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Die heute freikirchlich genutzte St Georgen steht am sudwestlichen Rand des Stadtzentrums von Halle Saale ausserhalb der ehemaligen Stadtbefestigung in Glaucha einer Vorstadt Halles Die Kirche wurde bei einem amerikanischen Luftangriff am 6 April 1945 und durch Artilleriebeschuss am 16 April erheblich beschadigt Sie wurde vereinfacht wieder instand gesetzt 1985 zur Sprengung vorbereitet und ab 1990 generalsaniert Kirche St Georgen in Halle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Glocken 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung der St Georgen Kirche datiert auf das Jahr 1121 als sie dem Kloster Neuwerk in Halle unterstellt wurde Von 1231 bis 1557 gehorte die Kirche zum Zisterzienserinnenkloster St Marien und wurde in dieser Zeit von den Nonnen des Klosters und der Pfarrgemeinde Glaucha gemeinsam genutzt Fur das Jahr 1522 ist die Tatigkeit Thomas Muntzers als Kaplan belegt Im Jahr 1692 ubernahm August Hermann Francke die Pfarrstelle an St Georgen die er bis 1715 innehatte In dieser Zeit grundete er das Waisenhaus aus dem spater die Franckesche Stiftungen hervorgingen Durch ein nach dem Fruhgottesdienst vergessenes Kohlepfannchen brannte die Kirche St Georgen am 6 Dezember 1740 bis auf die Grundmauern nieder An ihrer Stelle wurde 1740 bis 1744 der heutige Bau errichtet St Georgens Grundriss folgt einem griechischen Kreuz Der einfache Turm steht auf quadratischem Grundriss an der Ostseite Ab der Hohe des Dachfirsts des Kirchenschiffes wurde der Turm in oktogonaler Form fortgefuhrt Er wird von einer welschen Haube abgeschlossen Der grosse Innenraum der Kirche verfugte mit beiden Emporen uber 3 000 Sitzplatze und hatte das damit grosste Fassungsvermogen aller halleschen Kirchen Von Oktober bis Dezember 1813 diente die Kirche als Lazarett fur Verwundete der Volkerschlacht bei Leipzig Kurz vor Kriegsende bei einem amerikanischen Bombenangriff auf Halle am 6 April 1945 schlug eine Sprengbombe dicht neben der Kirche ein verursachte starke Risse im Mauerwerk zerstorte Fenster und Turen und deckte die Dacher von Kirchenschiff und Turm ab Am 16 April erlitt die Kirche durch Artilleriebeschuss weitere Schaden Nur mit dem Notwendigsten saniert wurde St Georgen 1948 erneut geweiht In den 1970er Jahren sank durch die grossflachige Umgestaltung des Ortsteiles Glaucha Abriss der historischen Bausubstanz die Grosse der Gemeinde St Georgen spurbar wodurch der Unterhalt des Gebaudes erschwert wurde Mit Beginn der 1980er Jahre war die Kirche zudem den Infrastrukturplanen der sozialistischen Stadteplaner zunehmend im Wege Erhaltene Plane zeigen eine uber das Kirchengrundstuck unmittelbar am Gebaude verlaufende vierspurige Schnellstrasse Ein ungeklarter Brandanschlag am 10 Januar 1985 richtete nur geringen Schaden auf einer der Emporen an Aufgrund eines Gutachtens das die Statik des Gebaudes infrage stellte wurde im Herbst desselben Jahres die Sprengung verfugt und vorbereitet ohne die Gemeinde davon in Kenntnis zu setzen Buchstablich in letzter Minute konnte die Sprengung durch Abnahme der Dachdeckung verhindert werden In der Folgezeit wurden die Emporen aufgrund ihres desolaten Zustandes entfernt Von der ursprunglichen Inneneinrichtung der Kirche ist nur der Altar erhalten 1989 war das Pfarrhaus einer der zentralen Treffpunkte der kirchlichen Opposition in Halle Ab 1990 wurde die Aussenhulle der Kirche instand gesetzt Wirtschaftliche Uberlegungen fuhrten dazu statt der ursprunglichen Schieferdeckung ein wartungsarmes Kupferdach zu verbauen Die Kirche wird von der freikirchlichen Evangeliumsgemeinde genutzt Glocken BearbeitenDer Kirchturm tragt heute zwei Glocken Die grosse Glocke ist das vermutlich grosste Werk des halleschen Giessers Friedrich August Becker Sie wurde 1755 gegossen und besitzt unter anderem eine sehr reiche Gestaltung und erklingt im Nominal h Die zweite Glocke wurde 1963 durch die VEB Glockengiesserei Schilling aus Apolda gegossen und tragt den Namen August Hermann Franckes sie wird Francke Gedachtnisglocke genannt und erklingt im Nominal cis Beide Glocken lauten an gekropften genieteten Stahljochen mit Reversionskloppeln Literatur BearbeitenRenate Kroll Halle Saale In Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg Hrsg Gotz Eckardt Henschelverlag Berlin 1978 Band 2 S 325 328 Michael Pantenius Stadtfuhrer Halle Gondrom Verlag Bindlach 1995 ISBN 3 8112 0816 0 Brulls Dietzsch Architekturfuhrer Halle an der Saale Dietrich Reimer Verlag Berlin 2000 ISBN 3 496 01202 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georgen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 51 478313888889 11 964616666667 Koordinaten 51 28 41 9 N 11 57 52 6 O Internetprasenz der Evangeliumsgemeinde Halle JRorgel Halle Saale Glaucha D ST ev Kirche St Georgen Einzel und Vollgelaut Turmaufnahme auf Youtube 17 Februar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georgen Halle amp oldid 233173856