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Das Felsen Straussgras 1 Agrostis rupestris ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Straussgraser Agrostis in der Familie der Sussgraser Poaceae Das naturliche Verbreitungsgebiet reicht vom Sudwesten bis in den Osten Europas und nach Nordafrika Es kommt nur in Hohenlagen uber 1400 Metern vor Felsen StraussgrasFelsen Straussgras Agrostis rupestris SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeGattung Straussgraser Agrostis Art Felsen StraussgrasWissenschaftlicher NameAgrostis rupestrisAll Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Verbreitung und Standortanspruche 4 Systematik 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Felsen Straussgras Agrostis rupestris links 2a c Vegetative Merkmale Bearbeiten Das Felsen Straussgras ist ein ausdauernde krautige Pflanze und wachst in kleinen dichten Horsten Es bildet keine oder nur sehr kurze unterirdische Auslaufer mit wenigen Schuppen Die zahlreichen Erneuerungssprosse wachsen innerhalb der untersten Blattscheiden in die Hohe Die Halme sind 5 bis 20 manchmal bis 30 Zentimeter lang zwei bis dreiknotig und kahl 1 Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert Die Blattscheiden sind glatt und kahl Die unteren Blattscheiden sind graubraun bis rotbraun und glanzend Das Blatthautchen ist ein 1 bis 1 5 Millimeter langer hautiger Saum Die Blattspreiten sind glatt 3 bis 6 Zentimeter lang zusammengerollt und borstenformig mit einem Durchmesser von etwa 0 5 Millimetern 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juli bis August Der rispige Blutenstand ist 2 bis 4 Zentimeter lang 1 bis 2 Zentimeter breit vor der Anthese zusammengezogene wahrend der Anthese und danach ausgebreitet Die Seitenaste gehen zu zweit oder dritt von der Hauptachse ab sie sind bis zu 2 Zentimeter lang 2 geschlangelt glatt und unbehaart oder im oberen Teil durch einige Stachelhaare rau Die Ahrchen stehen einzeln sie sind einblutig braunviolett selten grunlich gelb oder strohfarben und 2 2 bis 2 5 bis 3 Millimeter lang Fruchtbare Ahrchen haben einen keulenformigen 1 5 bis 3 5 Millimeter langen Stiel Das Blutchen fallt in der Reifezeit aus den Hullspelzen die an der Rispe zuruckbleiben Obere und untere Hullspelze sind beinahe gleich wobei die untere etwas langer als die obere ist Sie sind einnervig etwa so lang wie das Ahrchen lanzettlich zugespitzt hautig glatt und kahl jedoch vor allem im oberen Teil auch rau Der Kallus des Blutchens ist unbehaart oder zeigt nur wenige etwa 0 1 Millimeter lange Haare Die Deckspelze ist funfnervig langlich eiformig 1 8 bis 2 Millimeter lang und am oberen Ende gezahnelt Der untere Teil ist hautig der obere zarthautig glatt und unbehaart nur die Nerven sind rau Sie ist am Rucken im untersten Drittel begrannt Die Granne ist etwa 3 Millimeter lang und gekniet und im unteren Teil gedreht Die Vorspelze hat hochstens ein Funftel der Lange der Deckspelze Die zwei Schwellkorper sind hautig Die drei Staubbeutel sind 0 8 bis 1 Millimeter lang 1 3 Als Fruchte werden etwa 1 5 Millimeter lange Karyopse gebildet 1 3 Die Chromosomenzahl betragt 2n 28 1 Okologie BearbeitenBeim Felsen Straussgras handelt es sich um einen Hemikryptophyten Verbreitung und Standortanspruche BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet liegt in Sudwest Mittel und Osteuropa und im Norden von Afrika 3 Es gibt Fundortangaben fur die Lander Portugal Spanien Frankreich mit Korsika Schweiz Osterreich Deutschland Polen Tschechien Slowakei Italien Kroatien Serbien Albanien Griechenland Bulgarien Rumanien Ukraine und Transkaukasien 4 in Afrika in Marokko 5 In Osterreich ist es in allen Bundeslandern mit Ausnahme Wiens und des Burgenlands vertreten 6 In Deutschland kommt es in den Alpen in Hohenlagen von 1600 und 3000 Metern vor und im Bayerischen Wald auf dem Grossen Arber 1 Des Felsen Straussgras wachst in Hohenlagen uber 1400 Metern 2 auf Magerrasen und Schafweiden an Wildheuplatzen auf steinigen Graten und Abhangen in Felsspalten auf Moranenschutt und im Zwergstrauchgestrupp auf mehr oder weniger frischen nahrstoff und basenarmen humosen mehr oder weniger sauren flachgrundigen und steinigen Lehm und Tonboden mit nur kurzer Schneebedeckung Uber Kalkgestein