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Die Luftangriffe auf Halle Saale im Zweiten Weltkrieg waren im Gegensatz zu den meisten anderen Grossstadten des Deutschen Reiches keine ausgesprochenen Flachenbombardements mit dem Ziel der Vernichtung des Wohnungsbestandes Trotzdem waren bei Kriegsende 3 600 Gebaude mit 13 600 Wohnungen von 66 000 vorhandenen und 400 gewerbliche Betriebsstatten zerstort oder schwer beschadigt 1 2 3 Wertvolle Kulturbauten gingen verloren 300 000 Kubikmeter Schutt waren zu beseitigen Der materielle Schaden wurde auf 90 Millionen Reichsmark geschatzt Von den NS Behorden wurden insgesamt 1 284 Bombenopfer angegeben diese Zahl ist jedoch nicht vollstandig 4 Nach drei leichteren Attacken der britischen Royal Air Force RAF im Jahre 1940 flogen die United States Army Air Forces USAAF im Zeitraum von Juli 1944 bis April 1945 sieben grossere Luftangriffe auf die Stadt Insgesamt 1 024 Bomber der 8th Air Force warfen zusammen uber 2 600 Tonnen Bombenlast ab Am 16 April 1945 dem Tag vor der Besetzung Halles durch Truppen der US Armee erfolgte noch Artilleriebeschuss und die Drohung mit einem vernichtenden Bombengrossangriff Inhaltsverzeichnis 1 Luftschutz 2 Die Angriffe 2 1 Die einzelnen Angriffe 3 Kulturelle Verluste und Schaden 4 Opferzahlen 5 Begrabnis und Gedenkstatten 6 Altlasten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksLuftschutz Bearbeiten nbsp Luftschutzbunker etwa 1941 in Wohngegend von Halle 2016 Seit 1935 bestand fur alle Burger eine Luftschutz Pflicht Dazu gehorte besonders die Schulung zur Selbsthilfe Schutzraume in Wohnhausern offentlichen Einrichtungen und Betrieben mussten eingerichtet werden Im Suden von Halle entstand 1937 in Wormlitz eine Flak Kaserne fur das Flak Regiment 33 5 Halle wurde mit einem Gurtel von schweren Flak Batterien des Mitteldeutschen Flakgurtels umgeben Im Oktober 1940 wurde fur 79 deutsche Stadte das Fuhrer Sofortprogramm zur Schaffung von Luftschutzraume ins Leben gerufen Dazu gehorte auch das als besonders schutzwurdig eingestufte Halle im Luftgau IV Halle Merseburg 6 Von da an entstanden stadtweit 14 Luftschutzbunker der grosste unter dem Platz der SA heute Georg Schumann Platz ein anderer sehr grosser Tiefbunker mit 80 cm dicken Stahlbetonwanden unter dem Universitatsplatz Fur die in der Nahe der Siebel Flugzeugwerke lebende Bevolkerung gab es einen Bunker Helmut Just Ecke Klopstock Strasse In der Seebener Strasse an den Klausbergen wurde 1943 unter Einsatz britischer und ukrainischer Kriegsgefangener ein sehr grosser Luftschutzbunker gebaut Weitere Bunker befanden sich in den anderen Wohngebieten so an der Merseburger Strasse der Damaschke Strasse und am Riveufer Vom 8 September 1939 bis zur Kapitulation von Halle am 17 April 1945 musste 553 mal Fliegeralarm ausgelost werden 7 meist bei Uber oder Vorbeiflugen alliierter Bomberverbande nicht zuletzt wegen der Nachbarschaft zu den Leunawerken und anderen mitteldeutschen Industrieanlagen Die Bevolkerung musste oft stunden und nachtelang in den Schutzraumen ausharren Der 200 Alarm erfolgte am 23 Marz 1944 der 350 vor Weihnachten 1944 der 501 am 31 Marz 1945 und der 553 am 16 April 1945 8 Die Angriffe Bearbeiten nbsp Amerikanische strategische Bomber B 24 Liberator in Formation nbsp Amerikanische B 17 Flying Fortress beim Bombenwurf nbsp Amerikanische Jagdbomber P 38 Lightning nbsp Amerikanischer Jagdbomber ThunderboltObwohl Halle in den Angriffsplanungen des RAF Bomber Command regelmassig als Ziel