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Die Feldsteinkirche Trebel ist eine evangelisch lutherische Kirche in Trebel im niedersachsischen Landkreis Luchow Dannenberg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Luchow Dannenberg innerhalb der Landeskirche Hannover 1 Sie ist eine Patronatskirche und gehort zu den altesten Kirchen im Sprengel Luneburg 2 Feldsteinkirche TrebelFeldsteinkirche TrebelDatenOrt TrebelBaumeister Monche des Klosters DiesdorfBaujahr 12 JahrhundertHohe 30 mGrundflache 35 x 20m 700 m Koordinaten 52 59 43 3 N 11 19 0 2 O 52 99536 11 31673 Koordinaten 52 59 43 3 N 11 19 0 2 OBesonderheitenEvangelische Dorfkirche Trebel Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Nutzung 3 Architektur 3 1 Kirchturm 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Glocken 7 Turmuhr 8 Umgebung 8 1 Kriegerdenkmal 8 2 Wegkreuz 8 3 Friedhof 9 Sonstiges 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche liegt inmitten eines weitlaufigen Friedhofs auf einem flachen breiten Hugel der sich auf allen Seiten mit einer niedrigen Stufe deutlich aus seiner Umgebung hervorhebt 3 Geschichte BearbeitenDie Kirche wurde im 12 Jahrhundert von Monchen des Klosters Diesdorf aus der angrenzenden Altmark erbaut Das Baumaterial wurde auf Karren aus der Umgebung herangeschafft Fur die Mauern wurden aus dem Elbtal stammende Feldsteine verbaut die von beachtlicher Grosse sind Das mittelalterliche Dach der Kirche wurde 1649 neu eingedeckt Aufgrund minderwertigen Materials wurde das Dach 1721 erneuert Seit 1694 unterstand die Kirche dem vom Bernstorffschen Patronat 1798 wurde das Pfarrhaus ein fruhes Beispiel der Abkehr vom Hallenhaus neben der Kirche erbaut Abgetragen wurde altes Ziegelmauerwerk aus dem Bereich zwischen den beiden Feldstein Westecken Eine Instandsetzung des Westgiebels der Kirche erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg 1963 stellte sich bei der Entfernung der ersten Mauerschicht heraus dass das Balkenwerk welches den Turm und den Glockenturm trug verfault war was die Instandsetzungsarbeiten verlangerte Die Ziegel auf dem Boden der Kirche stammen aus dem 17 Jahrhundert Mit Handstrichsteinen wurde der Westgiebel neu ausgefuhrt und ist noch heute so zu sehen wie damals Die Kirche wurde im Jahre 2000 komplett renoviert Das Gewolbe und die Decke wurden neu gestrichen und die blaue Farbe von den Bildern am Altar entfernt Die Orgel wurde komplett ausgebaut und fur 1 Million DM in der Jurgen Ahrend Orgelbau restauriert zudem wurden Beluftungen unterhalb der Orgel angebracht Nutzung Bearbeiten Fruher war die Kirche eine Wehrkirche die keine Fenster hatte und in der sich die Menschen mit ihrem Hab und Gut versteckten Heute wird sie fur Gottesdienste Konzerte Trauungen Konfirmationen und fur Beerdigungen genutzt Architektur BearbeitenDie Kirche ist 35 m lang und 20 m breit Der Bau ist unverhaltnismassig breit und besitzt uber einen Meter starke Mauern Die Kirche hat einen imposanten rundlichen ostlichen Chorabschluss der sich auf einer Anhohe erhebt Im Inneren tragen zwei Reihen holzerne Stutzen die U formige Empore Der Raum wird nach oben von einer Flachdecke mit Voluten abgeschlossen Kirchturm Bearbeiten nbsp Nordseite der KircheDer erste 1626 erbaute Kirchturm aus Fachwerk mit Ritterdach befand sich westlich an der