findet man diese Art nur auf einer tiefen Humusschicht 1 Sie ist eine Charakterart der Ordnung Caricetalia curvulae kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbande Nardion oder Rhododendro Vaccinion vor 7 In den Allgauer Alpen steigt sie in Hohenlagen von 1500 Metern bis zu 2200 Metern auf 8 In Graubunden erreicht sie am Piz Languard 3252 Meter am Piz Julier und am Piz Linard 3260 Meter 9 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 frisch Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 1 alpin und nival Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 10 Systematik BearbeitenDas Felsen Straussgras Agrostis rupestris ist eine Art aus der Gattung der Straussgraser die der Familie der Sussgraser Poaceae Unterfamilie Pooideae Tribus Poeae und Untertribus Agrostidinae zugeordnet ist 11 Die Erstveroffentlichung von Agrostis rupestris erfolgte 1785 durch Carlo Allioni in Flora Pedemontana 2 S 237 12 13 4 Das Epitheton rupestris leitet sich vom lateinischen rupes fur steile Felswand ab und verweist damit auf den Standort auf Felsboden 14 Synonyme fur Agrostis rupestris All sind unter anderen Agrestis rupestris All Bubani Agrostis canina var schultesii Kunth K Richt Agrostis montis aurei Delarbre ex Poir Agrostis perrieri Rouy Agrostis schultesii Kunth Agrostis setacea Vill Avena rupestris J F Gmel Trichodium alpinum Schrad und Trichodium neglectum Schult 4 Es ahnelt dem ebenfalls in den Alpen vorkommenden Alpen Straussgras Agrostis alpina von dem es sich durch die glatten Rispenaste unterscheidet 2 Von Agrostis rupestris gibt es etwa zwei Unterarten 4 Agrostis rupestris subsp pyrenaica Pourr Dostal Dieser Endemit kommt nur in den Pyrenaen vor 4 Agrostis rupestris All subsp rupestris Sie kommt von Europa bis Aserbaidschan und in Marokko vor 4 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Hans Joachim Conert Pareys Graserbuch Die Graser Deutschlands erkennen und bestimmen Parey Berlin 2000 ISBN 3 8263 3327 6 S 62 63 Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Mark Bachofer Unsere Graser Uber 400 Farbzeichnungen Aktualisierte 12 Auflage Franckh Kosmos Stuttgart 2011 ISBN 978 3 440 12573 1 S 102 Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 1186 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 S 46 547 Nachdruck von 1996 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Hans Joachim Conert Pareys Graserbuch Die Graser Deutschlands erkennen und bestimmen Parey Berlin 2000 ISBN 3 8263 3327 6 S 62 63 a b c Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Mark Bachofer Unsere Graser Uber 400 Farbzeichnungen Aktualisierte 12 Auflage Franckh Kosmos Stuttgart 2011 ISBN 978 3 440 12573 1 S 102 a b c W D Clayton M Vorontsova K T Harman H Williamson Agrostis rupestris In GrassBase The Online World Grass Flora Royal Botanic Gardens abgerufen am 2 Februar 2014 englisch a b c d e f Agrostis rupestris In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 31 Oktober 2016 Benito Valdes Hildemar Scholz Agrostis rupestris In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Dahlem abgerufen am 2 Februar 2014 englisch Fischer et al Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol S 1187 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 253 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 159 Hans Joachim Conert Familie Poaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Seite 345 346 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1989 ISBN 3 489 52020 3 Agrostis rupestrisAll In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 3 Marz 2021 Agrostis rupestris im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 2 Februar 2014 Carlo Allioni Flora Pedemontana sive Enumeratio Methodica Stirpium Indigenarum Pedemontii Tomus secundus 1785 S 237 online Agrostis rupestris bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 24 Februar 2021 Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen S 547 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felsen Straussgras Agrostis rupestris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Agrostis rupestris All Felsen Straussgras auf FloraWeb de Felsen Straussgras In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsen Straussgras amp oldid 235442488