vorgesehen war 9 kam es nur 1940 zu zwei nachtlichen Bombenabwurfen auf die Stadt mit dem Decknamen Pickerel Grashecht Der Stellvertreter von Arthur Harris Oberbefehlshaber des Bomber Command war Air Vice Marshal Robert Saundby Der begeisterte Angler versah alle in Auswahl kommenden deutschen Stadte mit einem Fish code 10 Die sieben mittelschweren bis schweren Angriffe auf Halle erfolgten dann von Juli 1944 bis April 1945 durch die 8th Air Force der US amerikanischen Streitkrafte alle am Tage Die begleitenden Jagdflugzeuge betatigten sich bei erlahmender deutscher Luftabwehr auch zunehmend als Tiefflieger bzw Jagdbomber Die einzelnen Angriffe Bearbeiten Diese Zusammenstellung stutzt sich auf die unter Literatur angefuhrten Schilderungen von Bock Freeman Groehler und Piechocki 16 17 August 1940 Gegen 2 00 Uhr nachts griff die RAF militarische Anlagen in der Umgebung von Halle mit Spreng und Brandbomben an Es entstanden Schaden an Wohnhausern und Werkstatten Opfer waren nicht zu beklagen 11 28 29 August 1940 in dieser Nacht fielen britische Brand und Sprengbomben auf ein Wohnviertel in Halle Giebichen Schule Trift und Grosse Brunnenstrasse und beschadigten es schwer Zwei Personen wurden getotet und zwei schwer verletzt 12 20 21 November 1940 Britische Brandbomben wurden in grosserer Zahl auf den Suden Halles rund um den Wasserturm geworfen Zerstorungen entstanden an der Blindenanstalt und an Wohngebauden Angaben uber Opferzahlen wurden nicht gemacht 13 28 Mai 1944 Ein im Kriegstagebuch der 8th Air Force erwahnter Angriff von 66 Bombern vom Typ B 24 Liberator mit 155 Tonnen Bombenlast auf Lutzkendorf Krumpa und Halle betraf wohl nur das Hydrierwerk Lutzkendorf jedenfalls wird er von Bock und Piechocki fur Halle nicht erwahnt 14 7 Juli 1944 64 schwere B 24 Bomber der 1st Bombardment Division der 8th Air Force begleitet von starker Jagereskorte Lightnings Thunderbolts Mustangs warfen 156 Tonnen Bomben auf die im Norden Halles gelegenen Siebel Flugzeugwerke Diese wurden getroffen doch auch Wohngebiete im Stadtteil Frohe Zukunft schwer mitgenommen 16 Tote wurden registriert 15 16 16 August 1944 Die 1st Bombardment Division der 8th Air Force griff mit 60 B 17 Flying Fortress und starker Eskorte von Jagdflugzeugen erneut die Siebel Flugzeugwerke als Primarziel an die nahezu vollig zerstort wurden Wieder wurden auch Wohngebiete bombardiert Zusammen mit dem 7 Juli waren uber 10 Strassen betroffen Die Heilandskirche brannte aus Auf dem Gertraudenfriedhof entstanden eine grosse Anzahl Bombentrichter Graber wurden aufgewuhlt die Gartnerei und Verwaltungsgebaude gingen in Trummer Vor dem Friedhof traf eine Bombe den Unterstand einer Gartnerei 11 Tote waren hier zu beklagen Auf der offiziellen Trauerfeier wurde verkundet dass es 23 Opfer des Terrorangriffs auf ein Wohnviertel unserer Stadt gegeben habe 17 18 2 November 1944 23 B 17 der 3rd Bombardment Division mit 57 Tonnen Bombenlast und Jagereskorte Lightnings Mustangs flogen einen leichteren Angriff auf Halle Ein Flugel der als Hilfslazarett dienenden Pestalozzi Schule wurde zerstort 19 Angaben uber Todesopfer wurden nicht gemacht 25 November 1944 In den Mittagsstunden erfolgten Bombenabwurfe auf das Sud und das Ostviertel Halles Schaden entstanden in uber sieben Strassen Bei einer Trauerfeier auf dem ebenfalls betroffenen Sudfriedhof wurden 29 Opfer beider November Angriffe genannt 20 19 Februar 1945 zum ersten Mal erscheinen Tiefflieger uber der Stadt 21 27 Februar 1945 Den bis dahin