den Religionskriegen gepragt Im Gegensatz zum Hundertjahrigen Krieg fuhrten diese nicht zu einem Wiedergewinn des Waldbestandes Die Militaroperationen brauchten immer mehr Holz um die Stadte zu befestigen und um die Artillerie zu unterstutzen Zur gleichen Zeit gab es aber auch Fortschritte Am 24 November 1560 wurde das erste franzosische Buch das ausschliesslich nur den Wald umfasste von Claude de Malleville veroffentlicht Im Jahre 1661 als Ludwig XIV an die Macht kam veranderte sich die Situation des Waldes radikal Der Wald umfasste nur noch 26 der Flache Frankreichs Ab 1661 ubernahm Finanzminister Jean Baptiste Colbert die Waldwirtschaft die bisher dem Oberbefehlshaber der Armee unterstand Colbert kannte sich bereits auf diesem Gebiet aus hatte jedoch nicht sehr viel Vertrauen in die bisherigen Angestellten Fur Neueinstellungen war das Mindestalter 25 Jahre und der Bewerber musste einen Test absolvieren Gesetze zum Schutz des Waldes wurden erlassen Der Verstoss wurde hart bestraft In den privaten Waldern durften nur noch alle 10 Jahre Baume gefallt werden Besitzer von Waldern die bis zu 50 km vom Meer oder bis zu 4 km von einem Fluss entfernt waren mussten eine Genehmigung fur den Holzverkauf besorgen Ziel war es den Schiffsbau zu unterstutzen der fur Masten und Schiffsrumpf besonders viel Holz verschlang Wurde die Genehmigung nicht eingeholt mussten die Besitzer das Holz abgeben und zusatzlich 3 000 Livres Strafe bezahlen Trotz dieser Vorkehrungen war die Flache des Waldes 1789 geringer als im Jahr 1669 Im 18 Jahrhundert gab es immer heftigere Revolten der Burger Die Friedensjahre die dem Tod von Ludwig XV folgten waren fur den Wald von Vorteil Ab 1750 verschlechterte sich die Situation des Waldes wieder Am 24 Dezember 1772 befahl der Naturwissenschaftler Rene Antoine Ferchauld de Reaumur den Wald wissenschaftlich zu untersuchen Daraufhin wurden andere Baumarten die Zeder die osterreichische Kiefer etc aus anderen Landern nach Frankreich eingefuhrt Erst in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts begann man in manchen Regionen wie der Ile de France den Wald wieder aufzuforsten Jedoch wurde in anderen Teilen des Landes noch viel gerodet Die Verwaltungspolitik war nicht uberall wirksam Von der Revolution zum Ende des zweiten franzosischen Kaiserreichs Bearbeiten Wahrend der Zeit ab 1785 hat sich in der Geschichte des Waldes viel verandert Im Jahre 1852 erreichte unter der Regierung Napoleons III die Waldflache ihren Tiefststand von 16 Auf Grund der Kriege wurde viel Holz aus franzosischen Waldern verbraucht Um diesen Verbrauch wiederum aufzufangen wurde viel Holz aus den eroberten Landern importiert Obwohl die Forstwirtschaft nun stabiler als wahrend der Revolution war fuhrte Napoleon mehrere Reformen durch die nicht unbedingt vorteilhaft waren Alle Forster mussten eine Uniform tragen und die Halfte der Angestellten bestand aus Kriegsverletzten oder alteren Offizieren Frankreich hatte die Kriege verloren und musste den Siegermachten 530475 Hektar abgeben Zu dieser Zeit waren viele franzosische Forster von der deutschen Forstwirtschaft uberzeugt was unter anderem dazu fuhrte dass im Jahre 1820 eine Universitat fur die Wald und Wasserwirtschaft in Nancy eroffnet wurde Im zweiten Kaiserreich wurde systematisch Aufforstung betrieben Napoleon III liess 1859 rund 7654 Hektar Wald pflanzen Vom 20 Jahrhundert bis heute Bearbeiten Zwischen den zwei Weltkriegen wurde besonders in den alten Kampfgebieten wieder viel aufgeforstet Wahrend dieser Periode exportierte Frankreich zwar viel Laubholz musste aber noch 2 3 des Holzes importieren Die Lage hat sich seit dem 20 Jahrhundert um einiges verbessert Im Jahre 1965 wurde die Verwaltung des Waldes dem Office national des forets ONF ubergeben In den letzten 25 Jahren hat sich die Flache des Waldes um 78 000 Hektar vergrossert und ist somit jahrlich um 1 6 gestiegen Quellen BearbeitenWalter Kummerley La foret Kummerley amp Frey editeurs a Berne Paris 1967 Bernard Fischesser La vie de la foret edition de la Martiniere 2009Weblinks BearbeitenInformationen zur Geschichte des franzosischen Waldes von der franzosischen Regierung Der franzosische Wald in Zahlen Karten des franzosischen Waldes PDF Datei 3 9 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franzosischer Wald amp oldid 227853809