Kirche Er war 24 m hoch und 5 8 m breit Als er baufallig wurde riss man ihn ab und errichtete von 1750 bis 1753 einen Dachreiter Ein neuer Glockenturm aus starken Eichenpfahlen wurde in den Westteil der Kirche eingebaut und dessen Westseite durch eine Ziegelmauer verblendet Insgesamt 5850 Mauersteine wurden verwendet bzw wiederverwendet Die Hohe des Turmes betragt heute 30 Meter Ausstattung BearbeitenDas Lesepult der Kirche stammt aus dem 17 Jahrhundert Der Kanzelaltar wurde im Jahre 1717 von Tischler Godecke aus Tobringen gebaut Die Frontbemalung welche der Maler Brand aus Luneburg schuf ist aus echtem Dukatengold Den Altar schmuckt ein Bildnis des Abendmahls die Altarleuchter stammen aus dem Jahre 1650 Uber dem neu aufgearbeiteten zentralen Altarbild stellen weitere Bilder den Leidensweg Jesu dar Das erste zeigt das Gebet im Garten Gethsemane das zweite Jesus vor Pilatus das dritte Jesu Kreuzigung das vierte die Grablegung und das funfte und letzte Bild Jesu Auferstehung Unter den Bildern sind die jeweils zugehorigen Bibelstellen angegeben Uber den Bildern befindet sich die Inschrift Ehre sei Gott in der Hohe dies bezieht sich auf Lukas Lk 2 14 EU Die Sitzbanke stammen wie die Patronatsbank der Grafenfamilie Bernstorff aus dem 17 Jahrhundert Erhalten sind weiter die Kirchenvorstandsbank und Pastorenbank Die originalen runden Fenster stammen aus einer Zeit vor 1700 die grossen quadratischen Fenster aus dem 17 Jahrhundert Orgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt nbsp Spieltisch der Orgel nbsp Pfeifen der Johann Georg Stein OrgelDie Orgel wurde von 1775 bis 1777 vom Orgelbaumeister Johann Georg Stein gebaut Sie wurde seither nie umgebaut oder verandert Sie ist ein bedeutendes Zeugnis der thuringischen Orgelbaukunst in Norddeutschland und die einzige und vollstandig erhaltene zweimanualige Orgel von Stein Ein etwa halb so grosses Schwesterinstrument mit einem Manual steht in Warlitz bei Hagenau 2000 2001 erfolgte eine Restaurierung durch Jurgen Ahrend Orgelbau nach strengen denkmalpflegerischen Grundsatzen Die Disposition der Orgel lautet wie folgt 4 I Brustwerk CD c3Gedackt 8 Anm 1 Quintaton 8 Anm 2 Principal 4 Anm 3 Octava 2 Anm 2 Sexqualt II Anm 4 Vox Humana 8 Anm 5 II Hauptwerk CD c3Principal 8 Anm 6 Bordun 8 Anm 1 Flote trav 8 Anm 7 Octava 4 Anm 2 Spitzfl ote 4 Anm 2 Quinta 3 Anm 2 Octava 2 Anm 2 Mixtur IV 1 1 3 Anm 4 Trompet 8 Anm 5 Pedal CD c1Subbas 16 Anm 1 PrincipalBass 8 Anm 8 OctavaBass 4 Anm 2 Posaun 16 Anm 9 Koppel I II Schiebekoppel Sperrventile Hauptventil Brustventil Windablass Tremulan t Calcantenglock e Cymbelstern Vier Keilbalge davon konnen zwei mit Motorwind gespeist werden Alle Balge sind zum Treten eingerichtet Winddruck 71 5 mmWS Stimmtonhohe 476 Hz bei 17 5 Grad Celsius Temperierung nach Neidhardt IAnmerkungen a b c Holz a b c d e f g Metall C h1 Prospekt Metall verzinnt a b Metall C 1 1 3 4 5 c1 2 2 3 1 3 5 a b Metallbecher C E innen gedeckt F dis2 Prospekt Metall verzinnt C H gemeinsam mit Bordun 8 ab c Holz offen C fis Prospekt Metall verzinnt Holzbecher Glocken BearbeitenZuerst hatte die Kirche keinen Glockenturm deswegen waren die ersten Glocken im Dachstuhl uber dem Altar an der Ostseite untergebracht Die alteste Glocke welche heute zum Gebet ruft tragt die Inschrift Die 10 Dorfer des Kirchspiels Trebels haben