schwersten Angriff auf Halle als Primarziel fuhrten kurz nach dem Alarm um 12 30 Uhr 314 schwere Bomber des Typs B 24 Liberator der 2nd Air Division mit 723 Tonnen Spreng und Brand Bomben durch in Begleitung durch Jagdflugzeuge Besonders die Bahnhofsgegend und die Sudstadt waren betroffen Tagelang wuteten in diesen Stadtteilen Brande Fur langere Zeit fielen dort Strom und Wasserversorgung aus 312 Opfer wurden auf dem Sudfriedhof bestattet eine unbekannte Zahl weiterer auf dem Gertraudenfriedhof 22 31 Marz 1945 Karsamstag an diesem Tag erfolgte der schwerste Angriff auf Halle als Sekundar Ziel durch die 1st Air Division mit 369 B 17 und Abwurf von 1 069 Tonnen Spreng und Brandbomben sowie starker Jagerbegleitung Mustangs Voraus ging um 8 55 Uhr der 501 Luftalarm in Halle Betroffen war besonders der Umkreis des mit Fluchtlingen uberfullten Hauptbahnhofs die Innenstadt und die Sudstadt Zahlreiche offentliche Gebaude bekannte Geschaftshauser und Hotels verschwanden aus dem Stadtbild oder wurden beschadigt Dazu gehorten am Riebeckplatz die Hotels Goldene Kugel Europa Weltkugel Hohenzollernhof und Riebeckbrau in der Leipziger Strasse das Geschaftshaus Ritterhaus Zu den teil zerstorten Kulturbauten gehorten das Alte Rathaus die Ratswaage und der Festsaal im Hauptgebaude der Franckeschen Stiftungen sowie das Wohnhaus von A H Francke Unter dem Gymnasium der Stiftung wurden 45 Jungen verschuttet die nur noch tot geborgen werden konnten Die Christuskirche in der Freiimfelder Strasse wurde getroffen im Stadtgottesacker wurden viele Graber aufgewuhlt und die Rundbogen von Nickel Hoffmann durchsiebt Industrieanlagen waren weniger betroffen eine Eisengiesserei und eine Maschinenfabrik Noch tagelang lag Brandgeruch und Staub uber der Stadt 796 Tote und 369 Schwerverletzte mussten gezahlt werden Fur diese Opfer und die des nachsten Angriffs am 6 April fand eine Trauerfeier auf dem Hof der Moritzburg am 8 April statt In Unterlagen des Stadtarchivs Halle finden sich zum Teil hohere Angaben zu den Opferzahlen als die von der Administration bekanntgegebenen Der 31 Marz ging als schwarzer Tag in das Gedachtnis der Hallenser ein 23 6 April 1945 an diesem Tag griffen 183 schwere Bomber des Typs B 24 Liberator der 2nd Air Division die Stadt als Primarziel mit 402 Tonnen Bombenlast an dazu 11 B 17 der 1st Air Division mit 37 Tonnen Bomben 218 Jagdflugzeuge P 47 Thunderbolts P 51 Mustangs begleiteten die an diesem Tag auf Halle und Eisleben angesetzten schweren Bomber und betatigten sich als Tiefflieger Besonders betroffen wurden Verwaltungsgebaude der Universitat das Reichsbahnausbesserungswerk der Stadtteil Glaucha doch auch Gartengebaude des Elisabeth Krankenhauses und die Universitats Frauenklinik Wie uberall waren Krankenhauser und Lazarette mit den Zeichen des Roten Kreuzes auf den Dachern gekennzeichnet Die offiziellen Opferzahlen lagen bei 106 Toten und 30 Schwerverletzten 16 April 1945 Die Stadt lag unter amerikanischem Artilleriebeschuss besonders die Bauten um den Marktplatz Der Rote Turm das Wahrzeichen der Stadt brannte vollstandig aus 16 April 1945 Angedrohter Vernichtungsangriff Dem Halleschen Kampfkommandanten wurde auf einem Flugblatt der 104 US Infanteriedivision ein Ultimatum gestellt Darin hiess es Amerikanische Jagdbomber und Schwerkampfflugzeuge stehen startbereit um Halle dem Erdboden gleichzumachen wenn nicht bedingungslose Ubergabe Ahnlich formuliert war ein Schreiben des US Obersten Kelleher an den bekannten Seekriegshelden des