www.wikidata.de-de.nina.az
Furchtegott Christian Fulda 29 August 1768 in Otterwisch 30 April 1854 in Halle Saale war ein deutscher evangelischer Theologe Lehrer und Liederdichter Fulda war Oberpfarrer an der Marktkirche Unser Lieben Frauen und Superintendent in Halle Er schrieb auch unter dem Pseudonym Justus Miser Portrat von Furchtegott Christian Fulda aus der Marktkirche Halle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Ausbildung 1 2 Beruflicher Werdegang 1 3 Ehen und Nachkommen 1 4 Schrifttum 2 Veroffentlichungen Auswahl 2 1 Autor 2 2 Herausgeber 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenFamilie und Ausbildung Bearbeiten Furchtegott Christian Fulda wurde als Sohn des Pfarrers Johann Julius Christian Fulda geboren Seine Mutter Johanne Charlotte war die Tochter des kursachsischen Oberforsters von Schloss Hubertusburg Kleyensteuber Er war der alteste Sohn von zehn Kindern des Paars Sein Vater war ein grosser Verehrer des Dichters und Philosophen Christian Furchtegott Gellert den er als Taufzeugen fur seinen Sohn gewinnen konnte und auf dessen Vornamen er getauft wurde Bis zum 14 Lebensjahr besuchte Fulda die Dorfschule erhielt aber auch Hausunterricht durch seinen Vater Auf Grund einer Vermittlung von Christine Elisabeth Albertine von Anhalt Bernburg der Ehefrau des Fursten August von Schwarzburg Sondershausen und Besitzer von Schloss und Ortschaft Otterwisch konnte Fulda ab 1782 das Gymnasium und die Erziehungsanstalt in Bernburg besuchen Einer seiner Lehrer in Bernburg war Wilhelm Ernst Starke der ihm privat in Altgriechisch unterrichtete Die Kosten fur die Ausbildung ubernahm der regierende Furst Friedrich Albrecht von Anhalt Bernburg mit dem Fulda in sehr engem Kontakt stand und den er ofters in seinem Residenzschloss in Ballenstedt besuchten konnte Ab Ostern 1790 studierte er an Universitat Leipzig Zu seinen Professoren gehorten unter anderem der Philosoph Karl Adolph Caesar der Philologe Johann Christian Gottlieb Ernesti sowie die Theologen Johann Friedrich Burscher Samuel Friedrich Nathanael Morus Johann Georg Rosenmuller und Gottlieb Samuel Forbiger Zwei Jahre gehorte er als Mitglied dem philologischen Seminar von Christian Daniel Beck an Beruflicher Werdegang Bearbeiten Durch Vermittlung von Beck und August Hermann Niemeyer konnte er nach Beendigung seines Studiums Ende September 1794 eine Lehrerstelle am Padagogikum in den Franckeschen Stiftungen in Halle antreten 1798 berief ihn der Landrat von Alvensleben zum Pastor in Schochwitz im Konigreich Preussen Im August 1798 bestand er vor dem Konsistorium in Magdeburg das erste Theologische Examen Die Prufung bestand er mit Auszeichnung so dass ihm die Behorde das zweite Examen erliess Im September erhielt er die Ordination und wurde im Oktober 1798 durch den Superintendenten als Pfarrer zu Schochwitz eingefuhrt Zu seiner Pfarrei gehorten auch die Dorfer Gorsleben Krimpe und Wils heute alles Ortsteile von Schochwitz Weihnachten 1806 ubernahm Fulda nach eigenem Bitten eine Stelle als Diakon an der Ulrichskirche in Halle die nach dem Tod von Heinrich Ernst Gute neu besetzt werden musste Im Dezember 1808 starb der Oberpfarrer der Marktkirche Unser Lieben Frauen in Halle Georg Christian Erhard Westphal so das Fulda Ostern 1810 als Diakon an die Marktkirche wechselten konnte Noch im gleichen Jahr wurde ihm auch das Amt des Superintendenten der ersten Diozese des Saalkreises ubertragen und er als solcher in die Examinationskommission fur Theologische Examina gewahlt Aufgrund der nun mehrfachen beruflichen Belastungen stellte er 1817 an das Magdeburger Konsistorium ein Gesuch sich vom Amt des Superintendenten freistellen zu lassen Dem Antrag wurde mit der Bemerkung stattgegeben das Fulda zu den exaktesten Superintendenten gehorte Stattdessen ubernahm er die Ephorie St Georgen in Glaucha bei Halle 1823 wurde er Archidiakon und im Juli 1834 nach der Emeritierung von Heinrich Balthasar Wagnitz wurde Fulda Oberpfarrer an der Marktkirche Unser Lieben Frauen Das Amt ubte er bis zu seinem eigenen Ruhestand am 1 Juli 1844 aus Fur Fulda stand dabei nicht nur der Gottesdienst im Mittelpunkt seiner Arbeit sondern die Seelsorge seiner Gemeinde So unterstutzte er arme Gemeindemitglieder und versuchte bei Streit als Schlichter aussergerichtliche Einigungen Personliche Bittgesuche stellte er sogar an den preussischen Konig Im Ruhestand gewahrte ihm das Kirchenkollegium der Marktkirche die Halfte seines Einkommens und beliess ihm seine Amtswohnung Fulda starb am 30 April 1854 im Alter von 85 Jahren an Altersschwache in Halle Er wurde unter grosser Anteilnahme der Bevolkerung am 3 Mai 1854 auf dem halleschen Stadtgottesacker beigesetzt Ehen und Nachkommen Bearbeiten Furchtegott Christian Fulda war seit 1790 in erster Ehe mit Johanne Elisabeth der Tochter