die Glocke umgiessen lassen im Jahre 1815 in Hamburg Im Jahre 1905 wurde eine neue Glocke angeschafft diese und die Glocken der Uhr wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen 1927 wurde eine neue Glocke eingeweiht diese sowie eine 600 Jahre alte Glocke wurden Opfer des Zweiten Weltkrieges Neben der Glocke von 1815 sind heute noch zwei Glocken vorhanden diese wurden 1970 in Bremen Hemslingen gegossen und waren zu Weihnachten 1970 das erste Mal zu horen Turmuhr BearbeitenDer alte Turm hatte 1706 eine Turmuhr bekommen Das Uhrwerk das heute die Zeiger auf dem Ziffernblatt von 1867 bewegt wurde 1901 aus Mitteln der graflichen Bernstorffschen Stiftung bezahlt Den Auftrag dieses Uhrwerk zu bauen bekam die Firma J F Weule aus Bockenen im Harz Die Kosten betrugen 1227 Reichsmark Umgebung BearbeitenKriegerdenkmal Bearbeiten Das Kriegerdenkmal vor der Kirche aus sudlicher Himmelsrichtung gesehen erinnert an die Gefallenen des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 1871 des Ersten Weltkriegs 1914 1918 und des Zweiten Weltkriegs 1939 1945 Die Inschrift lautet Ich lebe und ihr sollt auch leben Joh 14 19 Unter dem Bibelvers steht Ihren gefallenen Sohnen die Gemeinden des Kirchspiels Trebel Direkt am Kirchengebaude steht ein Stein mit Kruzifix und unter diesem knien eine Frau und ein Soldat Der Stein war ursprunglich an der Vorderseite des Kriegerdenkmales angebracht Wegkreuz Bearbeiten Am Ende des Weges des Friedhofes steht ein Kreuz es wurde bei der Umgestaltung des Friedhofes an diesen Platz gestellt Das gusseiserne Kreuz auf einem Sandsteinsockel tragt die Aufschrift Jeremia 31 3 Ich habe dich je und je geliebt darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gute Friedhof Bearbeiten nbsp KruzifixreliefEin um 1947 errichtetes Kreuz am Eingang tragt die Aufschrift Christus ist unser Friede Der Friedhof ist umweltbewusst gestaltet es gibt Bluhstreifen Obstbaume Beerenstraucher und auch Gemuse wird angebaut Sonstiges BearbeitenIn der Kirche finden Konzerte statt unter anderem die Orgelnacht 5 Der Gemeindeverbund setzt sich aus Trebel Gorleben Woltersdorf Lanze Prezelle und Lomitz zusammen Literatur BearbeitenErnst Gunter Behn Das Hannoversche Wendland Kirchen und Kapellen Kohring Verlag Luchow 2011 ISBN 978 3 926322 50 0 Die Johann Georg Stein Orgel 1777 in der ev luth Kirche zu Trebel Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Feldsteinkirche Trebel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Trebel ev Kirche Orgel von Johann Georg Stein Nomine Norddeutsche Orgelmusikkultur in Niedersachsen und Europa 1777 Orgeln horen und sehen in Elbe Jeetzel Zeitung vom 9 August 2002 Trebel Orgel von Johann Georg Stein Video bei Youtube Feldsteinkirche Trebel im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweise Bearbeiten Gemeindeverbund Trebel Gorleben Woltersdorf Lanze Prezelle und Lomitz Abgerufen am 7 Januar 2020 deutsch Feldsteinkirche Trebel Betagte Dame der wendlandischen Kirchenwelt In Region Wendland Abgerufen am 7 Januar 2020 deutsch HALD Inhaltsverzeichnis Hannoversches Wendland HALD Abgerufen am 13 Januar 2020 Orgel in Trebel abgerufen am 12 Januar 2020 Elbe Jeetzel Zeitung Orgeln horen und sehen Abgerufen am 13 Januar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feldsteinkirche Trebel amp oldid 237547644