Ersten Weltkriegs Graf Luckner in Halle General Allen Kommandeur der 104 Division sagte zu Graf Luckner der mit Zustimmung des Oberburgermeisters und anderer Personlichkeiten der Stadt Halle zu ihm gefahren war am gleichen Tag Heute Nacht habe ich 700 Bomber und 260 Jagdbomber zum Vernichtungsangriff auf Halle angesetzt Sprengbomben dann neue dreiteilige Phosphorbomben Feuersturm Kalkulation mit Tod von 75 000 bis zu 100 000 Menschen 30 40 der 250 000 in Halle befindlichen Personen Nach einem Appell von Luckner erklarte sich Allen bereit den Angriff um 12 Stunden zu verschieben Als sich daraufhin die Wehrmacht in der Nacht zum 17 April in den Suden von Halle zuruckzog und die US Armee kampflos in das Zentrum der Stadt einrucken konnte verzichtete sie auf den geplanten gewaltigen Luftangriff Die US Flugzeugbesatzungen hatten tatsachlich seit dem Morgen des 16 April auf den Einsatzbefehl gewartet 24 25 Kulturelle Verluste und Schaden Bearbeiten nbsp Roter Turm nach Artilleriebeschuss am 16 April 1945 ausgebrannt und die 40 m hohe Haube verloren Foto 1964 nbsp Skulptur Altes Rathaus 2001 Das AR wurde durch Bomben am 31 Marz 1945 schwer beschadigt und 1948 abgerissen nbsp Opernhaus 1986 Schwer bombenbeschadigt am 31 Marz 1945 Stark vereinfacht und ohne Kuppel wiederaufgebaut Die folgenden Angaben stutzen sich im Wesentlichen auf Renate Kroll im unten aufgefuhrten Standardwerk Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg 1978 Der empfindliche Verlust wertvoller Kulturstatten hat im Stadtbild von Halle tiefe Spuren hinterlassen 26 Marktkirche Unser Lieben Frauen Die Marktkirche wurde bei dem Luftangriff am 31 Marz 1945 schwer beschadigt Durch Bombentreffer wurde ein Pfeiler weggerissen wodurch ein Teil des Gewolbes einsturzte Dabei wurde auch die Bronzefunte von Meister Ludolf beschadigt Durch Artilleriebeschuss am 16 April wurden das Masswerkfenster an der Westfront hinter der Orgel herausgebrochen das Kirchendach und die Hauben der Hausmannsturme erheblich beschadigt St Georgen Kirche Beim Luftangriff am 6 April 1945 schlug eine Sprengbombe Minenbombe dicht neben der Kirche ein wodurch starke Risse im Mauerwerk entstanden und Fenster und Turen zerstort und die Dacher von Kirchenschiff und Turm abgedeckt wurden Durch Artilleriebeschuss am 16 April wurde der Turm weiter in Mitleidenschaft gezogen Marktplatz durch Luftangriffe und Artilleriebeschuss entstanden schwere Zerstorungen Altes Rathaus an der Ostseite des Marktplatzes der historische Bau wurde bei dem Bombenangriff am 31 Marz bis auf den Barockflugel zerstort dieser und die Ruine trotz Protesten ab 1948 abgerissen Ratswaage war lange Universitat dann Burgerschule an der Ostseite des Marktplatzes Bei Luftangriff am 31 Marz 1945 zerstort Beim Abriss der Ruine kam ein kraftiger Turmrest des Vorgangerbaues zum Vorschein der wohl Amtssitz des Vogtes war Das Portal von Bogenkrantz wurde im Hof der Moritzburg sichergestellt Roter Turm auf dem Markt fruherer Turm der 1529 abgetragenen alten Marienkirche Der Turm ist durch Artilleriebeschuss am 16 April 1945 in Brand geraten und unter Einsturz des 40 Meter hohen charakteristischen Turmhelms ausgebrannt Auch die Turmumbauung wurde getroffen und spater abgerissen Stadtgottesacker Camposanto mit 94 Grabgewolben Vierflugelanlage durch Bomben wurden am 31 Marz 1945 die Grufte 1 16 25 31 und 63 66 zerstort und das Dach beschadigt und in Brand gesetzt Stadttheater der Grunderzeit es wurde beim Luftangriff am 31 Marz 1945 durch