des Schullehrers Schramm aus Schochwitz verheiratet Seine Frau starb am 2 Januar 1818 Sie hatten zehn Kinder sieben Sohne und drei Tochter von denen aber nur vier Sohne und eine Tochter den Vater uberlebten Im Herbst 1818 heiratet Fulda ein zweites Mal Friederike Bottcher die Tochter des Diakons an der Moritzkirche in Halle Auch seine zweite Frau starb bereits fruh am 3 April 1827 Nach drei Jahren als Witwer heiratete Fulda im August 1830 ein drittes Mal Karoline Holberg die verwitwete Frau eines Pastors Sie war die Tochter des Konsistorialrates Georg Christian Erhard Westphal Seine Frau brachte einen Sohn mit in die Ehe Schrifttum Bearbeiten Erste schriftstellerische Arbeiten verfasste Fulda an der Leipziger Universitat Dort gab er auch eine deutsche Ubersetzung des Musaus heraus darunter das Werk Hero und Leander Als Lehrer am Padagogikum in Halle schrieb er im Zuge des Xenienstreites die Epigramme Trogalien zur Verdauung der Xenien die 1797 erstmals erschienen und in der Folge mehrere Auflagen erlebten Unter dem Pseudonym Justus Miser veroffentlichte er zahlreiche Gedichte und Lieder so 1837 den Sammelband Patriotische Gedichte mit Werken aus der Zeit von 1813 bis 1823 Er schrieb Beitrage fur das Hallesche Patriotische Wochenblatt und das Liturgische Journal und war Mitarbeiter des Allgemeinen biographischen Lexikon alter und neuer geistlicher Liederdichter Er selbst besass eine umfangreiche hymnologische Buchersammlung von der ein Katalog der hymnologischen Bibliothek des Herrn Furchtegott Christian Fulda weil Superint und Oberpfarrer in Halle ein Jahr nach seinem Tod veroffentlicht wurde Er war 1813 Herausgeber der Geistlichen Lieder von Karl Friedrich Senff und 1816 der Auserlesenen Lieder zur kirchlichen Feier des Friedensfestes am 18 Januar 1816 sowie Mitredakteur des Evangelischen Lutherischen Gesangbuches zum Gebrauch der Stadt Halle und der umliegenden Gemeinden Ein Teil seines schriftlichen Nachlasses befindet sich in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek in Dresden Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenAutor Bearbeiten Hero und Leander Aus dem Griechischen des Musaos ubersetzt Leipzig 1795 Trogalien zur Verdauung der Xenien Halle 1797 Hallischer Briefsteller zum Schul und Privat Gebrauche Halle 1801 Drey Lieder fur gutgesinnte Preussisches Unterthanen Halle 1813 Hesperis Ein Buch zur Unterhaltung in gebildeten Familien vornehmlich als Geschenk fur heranwachsende Tochter Halle 1821 Christliche Morgen Psalmen die offentliche und hausliche Andacht an Sonn und Festtagen Halle 1825 Geistliche Oden und Lieder Halle 1827 Patriotische Gedichte unter dem Pseudonym Justus Miser Halle 1837 Herausgeber Bearbeiten Oratorisches Magazin Zunachst zum Behufe der Redeubungen in den obern Klassen der Schulen Halle 1800 Karl Friedrich Senffs Geistliche Lieder Halle 1813 Auserlesenen Lieder zur kirchlichen Feier des Friedensfestes am 18 Januar 1816 Halle 1816 Literatur BearbeitenKarl Goedeke Herbert Jacob Hrsg Grundriss zur Geschichte der Deutschen Dichtung 8 Buch Vom Frieden 1815 bis zur franzosischen Revolution 1830 Abteilung IX De Gruyter Berlin Boston 2011 ISBN 978 3 05 010098 2 Seite 117 119 Verein fur Pfarrerinnen und Pfarrer in der Ev Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Hrsg Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen Band 3 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005 ISBN 978 3 374 02135 2 Matthias Wolfes FULDA Furchtegott Christian In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 27 Bautz Nordhausen 2007 ISBN 978 3 88309 393 2 Sp 479 482 Zur Erinnerung an Furchtegott Christian Fulda Nekrolog In Hallisches Patriotisches Wochenblatt Teil 1 15 August 1854 Teil 2 19 August 1854 Teil 3 22 August 1854 Digitalisat 1 Teil Digitalisat 2 Teil Digitalisat 3 Teil Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Furchtegott Christian Fulda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Furchtegott Christian Fulda in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Furchtegott Christian Fulda in Kalliope Furchtegott Christian Fulda in der Deutschen Biographie Eintrag uber Fulda Furchtegott Christian in CERL Thesaurus Eintrag uber Fulda Furchtegott Christian in Manuscripta MediaevaliaVorgangerAmtNachfolgerHeinrich Balthasar WagnitzOberpfarrer an der Marktkirche Unser Lieben Frauen 1834 1844Carl Christian Leberecht FrankeNormdaten Person GND 117540382 lobid OGND AKS LCCN nr98032320 VIAF 64787032 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fulda Furchtegott ChristianALTERNATIVNAMEN Miser Justus Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe und PfarrerGEBURTSDATUM 29 August 1768GEBURTSORT OtterwischSTERBEDATUM 30 April 1854STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furchtegott Christian Fulda amp oldid 229551607