Sprengbomben weitgehend zerstort besonders das Buhnenhaus Die Turkei Grosse Steinstrasse 82 barockes viergeschossiges Burgerhaus von 12 Achsen Anfang 19 Jahrhundert von Musikdirektor Turk bewohnt 1945 zerstortJenastift in der Rathausstrasse in Mitleidenschaft gezogenParabelhaus Bruderstrasse 3 dreigeschossiger zehnachsiger Putzbau mit ausgebautem Dachgeschoss Professorenwohnhaus 1945 zerstortPortal des Pfalzer Kolonialgerichts Albert Dehne Strasse 1945 zerstortd Altonsche Villa Schimmelstrasse 8 1945 zerstortOpferzahlen BearbeitenOffiziell wurden von den NS Behorden insgesamt 1 284 Todesopfer der Bombenangriffe angegeben Zahl aus Addition der von Bock fur die einzelnen Angriffe angefuhrten Toten Dabei fehlen aber die Verluste bei einem Angriff ganz bei einem anderen fehlen die auf einem der grossen Friedhofe beigesetzten Toten Die Zahl von 1 284 Bombenopfern ist somit nicht vollstandig Auch in den Unterlagen des Stadtarchivs existieren zum Teil hohere Zahlen 27 Die Opfer der Tieffliegerangriffe und des Artilleriebeschusses sind auch nicht dabei ebenso wenig die bei den Luftangriffen getoteten Militarangehorigen und die spater verstorbenen Verwundeten Bei dem Angriff am 31 Marz 1945 gab es eine Relation von 796 Toten zu 369 Schwerverletzten 28 Die amerikanischen Bombenangriffe werden vom fruheren Direktor des Stadtarchivs Halle Werner Piechocki als Terrorangriffe eingestuft soweit sie Wohngebiete betrafen 29 Begrabnis und Gedenkstatten Bearbeiten nbsp Denkmal fur 689 Bombenopfer auf dem Gertraudenfriedhof in HalleAuf dem Gertraudenfriedhof gibt es ein grosses Graberfeld mit 689 Bombenopfern und auf dem Sudfriedhof mit 2015 noch 488 Bombenopfern weitere funf italienische Militarinternierte sind 1994 in ihr Heimatland uberfuhrt worden Jeder Tote hat auf den Rasenflachen einen flachliegenden Grabstein von Mitte der 1990er Jahre in angenaherter Kreuzform mit Namen Geburts und Sterbejahr 1944 oder 1945 der Sterbetag Angriffstag geht nicht daraus hervor Unter den Opfern befinden sich zahlreiche Kinder Die Kalksteinplatten aus der Nachkriegszeit befanden sich im Verfall und mussten daher nach der Wende ersetzt werden Am Rande der Graberfelder der beiden Friedhofe gibt je eine liegende Gedenkplatte Auskunft Bombenopfer 2 Weltkrieg Auf dem Gertraudenfriedhof steht aus der DDR Zeit ein genau zentral gelegenes Denkmal mit Friedenstaube auf wuchtigem Sockel der von einem anderen Denkmal umgewidmet wurde und der Inschrift Die 689 Bombenopfer auf diesem Friedhof mahnen zum Frieden Etwas abseits davon liegt das grosse Graberfeld Abteilung 25 mit den Bombenopfern kommt man von der Friedhofskirche links vom Denkmal In der Nahe auf der anderen Seite befindet sich das Kolumbarium und in dessen Mitte das bekannte Denkmal des Bildhauers Richard Horn Die Figuren der endlosen Strasse angefuhrt vom Tod In der Mitte des Zuges symbolisieren fluchtende Menschen mit angstvoll nach oben blickenden Gesichtern die Bombenopfer Unweit des Krematoriums findet sich ein Brunnen mit der Inschrift Errichtet 1949 anstelle des durch Fliegerbombe im Jahre 1944 zerstorten Brunnens Auf dem Sudfriedhof liegen die Graberfelder 1 und 3 mit den Bombenopfern rechts des Verbindungsweges vom Haupteingang zur Friedhofskirche getrennt durch andere Graber Die Graberfelder mit den noch 488 Bombenopfern sind hier auch durch die braune Farbe der liegenden Grabsteine auf den Rasenflachen besonders unauffallig nbsp Graberfeld fur 689 Bombenopfer auf Gertraudenfriedhof in Halle nbsp Endlose Strasse im Kolumbarium darunter Die Bombenopfer nbsp Die Bombenopfer in der Endlosen Strasse nbsp Nach Bombenzerstorung wiederaufgebauter Brunnen auf Gertraudenfriedhof nbsp Nach Bombenzerstorung wiederaufgebauter Brunnen auf Gertraudenfriedhof nbsp Bombenopfer auf Sudfriedhof in Halle nbsp Uber 500 Bombenopfer auf Sudfriedhof in HalleAltlasten BearbeitenAuch noch 70 Jahre nach den Luftangriffen werden bei Bauarbeiten Blindganger oder vergrabene Bomben in Halle gefunden So mussten im November 2014 zwei Bomben vor Ort gesprengt werden 30 Im Oktober 2011 stiess man auf dem Gelande des Elisabeth Krankenhauses auf eine Funfzentner Sprengbombe Vor der Entscharfung mussten das Krankenhaus Kinder und Pflegeeinrichtungen sowie 20 000 Einwohner evakuiert werden 31 Am 27 Mai 2019 konnte eine 250 kg schwere amerikanische Sprengbombe erfolgreich entscharft werden die bei Bauarbeiten am Hauptbahnhof gefunden worden war Zur Entscharfung mussten 12 400 Einwohner ein Krankenhaus sieben Pflegeheime sechs Schulen und sechs Kindertagesstatten evakuiert werden Der Bahnhof und seine weite Umgebung wurden gesperrt die Verkehrsbehinderungen auf Schienen und Strassen waren erheblich 32 33 Im Winter 2020 2021 wurden wahrend der Bauarbeiten fur das Nachwuchsleistungszentrum des Halleschen FC im Stadtteil Silberhohe wiederholt Fliegerbomben gefunden Grund soll eine dort existierende Flakstellung sein Im Detail handelt es sich um eine 75 kg schwere Fliegerbombe Mitte November eine genauso schwere die am 24 November 2020 entscharft wurde eine dritte gleichen Gewichts die am 9 Dezember 2020 entscharft wurde sowie zwei weitere Blindganger ebenfalls je 75 kg die am 15 Dezember 2020 entscharft wurden Im zweiten und dritten Fall mussten je ca 2 800 Menschen im 500 m Radius evakuiert werden im 4 Fall ca 2 000 Anwohner 34 35 36 37 Um dies im Fall von weiteren Funden zu verhindern anderte man im Januar 2021 das Sicherheitskonzept auf der Baustelle 38 Dadurch war am 21 April 2021 lediglich das Umfeld im 250 Meter Radius fur eine erneute Evakuierung vorgesehen auf die dann letztendlich sogar verzichtet werden konnte 39 Siehe auch BearbeitenListe von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich 1939 1945 Literatur BearbeitenErnst Ludwig Bock Ubergabe oder Vernichtung Eine Dokumentation zur Befreiung der Stadt Halle 1945 fliegenkopf verlag Halle 1993 ISBN 3 910147 56 9 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 1939 1945 Projekte Verlag Halle 2002 ISBN 3 931950 62 X Daniel Bohse Die letzten Tage des Dritten Reiches das Kriegsende in Halle In Werner Freitag Katrin Minner Hrsg Geschichte der Stadt Halle Band 2 Halle im 19 und 20 Jahrhundert Mitteldeutscher Verlag Halle 2006 ISBN 3 89812 383 9 S 316 326 Roger A Freeman Mighty Eighth War Diary Jane s London New York Sydney 1981 ISBN 0 7106 0038 0 Olaf Groehler Bombenkrieg gegen Deutschland Akademie Verlag Berlin 1990 ISBN 3 05 000612 9 Renate Kroll Halle Saale Stadtkreis Halle In Gotz Eckardt Hrsg Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg Band 2 Henschel Verlag Berlin 1978 S 325 328 Matthias J Maurer Our Way to Halle Der Marsch der Timberwolfe nach Halle fliegenkopf verlag Halle Saale 2001 ISBN 3 930195 44 5 Werner Piechocki Eine Chronik der Fliegerangriffe auf Halle In Hallesches Monatsheft fur Heimat und Kultur 2 Jahrgang Nr 4 1955 S 3 6 Einzelnachweise Bearbeiten Werner Piechocki Eine Chronik der Fliegerangriffe auf Halle 1955 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 5 Olaf Groehler Bombenkrieg gegen Deutschland 1990 S 448 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 1939 1945 Halle 2002 S 5 6 Matthias J Maurer Our Way to Halle 2001 S 11 13 Olaf Groehler Bombenkrieg gegen Deutschland Berlin 1990 S 243 Matthias J Maurer OUR Way to Halle 2001 S 14 Werner Piechocki Eine Chronik der Fliegerangriffe auf Halle 1955 Olaf Groehler Bombenkrieg gegen Deutschland Berlin 1990 S 22 35 62 332 356 366 383 385 389 432 Fish code names britisches Original PDF 292 kB deutsche Ubersetzung PDF 214 kB Auf bunkermuseum de Bunkermuseum Emden abgerufen am 23 Oktober 2017 Werner Piechocki Eine Chronik der Fliegerangriffe auf Halle 1955 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 19 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 21 Roger A Freeman Mighty Eighth War Diary 1981 S 252 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 30 Werner Piechocki Eine Chronik der Fliegerangriffe auf Halle 1955 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 30 Werner Piechocki Eine Chronik der Fliegerangriffe auf Halle 1955 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 33 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 34 Werner Piechocki Eine Chronik der Fliegerangriffe auf Halle 1955 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 35 Werner Piechocki Eine Chronik der Fliegerangriffe auf Halle 1955 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 53 61 Daniel Bohse Die letzten Tage des Dritten Reiches das Kriegsende in Halle In Werner Freitag Katrin Minner Hrsg Geschichte der Stadt Halle Band 2 Halle im 19 und 20 Jahrhundert Mitteldeutscher Verlag Halle 2006 S 321 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 6 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 5 41 Ernst Ludwig Bock Halle im Luftkrieg 2002 S 41 Werner Piechocki Eine Chronik der Fliegerangriffe auf Halle 1955 Notfalle Bomben in Halle waren keine Blindganger In Focus online 21 November 2014 Halle fast menschenleer In Mitteldeutsche Zeitung Halle 28 Oktober 2011 FOCUS Online Halle Bombenfund in Halle Tausende Anwohner betroffen Abgerufen am 28 Mai 2019 In den Stadten Halle und Erfurt wurden Flieger Bomben gefunden Mitteldeutscher Rundfunk 28 Mai 2019 abgerufen am 21 Marz 2021 Nach Fund in einer Baustelle Evakuierung beendet Fliegerbombe in Halle wurde erfolgreich entscharft Mitteldeutscher Rundfunk 24 November 2020 abgerufen am 21 Marz 2021 hier heisst es zum ersten Fund lediglich vor einer Woche 75 Kilogramm Sprengsatz Fliegerbombe in Halle erfolgreich entscharft Mitteldeutscher Rundfunk 10 Dezember 2020 abgerufen am 21 Marz 2021 Evakuierung am Dienstag Erneut Bombenfund auf Baustelle in Halle Silberhohe Mitteldeutscher Rundfunk 14 Dezember 2020 abgerufen am 21 Marz 2021 Dritte Evakuierung in vier Wochen Weltkriegsbomben in Halle erfolgreich entscharft Mitteldeutscher Rundfunk 15 Dezember 2020 abgerufen am 21 Marz 2021 Enrico Seppelt Bombenfunde in der Silberhohe Container sollen Evakuierungen vermeiden In Du bist Halle 18 Januar 2021 abgerufen am 21 Marz 2021 Enrico Seppelt Bombe in der Silberhohe ist entscharft In Du bist Halle 21 April 2021 abgerufen am 21 April 2021 URL tragt noch den ursprunglichen Titel Erneut Bombenfund auf Baustelle fur das Nachwuchsleistungszentrum in der Silberhohe Evakuierung ab 13 Uhr Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luftangriffe auf Halle Saale Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftangriffe auf Halle Saale amp oldid 228338802